Beiträge von JayCee

    Er tut mir so leid.

    Mir würde meine Tochter leid tun, und ich würde mich auch eher meiner Tochter verpflichtet fühlen als meinem EX, vor Allem, wenn er mich davor noch zur Abtreibung zwingen hätte wollen. Mein Mitleid hielte sich da wirklich sehr in Grenzen.


    Und... ER ist der Erwachsene, und sollte sich dementsprechend nicht benehmen wie ein bockiges Kind. Und wenn er es tut, würde ich nicht darauf eingehen. Dann soll er sich halt Gedanken machen, wie er den Umgang für das Kind interessant und angenehm gestalten kann. Dann geht sie vielleicht auch lieber hin.

    Für mich selbst, ist die nur begrenzt "tröstlich". Ich stolpere schon zu lange "...ganz ohne Licht blind durch's dunkle Tal..."; mir fehlt oftmals einfach die Kraft, um mit meinen Monstern zu spielen.

    Ich denke, "spielen" kann man mit seinen Monstern auch nur, so lange sie klein sind. Und sie dann in seinem Sinne erziehen.


    Hat man so ein unerzogenes Riesenmonster an der Backe, nützt spielen nix mehr und ist vielleicht sogar gefährlich, weil es einfach zu wild ist. Da muss es einfach in die Schranken gewiesen und beherrscht werden.

    Die KM übrigens auch nicht, weil die sich (zur Zeit) nicht dafür interessiert, was die Tochter in der Schule macht.

    Vielleicht ist das ja auch ein Knackpunkt... vielleicht denkt sie ja, die Mutter interessiert sich endlich mal für sie und lobt sie, wenn sie nur gut genug in der Schule ist? Ich meine, in deinen anderen Threads hast du ja oft berichtet, dass dein Sohn von der Mutter massiv bevorzugt wird. Das war so der erste Gedanke, der mir beim Lesen deiner jetzigen Frage durch den Kopf gegangen ist.

    Der Begriff "Monster" gefällt mir gut - erstaunlicherweise lässt er mich die Worte finden, nach denen ich so lange gesucht habe. Ich danke dir dafür, Sonne* :sonne :blume
    Also möchte auch ich euch von meinem Monster erzählen, von meinem Begleiter seit Kindertagen


    Noch vor einem Jahr habe ich gedacht, mein Monster frisst mich auf. Es wurde mir aufgebürdet, als ich ein Kleinkind war, und seitdem ist es von Jahr zu Jahr ein Stück größer geworden. Bis es drohte, mir über den Kopf zu wachsen. In den letzten drei Jahren habe ich oft gedacht, ich schaffe es nicht mehr, mich zu wehren. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich noch hier sitzen würde, wenn es meine Tochter nicht gegeben hätte. Ich wusste, dass ich für sie verantwortlich bin. Dass ich für sie hier bleiben muss. Wegen ihr war aufgeben keine Option. Meine Liebe zu ihr war stärker als das Monster, wenn auch nur haarscharf. Immer wieder habe ich mich dabei ertappt, dass ich die Bäume entlang der Straße äußerst verlockend fand... doch... sie war wichtiger. Das Wissen, dass meine Tochter mich brauchte, brachte mich dazu, weiterzumachen, auch wenn ich das Gefühl hatte, nicht mehr weiter zu können.


    Trotzdem war es fast zu viel. Immer, wenn ich mich gerade ein wenig aufgerappelt habe, kam ein neuer Schicksalsschlag, der mein Monster genährt und mich fast wieder in die Knie gezwungen hätte. Das hat so unendlich viel Kraft gekostet. Einmal, in einer wieder einmal schlaflosen Nacht, erschien mir der Gedanke, einzuschlafen und nie wieder aufzuwachen, so verlockend...


    Das war der Punkt, wo ich gemerkt habe, dass ich es alleine nicht mehr schaffe. Dass ich wirklich ernsthaft Hilfe brauche. Ich hatte das Glück, eine Psychologin zu finden, mit der ich sehr gut zurecht kam. Von ihr lernte ich, mein Monster nicht nur von vorne zu betrachten, wo mich sein Blick lähmte wie die Schlange das Kaninchen. Ich erkannte, dass es, aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, zwar immer noch schrecklich genug war, aber nicht so furchterregend, dass ich nur noch weg wollte. Und als die Lähmung weg war, fing ich langsam an zu erkennen, dass um mein Monster herum auch gute Dinge waren. Dinge, die mich genug von ihm ablenken konnten, dass ich durchatmen und neue Kräfte sammeln konnte, um ihm ernsthaft entgegen treten zu können.


    Ich hatte das Glück, dass meine Mutter Kind Kur genau auf diesen Zeitpunkt fiel. Mein Monster war zwar immer noch furchterregend riesig, aber war bereit dafür, neue Strategien zu lernen, an denen auch ich wachsen konnte. Ich lernte, NEIN zu sagen, Lob zu akzeptieren, meinen Perfektionismus einzuschränken. Mich sichtbar zu machen, indem ich meine Meinung und meine Interessen höflich, aber bestimmt vertrete. Und Gelassenheit. Das ist für mich das Wichtigste. Daheim führte meine Psychologin weiter auf diesem Weg.


