Ich kenne die Situation in ähnlicher Form. Nach der Trennung hat der Kleine (damals 5) seinen Vater sehr, sehr vermißt. Er fühlte sich verlassen und zurück gestellt. Ursprünglich wollte ich (neben dem Wechselmodell, das nicht statt findet) locker gehandhabte Umgänge für die Kinder, zumal wir zu dem Zeitpunkt nur 500 m auseinander gewohnt haben. Ich wollte ihm kurzfristige, spontane Besuche beim Vater ermöglichen, soweit dieser sich drauf einließ. Das hat leider so überhand genommen, dass sich unser Leben ganz nach den spontanen Aktionen des KV gerichtet hat. Absprachen wurden nicht mehr mit mir getroffen, sondern mit dem 5 jährigen. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich da mitziehen mußte, um dem Kleinen seinen Vater wieder näher zu bringen (er wollte die Trennung) und wollte auch nicht die Böse sein, die dem Kv das Kind vorenthält oder andersrum... ca. ein halbes Jahr habe ich das mitgemacht und bin dabei an meine Grenzen gestoßen.
An einem Freitagnachmittag brachte der KV die Kinder zurück und verabschiedete sich vom Kleinen mit den Worten "wenn du magst, kannst du ja morgen bei mir vorbei kommen".... :wow ... Ich habe geschluckt :drink und geschwiegen.. . wir wollten am nächsten Tag einen Tagesausflug (100 km) zu meiner Freundin (seiner Patin) machen und dabei noch meinen Bruder besuchen... es kam wie es kommen mußte.... Samstag.... Tränen beim Kleinen :flenn , er möchte nicht mit zur Patin, er möchte zu seinem PAPA....
Ich habe mich so auf den Ausflug gefreut, auf meine Freundin , auf einen gemeinsamen Tag mit meinen Kindern :bigkiss (ich arbeite minimum zwei Wochenenden im Monat, von daher sind so Aktionen nicht allzu oft möglich) ... Mein Großer (damals 11) hat eingelenkt und ist mit Plan B daher gekommen (Der Kleine soll zu Papa und wir zwei kümmern uns um ein Projekt, das mit dem Kleinen nicht machbar wäre :daumen )... Wunderbar....
Also KV SMS geschrieben, der Kleine möchte unbedingt zu ihm.... positive Rückantwort "geht klar".... Kleine alleine zum Papa geschickt.... Großer und ich bereiteten Plan B vor, waren grad im Begriff weg zu gehen, stand der Knirps wie betröppelt vor der Haustür (ohne Vorankündigung des KV)... Mein Großer schwer enttäuscht :wuetend , weil nun sein Plan B zum Scheitern verurteilt war. Der Kleine hat angefangen zu heulen und war nicht mehr zu beruhigen... Die Next ist gekommen und KV hatte keine Zeit mehr für ihn und hat ihn zu mir zurück geschickt. Ich habe mehr als zwei Stunden gebraucht, um den Kleinen wieder aufzubauen, er war am Boden zerstört.
Mir tat der Knirps so leid, wieder abgewiesen zu werden und das wo er doch so um die Aufmerksamkeit seinen Vaters kämpft. Der Große auch sehr enttäuscht, aber seine Emotionen weit mehr im Griff (leider!) und ich..... nö... meine Gefühle kann ich hier nicht beschreiben.... enttäuscht, traurig, voller Wut auf den KV.... und auf mich, die das alles mit sich machen läßt. :wand
Mit diesem nicht einmaligen Vorfall hatte das ein Ende. Ich habe den Kindern erklärt, dass sie weiterhin jederzeit auch spontan zu ihrem Vater dürfen, wir aber dabei Regeln beachten müssen....
1. spontane Aktionen weden zwischen den Eltern abgesprochen und nicht zwischen KV und Kind
2. wenn schon was anderes auf dem Tagesplan steht, bin ich nicht mehr bereit, für eine nicht vorher zeitlich definierte Papazeit, meine ganze Planung umzuwerfen...
Meine Kinder haben das verstanden. In unserem Umfeld bin ich weniger auf Verständnis gestoßen "Ich solle doch froh sein, dass Papa sich auch mal spontan kümmert, mir das Kind abnimmt...etc.pp..." - Neeee... :nanana .. wenn es nur nach seinen Bedürfnissen geht und ich mein Leben komplett darauf ausrichten soll, kann ich das nicht leisten. Es gab soviel Unruhe dadurch in unserem Leben, ich habe soviele Termine abgesagt, nur um meinem Kind zu ermöglichen, um die Aufmerksamkeit seinen Vaters zu kämpfen.
Der KV war sauer, weil er es als Akt gegen ihn verstanden hat... :ohnmacht: ...weil ich es nicht geschafft habe, ihm meine Situation verständlich zu machen. :idee Er hat sich damals sehr zurück gezogen, sich wenig um die Kinder gekümmert, bis er irgendwann begriffen hat, dass ich ihm die Kinder nicht entziehen möchte, im Gegenteil, dass ich den Kontakt sogar fördere, aber nur bis zu einem gewissen Punkt.....
In der Zwischenzeit hat sich das gut eingependelt.... wir haben die, einen Monat im Voraus, fest gelegten Termine (ich im Schichtdienst) ... und ... spontane Besuche, wenn`s denn in den Alltag paßt für ALLE....
Es ist schön, wenn der Kontakt zu deinem KV wieder intensiver wird, es ist gut für das Vater-Kind-Verhältnis wenn die Umgänge regelmäßig statt finden und auch spontane Aktionen ihren Platz finden.... ABER.... auch du mußt schauen, wie das in dein Leben integrierbar ist.... ich kann Deine Gefühle vollends verstehen... Finde für dich eine gangbare Lösung....
Edith meint: das bleibt bei uns leider nicht so, da der KV zu seiner Next zieht.... :crazy ... die Kinder wissen noch nichts davon und ich werde mich hüten, ihnen das zu sagen.... das ist seine Aufgabe....