wutanfälle, was tun

  • mein kind wird demnächst 4 und wir haben seit 4 wochen mit beinahe täglichen halbstündigen wutausbrüchen zu tun. der auslöser ist meist nichtig, die wirkung katastrophal. das kind schreit so laut und es klingt als würde ich ihr wenigstens den arm umdrehen oder sonstwas schlimmes antun. dienachbarn trampeln von oben auf den boden, heute ist es im supermarkt passiert, weil es kein spielzeug gab, dort mit menschentraubenansammlung und dämlichen kommentaren, die ich aufgrund der lautstärke aber nicht allle mitbekommen habe. es schreit, schmeisst sich auf den boden, trampelt mit den füßen und ist überhaupt nicht mehr unter kontrolle. ich reagiere nach aussen gelassen, versuche zu beruhigen, gehe auf augenhöhe. es ist definitv klar, dass das kind völlig überrannt ist mit dem wutgefühl und nicht in der lage ist, sich selbständig runerzupegeln. ich bin auch komplett überfordert, weil das wie gesagt, jeden tag passiert. ich warte darauf, dass jemand die polizei ruft, weil es sich ehrlich schlimm anhört. wir waren eine woche bei meiner freundin (ohne kinder) zu besuch, die meinte, es klänge sehr echt und wenn sie nicht dabei gewesen wäre, hätte sie sich sorgen gemacht ums kind...sie meinte, das sei ja wie bei supernanny.(herzlichen dank, prolls sind wir eigentlich nicht)


    so. was soll ich machen? habt ihr tipps? ich weiss nicht mehr weiter. zur äußeren situation: es sind seit 3 wochen kigaferien.


    hilfe bitte schnell!!

    Um erfolgreich zu sein, reicht es nicht,
    mit beiden Beinen im Leben zu stehen...
    Man sollte schon ab und zu
    wenigstens eines davon bewegen..

  • Ohje... das liest sich ja gar nicht schön!


    Mein Großer hatte auch immer solche Wut- und Trotzanfälle als er in dem Alter war. Ich bin damals auch total verzweifelt gewesen. Wir hatten einen Termin bei der Kinderärztin zu einer U und dann ist es passiert. Mein Sohn hat total blockiert, geschrien, getrampelt, hat die Kinderärztin angebrüllt... Ich hätte heulen können.


    Die Kinderärztin hat ihm dann zwei Wochen Fernsehverbot aufgebrummt und mit ihm gesagt dass man sich so aber gar nicht benimmt. Mein Sohn war total platt, dass die Kinderärztin mich unterstützt hat und nicht zu ihm hielt.


    Zwei Wochen später hatten wir dann nochmal einen Termin bei der Kinderärztin, mussten ja schliesslich die U nachholen und die Kinderärtzin wollte wissen ob das Fernsehverbot eingehalten wurde. Diese zwei Wochen waren zwar kein Zuckerschlecken für mich aber immerhin hatte er seither keinen so schlimmen Wutausbruch mehr.


    Vielleicht kannst Du auch mal einen Termin bei eurem Kinderarzt ausmachen und das Problem dort schildern. Ich glaube eine psychologische Beratungsstelle deshalb aufzusuchen wäre etwas übertrieben. Evtl kannst Du ja auch mal im Kindergarten um Elterngespräch bitten. Erzieherinnen haben bestimmt auch nützliche Tips parat.


    Ich wünsche Dir viel Durchhaltevermögen und Kraft!!!


    lg Malesh

  • Hallo


    Jo, meiner hat heute nach dem Schwimmen auch wutentbrannt auf dem Bürgersteig getobt - weil der Opa Apfelsaft bekam und ich "zwang", den alleine zu trinken, da er unterzuckerte. Gerne fliegt auch mal Spielzeug oder wird das Trampolin zerfetzt.


    Ich lasse ihn in dem Moment, bleibe in Sichtweite, aber tue ansonsten nix. Wenn er einigermaßen zu sich kommt, frage ich, ob er in den Arm will oder auf sein Zimmer. Meistens bockt er noch eine Weile in seinem Zimmer, dann knallt die Tür etc, dass ich auch denke, das hören alle bis in die Innenstadt. Aber da bin ich dickfellig.


    Anschließend frage ich nach ,was denn nun war. Ich versuche, Kind seine Emotion benennen zu lassen (Wut, Trauer...) und zeige Alternativen auf. Also zum Beispiel, lieber um's Haus rennen, als das Trampolin zu zerfetzten. Laut brüllen, statt Personen angreifen.


    Oft frage ich im Umfeld nach, ob er dort auch so unausgeglichen ist oder hole mir Tips von den Erzieherinenn, vom Kinderarzt. Wir waren in psychologischer Behandlung und Kidn geht wieder, aber das hängt mit anderen Dingen zusammen. Was den Umgang mit Wut betrifft, hat Kidn profitiert, er kann ganz gut formulieren, was ihn so zornig macht.


    Es ist eine Gradwanderung: Ist Kind nicht ausgelastet, flippt er rum. Ist er zu müde auch.


    Gute Nerven!


    Gruß

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