    Nun, ein Jahr später, bin ich so weit, dass meine Psychologin und ich übereingekommen sind, dass meine Therapie erstmal ausgesetzt werden kann. Mein Monster ist zwar noch da, und so groß wie eh und je, aber nun bin ich mit ihm auf Augenhöhe. Ich weiß, wie ich ihm begegnen kann, damit es mich nicht unterkriegt. Und ich habe akzeptiert, dass es mich immer begleiten wird. Es ist ein Teil von mir, verwoben mit meinem Leben. Und ich bin auch ein Teil von ihm, denn aus mir, meinen Gefühlen, meinen Gedanken ist es entstanden. Ohne mich wäre es nichts, und ohne mein Monster wäre ich ein anderer Mensch. Und so gehören wir zusammen. Ob es mir gefällt oder nicht, wir müssen uns miteinander arrangieren.


    Im Moment weiß es, das ich stark genug bin, um es abzuwehren. Es weiß, dass es mir im Moment nichts kann, und so hat es sich zurückgezogen. Aber es lauert. Es wartet auf seine Chance, auf meine Schwäche. Darauf, dass in meinem Leben etwas passiert, das ihm Nahrung gibt, damit es mir wieder über den Kopf wachsen kann. Doch im Moment geht es mir so gut, dass ich glaube, ich werde in der Lage sein, mit ihm zu wachsen wenn es so weit ist. Ich bin zuversichtlich, dass ich das Gleichgewicht zwischen uns nun halten kann. Und, wer weiß, vielleicht können wir irgendwann sogar eine Art Frieden schließen, wenn wir beide wissen, woran wir sind, und nicht mehr ständig unsere Kräfte messen müssen.

    Ein Ex, der davon ausgeht, dass ich kein eigenes Leben, keine Pläne habe. Kein Grund also, mit mir abzusprechen, wenn er Tochter 2 Tage später abholt als vereinbart. Aber dann beleidigt sein, wenn ich schon was anderes vorhabe, als ihm unsere Tochter zur gewünschten Uhrzeit zum nächsten großen Bahnhof zu bringen. Obwohl ich doch seiner Meinung nach dazu verpflichtet bin.



    Klar, es steht in der Umgangsvereinbarung, dass ich sie zu ebendiesem Bahnhof bringen soll. Aber es steht auch drin, dass der SAMSTAG der Hol- und Bringtag ist. Den habe ich mir komplett freigehalten, genauso wie auch den Sonntag (vorsichtshalber, ich bin ja lernfähig). Am MONTAG muss ich aber nun mal frecherweise arbeiten. Und auch noch zum Geburtstag meiner Mutter gehen. Echt gemein von mir. Jetzt muss er doch tatsächlich umsteigen und eine längere Fahrt in Kauf nehmen, um die Tochter vom hiesigen Kleinstadtbahnhof abzuholen, oder aber den Zug umbuchen. Ich bin aber auch unkooperativ, dass ich da nicht mal so spontan Urlaub nehme für ihn (was auch prima geht in den Osterferien mit 2 Kolleginnen im Urlaub...).

    Vielen Dank für Eure Antworten. Wie gesagt, ich bin "Neu" als Schulkindmama, hab hier niemanden, mit dem ich mich diesbezüglich austauschen könnte (meine Eltern sind da ziemlich parteiisch, zumal meine Mutter die Lehrerschaft schon immer als "den Feind" angesehen hat, was, obwohl ich versucht habe, es nicht zu übernehmen, wohl nicht ganz spurlos an mir vorüber gegangen ist). Daher... danke für eure Sichtweisen und Erfahrungen.


    Also, ich nehme für mich als Fazit mit: Atmen, atmen, atmen und mein Kind die Ellbogen entdecken und einsetzen lassen 8-) :-D


    zu einigen Dingen möchte ich allerdings noch kurz noch was sagen.


    Zu dieser Sonnengeschichte: Das wurde beim Lerngespräch zwischen Lehrer und Kind so vereinbart. Das Lerngespräch gibt es bei uns statt dem Zwischenzeugnis. Darin arbeiten Lehrer und Kind mit den Eltern als "Beisitzer" das erste halbe Jahr auf. Am Ende dieses Gesprächs wird eine Vereinbarung für das kommende Halbjahr getroffen, die dann alle Beteiligten unterschreiben. Und da wurde eben das mit diesem Sonnen - Wolken -Ding festgelegt. Und zwar genau weil, Frau Raussteiger, mein Kind eben auch eine derer war, die geschwätzt haben, aufs Klo gegangen sind etc. ;-) Seitdem läuft es deutlich besser.



    Ich finde den Titel des Threads "Meine Schulprobleme" etwas zum schmunzeln

    Naja, ICH habe ja die Probleme... nicht meine Tochter. Also sind es ja meine Probleme mit der Schule :D

    Das einzige, was ziemlich anstrengend klingt, bist du. Sorry.

    :engel Okay, mag sein. Allerdings war ich bis jetzt lediglich in 2 Sprechstunden, bei dem Gespräch, zu dem die Rektorin mich gebeten hatte (wegen dem Vandalismus auf dem Klo) und dann eben bei jenem o.g. Lerngespräch, bei dem ich aber weitestgehend nur Zuhörer war. Wenn ich als Lesepate da bin, dann nur in dieser Funktion. Da rede ich mit der Klassenlehrerin nichts über mein Kind.



