Hallo!
Ich bin ziemlich durch den Wind, weil mir scheinbar etwas alltägliches passiert ist, was ich mir nie hätte vorstellen können.
Die Fakten sehen so aus, dass mein Mann (JG 76) unsere Beziehung beendet hat. Wir sind seit 12 Jahren zusammen, seit 3 Jahren verheiratet und haben zwei kleine Kinder. Die Große ist 4 Jahre, der Kleine 9 Monate. Ich habe schon länger (seit fast 2 Jahren) den Verdacht, dass sich jemand in die Beziehung drängt, er wollte dies nicht wahrhaben bzw bestritt die Absichten der Frau. Diese stellte es aber so an, dass sie ihn 3-4x in der Woche sah (sie ist Kundin). Irgendwann merkte er wohl auch, dass er ohne die heimlichen Telefonate nicht mehr sein kann. Leider hat er mir davon nichts mitgeteilt, so dass wir vielleicht etwas retten konnten. Vor nicht ganz 2 Wochen habe ich auf sein komisches Verhalten in den letzten Tagen angesprochen. Zuerst dachte ich (Jg 75) nur, es wird ihm wegen der Ferien alles zu viel, aber er teilte mir für mich aus heiterem Himmel mit, dass er nichts mehr für mich empfinde. Er wolle immer für die Kinder da sein, aber mit mir könne er nicht mehr. Als ich dies nicht wahrhaben wollte, schilderte er dann zu den Gefühlen zu der anderen Frau.
Für mich brach eine Welt zusammen, habe ich mir doch in letzter Zeit zusammengerissen und nicht über die Frau gefrotzelt, sondern versucht zu vertrauen und nicht immer nach ihr zu fragen. In den letzen 3-4 Monaten gab es deswegen auch keinen Streit mehr. Ich versuchte rational mit seinem Gefühlschaos umzugehen, dachte er besinnt sich, mit genügender Freiheit, und weiß wo er hingehört. Aber er formulierte ganz klar, dass er diese Frau liebe und er zu keiner Beratung bereit sei. Auch meinen Vorschlag, eine Therapie für ein Jahr und dann sehen ob sich bei ihm wieder Gefühle für mich hervorrufen lassen, kann er sich nicht vorstellen, denn er will einfach nicht mehr, zudem möchte er der anderen nicht weh tun.
Er sieht keine Basis bei uns. Ich sehe sie, wir haben uns nicht auseinandergelebt. Ok, er hat sich scheinbar doch "weggelebt" und deswegen verachte ich mich gerade, weil ich dies eben nicht bemerkt habe. Aber ich kann klar sagen und das bestätigt er auch, dass wir uns nicht im klassischen Sinn auseinandergelebt haben.
Wie dem auch sei, ich denke, wir haben viele Gründe es zu versuchen (Kinder, Haus, finanzielle Probleme bei Trennung, von meiner Liebe zu ihm mal ganz abgesehen...).
Ok, aber hier denken wir komplett unterschiedlich.
Ich realisiere zurzeit, dass egal was ich mache es das Falsche ist und ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll.
Er schlief noch einige Tage nach Trennung in unserem Bett, aber da fand ich keine Ruhe, nun schläft er in einem anderen Zimmer, aber bei uns im Haus.
Auf der einen Seite ist das für die Kinder das Beste und als Entlastung für mich. Auf der anderen Seite befürchte ich, dass er so nie merkt, was er an mir hat.
Wenn er aber auszieht, merkt er das vielleicht schneller, aber es kommt das finanzielle Problem. Zudem habe ich die realisitsche Befürchtung, dass ich entgegen meines Vorhabens schlecht über ihn reden würde. Ich bin mit den beiden Kleinen schnell überfordert, insbesondere wenn die Große (sie vergöttert ihn, er steht an erster Stelle-es sei denn sie ist krank) nach ihm fragt und mir alles zu viel wird.
Meine Freundin meint, er kommt eh nicht wieder. Vermutlich hat sie recht. Er hat die Trennung in seinem Kopf langsam und schrittweise durchzogen. Er redet sich momentan alles in der Partnerschaft schlecht, hat aber schon Pläne, dass er mit der neuen aufwachen will, mal mit ihr in Urlaub will etc. Er war über das Gesagte sehr erleichtert, rief sie zimleich bald an und teilte mit, dass er sie liebe und nun daheim alles geklärt sei. Am Tag danach trafen sie sich bereits. Er kann seine Gefühle zu ihr nicht ausleben, da sie ihre kranken Eltern pflegt und dort wohnt. Sie traut sich nicht einen Mann vorzustellen, der bei seiner Frau wohnt. Das ist moralisch nicht i.O. Mein Mann kann das verstehen und sieht auch darin einen Grund zum Auszug. Ich bekomme innerlich die Krise und frage mich wie er sie als so tolle moralische Person wahrnimmt, obwohl sie bereit ist, heimliche KOntakt zu pflegen. Klar, er war auch dazu bereit. Es gehören immer 2 dazu. Und damit es überhaupt so weit kommt bin ich auch Schuld, ich weiß und deswegen bin ich auch im Gedankenkreisel, weil ich mich immer frage wo ich mich hätte anders verhalten müssen.
Wie dem auch sei, ich weiß nciht wie ich mich verhalten soll.
Im Momant habe ich das Gefühl, dass er alles für das Neue vorbereitet. Er erzählt den Leuten, dass wir eine Krise haben, verschweigt aber die Neue, weil er merkt, dass es seinem Ruf (Selbständiger) nicht gut tut. Ich denke er möchte Schrittweise die Trennung vollziehen. Erst Krise, dann Trennung, dann offizielle Neue.
Wenn ich ihm diese Pläne durchkreuze und Infos durchsickern lasse, dann habe ich keine Chance mehr.
Wie man denke ich rauslesen kann, würde ich alles dafür tun, die Beziehung zu retten. Aber direkte Lösungswege sehe ich nicht. Er ist mir gegenüber sehr kalt, bei ihm ist alles abgeschlossen. Normal ist er ein verantwortungsbewusster Mann, von daher hat er sich seinen Schritt wohl gut überlegt, also zumindest die Trennung von mir.
Wie würdet ihr euch verhalten? Wie habt ihr es mit der Wohnsituation gehalten wenn es darum geht ihn wieder zurückgewinnen zu wollen?
Sollte ich dennoch Beratung in finanzieller Sicht in Anspruch nehmen? Wo?
Am Freitag habe ich einen Termin bei der Eheberatung. Da er eine Trennungsberatung will, hat man mir dort gesagt, dass er auch einen Einzeltermin ausmachen soll. Wenn beide Seiten gsehen wurden könnte es weitergehen.
Wir wären normal in 2 Wochen im Urlaub. Die Große freut sich ohne Ende. Er sieht kein Problem darin mit mir zu fahren. Für die Kinder wäre es wohl gut, aber für mich weiß ich nicht. Ich käme nicht damit klar, wenn er abends mit ihr telefoniert und sagt wie sehr er sie vermisst. Er würde dies nicht offen machen, aber allein das wissen. Ich habe mich bis jetzt jedes Mal kaputt gemacht zu wissen, dass er sich mit der anderen trifft. Aber ich nehme es für ihn bzw für die Hoffnung, die in mir ist, auf mich.
Vielleicht gibts bei Euch ähnliche Schicksale. Wie seid ihr am besten gefahren?
Sorry für das Chaos, aber so sieht es in meinem Kopf aus...