Guten morgen zusammen, es gibt mal wieder Neuigkeiten.
Letztendlich ist wenig so gekommen wie eigentlich im Vergleich beschlossen.
Einige Tage nach der Verhandlung sind der Vater und ich übereingekommen, dass wir unserem Sohn doch die sechs Wochen Sommerferien in Berlin ermöglichen wollen.
Zu diesem Zeitpunkt bin ich davon ausgegangen dass der Vater ab 1 Oktober sein Arbeitsverhältnis in Sachsen-Anhalt beginnt.
In der letzten Sommerferienwoche hielt mir der Vater ein Schreiben der Personalstelle des Berliner Senats unter die Nase, mit dem Kommentar, ich solle mir selbiges doch mal durchlesen. Daraus ging hervor, dass er nicht zum 30 September 2024 entlassen werden kann aus dem Verhältnis, sondern erst zum 31 Dezember
Kurzfassung, der Vater hat es einfach verschlafen, rechtzeitig zu kündigen, bzw sich über die längeren Kündigungsfristen aufgrund Senatszugehörigkeit, zu informieren.
Natürlich hat er die Schuld nicht bei sich gesehen, ging dann über Schulaufsicht und Anwalt, aber alle machten deutlich, dass der Senat Berlin im Recht ist.
Ich habe nun selbstverständlicherweise nachgefragt, ob denn die eigentliche Schule ihn auch seine späteren Zeitpunkt aufnehmen wird
Abgesehen davon, dass der Vater ja für diese Schule nicht mal einen Arbeitsvertrag hatte, sondern lediglich eine schriftliche Zusage per E-Mail- angeblich sei das wohl das Prozedere.
Mittlerweile hat er immerhin die Stimm- und Beamtenprüfung hinter sich, und hat wohl beide bestanden. Die Unterlagen gehen jetzt wohl von der Schulaufsicht Magdeburg, zu der betreffenden Schule. Und allein dadurch wisse ja die Schule, dass er die Stelle zum 1 Oktober nicht antreten kann. Ich frage mich ernsthaft, warum er einfach nicht den Hörer in die Hand nimmt und im Sekretariat Bescheid gibt.
Nun zu des Pudels Kern, ich habe dem Vater mitgeteilt, dass ich unter diesen Umständen auf jeden Fall möchte, dass unser Großer wenigsten dann das Halbjahr hier in Berlin beendet, und entsprechend natürlich mit einem Halbjahreszeugnis der 5 Klasse.
Der Vater verstand dies nicht und sagte, die zwei bis drei Wochen vor Beginn der Winterferien in Sachsen-Anhalt wären doch eine gute Eingewöhnungszeit für unseren Sohn. Ich frage mich, was man da eingewöhnen soll.
Auf meine Nachfrage, auf welcher Grundlage dann die Lehrer dort ein Zeugnis aufstellen sollen, meinte der Vater, dies könne ja die Lehrerin hier in Berlin machen, also vor dem eigentlichen Notenschluss.
Und wieder einmal sollen andere Menschen seine Aufgaben übernehmen. Er hat ja auch noch nicht mal Kontakt mit der Schule aufgenommen, das hätte ja noch Zeit.
Irgendwie habe ich kein gutes Gefühl, und bin eigentlich nicht bereit mein Kind jemanden mitzugeben, der mir noch nicht mal einen Arbeitsvertrag vorweisen kann.
Dieses ganze leidige Thema Bauernhof ist auch nicht mehr so stark präsent, wie noch in den Monaten vor der Verhandlung. Man hat das Gefühl, da der Vater ja seinen Willen bekommen hat, er auch nicht permanent den Großen triggern und locken muss, und dementsprechend das Thema auch nicht permanent befeuert wird.
Natürlich gibt es hier und da noch Kommentare wie typisch Berlin, oder typisch Stadtmensch. Aber diese brachiale Wortgewalt, dieses Mauern aufbauen und alles schlecht reden, ist vorbei.
Meinen Sohn ist derzeit auch gar nicht wichtig, ob er seine ganzen Landmaschinen hier zum Spielen hat in der Wohnung. Er sagte nur, die können alle im Garten überwintern. (Wir haben seit ein paar Monaten einen Kleingarten)
Des weiteren habe ich den Eindruck, dass mein Sohn stärker auch den körperlichen Kontakt sucht, obwohl er gar nicht der Typ dafür ist. Da setzt er sich mal auf meinen Schoß, oder wir albern auf dem Bett rum, oder wir tanzen im Wohnzimmer. Das sind sehr ungewöhnliche Dinge, die für manche vielleicht normal sind, mir aber jetzt hier in der letzten Zeit schon auffallen, was natürlich durchweg positiv ist.
Unter all diesen Umständen, will ich natürlich mein Kind gar nicht mehr hergeben und weiß nicht ob das alles nur so wischiwaschi derzeit ist, nichts halbes und nichts ganzes.
Als mein Sohn und ich mal über dieses Bauernhof Thema kurz geredet haben, habe ich ihn gefragt, ob der Vater ihm denn mitgeteilt habe dass ich das jetzt alles ein bisschen verzögert... Hat er natürlich nicht.
Ich habe ihm dann auch ehrlich ins Gesicht gesagt, dass ich den Eindruck habe, selbst wenn Papa jetzt sagen würde, das klappt aus welchen Gründen auch immer doch nicht mit dem Bauernhof, dass du das auch annehmen könntest irgendwie.
Die Antwort war dann nur ein mhm und Achselzucken.
Natürlich habe ich dem Jugendamt in meinem Anwalt geschrieben, beide wissen nicht so recht was sie mir raten sollen, der erste Impuls der Jugendamt Mitarbeiterin, die auch vor Gericht zugegen war, war zum Familiengericht zu gehen, den Beschluss abzuändern und dafür zu sorgen, dass der Große hier bleibt. Tja wenn es nur so einfach wäre!
Danach meinte mein Anwalt auch, ich solle mich erstmal das Familiengericht wenden.
Meine Vermutung geht ja eher so in die Richtung der Meinung von Volleybap, dass die Chancen da was zu ändern eher gering sind. Würde das nicht alles wieder von vorne losgehen?
Das Einzige was ich mir vorstellen könnte wäre, dass dann gesagt wird, der Vater soll dort erstmal eine feste Jobzusage haben in schriftlicher Form, sich einrichten und so lange bleibt Sohnemann hier. Dann wird Vater sich natürlich schön beeilen, und dann hat sich letztendlich wenig geändert.
Ich weiß ja dass es ihm letztendlich nur um den Unterhalt geht und er dadurch um jeden Preis vermeiden möchte, dass er vor dem Großen den Wohnort wechselt.
Ich hätte mal das Handy mit laufen lassen sollen, als ich Kritik äußerte, warum er denn nicht erst mal für finanzielle Sicherheit sorgt, und wir das dann mit den Kindern geklärt hätten.
Ich zitiere: " Ich ziehe doch nicht alleine dahin, die Kinder bleiben hier, und dann kann ich mich auch noch auf Unterhaltsforderungen einstellen."
Es ist alles gesagt 😞