    Ich würde mit dir (in meiner Rolle als Lehrerin) übrigens auch kein Gespräch auf dem Flur zwischen zwei Stunden führen. Das ist mir zu anstrengend. Wir haben auch ein Recht auf eine kleine Pause.

    Nun, die Sportlehrerin hat ja mich in ihrer Pause angesprochen, mir einen Brocken hingeworfen und ist dann entschwebt. Ich meine, dann muss sie doch damit rechnen, dass das ein Gespräch nach sich ziehen könnte. Wenn sie mir gesagt hätte, Frau JayCee, mit ihrer Tochter gibt es Probleme, kommen Sie bitte in meine Sprechstunde, hätte ich natürlich einen Termin dafür ausgemacht. So bin ich einfach davon ausgegangen, sie würde es lieber so regeln. Mein Fehler :D



    Wenn zu den kurzfristig angesetzten Vormittagsterminen keine Eltern können, ist das nicht deine Sache. Da würde ich eine unorganisierte Lehrerin einfach auflaufen lassen.

    Nur leider, leider ist es auch mein Kind, das dann nicht auf den Wandertag gehen kann, nicht an der Lesewelt teilnehmen kann etc. Diese Sachen werden dann nämlich ersatzlos gestrichen. Und als Klassenelternsprecher fühle ich mich da halt zu einem gewissen Grade mit verantwortlich, weil die Organisation der Eltern eben meine Aufgabe ist.



    Manche Sachen solltest du einfach in der Schule lassen und dich raushalten.

    Genau bei diesem Punkt ist das Verhalten der Schule in meinen Augen ziemlich ambivalent. Auf der einen Seite soll ich mich raushalten - ok, dann muss aber auch eine Lehrerin selbst in der Lage sein, sich Respekt zu verschaffen, und nicht auf der anderen Seite an mich herantreten, ich solle dahingehend auf mein Kind einwirken. Oder Einfluss auf das Verhalten des Kindes in der Schule nehmen, sprich, dafür sorgen, dass es nicht schwätzt, im Unterricht isst etc.. Dann sollen die Lehrer das bitte auch ohne mich regeln. Entweder hü oder hott. Da weiß ich eben nicht so genau, wo meine Pflicht aufhört und die der Schule anfängt. Wenn mir eindeutig gesagt würde, kümmern Sie sich nur um die Hausaufgaben, kommen Sie ein mal im Halbjahr zur Sprechstunde, falls wir Sie nicht vorher einbestellen, und das war's dann - bitte, dann würde ich das so machen. Aber dann möchte ich auch ansonsten meine Ruhe haben, nicht beim Abholen angesprochen werden, ich solle dies oder jenes machen, oder meine Tochter hätte mal wieder...



    Die Kinder mit den ganz besonders engagierten Eltern fanden das selbst niemals gut.

    Die Bedenken hatte ich auch. Allerdings findet es meine Tochter - im Moment noch - megacool, dass ich zum Lesen in die Schule komme. Als ich es einmal wegen eines Termins ausfallen lassen musste, war sie richtig traurig. Und sie ist immer ganz enttäuscht, wenn sie nicht in der Gruppe sein darf, die mit mir mitkommt. Auch die anderen Kids haben bis jetzt offensichtlich keine Probleme damit... da kommen öfter Kommentare wie "schade, dass meine Mama nicht auch zum lesen kommt." Ich schätze, die Phase, in der die Eltern den Kindern peinlich sind, lässt noch ein wenig auf sich warten ;-) . Falls aber Anzeichen dafür am Horizont auftauchen, werde ich um "Versetzung" in eine andere Klasse bitten, oder aber den Lesepaten komplett aufgeben. Was aber schade wäre, denn im Moment sind wir nur drei Leserinnen für vier erste Klassen.



    Jetzt ist Halbjahr, das sind keine Schulanfänger mehr, die sollten eigentlich ab den Herbstferien wissen, wie es läuft, spätestens ab Weihnachten. Wenn der Vertretungslehrer da mal nicht Klartext spricht, geht es ja so weiter. Besteht nicht vielleicht die Hoffnung, dass die Lehrerin auch fertig ist und krank bleibt und eine passende mobile Reserve den Rest des Halbjahres übernimmt?

    Ich denke auch, dass es dafür höchste Eisenbahn wäre. Was ich meine ist, die Verhaltensregeln müssen den Schülern ja irgendwie von irgendwem vermittelt werden. Es kann doch nicht erwartet werden, dass die Kinder einfach so von sich aus von Kindergarten auf Schule umswitchen (womit ich bei Luchsies Arztpraxisorganisationsbeispiel angekommen wäre :rotwerd - und auch hier einfach atmen, meine Füße still und die Ohren zuhalten werde :D )
    Und ich wünsche der Lehrerin - auch, wenn sie keine Person ist, die mir je besonders sympathisch sein wird - auf gar keinen Fall, dass es sie so umgehauen hat, dass sie gar nicht mehr kommen kann. Die Kinder mögen sie wohl sehr, nur durchsetzen kann sie sich halt anscheinend schlecht.


    Nochmal herzlichen Dank an alle für die ehrlichen, wenn auch manchmal unbequemen Antworten.


