brauche hilfe, kindeswohl

  • Hi,
    ich wollte dir nur mal kurz sagen, dass ich es gut finde, dass du dir solche Gedanken um die Freundin Deiner Tochter machst. Ich kenne niemanden im Umfeld unserer Kinder, die aus solch zerrütteten Familien kommen. Und glaub mir, auch ich würde nicht wissen, was ich tun sollte. Denn ich kann deine Gedanken nachvollziehen, dass solchen Eltern einiges zuzutrauen ist und du deine eigene Familie ein Stück weit schützen möchtest. Schön, dass du nicht unüberlegt an die Sache rangehst, sondern dich informierst, bevor du etwas unternimmst. Denn kopflose Aktionen werden hier nicht gebraucht. Ich denke wirklich, dass hier jeder Schritt gut überlegt sein sollte, damit man auch hinterher die gewünschte Wirkung erzielt und dem Mädchen wirklich helfen kann.


    Aber ich bin mir sicher, da du mit sehr viel Herz an die Sache rangehst und es dich sehr berührt, wirst du die richtige Lösung für das Mädchen finden... und ihr auch helfen können.


    Würde mich mal interessieren, wie es weitergeht... ich wünsche Dir und Deiner Famlie, sowie auch der Freundin der Tochter alles erdenklich Gute...



    Gruß von benlucado

  • Hast Du einen Kontakt zur Mutter? Kennst Du ihre Geschichte? Ihre Probleme? Hast Du nie versucht, mit ihr zu reden?


    Wäre das nicht erst einmal der Weg, der gegangen werden sollte, bevor man die Woglfahrtsindustrie einschaltet und damit eine Kettenreaktion in Gang setzt, die am Ende niemand mehr beherrscht?


    Das Kind ist 8 Jahre alt. Die Mutter scheinbar überfordert. Für mich heißt das, dass die Mutter Hilfe braucht, weniger formale, amtliche Hilfe, sondern ganz konkrete Nachbarschaftshilfe, vielleicht von einer ebenfalls alleinerziehenden Mama?


    Hinsehen ist gut, sich Gedanken machen auch. Aber manchmal kann man auch sehr konkret selbst etwas tun. Und warum sollte einen das in die Schusslinie bringen? Und wenn das alles nichts bringt, gibt es in jeder Stadt einen Kinderschutzbund, an den man sich wenden kann. Aber zunächst sollte man doch eher auf der zwischenmenschlichen Ebene aktiv werden.


    lg Myronn

  • Würde ich sogar machen, aber ich habe ja nun mal gar keine Rechte, und bin auch keine Pflegemama..


    Mhm also ich kann Dir nur schreiben wie es bei mir damals war.


    Ich stand irgendwann auch da und wollte aus diversen Gründen (ähnlich wie bei der Freundin deiner Tochter) nicht mehr bei meiner Mutter leben. Von meiner besten Freundin die Mutter hatte das ganze Drama die ganze Zeit mitbekommen, hat an dem entscheidenden Tag zu mir gesagt wenn ich das wollen würde, würde sie hinter mir stehen und ich könne auch bei denen unter kommen.


    Ich bin am selben Tag zum Jugendamt, habe alle Karten auf den Tisch gepackt und bin noch am selben Tag zu Hause ausgezogen. Ich war 12/13. Die Mutter meiner Freundin war auch keine "Pflegemutter". Meine Mutter hatte eine Frist von 4 Wochen um die Verhältnisse zu klären, hat sie nicht gemacht, also wurde mit dem Jugendamt offiziell gemacht das ich in der Familie als Pflegekind bleibe.


    Ich würde mich einfach beim Jugendamt erkundigen.


    Emmchen

    "Wenn jemand einmal deine Seele berührt hat, wirst du immer wieder danach
    suchen es erneut zu erfahren. Und manchmal hast du Glück und erfährst
    es noch mal."