Beiträge von mannallein

    Wenn man die Einträge hier so liest, bekommt man das Gefühl, es gibt nur solche Männer. Wie schwer hat es die Frauenwelt, den Richtigen zu finden. Den fürsorglichen, romantischen, erfolgreichen, geschickten Traummann. Ohne jetzt der Frauenwelt zu nahe treten zu wollen, die meisten Männer haben ähnliche Traumvorstellungen von den Frauen, die genausowenig erfüllt werden. Die Richtige zu finden ist fast nicht möglich.


    Liegt es aber nicht an uns selbst, an unserer Erwartungshaltung, dass wir nicht den Partner finden, der all unsere Wünsche und Träume zu erfüllen hat? Unter diesen Voraussetzungen ist es nicht möglich, eine Partnerschaft einzugehen. Das wird nicht funktionieren. Ich gebe zu, es gibt hüben wie drüben Menschen, die extreme Verhaltensweisen an den Tag legen, die nicht beziehungsfähig sind. Bei den meisten funktioniert meiner Ansicht nach eine Partnerschaft deshalb nicht, weil man sich im Alltag den bequemsten Weg sucht. Das ist nicht abwertend gemeint, denn das liegt in der Natur des Lebens. Man besteigt eher den Berg auf der einfachen Seite, als an der steilen Felswand. Man fährt lieber mit dem Boot über den See, als hinüberzuschwimmen. Selbst das Wasser sucht sich zwischen den Steinen seinen Weg nach oben, als sich mit Gewalt durch die Steine zu pressen.


    Eine Partnerschaft ist wie eine Pflanze, die täglich Pflege braucht. Das habe ich selbst oft nicht sehen wollen. Der einfache Weg war eben der leichte, man verschließt die Augen - wird schon irgendwie. Männer sind in solchen Dingen zu sehr Optimisten. Bis die Realität einen einholt. Aber es braucht auch immer den passenden Gegenpol dazu. Selbst Kinder erforschen täglich, wie weit kann ich bei Mama oder Papa gehen. Grenzen ausloten, bis man auf Widerstand stößt. Oft kommt der Widerstand jedoch zu spät, wenn Verhaltensweisen bereits eingefahren sind. Ob durch das Elternhaus oder frühere Beziehungserfahrungen. Und hier haben Frauen einen nicht unerheblichen Anteil an der Verhaltensentwicklung der Männer. Lässt sich das von heute auf morgen ändern? Nein. Dann muss es doch den/die Richtige/n für mich geben? Sehr wahrscheinlich. Sofern beide in der Lage sind, sich zu arrangieren, Kompromisse einzugehen und jeden Tag aufs Neue an der Beziehung zu arbeiten. Oft gelingt das aber nicht - und oft sind beide Partner daran beteiligt. Auch wenn es leichter fällt, nur einem das Kreuz der Schuld durch sein Verhalten aufzubürden. Denn die Sicht der Dinge beeinflusst unsere Wahnehmung. Was wir denken, was wir erwarten, das nehmen wir wahr, das ist für uns die Realität. Eine andere Realität gibt es nicht - oder doch?


    (Zum Lesen und Nachdenken)


    LG
    mannallein :wink


    P.S.: Beim Schreiben bin ich immer wieder unterbrochen worden. Verzeiht mir deshalb die unterschiedlichen Gedankengänge. :rolleyes:

    Ich habe persönlich noch keinen Therapeuten, jedoch schon einige Ansprechpartner aus öffentlichen Beratungseinrichtungen. Interessanterweise konnten diese mir genauso gut helfen bisher, wie ich es selber auch alleine geschafft habe. Einzig bei meinem verlorenen Vertrauen ggü. meiner Noch-Frau wurde mir ein ausgebildeter Psychotherapeut empfohlen, bevor sich hier etwas bei mir manifestieren kann - die angesprochene Hypothek.