    LG, JayCee

    Nun, meiner Meinung nach ist das eine Abwägungssache. Entweder du und junior gehen hin, und euch stört die Raucherei. Oder du bleibst weg, und deine Eltern stört, dass ihr nicht kommt. Da bleibt dir wohl nur, abzuwägen, was für dich schwerer wiegt. Eine Lösung, bei der es allen gut geht, wird es wohl nicht geben :frag :troest

    Hallo zusammen,


    ich möchte hier gerne ein paar Probleme Schildern, die ich schon seit einiger Zeit mit mir herumtrage. Mich würden einfach eure Gedanken dazu interessieren, denn ich drehe mich hier nur im Kreis. Vielleicht würden mir ein paar andere Blickwinkel guttun.


    Ich fühle mich extrem unwohl mit der Schule meiner Tochter (meine Tochter gottseidank nicht, die geht - noch - gerne hin). Ich habe ein massives Problem damit, wie einige Dinge gehandhabt werden. Nun bin ich ja eine frischgebackene Erstkllässlerinnenmama, habe also bis jetzt nur Erfahrungen mit dem Kindergarten, mit dem ich sehr eng zusammen gearbeitet habe. Wenn dort (selten einmal) Probleme auftraten, wurden diese zeitnah - oft am selben Tag - angesprochen, so dass ich gut reagieren konnte. Ein kurzes Feedback gab es eigentlich immer. Ich bin nicht mit der Erwartungshaltung an die Schule rangegangen, dass das dort so weiterlaufen kann. Immerhin ist nur noch ein Lehrer für mehr Kinder zuständig, und die Kleinen sollen natürlich auch selbständiger werden. Auch, dass die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Eltern und Lehrern nur während bestimmter Sprechzeiten stattfinden kann, ist mir klar. Also bin ich mit der Einstellung an die Schule herangegangen, dass ich immer gesprächsbereit bin, falls Probleme anstehen, und mich ansonsten nicht einmische.



    Gleichzeitig wollte ich mich aber für die Schule engagieren. Ich habe mich zum Klassenelternsprecher wählen lassen, bin im Elternbeirat und stehe der Klasse jede Woche für zwei Stunden als Lesepatin zur Verfügung (wobei ich diese Zeit bewusst, auch nach Schulschluss, nicht dazu nutze, die Klassenlehrerin auf meine Tochter anzusprechen. Da bin ich wirklich, ganz neutral, nur als Lesepatin).



    Soweit die Rahmenbedingungen. Nun zu den Problemen, die ich habe.


    Zum Einen fällt mir während meiner Zeit als Lesepatin auf, dass es in der Klasse zugeht wie bei den Hottentotten. Die Kinder gehen buchstäblich über Tisch und Bänke, reden und essen völlig ungeniert, rennen aufs Klo, wenn es ihnen gerade einfällt. In den Pausen wird getreten, gekratzt, geschlagen, gebissen und geschubst. Und die Lehrerin steht diesem Treiben, in meinen Augen, ziemlich hilflos gegenüber.
    Nun ist die Klassenlehrerin seit zwei Wochen krank und die Kinder haben diverse Vertretungslehrerinnen. Eine von denen hat den Kindern eiskalt um die Ohren geknallt: "Ihr seid die schlimmste Klasse in der ganzen Schule. Und du, Junge xyz, bist der allerschlimmste!"Das kann doch kein Lehrer zu einer ersten Klasse, bzw.direkt zu einem Erstklässler sagen! Ich meine, die kommen aus dem Kindergarten und wissen doch noch garnicht, wie Schule überhaupt funktioniert. Klar sind da auch die Eltern gefragt, dass sie ihre Kinder darauf vorbereiten, dass es in der Schule anders läuft. Dass es in der Schule andere Regeln gibt. Aber es kann doch nicht die Erwartungshaltung herrschen, dass die Kinder mit einem Schnipsen von Kindergartenkind auf Schulkind werden. Die müssen das doch erst lernen. Und da sehe ich auch die Lehrerin in der Pflicht, dass die sich in der Klasse Respekt verschaffen kann und den Kindern das vermittelt. Und zu einem gewissen Grad scheint es tatsächlich an der Lehrerin zu liegen, denn bei den Vertretungslehrerinnen ist die Klasse viel ruhiger und disziplinierter.



    Dann ist es so, dass meine Tochter seit der Kloaktion (die ich in einem anderen Thread beschrieben habe), wie auch einige andere Kinder, ein Heft hat, in das die Lehrerin jeden Tag eine Sonne (gutes Betragen) mit kleinem Wölkchen (eine Kleinigkeit war nicht ganz so gut), mit großem Wölkchen (naja, geht so), nur eine Wolke (das könnte besser sein) bis hin zu einer regnenden Wolke (völlige Katastrophe) malt. Meistens hat meine Tochter eine Sonne, manchmal mit kleinem Wölkchen, selten mit einem großen Wölkchen. Wenn ich frage, wofür die Wolken stehen, kommt zu 90% entweder die Aussage:
    "Weil ich geweint habe." - "Warum hast du denn geweint?" - "Weil xy mich getreten/geschlagen/gebissen hat." Also bekommt meine Tochter eine "schlechte Bewertung", weil sie das Opfer körperlicher Gewalt war? Kann das denn richtig sein?
    Oder es gab eine Rüge, weil sie unkonzentriert war. Ganz ehrlich, bei dem Lärmpegel könnte ich mich auch nicht konzentrieren.
    Die restlichen 10% sind Sachen, wie nach der Pause zu spät in den Unterricht, schwätzen etc, also wirklich Fehlverhalten ihrerseits, bei dem ich auch mit ihr bespreche, dass es so nicht geht.


