Hm .... das liest sich alles nicht schön und ich kann dir Deine Angst so gut nachfühlen!!!
Mein Selbstwertgefühl wurde viele Jahre Stück für Stück demontiert .... es dauert, bis man erkennt wieviel Stärke wirklich ein einem steckt.
Deshalb halte ich eine überstürzte Trennung für gar keinen guten Ansatzpunkt, denn offensichtlich bist du noch nicht so weit, denn ansonsten hättest du ihn schon vor Jahren vor die Türe gesetzt.
Eine Freundin hat mir mal gesagt, man zieht sich immer wieder an den guten Momenten hoch und so zieht und zieht es sich, bis man an einen Punkt kommt, an dem der Ofen aus ist und DANN hat man die Kraft.
Die Therapie ist bereits der erste Schritt in eine gute Richtung. Mir half in der Supervision zu reflektieren, was ich in den letzten Jahren alles geschafft habe und wenn ich dich lese, dann würde ich behaupten, du hast verdammt gute Arbeit geleistet!
Der nächste Schritt wäre Abstand zu bekommen. Ich halte ja auch nicht viel von Kuren, aber für dich würden es drei Wochen ohne deinen Mann bedeuten und das wäre schon mal sehr hilfreich um den Kopf freizubekommen.
Meine Schwiegermutter hat mich übrigens auch immer nieder gemacht und weißt du was ... irgendwann hatte ich mehr Kinder als sie, in kürzeren Abständen, habe mitgearbeitet und bin auf Messen gefahren, habe mich sozial engagiert und ich habe ihr gesagt, DU kannst bei meinem Alltag überhaupt nicht mitreden! Unterlasse das also künftig! Keinen Streit vom Zaun brechen, sondern einfach klar und ruhig ihre Grenze aufzeigen.
Ich kam irgendwann an einen Punkt wo ich ganz klar eine Entscheidung treffen konnte und es mir scheißegal war, mit was mich mein Ex unter Druck gesetzt hat. Mein Gott, er hat sogar gesagt er würde mich einweisen lassen und hat mich versucht beim Jugendamt schlecht zu machen. Aber ich habe mich niemals auf diese Ebene begeben, sondern in dem Moment wo ich wusste, was ich will, wie ich das Leben meiner Kinder und mir gestalten möchte, konnte ich allen ruhig entgegentreten und nichts, aber wirklich nichts hätte mich von meinem Schritt abhalten können. Nur das ist nicht innerhalb weniger Wochen geschehen,sondern war ein langer Prozeß.
Mittlerweile lebe ich mit 4 eigenen Kindern und meiner Pflegetochter auf einem ehemaligen Bauernhof. Ich arbeite und die Kinder haben sich gefangen. Ich hatte eine solche Angst, sie würden in der Schule absacken, würden bocken etc. aber das Gegenteil war der Fall, das hat mir aber auch immer die Therapeutin gesagt. Sobald einmal der Entschluß gefasst und umgesetzt wurde, geht es allen wieder gut.
Immer wieder schießt mein Ex quer und macht mir das Leben schwer, aber warum sollte das Leben auch einfach sein.
Ich halte mir vor Augen ... ich habe den Absprung geschafft, er zieht wieder bei seiner Mama ein und hat lieber seine asiatisch Freundin, wo er keine Verantwortung übernehmen muss, als dass er sich ein neues Leben aufbaut. Das wo ich doch immer angeblich die Unfähige war.
Mach keine überstürzten Sachen, sondern lieber kleine Schritte und komm so irgendwann sicher am Ziel an.
Ich hatte mich ja immer gegen eine Paartherapie gewehrt, aber letztendlich hat sie mir sehr geholfen, auch als Unterstützung um mich gegen meinen Ex durchzusetzen, denn er konnte eine zeitlang viele blenden, aber letztendlich kommt immer die Wahrheit ans Licht.
Lieber Gruß, XXLMami