50 : 50 Regelung, hat die jemand?

  • Hallo Ihr Lieben,


    ein befreundetes Paar von mir wird sich nun trennen. (Sie hat sich in ihren Kollegen verguckt)


    Er hat eine wirklich tolle Beziehung zu der Lütten. Steht immer nachts auf, auch morgens ist er derjenige, der sich kümmert.


    Sie will nun ausziehen und mit dem anderen ne Wohnung nehmen. Er muss dann auch ausziehen, weil er die Wohnung nicht alleine halten kann. Ich verstehe nicht, warum der Typ dann nicht erstmal zu ihr zieht, damit die Lütte nicht gleich so viele Veränderungen durch machen muss. Aber egal.


    Er möchte seine Kleine (3 Jahre) so oft wie möglich sehen. Eigentlich sogar die Hälfte. Also 5 Tage ist das Kind bei der KM und 5 beim KV und so weiter. Hat diese Regelung jemand oder kann mir sagen wie die Chancen für den KV stehen?


    Vielen Dank...

  • ich find ein kind braucht "ein" zuhause. egal bei wem jetzt ist egal. gerade so kleine kinder reagieren nervös auf so ein ständiges hin u. her. also nimmt entweder er das kind mit oder sie u. man einigt sich auf großen umgang.
    is das pärchen verheiratet oder leben sie "nur" zusammen. wie ist das sorgerecht geregelt.
    solche regelungen sind immer nur gut für die eltern, setzt sehr gute kommunikation voraus u. meistens gehts schief.

  • sie sind nicht verheiratet und haben geteiltes SR.


    Mal ganz ehrlich: wie soll ein Vater denn ein guter Vater sein und auf die Erziehung einwirken können, wenn er das Kind nur am WE alle 14 Tage hat?


    Noch sagt sie, dass er sie immer sehen kann, aber das wird sich ändern. Sie ändert fast täglich ihre Meinung. Sie ist auch manches mal mit dem Kind überfordert. Das würde sie aber nicht zu geben. Sie will das Kind aber auch nicht bei ihm lassen.


    Also muss er auf das Wohlwollen der KM hoffen und mitspielen was sie will???

  • Das Wechselmodell kann klappen, wenn
    - die Eltern auch nach der Trennung gut miteinander kommunizieren können,
    - es organisatorisch einfach ist,
    - die Eltern vergleichbare Erziehungsgrundsätze haben und sich darüber austauschen können
    - es finanziell und organisatorisch (beruflich) für beide machbar ist.
    - Das Kind eine gute Beziehung zu beiden Elternteilen hat
    - Das Kind nicht aus sonstigen Gründen auf sehr gleichförmige Tagesabläufe angewiesen ist


    Ich kenne im weiteren Bekanntenkreis ein Paar, bei dem es so funktioniert hat. Im Laufe der Jahre haben sich die Kinder dann mehr beim einen bzw. beim anderen Elternteil aufgehalten. Das ist aus dem Modell dann kontinuierlich hervorgegangen und war auch gut.


    Meistens klappt es nicht, weil die o.g. Voraussetzungen nicht gegeben sind.


    Wir hatten ganz am Anfang ein solches Wechselmodell unter mittlerem richterlichem Druck auf Elternebene vereinbart, das die KM schon nach wenigen Wochen gekippt hat. Seither lebt unser Kind überwiegend bei mir. Nach einigen Umstellungen haben wir heute ein "gewichtetes Wechselmodell" (10 Tage bei mir, 4 Tage bei der Mutter). Für die Schule ist das in unserem speziellen Fall aber nicht gut, weil unser Kind mit wechselnden Rahmenbedingungen nicht gut zurecht kommt zu viele Tage durch Umstellung belastet sind.

  • Hat er denn eine Chance auf diese Regelung?


    Wenn die beiden Eltern sich darauf einigen, dann ja. Wenn nicht, dann spricht allein das dagegen, dass die Eltern an einem Strang ziehen.


    Es gibt Oberlandesgerichte (also die zweite Instanz), die sagen, dass sie bei Fällen, die zu ihnen kommen grundsätzlich nicht auf ein Wechselmodell entscheiden, weil Eltern, die an einem Strang ziehen niemals zum Oberlandesgericht gehen. Finde ich plausibel.


    Bei einem 3 Jährigen ist das so eine Sache. Einerseits herrscht bei Kindern bis drei oft die Meinung vor, dass die Mütter die wichtigere Bezugsperson seien. Andererseits haben so junge Kinder noch ein anderes Zeitempfinden. Es wird bei ihnen meist empfohlen in kürzeren Abständen Kontakte zu pflegen (alle 5 Tage Wechsel ist relativ lang für so ein Kind). Typisch in dem Alter ist z.B. alle 2 Wochen ein Wochenende und in der Zwischenzeit 2 - 4 Nachmittage eingestreut.