    Wie gesagt, ich finde diese Sonnengeschichte als Feedback für mich prinzipiell gut, weil ich zeitnah auf unpassendes Verhalten meiner Tochter reagieren kann. Und auch sie ist da mit Feuereifer dabei. Wenn ich sie abhole, wird als Erstes dieses Heft präsentiert. Andererseits habe ich mittlerweile das Gefühl, dass hier nur das Ergebnis (weinendes bzw. unkonzentriertes Kind) bewertet wird, und nicht an der Ursache (körperliche Gewalt, Unruhe im Unterricht) gearbeitet wird. Vielleicht auch, weil ich (im Gegensatz zu anderen Eltern?) eben ansprechbar, um Zusammenarbeit bemüht und damit gut greifbar bin. Der bequemste Weg halt.




    Eine weitere Situation, die mich sehr geärgert hat und bis heute beschäftigt, ist Folgende: Ich stand (wieder an einem Tag, an dem ich als Lesepate da war) in der Pause im Flur und habe gewartet, dass die Lehrerin das Klassenzimmer aufsperrt. Zufällig kam die Sportlehrerin vorbei und sieht mich da vor der Tür stehen.


    "Sind Sie eine Mutter?"
    "Ja?"
    "Welches Kind von denen gehört denn zu Ihnen?"
    "Die MiniJayCee."
    "Können sie mir die mal zeigen? Ich kenne die Kinder noch nicht so gut." (Nach einem halben Jahr??? Wie, bitteschön, hat sie die Kinder denn im Lerngesprächbogen beurteilt, wenn sie den Gesichtern nicht mal Namen zuordnen kann? Aber na gut. Ich also auf meine Tochter gedeutet.)
    "Ach, die. Ja, das ist eine ganz wilde. Wirft sich auch gern mal auf den Boden, wenn ihr was nicht passt. Erst wenn ich damit drohe, dass ich Sie anrufe, pariert sie. Vor Ihnen hat sie anscheinend Respekt. Sagen Sie ihr doch mal, dass sie vor mir auch Respekt haben muss."


    Sprachs, und verschwand. Prinzipiell bin ich ja der Meinung, dass Respekt bis zu einem gewissen Grad selbst erarbeitet werden muss und nicht angeordnet werden kann. Aber natürlich habe ich mit meiner Tochter gesprochen und ihr vorgeschlagen, dass die Sportlehrerin ja auch in das Sonnenheft malen könnte. Tochter fand das super, nach der nächsten Stunde hat sie ihr also das Heft gegeben. Aber die Lehrerin könne da nichts reinmalen, weil sie nie einen Stift dabei hätte. In meinen Augen ist das eine billige Ausrede, denn immerhin bringt sie die Kinder nach dem Sportunterricht zurück ins Klassenzimmer, und da wimmelt es nur so von Stiften. Ich meine, wie soll ich ihr denn helfen, wenn es ihr schon zu viel ist, mir nach der Stunde ein winziges Feedback zu geben?


    Gestern lief sie mir dann wieder auf dem Flur über den Weg. Ich dachte, das sei vielleicht eine gute Gelegenheit, das Thema kurz nochmal anzusprechen.
    Ich also: "Grüß Gott, Frau xyz, dürfte ich kurz..."
    Sie: "Ach, Frau JayCee, hallo, ich hab grad gar keine Zeit, ich muss die nächsten Kinder zum Unterricht holen. Aber was auch immer Sie zu ihrer Tochter gesagt haben, es hat geholfen."


    Und dann stellte sie sich eiskalt zwei Türen weiter hin und hat Löcher in die Luft gestarrt, bis es - fünf Minuten später - zum Ende der Pause geläutet hat und ihre Schüler aufgetaucht sind. Ich meine, entweder sie will Hilfe von mir als Mutter - dann muss sich auch mit mir auseinandersetzen. Oder eben nicht, dann soll sie mich aber auch nicht darauf ansprechen.


    Auch meine Arbeit als Klassenenlternsprecher empfinde ich als sehr schwierig. Es gibt ziemlich viele Termine, auch am Vormittag, für die Elternbeteiligung nötig ist (Plätzchenbacken, Lesewelt, Wandertage etc.) Diese Termine werden äußerst kurzfristig mitgeteilt, sodass es fast unmöglich ist, Eltern hierfür zu finden, da einfach viele berufstätig sind. Bitten, diese Termine doch etwas frühzeitiger bekannt zu geben, werden ignoriert. Außerdem werden diesbezüglich von mir verfasste Infoschreiben oft erst Tage später an die Klasse verteilt, sodass alles noch kurzfristiger ist. Whatsapp und Mail sind keine Alternative, weil nicht alle Eltern ihre Daten bekannt gegeben haben. Insgesamt schlägt mir von Seiten der Lehrerin hier ein ziemliches “Wurstigkeitsgefühl” entgegen. Ich finde das extrem frustrierend und werde mich auf jeden Fall nächstes Jahr nicht mehr zur Wahl aufstellen lassen.


