Theorie und Praxis?
Ich sitze selbst an einer „Schaltstelle“ mit ein paar Dutzend Mitarbeitern und ein paar hundert weiteren Menschen, die „jongliert“ werden müssen - und dies so, dass es für alle Beteiligten passt. So, dass das Optimum für alle möglich gemacht wird.
Meine Beobachtung der letzten plusminus 25 Jahre: das Engagement, die Bereitschaft, sich einzubringen, nimmt teils rasant ab. Im Gegenzug dazu steigert sich der Egoismus, dieses „Ich, ich, ich“ genauso rasant. Leistung lohnt sich immer weniger, statt dass man sich mal an die eigene Nase fasst oder in den Spiegel schaut, werden „Schuldige“ gesucht.
Ich hätte meinen Chefs vor 20 Jahren gegenüber nur ansatzweise andeuten können, dass ich erst später kommen kann, weil ich meine Kinder in den Kindergarten bringen muss… die hätten mich geteert und gefedert, sprich: mir freundlich zu verstehen gegeben, dass ich mir gefälligst einen anderen Beruf suchen oder zuhause bleiben soll. In dem Bereich hat sich ECHT viel getan! ABER: Es wird nicht gewertschätzt, es ist völlig selbstverständlich.
Ich finde es gut, dass die „jungen Mütter“ es heute VIEL einfacher haben, als es meine Generation hatte. Und ich bin aus der Generation Kinder kriegen eindeutig raus. Aber ich finde es teils schon etwas „fluffig“, die Suppe auslöffeln zu müssen 🤷♀️.
Anderes Thema, andere Situation:
wir waren vergangenes Wochenende im Schwimmbad. Eintritt nur mit vorher bestellten online-Tickets.
Pro: es wurden nicht mehr als 2500 Leute reingelassen.
Contra: wirklich „ältere Leute“ waren kaum zu sehen.
Der Hammet war der Kiosk und die Frittenbude. Bezahlt werden konnten die Pommes nur mit Karte. Bargeld wurde nicht angenommen.
Ich habe dann mehreren Kindern und Jugendlichen ihre Pommes, Nuggets und Currywurst mitgebracht, die KEINE Karte, sondern nur Bargeld hatten. Wie war das doch gleich noch mit der „schönen neuen Welt“?
Der Kiosk an sich wurde durch Automaten, an denen ebenfalls nur mit Karte bezahlt werden konnte UND die nicht funktionieren, ersetzt.
Willkommen im „besten Deutschland aller Zeiten“. Ich wünsche mir mittlerweile immer öfter die „gute alte Zeit“ ohne Handy, I-Pad, Automaten etc. zurück.
Das Ganze macht mir manchmal echt Angst, sorry.