    Meine Frau weiß, dass ich Gespräche mit Beratern führe - und lacht mich deswegen aus, verhöhnt und beleidigt mich, wenn wir trotz aller Bemühungen doch mal wieder in ein Streitgespräch kommen. Dass für sie selbst eine therapeutische Hilfe vorteilhaft wäre, sieht sie in keinster Weise. Mir persönlich haben die Gespräche jedenfalls sehr geholfen, da für mich dabei klarer wurde, dass meine Gedanken und meine Ansichten nicht so falsch sind, wie meine Frau mir weismachen möchte. Und ich muss mich überhaupt nicht verunsichern lassen, wenn sie mich wieder als Psychopathen betitelt. Ich bin emotional mittlerweile wieder gefestigt und kann mehr in der Gegenwart leben, ohne der Vergangenheit zu sehr nachzutrauern. Ohne diese Gespräche mit ausgebildeten Beratern hätte ich möglicherweise mein Ziel aus den Augen verloren. Ob es für Dich etwas bringt, weißt Du leider erst hinterher. Es ist wie mit einer Krankenschwester bzw. einem Arzt. Du kannst das Heftpflaster selbst auf Deine Wunde legen oder Dir von ihr helfen lassen. Ob die Wunde aber genäht werden muss, kann der Patient meistens nicht beurteilen, der Arzt schon.


    In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Glück auf Deinem Lebensweg


    LG
    mannallein :wink

    Vielleicht hilft Dir noch ein kleiner Hinweis. Gestern sah ich um meine Zeit abends zu vertreiben und meiner Frau nicht auf der Pelle zu hocken im Kino den Film "Zu scharf um wahr zu sein". Er handelt von einem wenig attraktiven jungen Mann - oberflächlich betrachtet - einer 5 auf einer Skala von 10, der zufällig einer Traumfrau begegnet - einer glatten 10. Seine Freunde sagen ihm ständig, das wird nicht funktionieren, das geht aus diesen und jenen Gründen nicht. Er wäre eben nur eine 5 und sie eine 10. Nach all dem Geplänkel im Film finden sie zum Schluss doch noch zusammen. Beinahe hätte er selbst nicht daran geglaubt, dass er gut genug für sie wäre. Was Hollywood hier so schön in Szene setzt, hat aber auch einen Aspekt, der auf Euch zutrifft. Hör nicht blindlings auf andere, die Euch sagen, das geht nicht gut. Was letzten Endes geht und was nicht geht, entscheidet alleine Ihr beide - sonst niemand. Nichts ist festgeschrieben, nichts ist Schicksal. Wenn Ihr beide wirklich wollt, dann ist alles machbar. Und lasst Euch nicht zu sehr von außen beeinflussen sondern arbeitet jeden Tag an Eurer Beziehung. Was die Zukunft bringt kann keiner Euch vorhersagen. Ich wünsche Euch viel Glück.


    LG
    mannallein :wink

    Dem kann ich mich nur anschließen. Ihr selbst seid Eures Glückes Schmied. Es wird immer Beispiele für und wider Neuanfang geben. Garantien wird es weder mit dem Ex noch mit einem neuen Partner geben. Doch Ihr habt Vorteile, die eine neue Beziehung nicht hat. Ihr wisst über Eure Stärken und Schwächen bereits Bescheid und könnt an diesen arbeiten. Wichtig ist nur, lasst Ihr die Gefühle zu, die unabdingbar für eine Partnerschaft sind, damit ein Neuanfang auch funktionieren kann - oder versperrt Ihr Euch aus alten Erfahrungen heraus notwendigen Veränderungen? Ich wünsche Euch viel Glück dabei und gebt die Hoffnung nicht auf.


    LG
    mannallein :wink

    Vertrauen braucht Zeit und positive Erfahrungen. Nur zu einfach bringt Dich Misstrauen wieder aus der Bahn. Es ist sehr leicht aus den gemachten Erfahrungen zu misstrauen, sehr schwer zu vertrauen. Du selbst entscheidest Dich für einen Weg. Angst und Misstrauen gehen Hand in Hand. Bleib Dir selbst treu und Du brauchst keine Angst haben. Besiegst Du Deine Angst und Du besiegst Dein Misstrauen.