    Ich meine, vielleicht bin ich auch einfach dadurch verwöhnt, dass wir bis jetzt nie Probleme mit Kinderkrippe, Kiga etc. hatten. Dass mir von dort immer vermittelt wurde, meine Tochter sei ein völlig unkompliziertes, gut erzogenes Kind mit ausgeprägtem Selbstbewusstsein. Die wenigen Probleme, die es gab, wurden schnell und effizient zu aller Zufriedenheit gelöst. Außerdem ist sie ein Mensch, dem eigentlich die Herzen zufliegen. Bis jetzt gab es niemanden, der sie nicht leiden konnte.



    Vielleicht sehe ich es zu dramatisch, aber an dieser Schule habe ich den Eindruck, dass die Persönlichkeit des Kindes eigentlich völlig egal ist. Hauptsache, es funktioniert. Individualität ist unerwünscht. Vielleicht ist das auch der völlig normale Schulalltag und garnicht anders machbar, und ich bin einfach zu blauäugig an das Thema Schule gegangen. Wie auch immer, auf jeden Fall habe ich extreme Bauchschmerzen, wenn ich daran denke, wieviel Schulzeit noch vor uns liegt. Ich befürchte, dass meiner Tochter, wenn es so weitergeht wie bisher, der Spaß am Lernen gründlich ausgetrieben wird, und das wäre echt ein Jammer. Und ich sehe wirklich nichts, was ich dagegen tun kann.




    LG, JayCee

    Naja, Elin, bei dir ist das ja eine ein wenig andere Ausgangslage als bei der TE. Dein EX benimmt sich ja auch wie ein Vater, bringt sich ein, unterstützt, übernimmt Alltagspflichten, und leistet damit quasi "Naturalunterhalt" (was für ein bescheuertes Wort!).


    Bei einen KV wie dem der TE, dem die Kinder eh Piepegal sind, bei dem Kommunikation ein Eiertanz ist, sehe ich das anders. Was kann den noch schlimmer werden? Das Verhältnis ist doch schon unterirdisch. Da sollen die Kids wenigstens das Geld haben, das ihnen zusteht.


    Ich habe eine Beistandschaft eingerichtet und damit dem KV gegenüber alle Verantwortung, was den Unterhalt angeht, an das JA abgegeben. Wenn eine Anpassung, Neuberechnung o.ä. ansteht, bin ich nicht schuld, das leitet das JA von allein in die Wege. Auf lange Sicht hat das sogar Ruhe reingebracht. Keiner von uns muss sich mehr auf irgend eine Art und Weise übervorteilt sehen, weil eine unabhängige Behörde sich drum kümmert.


    Wenn ich die TE werde, würde ich sofort eine Beistandschaft einrichten. Vor allem auch vor dem Hintergrund, dass ich, glaube ich, mal gehört habe, dass der BET dem Kind gegenüber verpflichtet ist, sich um den ihm rechtmäßig zustehenden Unterhalt zu kümmern.

    Vielen Dank schonmal für Eure Antworten.


    Hier noch ein paar Nachträge:


    meine Tochter ist 6 Jahre alt, ein IQ-Test wurde letztes Jahr gemacht, der lag bei 118. Und, wie gesagt, mit dem Stoff hat sie keinerlei Probleme


    Zeit für Austausch nehmen wir uns jeden Tag. Es hat sich als Ritual eingebürgert, dass sie mir beim Spaziergang mit dem Hund nach der Schule von ihrem Tag erzählt. Dabei ist sie auch sehr gut in der Lage, ihre Gefühle zu benennen. Sie erzählt sehr freimütig sowohl von positiven als auch von negativen Ereignissen. Hatte sie Erfolgserlebnisse, freuen wir uns beide, haben sich Probleme ergeben, versuchen wir gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten.


    Freundinnen hat sie, auch in der Schule. Heute z.B. habe ich sie bis zur Schule begleitet und dort gewartet, bis die Türe aufgesperrt wurde (wegen dem Kuchen, den habe ich ihr getragen). Kaum haben wir den Schulhof betreten, wurde sie schon von ein paar Klassenkameradinnen zum Spielen abgeholt. Warum sie nicht auf den Schulhof möchte, weiß ich nicht, sie hat dazu nur gesagt, dass sie manchmal einfach keine Lust hat, rauszugehen.


    Dass diese "Freundin" einen großen Einfluss auf ihr Verhalten hat, davon gehe ich aus. Mit den beiden gab es von Anfang an Probleme. Vor den Ferien war es an der Tagesordnung, dass dieses Mädchen mein Kind (und auch andere) geschlagen, gebissen, getreten und bespuckt hat. Meine Tochter wollte am liebsten nichts mir ihr zu tun haben, was garnicht so einfach war, da das Mädchen wohl eigentlich gerne mit meiner befreundet gewesen wäre. Nach den Ferien lief es gut zwischen den beiden, jetzt scheint meine Tochter sich aber ihr Verhalten abzuschauen.
    Die Mutter des anderen Mädchens war gestern nicht greifbar, mit ihr wird aber wohl auch ein Gespräch geführt werden.


