Wie jetzt am Besten? Voll-/Teilzeit-/Fern- oder Onlinestudium?

  • Huhu :winken:


    Ich hatte ja bereits in meinem Vorstellungsthread meine Situation kurz angerissen. Also ich bin 29 Jahre alt, gelernte Einzelhandelskauffrau und studiere (wegen der ewig vielen Arbeit nebenbei) mehr schlecht als Recht Wirtschaftsigenieurwesen an einer FH. Vor einigen Wochen habe ich (nach einer langen Geschichte) meinen Job trotz Schwangerschaft verloren und bin jetzt im Alg1 Bezug. Wegen meiner nachwievor aktuellen Immatrikulation auch nicht Alg2 berechtigt. So weit so gut. Nun möchte ich aber endlich mal voran kommen. Immerhin bin ich ja auch schon was älter. Dazu allerdings, ich hab mein Abitur nach meiner Ausbildung auf dem 2. BW gemacht, hab mein Abi also selbst erst seit ein paar Jahren.
    Sooooo, Ende Dez/Anfang Jan bekomme ich nun mein Kind und möchte vor allem die Elternzeit so gut es eben geht nutzen, um mit dem Studium vorwärts zu kommen. Aber welche der gegebenen Möglichkeiten machen am meisten Sinn?


    Vollzeitstudium. Das wäre natürlich die schnellste und eleganteste Lösung. Allerdings habe ich keinen Baföganspruch (mehr) und einen Kredit bekomme ich auch nicht. Meine einzige Möglichkeit der Finanzierung wäre also arbeiten. Ein Teufelskreis :ohnmacht: Zuvor habe ich während eines Vollzeitstudiums auch nebenbei 80h gearbeitet. Das ging so einigermaßen. Wenn man allerdings jede Woche an anderen Tagen arbeiten muss, fielen immer irgendwelche wichtigen Vorlseungen für mich aus. Ganz schlimm bei einem praktischen Teil, bei dem ich wegen meiner Abwesenheit die Klausurzulassung nicht bekommen habe. Hätte man im Ürigen aber selbst mit Krankmeldung nicht bekommen.
    Jetzt ist es allerdings auch nicht die beste Lösung, ein wenige Wochen/Monate altes Kind direkt für 40h/Woche in die Betreuung zu geben. Jedenfalls nicht für mich. Würde VZ also rausfallen.


    Teilzeitstudium. Dann erstreckt sich das Studium halt auch auf die doppelte Zeit. Findet dafür aber nur an zwei Tagen die Woche statt. Möglich wäre hier, je nach Kapazität, der hochschuleigene Kiga für die beiden Tage. Kämen aber trotzdem sicher nochmal mindestens zwei Tage Arbeiten dazu.
    Müsste auch mit der Agentur für Arbeit abgesprochen werden. Grundsätzlich sagen die, einem Studenten steht kein Alg1 zu. Mein Anwalt (für meinen Kündigungsschutzprozess) sagte mir allerdings, wenn ich vorher während des Studiums soz.vers.pfl. gearbeitet hätte, kann ich für die gleiche Zeit auch als arbeitssuchend gemeldet werden. Würde ich dann nur noch die Hälfte, also gut 200 Euro bekommen. Leider wird man dort allerdings nicht so toll beraten, sondern muss sich solche Infos grundsätzlich selbst irgendwo suchen und die Leute dann damit konfrontieren. Aber alles immer noch besser, als die Zustände im Job Center :nixwieweg
    Außerdem wäre noch die Möglichkeit des Wohngeldes für mich gegeben und Hartz4 fürs Kind. Womit mir einfällt, was wird beim "Kinder-Alg2" alles angerechnet? Kindergeld? UVG? Ziehen die was von meinem Elterngeld ab? Ich bekäme mehr als die 300 Euro, vielleicht 400 jetzt, wo kein Gehalt sondern Alg berechnet wird. Aber viellecht stell ich die Frage nochmal im Sozialleistungsbereich.