    LG
    mannallein :wink

    Segelpapa:
    Das Thema Kind, Umgangsregelung usw. ist im Entstehen. Es wird irgendeine Lösung dafür geben, man wird sich arrangieren, Kompromisse eingehen. Wie bisher auch. Alles ändert sich, und doch bleibt alles gleich.


    Vielen Dank für die freundlichen Begrüßungen.


    LG
    mannallein :wink

    Hallo Rabia,


    ich wollte, ich könnte Dir den Trost geben, den Du brauchst. Nur zu gerne würde ich sagen, Dein Mann hat es nicht verstanden, was eine glückliche Beziehung ausmacht und was jeder dafür tun sollte/müsste. Nur zu gerne würde ich Dir sagen, er ist ein schlechter Mensch, den Du nicht verdient hast. Ein Feigling, ein Ehebrecher, ein Egoist. Aber hilft Dir das weiter in Deinem Schmerz? Ich denke nicht. Auch ich bin der Verlassene, der Betrogene. Meine Noch-Frau beteuert zwar, zwischen ihr und dem vermeintlichen Nebenbuhler ist nichts, als nur eine gute Freundschaft. Das Vertrauen durch die Lügen, die Heimlichkeiten und den seelischen Bruch durch Ihre getroffene Trennungsentscheidung ist aber dahin. Es stimmt, der Schmerz lässt irgendwann nach, bei dem einen früher, bei dem anderen später. Die seelischen Wunden bleiben. Leider ist man in diesen Situationen meistens allein und nur Du selbst kannst letzten Endes für Deine Genesung sorgen. Gespräche mit Freunden helfen für kurze Zeit, bis man wieder alleine ist. Doch da ist ein Mechanismus bei uns Menschen, dessen negative Eigenschaften auf einmal eine positive Wirkung entfalten - man vergisst. Jede Woche die vergeht vergisst Du die Kränkung, den Schmerz, die schönen Stunden und die weniger schönen mit Deinem Mann. Was bleibt bist Du - der wichtigste Mensch auf der Welt. Und die Menschen, die Dich so nehmen wie Du bist. Deine Familie, Deine Kinder und die Freunde, die Dir jetzt beistehen. Weine wenn Dir danach ist - und trockne Deine Tränen. Du bist für Deine Gefühle verantwortlich. Und so sicher, wie der Frühling nach dem Winter kommt, die Sonne nach dem Regen, Du wirst wieder schöne Tage erleben - mit Dir in der Hauptrolle.


    Liebe Grüße
    mannallein :wink

    Hallo liebe Community,


    ich möchte mich kurz vorstellen:
    Im Sommer habe ich meinen nächsten runden Geburtstag (40), den ich wohl ohne meine Frau feiern werde. Ich bin noch verheiratet, seit insgesamt 14 Jahren mit meiner Frau zusammen und wir haben eine gemeinsame Tochter, die im Sommer 6 Jahre alt wird.


    Den bisher schwersten Schicksalsschlag erfuhr ich am 25. April, als meine Frau mir mitteilte, dass sie sich von mir trennen möchte, da sie mich nie richtig geliebt hätte und mich nur noch als Freund sehen würde. Seit dieser Zeit versuche ich die anstehende Trennung zu verarbeiten. Wir wohnen noch in der gemeinsamen Wohnung. Was die Zukunft bringen wird, weiß ich nicht.


    Ich bin dieser Community aus unterschiedlichen Gründen beigetreten, um mich mitzuteilen, um Rat und Trost zu bekommen, um durch Eure Erfahrung vielleicht auch etwas über mich zu lernen oder wieder zu entdecken.


    Vielen Dank und schöne Grüße aus dem Süden Deutschlands


    mannallein

    Liebe kann man nicht definieren, für jeden Menschen bedeutet Liebe etwas anders.


    Meiner Ansicht nach ist es wichtig, dass die positiven Gefühle und die schönen Momente im Leben mit dem Partner überwiegen, egal wie man sie nennt.
    Und dass beide Menschen zusammen den Lebensweg beschreiten wollen.