    Die Pfadis hätten wir gestern eh nicht mehr geschafft, nachdem wir wegen der ganzen Aktion eine Stunde länger in der Schule waren.


    Der Zimmerarrest gestern nach Hausaufgaben, lesen, Kuchen backen und Baden noch ca. 1 Stunde gedauert.


    Das mit den Versagensängsten knabbert am Meisten an mir, weil ich mir eigentlich nicht bewusst bin, da Druck aufgebaut zu haben. Da muss ich nochmal in mich gehen und mein Verhalten analysieren. Auch ich denke, dass das eventuell ein Hilferuf gewesen sein könnte - wobei ich eben auch erarbeiten muss, wie ich ihr, wenn es denn so war, helfen kann.


    Ihr gegenüber ist dieses Thema nach der "Kuchenübergabe" jetzt endgültig abgehakt. Ich werde mir aber schon noch den einen oder anderen Gedanken dazu machen.


    LG, JayCee

    Hallo ihr Lieben,


    ich fürchte, das wird wieder mal ein längerer Post, aber ich bin grad so neben mir, ich muss das einfach loswerden.


    Also. Ich wollte gestern, wie immer, mein Kind um 14:00 aus der Mittagsbetreuung abholen. Schon auf dem Flur kam mir die Erzieherin ganz aufgeregt entgegen, ob ich denn nicht angerufen worden wäre. Ich erst mal einen Riesenschreck bekommen, dachte schon, mit meinem Kind wäre was. Aber nein, ich sollte mich bei der Rektorin melden. Mittlerweile hatte ich auch mein Kind kleinlaut in der Ecke sitzen sehen. Also, Kind geschnappt und ab ins Sekretariat. Auf dem Weg dahin kurz Kind interviewt, sie meinte ganz verhuscht, sie glaubt, sie hätte Blödsinn gemacht. Bevor ich noch fragen konnte, was genau, kam mir schon die Rektorin entgegen: "Ach, Frau JayCee, gut, das ich Sie noch erwischt habe, ich muss mal dringend mit ihnen reden. Oder nein, kommen Sie mit, ich zeige es ihnen lieber." Also, wir hoch zur Toilette gegenüber Kinds Klassenzimmer, die Rektorin sperrt sie auf - und ich denke, mich trifft der Schlag. Der Boden komplett unter Wasser, darin schwimmend Klopapier, Seife verteilt im Waschbecken, die Klobürsten samt Behälter rumgeworfen. Der pure Vandalismus. Und der Vandale war... MEINE TOCHTER!!! :wow zusammen mit einer Klassenkameradin. Ich war erst mal sprachlos. Noch nie, niemals, hat meine Tochter auch nur ansatzweise etwas so... mir fehlen immer noch die Worte! ... so böswilliges gemacht. Kind, Rektorin, Klassenlehrerin und ich haben uns dann zusammengesetzt, um den Vorfall aufzuarbeiten. Kind war sehr kleinlaut, den Tränen nahe, konnte aber nicht erklären, warum sie das gemacht hat. Also hat die Klassenlehrerin den Ablauf des heutigen Schultags nochmal rekonstruiert.


    In der Früh wollten Tochter und Klassenkameradin unbedingt zusammen sitzen. Warum, kann ich sowieso nicht verstehen - vor den Ferien waren sie sich noch spinnefeind, die Klassenkameradin hat meine Tochter eher als Punchingball gesehen - aber seit den Weihnachtsferien sind sie ein Herz und eine Seele. Vorgestern durften sie wohl eine Aufgabe gemeinsam lösen und dafür nebeneinander sitzen, und gestern eben wieder einzeln. Das hat die beiden Madämchen derart aufgeregt, dass sie jede weitere Anweisung der Lehrerin ignoriert und den Unterricht total zum Erliegen gebracht haben. Irgendwann haben sie beide das Klassenzimmer verlassen und - wohl aus Trotz - die Toilette verwüstet.


    Außerdem kam bei dem Gespräch raus, dass Töchterchen wohl konsequent die Anweisungen aller Lehrer ignoriert, wenn sie ihr nicht in den Kram passen . Während der Pausen geht sie nicht nach draußen, sondern versteckt sich im Schulhaus, sodass sie nach dem Gong öfter mal gesucht werden muss. Sie verlässt ohne zu fragen den Unterricht, um ewig auf der Toilette rumzuhängen. Kurz - sie benimmt sich absolut untragbar. (Wobei ich mich frage, warum das nicht schon bei einer früheren Gelegenheit angesprochen habe, immerhin war ich schon ein paar mal in der Sprechstunde, außerdem bin ich jede Woche einmal als Lesepatin in der Klasse. Dass dieses Verhalten aber natürlich ein NoGo ist, steht außer Frage.)


    Wir haben ihr klar gemacht, dass es so nicht geht. Dass der Betrieb in der Schule zum Erliegen kommen würde, wenn jedes Kind so ein Verhalten an den Tag legte. Und auf dem Weg zum Auto habe ich sie dann gefragt, ob sie wirklich will, dass im Lehrerzimmer über sie als Unruhestifter gesprochen wird, ob es nicht schöner wäre, wenn es da hieße: "Also, diese Mini-JayCee, das ist wirklich ein freundliches/höfliches/hilfsbereites Kind."