    Fern-/Onlinestudium. Grundsätzlich nicht das schlechteste. Obwohl ich richtige Vorlesungen mit Rückfragen und studentische Lerngruppen, außerdem die Nutzung der Uni-bib sehr zu schätzen weiß. Auch am Alg1/2 Bezug würde sich nix tun. Aber zuerst mal nicht leicht, dabei einen Wing oder Maschbau zu finden. Und es gibt kein Semesterticket, die Mobilität wäre also vollkommen weg. Hinzu kommen die teilweise recht hohen Kosten, die ich selbst zu tragen habe (ein B.Ing. liegt gesamt bei gut 12.000 Euro) und bei einigen Präsenz- und Klausurenphasen auch noch teils lange Reisen >400km plus Übernachtungen dazu. Wovon soll man das stemmen? Und soweit ich weiß, gehören solcherlei Studien nicht zum vom Amt getragenen Aus- und Weiterbildungsbereich.


    Weiß mir da jemand von euch einen Rat?

  • Schon allein wegen der erforderlichen Sorge für's Kind würde ich zu einem Teilzeitstudium raten, denn für ein Baby musst Du in jedem Fall dann da sein, wenn es Dich braucht. Das würde aus meiner Sicht auch bedeuten, dass Du für die Zeit des Lernens Unterstützung brauchst, wo Dein Kind gut aufgehoben ist. Paten wären dafür natürlich ideal.

  • Das war im Grunde genommen auch mein erster Gedanke. Zumal ich jetzt auch mit der Familienbeauftragten der FH Münster gesprochen habe. Teilzeitstudium selbstverständlich möglich, selbst das Praxissemester kann in TZ absolviert werden ;-)


    Außerdem gibt es, für den Fall dass die reguläre Kinderbetreuung ausfällt, zwei Notfalltagesmütter in der Nähe des Campus, die im Prinzip sofort einsprngen. Das beruhigt natürlich ungemein. Jetzt müssen nur noch die Finanzen geklärt werden und dann läuft :-D

  • Wenn du einen halbwegs guten Schulabschluss hast: bewirb dich für ein Vollstipendium (Kannst gerne PN an mich deswegen schreiben).
    Ansonsten: schau mal im Internet, z.B. der Reader der Uni München


    http://www.studentenwerk-muenchen.de/fileadmin/studentenwerk-muenchen/publikationen/broschueren/studieren_mit_kind_2007.pdf


    "Beurlaubung und Arbeitslosengeld II
    Wegen Mutterschutz und Elternzeit beurlaubte Studierende sind nicht Auszubildende im Sinne des § 7 Abs. 5 SGB II. Ihnen steht deshalb ALG II/Sozialgeld zu, sofern Sie sich in einer finanziellen Notlage befinden und sich nicht selbst helfen können – insbesondere durch den Einsatz Ihrer Arbeitskraft – oder die erforderliche Hilfe nicht von anderen erhalten. Die ARGE darf die Hilfe nicht von der Vorlage einer Exmatrikulationsbescheinigung abhängig machen, wie dies vereinzelt geschehen ist. Wichtig: Wenn Sie sich beurlauben lassen wollen, sollten Sie dies möglichst frühzeitig veranlassen, denn ALG II/Sozialgeld werden in keinem Fall rückwirkend gezahlt."


    Tipp: Lass dich beim Amt nicht abwimmeln (so wie ich damals... -.-)


    Vollzeit studieren geht gut, wenn das finanzielle stimmt. Muss aber auch zugeben, dass das vom Studium abhängig ist (Studenplan, SWS usw.) Ich habe immer 22-27SWS und komme damit gut hin. Man muss halt ein bisschen jonglieren und im Rahmen des Möglichen mit den Prüfungen und Prüfungsterminen rumtricksen, dann geht das.
    Wichtig: Kind schnell an frühe Schlafenszeiten gewöhnen... ;)

  • Nääää, so doll isses nicht, das Abi :flenn:flenn:flenn Mein Plan war mal, ein, zwei Semetser wirklich gute Noten zu schreiben und mit den Leistungsnachweisen auf ein Stipendium bewerben. Die werden ja, zumindest bei mir im MINT Bereich häufig auch von Unternehmen selbst angeboten.


    Das Zitat aus dem Link bzw die Bestimmung dazu kenne ich. Allerdings läuft mein aktuelles Semester (mehr wegen NRW weitem Nahverkehr :D ) ja noch bis Ende August und derzeit kann ich mich nicht beurlauben. Das ginge erst fürs nächste bzw die nächsten beiden. Muss ja bei der Rückmeldung gemacht werden. Die kann ich aber mangels Kohle auch erst Ende August machen :tuedelue