    Meine Frau sagte mir kürzlich, sie hätte mich nie richtig geliebt. Jedenfalls nicht so, wie sie als Teenager ihren damaligen langjährigen Freund geliebt hätte. Sie führte auch Beispiele aus unserem Freundes-/Bekanntenkreis an, wie sie Liebe sieht - bzw. das Fehlen dieser Liebe zu mir. Deshalb will sie die Trennung.


    Ich habe die letzten Wochen viel nachgedacht über das Gesagte, habe mit Freunden gesprochen und versucht unsere Beziehung zu verarbeiten. Der wichtigste Punkt dabei war natürlich, was ist Liebe und warum glaubt meine Frau, sie hätte mich nie richtig geliebt? Verwechselt sie Liebe mit Verliebtheit? Habe ich mich die ganzen Jahre mit zuwenig Liebe zufrieden gegeben? Jede Frage war so sinnig und gleichzeitig unsinnig, jede Antwort darauf führte nur zur nächsten Frage.


    Ich persönlich kann Liebe nicht definieren, denn im Endeffekt spielt es keine Rolle. Es kommt m.E. nur darauf an, ob beide zusammensein wollen oder nicht und ob man sich für das Positive im Leben und in der Partnerschaft öffnen kann. Und dafür ist jeder selbst verantwortlich.


    LG
    mannallein

    Hallo Sandy,


    ich möchte an der Stelle meine Meinung mitteilen. Kurz zu meinem Hintergrund, damit das Gesagte auch im Kontext verstanden wird. Nach 14 Jahren mit meiner Frau und einer kleinen Tochter von 6 Jahren leben wir mittlerweile in einer Art Trennung, gemeinsame Wohnung - wohin alles noch führen wird, weiß ich nicht. Meine Frau möchte sich von mir trennen, ich versuche damit klar zu kommen und mich zu finden.


    Ich habe in den letzten Wochen viel über Ehe, Partnerschaft, Familie nachgedacht. Ich finde, es wird Paaren heutzutage sehr einfach gemacht, sich zu trennen. Wir heiraten? Kein Problem. Wir trennen uns? Kein Problem. Über den Sinn einer Ehe, die Rechte und Pflichten, denken meiner Meinung nach nicht mehr viele Menschen nach. Auch das Thema eheliche Treue und Solidarität hat in den wenigsten Fällen noch Platz in den Köpfen der Beteiligten. Eine Trennung im Januar, ein neuer Freund und eine neue Beziehung nach nicht mal 4 Monaten? Wo bleibt hier die eheliche Treue auch in der Trennungsphase? Ich möchte hier nicht den Moralapostel spielen, aber ich persönlich habe ein anderes Werteverständnis. Jeder Mensch ist für seine Gefühle selbst verantwortlich und ich vermisse hier sehr stark das Verantwortungsgefühl für die vergangene Beziehung. Es ist nicht Schicksal, dass Du einen anderen Mann kennen- und lieben gelernt hast. Es war Deine Entscheidung Dich zu öffnen. Und genauso, wie man eigentlich erwarten könnte, dass jemand nach dem Tod seines Partners eine Zeit der Trauer einhält, aus welchen Gründen auch immer (Pietät etc. pp.), so könnte man eigentlich (ich zumindest) erwarten, dass man auch mit einer neuen Liebschaft wartet. Ich verstehe zwar, dass nach einer Trennung die meisten Menschen völlig anders denken, jedoch habe ich kein Verständnis dafür.


    Ich wünsche Dir viel Glück in Deiner neuen Beziehung und dass Dir niemals dasselbe widerfährt, nur mit umgekehrten Rollen. Und um auf Deine eigentliche Frage zum Schluss zu antworten: es spielt keine Rolle, wann Du es Deinen Kindern, Mann, Familie erzählst. Es gibt keinen falschen Zeitpunkt und auch keinen richtigen.


    Gruß


    mannallein


    P.S.: Um Antworten schon vorzugreifen. Das ist meine Meinung und keiner muss sie teilen.