    Dieses Verhalten ist mir bei meiner Tochter völlig neu. Sie hat nie irgendwelche Probleme gemacht. Im Kindergarten ist sie nur positiv aufgefallen - spielt problemlos mit allen Kindern, macht interessiert mit, ist höflich und freundlich, hilft von selbst beim Aufräumen - das waren die Stichpunkte, die mir im letzten Entwicklungsgespräch dort über sie gesagt wurden. Sie kennt Regeln, und ich bestehe auch darauf, dass diese konsequent eingehalten werden. Also, woran liegt es, dass sie in der Schule so anders ist?


    Die Schule an sich macht ihr Spaß, und sie lernt auch gut mit, ihre Lehrerin findet sie nett.


    Was kann es sonst noch sein? Kann es ein Ausdruck dafür sein, dass sie sich überfordert fühlt? Sie sagt, wenn sie so einen Mist baut, dann fühlt sie sich schlecht, weil sie Angst hat, dass sie "das alles nicht schafft." Dabei hat sie keinerlei Schwierigkeiten, den Stoff versteht sie ohne Probleme, und sie macht super Fortschritte (die ich natürlich auch gebührend lobe). Aber sie hat anscheinend einen Horror davor, Fehler zu machen. Wobei ich auch das nicht nachvollziehen kann, weil ich da nie ein großes Gewese drum mache. Noch nie gemacht habe. Was ich zu ihr sage, ist, dass ich von ihr erwarte, dass sie ihr Bestes gibt, sprich, ihre Hausaufgaben vollständig und sorgfältig macht und im Unterricht aufpasst. Das sind meine Anforderungen an sie. Ist das schon zu viel? Mache ich ihr damit zu viel Druck?


    Ich bin grad ziemlich mit meinem Latein am Ende. Gestern durfte sie nicht zu ihren heiß geliebten Pfadis, der Fernseher blieb aus, dafür haben wir einen Kuchen für die Putzfrauen gebacken, und sie hat Entschuldigungsbriefe an die Putzfrauen und die Lehrerin geschrieben/gemalt. Außerdem hatte sie (zum ersten mal) Zimmerarrest. Ich habe ihr angedroht, dass, sollte etwas derartiges noch einmal vorfallen, zwei Wochen fernsehen, tanzen und Pfadis gestrichen ist. Außerdem habe ich gestern noch zu ihr gesagt, dass mich das Ganze sehr traurig macht und ich sehr enttäuscht bin. Dass ich sie zwar sehr lieb habe, aber dennoch wegen diesem Verhalten ziemlich sauer auf sie bin. Damit war das Thema für mich beendet - im Moment ist alles dazu gesagt. Am Abend vor dem Bettgehen haben wir dann noch einmal ausgiebig gekuschelt, heute Nacht kam sie auch zu mir ins Bett und hat gekuschelt. Und heute morgen hat sie der Hausmeisterin den Kuchen und den Brief gegeben, sich nochmal entschuldigt, diese hat die Entschuldigung angenommen und mit der Rektorin habe ich vereinbart, in engem Kontakt zu bleiben.


    Reicht das als Maßnahme? Sollte ich einen Termin mit der Erziehungsberatung ausmachen, damit mein Kind vielleicht mal mit einer neutralen Person sprechen kann (unser Berater hier ist echt toll, bei dem war ich schon ein paar Mal im Laufe der Jahre)? Vielleicht hat jemand von euch ja noch ein paar Gedanken dazu.


    LG, JayCee

    Vielleicht wird das jetzt ein bisschen OT (Sorry, Sanni-Ela), aber ich zu sagen, wie will ich meinem Kind helfen, wenn ich z.B.- aus welchen Gründen auch immer - nicht gut in Rechtschreibung bin, finde ich ziemlich hart. Ich meine, ich bin jetzt relativ gut in Deutsch gewesen, hatte da sogar LK, damals (ist mittlerweile ja auch schon 15 Jahre her...). Das macht mir Spaß, und deswegen kann ich meinem Kind da auch mehr vermitteln.


    Ganz anders schaut es da mit Mathe aus. Klar, die Grundrechenarten habe ich drauf... aber ich fürchte, nach der Grundschule werde ich ziemliche Probleme haben, meinem Kind da weiterzuhelfen. Egal, welche Schulform sich als richtig für mein Kind herausstellen wird. Und das trotz, wie gesagt, Abitur. Was ich da irgendwann mal mit viel Mühe in mein Hirn reingeprügelt habe, ist einfach schon längst wieder vergessen. Und nun? Wichtig ist es in meinen Augen, seine Grenzen zu erkennen und zu wissen, wann Hilfe von Außen nötig ist.


    Was wirklich, wirklich schlimm ist, ist, denke ich, Gleichgültigkeit. Wenn Eltern egal ist, ob ihr Kind Probleme in der Schule hat oder nicht, oder da alleine die Lehrer in der Verantwortung sehen (ich habe hier z.B. mitbekommen, dass es für einige Eltern in der Klasse meiner Tochter schon ein Problem war, dass sie, zusätzlich zu den normalen Hausaufgaben, noch 10 Minuten täglich mit ihrem Kind lesen sollten. Oder dass es ein Kind gibt, das jetzt schon ständig ohne Hausaufgaben in die Schule kommt, weil es den Eltern einfach egal ist, ob es diese macht oder nicht.)