Hi Zusammen,
ich bräuchte da mal eine wenig Hilfe und Unterstützung.
IST - Situation
Meine (Noch-) Frau und ich leben neuerdings getrennt. Im Zuge der Trennung waren wir übereingekommen, daß der Große bei mir leben soll und die Kleine bei Mama. Diese Vereinbarung wurde auch bei der AWO Familienberatung schriftlich fixiert und war für uns 2(4) auch tragbar. Nach einem Monat hat meine Frau jedoch gemerkt, daß ihr etwas fehlt und hat sich sich daher geweigert die Vereinbarung zu verlängern. Jetzt wird Sie es wohl versuchen gerichtlich durchzusetzen, daß das Aufenthaltsbestimmungsrecht für beide Kinder auf Sie übertragen wird und beide Kinder zukünftig den Lebensmittelpunkt bei ihr haben sollen.
Verständlicherweise möchte ich nicht, daß mir auch noch mein Sohn genommen wird. Zumal meine Frau sich schon einen neuen Partner gesucht hat und diesen in die Beziehung mit den Kindern intergrieren will. Dabei sind die beiden grade mal knapp 3 Monate zusammen! Meine Frau lebt seitdem im Plattenbau (3 Zimmer Küche Bad) und ich bewohne unser Haus im Grünen mit Sohn alleine.
Mein Sohn geht jetzt auch in die Schule (seit drei Wochen) und genießt seinen neuen Lebensabschnitt. Er kann morgens alleine (zur Zeit noch mit mir, wir üben ja noch den Schulweg) durchs Dorf zur Bushaltestelle gehen und fährt mit seinen Klassenkameraden in die Schule. Nach dem Hort kommt er auch wieder mit dem Bus nach Hause. Das funktioniert alles wunderbar und die Selbstständigkeit hat meinen Sohn mindestens 5 cm wachsen lassen .
Die Kinder sehen sich von 7 Tagen in der Woche 4. Mittwochs bei mir, Donnerstag bei Mama und das Wochenende abwechselnd bei ihr oder mir. Der geschwisterliche Zusammenhalt ist also nach wie vor gegeben. Durch die schulische Situation hat sich die Zeitplanung des Großen grundlegend geändert. Er möchte jetzt auch mal was mit seinen Klassenkameraden unternehmen, spielt zusätzlich zweimal die Woche Fußball, hat Hausaufgaben und somit eigentlich erfüllte Nachmittage. Er fragt zwar machmal nach seiner Schwester (nicht der Mama), könnte aber auch nicht mehr Zeit mit ihr verbringen, würden denn beide unter einem Dach leben.
Zukunft?
Genauso wie meine Frau könnte ich mir auch vorstellen beide Kinder zu versorgen. Ich bin selbstständig, arbeite von zuhause und kann mir meine Arbeitszeit frei einteilen. Während meine Frau mit einem Bürojob 35 Stunden die Woche arbeiten geht und eigentlich kein eigenes Zeitmanagement hat. Ich könnte also immer für die Kinder da sein wenn diese aus dem Kindergarten und der Schule nach Hause kommen. Arbeiten kann ich ja dann wieder wenn Beide im Bett sind...
Meine Anwältin hat mir aber DEUTLICH zu verstehen gegeben, daß wir es zwar versuchen könnten, das Aufenthaltsbestimmungsrecht für Beide übertragen zu bekommen, daß dies aber ÄUßERST unwahrscheinlich wäre. Deutschland sei halt ein Land wo Kinder, insbesondere Kinder unter 12, gerne den Müttern zugesprochen werden.
Was für Alternatven gibt es denn?
Also wenn die Kinder nicht getrennt werden sollen, dann könnte ich mir auch gut vorstellen, daß die Kinder 14 Tage bei ihr und dann 14 Tage bei mir leben. Keine Ahnung ob diese Lösung besser ist, aber ich möchte einfach nicht nur der "Alle-14-Tage-ein-Wochenende-Papa" werden. (WE im Benutzernamen steht für Weimar und nicht Wochenende!) Ich liebe meine Kinder und möchte am Liebsten jeden Tag sehen wie sie wachsen, sich entwickeln, welche Vorstellungen, Wünsche aber auch Sorgen und Nöte die Beiden haben.
Für weitere Details zu der jetzigen Situation könnt ihr gerne nachfragen. Mir ist schon klar, daß man unmöglich alles haarklein hier niederschreiben kann und noch dazu, daß meine Schilderung subjektiv gefärbt ist. Ich wll mich aber wirklich bemühen alle Sachverhalte so objektiv wie möglich zu schildern. In diesem Zusammenhang sollte ich auch noch erwähnen, daß meine Frau wohl versuchen wird mich als "psychisch labil" hinzustellen. Warum? Ganz einfach, weil ich mit der Trennung nicht klar komme und daher Hilfe bei einem Psychologen suchen werde. Unser Thema wird sein "Warum gehen meine Beziehungen immer wieder kaputt?". Ich sehe daß aber so, daß ich versuche mit meinem Problemen klar zu kommen und dazu gerne professionelle Hilfe hätte. Sobald es um meine Kinder geht schaffe ich es jetzt auch schon zu 85% die Beziehung zu meiner Noch-Frau außen vor zu lassen. Auf keinen Fall will ich die Kinder mit meinen Beziehungsproblemen behelligen oder meine Kinder als "Beziehungsersatz" zu benutzen. Ich will einfach nur für die Beiden sorgen und da sein.
Konkrete Frage an die hier anwesenden alleinerzeihenden Väter: "Wie habt ihr das geschafft, das Aufenthaltsbestimmungsrecht zu erlangen?".
Natürlich will ich keinesfalls die alleinerzeihenden Mütter aus der Diskussion ausschließen und frage daher nach dem Mutterinstinkt : "Was wäre für eure Kinder vertretbar? Welche Regelung könntet ihr Euch vorstellen?"
Gruß,
Papa@WE