Lass dich erstmal :knuddel
Ich kann dich so gut verstehen! Der UET nimmt sich raus, spontan mal später zu kommen oder kann nur "jetzt gleich" oder auch gar nicht oder sagt nicht ab und taucht einfach nicht auf... Wie oft habe ich das erlebt! In meiner Beziehung mit dem KV ungefähr 1000 mal!
Natürlich, da ist das Betreuungschaos, was so entsteht. Wie soll ich jetzt die Kinder so schnell abholbereit nach Hause schaffen? KV hat ja gesagt, er könne nur jetzt gleich. Wenn nicht jetzt gleich, dann gar nicht! Wie soll ich jetzt den Termin beim Zahnarzt wahrnehmen und die Steuererklärung schaffen, so mit Kleinkind an der Hand? KV hat ja spontan abgesagt! Ehrlich, ich könnte brechen... :kotz
Was meiner Meinung nach aber noch schlimmer wiegt sind die seelischen Verletzungen auf Seiten der Kinder. Was den Kindern durch diese Art von Unzuverlässigkeit und das ständige Versetztwerden suggeriert wird, ist die totale Wertlosigkeit ihrer Person: Du stehst auf meiner Prioritätenliste ganz unten. Du bist es nicht wert, dass ich mich an Absprachen mit dir halte. Noch nicht mal, dass ich Treffen mit dir absage. Wen ICH keinen Bock auf Kontakt mit dir habe, dann hast du eben Pech gehabt! Dass du weinend und wartend am Fenster stehst, weil du hoffst, dass ich doch noch auftauche, ist mir egal! Zeit mit dir zu verbringen, ist mir nicht wichtig.
Das ist das, was bei Kindern durch diese Behandlung ankommt und ja, ich halte so einen Umgang für entwürdigend, respektlos und auch ursächlich für die Entstehung seelischer Traumata.
Meine Tochter ist noch klein und versteht noch nicht, wenn sie dauernd versetzt wird aber weil ich mit dem KV jahrelang die Erfahrung gemacht habe, dass er das völlig okay findet und auch keine Einsicht da ist, dieses Verhalten zu ändern, habe ich mich an die EZB gewandt. Das hat mir sehr geholfen!
Inzwischen verstehe ich das Verhalten des KV als Ausdruck einer emotionalen-sozialen Behinderung. Er hat nie gelernt, auf andere einzugehen, Rücksicht zu nehmen und sich zu kümmern. Meiner Tochter werde ich das mal so ähnlich erklären: Der Papa weiß nicht so richtig, wie das geht, mit dem Papasein. Als er klein war, hatte er keinen Papa, der es ihm gezeigt hat und deshalb kann er sich jetzt um sein eigenes Kind auch nicht gut kümmern. Er versteht eben nicht, dass man sich um seine Kinder regelmäßig kümmern und für sie da sein muss. Er hat auch ganz große Probleme damit, sich an Absprachen zu halten und deswegen warten wir auch nicht auf ihn.
Meiner Meinung nach ist es ganz wichtig, den Kindern zu erklären, dass es Ursachen für das Verhalten gibt, die nichts mit Ihnen zu tun haben.
Ich bin völlig unabhängig vom KV organisiert. Wir haben die Absprache: Umgang gibt es erstmal eine Stunde in der Woche. Wenn das regelmäßig und zuverlässig geklappt hat, überlegen wir, wie wir den Umgang ausweiten. In dieser einen Stunde nehme ich mir nichts vor, damit ich keine Betreuungsprobleme bekomme, wenn der Umgang ausfällt, weil KV es wieder mal nicht auf die Reihe bekommen hat.
Mein Tipp an dich wäre, mit den Kindern ein ehrliches Gespräch zu führen. Sag ihnen, weshalb ihr Vater es nicht auf die Reihe kriegt, dass er es wahrscheinlich aus eben diesen Gründen nie zuverlässig schaffen wird, pünktlich zum Umgang zu kommen und organisier dich möglichst unabhängig! Leb ihnen vor, dass sie nicht auf ihn warten müssen. Sie sind nämlich eben keine Dosen Trockenfutter, die herumstehen und warten müssen, bis sie mitgenommen werden! Der Traurigkeit kann man meiner Meinung nach durch ein offenes Gespräch und klare Handlungsstrategien ein Stück weit entgegenwirken. Wenn der Papa nicht kommt, dann liegt das an den Schwierigkeiten, die er hat und das ist das eben so. Dann machen wir was anderes Schönes.
Ich wünsche euch ganz viel Kraft!
Callie