    Fazit:
    Wenn die Eltern sich nicht einigen können, dann sehe ich die Chancen nicht so hoch, dass ein Richter eine 50/50 Lösung oder etwas annäherndes gegen den Willen einer grobnormalen Mutter entscheidet. Am besten ist, wenn sie selbst einen sehr offenen wechselnden Umgang vereinbaren und ausprobieren und dann auch offen darüber sprechen, wie es funktioniert. (Ich gebe aber zu, dass Eltern, die zu einer solchen Kommunikation in der Lage sind, sich selten trennen).

  • Wer hat das Kind bisher überwiegend betreut?


    Es ist sehr selten, dass das Wechselmodell richterlich angeordnet wird, die von Segelpapa genannten Voraussetzungen sind viel zu selten gegeben.

  • Wir haben so was ähnliches! geboren aus reinem Pragmatismus-


    Also da wir in einem Haus leben ( getrennte Wohnungen ) und ich meist schon um 6 Uhr morgens bei der Arbeit sein muss, haben wir nach der Trennung entschieden, daß ich nur weiterarbeiten kann wenn wir in einem Haus bleiben, er sich morgens ums Kind Kümmert ( war damals 6 Jahre ) -- Zudem wollte ich Kind nie den Papa nehmen, an dem sie auch sehr hängt.


    Bei uns ist es aber so, daß Kind eindeutig bei mir lebt. Bei mir schläft ( ausschließlich) bei mir isst etc. etc. und ich alle anfallenden Arbeiten für sie erledige, Termine wahrnehme etc. Nur in Ausnahmefällen wenn ich krank bin oder so macht das mal Papa---


    Also bekomme ich auch ganz normal den Unterhalt und das Kindergeld.


    Kind hat sein Umfeld behalten, seine Umgebung und unser Haus konnte so erhalten werden ( wäre sonst bestimmt schon zwangsversteigert) - ich konnte weiterarbeiten, Papa muss keinen Trennungs- bzw Nachehelichen Unterhalt zahlen.. ( Hätte er nämlich nach damaligem Recht schon noch gemusst.... - aber wir haben uns so einfach noch nicht scheiden lassen).


    Und vor allem: Kind hat Mama und papa wann immer sie will! Es trennt sie nur eine Treppe vom jeweils anderen Elternteil.


    Ich denke so ein Modell ist nur druchzuführen wenn es eine große räumliche Nähe zwischen den Eltern gibt. Sonst wirds später in der schule einfach zu komlplziert.


    Und es hat viele Tücken: man muss sich über vieles verständigen als Eltern. Und das Zwingend. Nicht immer einfach für Eltern die sich gar niht mehr grün sind. Kidner lernen ganz schnell die beiden auszuspielen gegeneinander..


    Wir haben ncihts irgendwie richterlich regeln lassen--- ist alles so abgesprochen. Auch der Kindesunterhalt. Der noch nie erhäht wurde by the way - nicht als kind 12war und nicht als sich der Verdienst des Vaters geändert hat ( deutlich) ----


    Ich sehe mich trotzdem als AE ,weil der papa sich wirklich nur das Schöne mit Kind rauspickt.... Wie in der Ehe auch schon..... Einer der Gründe warum es nicht geklappt hat mit uns.


    Kind ist auch nur bei mir gemeldet ( ausscließlich in meiner Wohnung= also habe ich die stkl.2)


    Absprchen etc sind teilweise sehr , sehr schwierig.... Es ist insg. nicht einfach..... Auch wenn wir das jezt schon Jahre so machen. Wirklich einig sind wir uns bei vielem nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Laetitia ()

  • Ich verstehe nicht, warum der Typ dann nicht erstmal zu ihr zieht, damit die Lütte nicht gleich so viele Veränderungen durch machen muss. Aber egal.


    Weil das Psycho-Hammer für frisch getrennte ist und Seelenrumgetrample für Kinder! :kopf

  • Mal ganz ehrlich: wie soll ein Vater denn ein guter Vater sein und auf die Erziehung einwirken können, wenn er das Kind nur am WE alle 14 Tage hat?



    ein guter vater muss nicht 24 stunden beim kind sein und ein vater der alle 14 tage sein kind sieht (eigenlich ja 10 tage) ist nicht zwangslaeufig ein schlechter vater!


    dafür brauch man mehr als nur eine 50 : 50 regelung!


    der beitrag von segelpapa1 beinhaltet eigentlich die wesentlichen voraussetzunegn fürs wechselmodel, sind diese nicht gegeben kann ein noch so liebe.r papa/mama nichts an einem gefühl beim kind hin und her gerissen zu sein aendern!


    fazit: ans wohl der kinder denken und nicht der eltern ... ich sage immer...kaempft nicht um die kinder sondern für die kinder!


    lg


    lulum :-)

    Das Glück ist im Grunde nichts anderes als der mutige Wille, zu leben, indem man die Bedingungen des Lebens annimmt. :-)
    - Maurice Barrès (1862 - 1923), Schriftsteller-