Hallo zusammen!
Ich bin neu hier und es ist eigentlich nicht meine Art, meine Probleme in irgendwelche Foren zu schreiben, aber vllt. kann jemand nachvollziehen, wie ich mich fühle, denn zurzeit wächst mir alles über den Kopf und ich kriege meinen Alltag kaum noch geregelt.
Meine Tochter (13) befindet sich seit einer Woche stationär im KJP wegen einer "schweren Depression". Am vergangenen Montag gab sie gegenüber ihrem Vater an, Tabletten genommen zu haben, weil sie nicht mehr leben wolle. In der Klinik selbst stellte sich heraus, dass es hierfür (Tabletteneinnahme) aber keine Hinweise gab. Gegenüber dem sofort herbeigerufenen Kinderpsychiater gab sie an, dass sie nicht garantieren könne, dass sie nicht bei nächster Gelegenheit wieder einen Versuch unternehme. Das war der Grund, warum sie notfallmäßig sofort im KJP aufgenommen wurde. Bereits zwei Tage später äußerte sie gegenüber der Psychologin, dass sie von diesen Gedanken jetzt Abstand genommen habe. Wie das einzuschätzen sein wird, bleibt abzuwarten.
Beim gestrigen ersten Elterngespräch stellte sich heraus, dass der Vater wohl herausgefunden hat, dass meine Tochter in Schule hochgradig als "Verräter" gemobbt wurde. Angeblich habe sich ihr auch ein Lehrer unsittlich genähert. Das alles habe er aus ihrem Handy herausbekommen, nachdem er das Kennwort geknackt hatte. Ausdrucke habe ich allerdings keine gesehen.
Ich muss dazu sagen, dass der Vater und ich so gut wie kein Wort miteinander reden seit unserer Trennung vor fast 10 Jahren. Beide Kinder (habe noch einen Sohn, 11) sind in diesen sch... Rosenkrieg immer wieder hineingezogen worden! Sie hatten nie Gelegenheit, einmal zur Ruhe zu kommen, mal durchzuatmen und sich einfach nur wohl zu fühlen, trotz der Trennung! Gerade meine Tochter hat quasi alles von klein auf mitbekommen, wie z. B., als der Vater zu ihr sagte, ich weine, wenn du nicht mehr bei mir bist, war sie gerade einmal 4 Jahre alt! Wir haben leider alles durch, Gutachter, Streit um das Aufenthaltbestimmungsrecht bis zum OLG, immer wieder Instrumentalisierung der Kinder, gerade meiner Tochter, gegenüber dem Jugendamt (nach dem Motto "Ich rufe im Auftrag meiner Tochter an. Sie möchte Ihnen dringend etwas erzählen."). Ich könnte eine ganze Latte aufzählen. Dass meine Tochter bis vor kurzem unter extremem Einnässen litt und mein Sohn in der Schule verhaltensauffällig ist, liegt ja da wohl auf der Hand.
Trotz allem entschied sich meine Tochter vor 1,5 Jahren, zu ihrem Vater zu ziehen. Nachteile sah sie nicht oder wollte sie nicht sehen. Daher gab ich schließlich nach, um sie nicht einem weiteren Gerichtsverfahren auszusetzen. Ich war der Meinung, dass sie ihre eigenen Erfahrungen sammeln musste.
Seit ca. 1/2 Jahr äußerte meine Tochter immer wieder, die Schule dort sei doof, sie habe überhaupt keine Freunde, sitze den ganzen Tag nur zu Hause herum. Das ging schließlich so weit, dass sie hier weinend unter ihrem Hochbett zusammenbrach und ich nicht wusste, wie ich ihr helfen sollte. Damals wäre es ihr am Liebsten gewesen, sie hätte bei ihrem Vater wohnen bleiben können und aber wieder hier in ihre alte Schule, was sich aber leider wegen der Entfernung nicht realisieren lässt. Da sie zu der Zeit immer wieder mit ihrem Bruder aneinanderstieß, konnte sie sich nicht dazu durchringen, wieder zu uns zu ziehen, da sie ja dann den Bruder "ertragen" müsse.
Das hat sich mittlerweile wohl geändert. Aktueller Stand ist, dass sie unbedingt wieder in ihre alte Schule und hierher zurückziehen möchte. Dann kam der Suizidversuch!
Ich kann das alles überhaupt nicht einschätzen! Den ganzen Tag schon sitze ich hier und fange immer wieder an zu weinen, weil ich nicht weiß, was ich falsch gemacht habe. Dabei brauche ich meine Zeit dringend für mein Referendariat und ich brauche die Kraft für meinen Sohn, der in letzter Zeit immer wieder in der Schule aneckt, wie er von anderen Jungs dort geärgert wird.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter! Was geht in meiner Tochter vor? Was möchte sie wirklich und was ist für sie das Beste? Und dann immer wieder der Streit mit dem Kindesvater, der jetzt durch den Kliniksaufenthalt wieder von vorne anfängt.
Manchmal denke ich, es ist - auch für die Kinder - einfacher, wenn ich die Kinder einfach ihrem Vater übergebe und den Kontakt abbreche. Dann müssen die beiden das alles nicht mehr mitmachen. Aber ich kann doch meine Kinder nicht im Stich lassen!! :,-(.