Hallo liebe Varecia,
ich kann Dir nachfühlen, denn auch mir ging es vor 6 Jahren genauso.
Ich habe in einer ähnlichen Beziehung 13 Jahre gelebt. ER und ich haben eine gemeinsame Tochter (10). Da er nie zu mir ziehen wollte war ich gezwungen schon kurz nach der Geburt Vollzeit arbeiten zu gehn. Ich habe die Kinderbetreuung alleine gemanagt, hatte eine Vollzeitstelle, und ging (und gehe heute noch) Samstags in einen Haushalt putzen.
Wenn das Kind krank war, hab ich mir einen Kopf gemacht wohin mit dem Kind, damit ich arbeiten gehen kann, und mein Chef nicht sauer ist. Wenn das Kind Probleme in der Schule hatte, hab ich mir den Kopf zermarttert, den IHN hat alles interessiert, nur UNS nicht.
Ich habe jahrelang versucht um seine Liebe und Zuneigung zu kämpfen, wollte nie etwas anderes als eine FAMILIE. Aber all das Kämpfen war für die Katz.
Am 24.12.2001 ist es dann passiert. Ich lag mittags auf dem Sofa und wollte noch ein bisschen schlafen, bevor ich mit meiner Tochter in den Kindergottesdienst wollte. Auf einmal bekam ich Herzrasen, Atemnot, mein Puls raste...................und ich dachte ich muss sterben.
Dieser Zustand hielt 2 Tage an. Ich konnte nicht aus dem Haus, und dachte ich werde wahnsinnig.
Am 28.12. rief ich dann eine Therapeutin an und erklärte ihr meinen Fall. Ab da ging ich von Januar 2002-September 2002 in Therapie.
Die Symthome waren keinesfalls aufgrund körperlicher Krankheiten zurück zu führen, sondern Panikattacken. Panikattacken weil mein Körper jahrelang unter "Vollgas" gestanden hat, und nie zur Ruhe kam.
Sorgen ums Kind, Arbeit, Unterhalt, das Gefühl nie geliebt zu werden haben Ihre Zeichen hinterlassen.
Panikattacken kommen schleichend. Solange man abgelenkt ist, durch z.B. wie bei Dir Hausbau, Arbeit usw. merkt man sie nicht. Sie kommen erst, wenn man sich in einem Ruhezustand befindet. Sie kommen plötzlich und intensiv.
Es war für mich eine schlimme Zeit. Ich ging nicht mehr weg, hatte nur noch Angst. Jeden Tag Atemnot, Herzrasen und diese Angst zu sterben.
Aber irgendwie habe ich es mit Hilfe meiner sehr sehr guten Therapeutin geschafft, das ganze zu überstehn. Ich habe gelernt mit Panikattacken umzugehn. Auch heute noch. Wenn ich merke, es kommt wieder eine, hab ich keine Angst mehr davon, sondern ich ignoriere sie (sie kommen aber nur noch ganz ganz selten).
Das kann man aber nur mit eiserner Selbstdisziplin die man lernen muss und lernen möchte.
AUFGEBEN darf man hier auf keinen Fall!!
Ich wünsche Dir Kraft und Mut, und wenn es bei Dir auch noch so lange dauert....................kämpfe für Dich und Dir wird es besser gehn.
Silke