Hilfe! Ich weiß gerade nicht wo mir der Kopf steht.. Finanzielles

  • Hallo an die Community!


    Ich schildere euch einfach mal meine Situation, vielleicht kann mir ja jemand einen guten Ratschlag geben, da ich damit einfach überfordert bin.


    Hintergrund: Bin seit Ende letzten Jahres von Ex getrennt, hatten uns mündlich auf 300€ Unterhalt für sein Kind geeinigt. Gezahlt hat er diesen im Januar nach Erinnerung, im Februar nach langem hin und her nicht, da es gerade schlecht aussah und auch noch Nachzahlungen von der gemeinsamen Wohnung offen waren. Habe mich dann "bereiterklärt" den Unterhalt zu erlassen. Im März zahlte er wieder nicht "überweise es nächste Woche" und im April dann schließlich nach nochmaliger Mahnung einmalig. Seitdem habe ich keinen Cent mehr gesehen. Im Juni war es mir dann endgültig zu blöd die Ausflüchte anzuhören und auch finanziell wirklich nicht mehr tragbar. Ich bin dann zum Jugendamt zwecks Beistandschaft und Unterhaltsfestsetzung. Dort wurde mir dann geraten Unterhaltsvorschuss zu beantragen, was ich auch getan habe.


    Im Januar hatte ich dann noch einen Antrag auf Wohngeld und Kinderzuschlag (für mein älteres Kind, für sie bekam ich von niemandem mehr etwas, keinen Unterhalt vom Vater, keinen Unterhaltsvorschuss mehr, da abgelaufen) gestellt, die auch beide bewilligt wurden. Allerdings war damals der Ist-Zustand ja, dass 300€ Unterhalt in den Haushalt miteinfließen.


    Ich bekam Ende Juli rückwirkend den Bescheid, ab Juni Anspruch auf Unterhaltsvorschuss zu haben.


    Tja und brav - oder doof - wie ich bin habe ich der Familienkasse und der Wohngeldstelle die Änderung mitgeteilt und den Bescheid hingeschickt (im August).


    Nun kam heute der Aufhebungsbescheid für den Kinderzuschlag mit Wirkung ab September. Unser Bedarf wäre mit Kinderzuschlag nicht mehr gedeckt, evtl. bestünde ein Anspruch auf Wohngeld oder ALG II.
    Ich warte jetzt eigentlich darauf, dass von der Wohngeldstelle ebenfalls der Ablehnungsbescheid kommt. ;(


    Und nun? Eigentlich wäre am 14.09. nochmal 140€ Kinderzuschlag gekommen, was ja nun wohl nicht mehr der Fall ist. Ich habe mit dem Geld fest gerechnet und werde nun meine Telefonrechnung nicht bezahlen können und für die letzte Woche des Monats kein Budget haben (kein Tanken, kein Essen, keine Windeln). Wie soll das gehen?
    Vermutlich werde ich dann Anfang Oktober auch kein Wohngeld mehr bekommen, was bedeutet mir fehlen dann 300€. Ich kann dies einfach nicht auffangen.


    Wie ihr euch vorstellen könnt habe ich eine geringfügige Wut auf die KV´s. Machen sich beide ein schönes Leben und ich? Ich darf schauen wie ich klarkomme. Nun bekomme ich quasi für das große Kind kein Geld mehr, da der Vater des kleinen Kindes es auch nicht schafft Unterhalt zu bezahlen? Was ist das für ein Rechtssystem?!


    Ich weiß, ich könnte (müsste) nun ALG II beantragen, aber mir graust es wirklich davor. Denn meine komplizierte Situation geht noch weiter:


    Momentan arbeite ich noch 50%, ab Januar 2015 aber 70%, was bedeutet, dass ich dann natürlich auch mehr verdiene. Ich denke, dass ich dann keinen Anspruch mehr auf ALG II habe und wieder - wenn überhaupt auf Wohngeld + Kinderzuschlag.
    Also geht es im Endeffekt um 3 Monate ALG II. In diesen 3 Monaten (November) bekomme ich aber auch Weihnachtsgeld gezahlt, das mir dann voll angerechnet wird, kann das sein?
    Ganz zu schweigen von dem Aufwand. Beim Jobcenter muss man ja doch mehr offenlegen (alle Kontoauszüge zB) als bei der Wohngeldstelle oder Familienkasse.


    Dann habe ich damals, bei meiner großen Tochter Landeserziehungsgeld erhalten. Habe schon etwas gegoogelt, werde aber nicht schlau daraus. Einmal heißt es, es wird in Anschluss an das Elterngeld bezahlt, frühestens ab dem 13. oder 15. Lebensmonat und nur bis zum 2. Geburtstag, dann wieder man Anspruch darauf haben bis das Kind 8 Jahre alt ist? Sollte ich versuchen dieses Geld zu beantragen? Hätte ich dann eine Chance evtl. doch wieder Anspruch auf Wohngeld&Kinderzuschlag zu haben, da genügend Einkommen? Allerdings habe ich auch gelesen, dass dieses Geld nicht als Einnahme zählt. Grundsätzlich gut, in meinem Fall aber irgendwie nicht.


    Ihr seht, ich bin momentan mehr als verwirrt und sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht. Welchen Schritt soll ich nun gehen, was soll ich tun?


    Vielen Dank an alle, die es geschafft haben sich durchzukämpfen...


    Lg


    Edit: Habe soeben bei der L-Bank angerufen. Auskunft: Wenn ich jetzt ganz schnell den Antrag einreiche bekomme ich noch einen Monat L-Erziehungsgeld, das war es. Mein Kind ist ganz knapp 2,5 Jahre alt, bin zu spät dran. :flenn


    Erneutes Edit: Habe gerade meine Daten ab Januar durch den ALG II - Rechner gejagt und es ist wie ich schon dachte: Kein Anspruch mehr, der Kinderzuschlag + Wohngeld würde vermutlich meinen Bedarf decken. Oh man...

  • Du solltest vielleicht mit all deinen Daten zum Jobcenter gehen und dich gründlich beraraten lassen. Wie du schon sagtest, kann es ja nicht anggehen, dass du mit zwei Kindern und ohne Geld dasitzt. Wenn du einen fähigen Mitarbeiter erwischst werden dir bestimmt auch alle Möglichkeiten aufgezeigt und du wirst in Zukunft beruhigter leben können.

  • Hallo,


    es ist glaube ich so, dass es darauf ankommt, was für einen Sachbearbeiter Du bekommst, ob Du von den jeweiligen Ämtern Hilfe bekommst oder nicht.


    Ich habe beruflich viel mit unterschiedlichen Ämtern zu tun und gerade in den Ämtern, in denen finanzielle Unterstützungen beantragt werden kann, unter anderem auch bei der Arbeitsagentur, arbeiten viele nur mit Zeitverträgen (laufen immer nur ein Jahr).


    Die haben natürliche keine Zeit sich gründlich in die Materie einzuarbeiten, da die sich nach geschätzten 6 Monaten schon wieder nach einem anderen Job umsehen müssen, d.h. sie kennen sich nur oberflächlich aus.


    Ich würde sagen, wenn etwas abgelehnt wird, entweder Einspruch einlegen, oder noch mal beantragen. Geht dann meistens gut.


    Ist übrigens eine schreckliche Situation, in der Du steckst. Ich hoffe, es wird sich positiv für Dich entwickeln.


    Gruss