Beiträge von cappucino15

    Ich bin nicht vom (Rechts-)Fach, aber ich würde doch meinen, dass der Beschluss des Gerichts erst durch einen erneuten Beschluss geändert wird. Und nicht bloß durch eine Berufung, Beschwerde oder sonst was eines der Kontrahenten. Wie eine Berufung ausgeht, ist doch völlig offen!


    Ausserdem, als taktische Überlegung: Es heißt doch immer, nach 6 Monaten ist ein Zustand verfestigt. Wenn Du also die Kinder wirklich zu Dir nehmen wolltest (dieser Eindruck ist bei mir bisher allerdings nicht entstanden), dann tu es und hoffe, dass sechs Monate ins Land gehen bis zu einem neuerlichen Beschluss.

    Also ich lese hier immer interessiert mit und bewundere alle, die hier noch konstruktiv posten (können). Ich steig nämlich schon lange nicht mehr wirklich durch.


    Deswegen erst mal eine Verständnisfrage: das Gericht hat jetzt beschlossen, dass das Wechselmodell nicht das Richtige ist und ein Umgangsmodell verfügt mit Hauptaufenthalt der Kinder bei Vollbio. Richtig?


    Und dann fällt Vollbio nix Besseres ein, als - mit der schwachen Begründung, der KM Raum zum Einlegen einer Beschwerde zu geben - dem Beschluss NICHT Folge zu leisten?
    Weil, dann könnte ja tatsächlich mal eine gewisse Kontinuität eintreten und der Einfluss der KM, der ja laut Vollbio zwar gewünscht, aber eigentlich irgendwie doch nicht gut ist, weil sie ja alles falsch macht, würde vermindert bzw. Auf die wenigeren Umgangstage beschränkt...

    Also ich als Richter, wenn ich davon Wind bekommen würde, würde mich ein wenig veralbert fühlen.... wozu einen Beschluss erwirken, wenn sich dann doch eh wieder keiner dran hält?


    Allerdings gäbe es bei einem Umgangsmodell für Vollbio gar nicht mehr so viel Gelegenheit, sich an der Mutter abzuarbeiten. Was - nach meiner persönlichen Meinung - der Hauptgrund für das ganze Theater ist.
    Wenn es um die Kinder ginge, und Vollbio der Meinung ist, die KM macht dies und jenes nicht richtig (Zahnarztbesuch etc. Pp.) - ja Herrschaftszeiten, dann mach es halt selbst! Statt der Mutter Dinge aufzugeben, die sie ja sowieso falsch macht. Worüber man sich dann wieder trefflich beschweren kann...

    Tut mir leid, aber ich finde diese Fixierung auf die KM irgendwie zwanghaft. Und schließe mich JayCee vollinhaltlich an.

    Ich versuche so gut wie es geht für meine Tochter da zu sein...

    Das ist doch schon eine Menge!!!! Setz Dich doch nicht so unter Druck, dass Du jetzt und gleich alles wuppen mußt!


    (Ich hab mal ein paar JAhre in einer großen deutschen Quasi-Behörde gearbeitet, als Ingenieurin natürlich unter lauter Männern. Da haben sich die Kollegen gegenseitig EIN JAHR gegeben, bevor sie einen Getrennten wieder mit Arbeit behelligt haben.... nur mal so als Beispiel, auch wenn das heute auch dort wahrscheinlich wieder anders ist.)

    Gibt es vielleicht auch die Möglichkeit, an irgendwelchen Eltern-Kind-Aktivitäten am WE mit Deiner Tochter teil zu nehmen? Weiß jetzt nicht, wo Du wohnst und wie alt der Zwerg ist, aber - nur als Beispiel - hier hat der Alpenverein immer eine Zwergerl-Gruppe, wo Eltern mir ihren Kindern kindgerechte Wanderungen machen oder Hüttenübernachtungen oder oder oder... (Alpenvereins-Sektionen gibts übrigens nicht nur in den Bergen!).


    Hätte den Vorteil, dass Du Dich auch mal mit Leuten über 1m unterhalten kannst, was unternimmst, also nicht daheim bist und Deine Tochter trotzdem noch im Blick hast.

    Dass Du da raus willst, ist doch ein gutes Zeichen, Du hast nicht aufgegeben!
    Aber Du verlangst sehr/zu viel von Dir. In irgendeinem schlauen Psychobuch über traumatische Ereignisse hab ich gelesen, dass eine Trennung an zweiter Stelle der traumatischsten Ereignisse kommt, gleich nach Tod von Partner oder Kind.... das hilft jetzt nicht wirklich weiter, aber Du reagierst völlig „normal“. Wenn Dir ein Arm amputiert worden wäre, würdest Du auch nicht von Dir verlangen, drei Tage später wieder alles gewuppt zu bekommen.

    Dir hat es grad Deinen kompletten Lebensplan im Klo runtergespült, das darf einen schon mitnehmen....

    Versuch gar nicht so weit in die Zukunft zu schauen. Ein Tag nach dem anderen... Es geht weiter, versprochen!
    Was professionelle Hilfe angeht: eine langfristigen Therapieplatz zu erwischen ist leider wie ein Sechser im Lotto. Aber eine kurzfristige Intervention müsste doch über die Caritas oder Diakonie zu bekommen sein? Da können einen ein oder zwei Gespräche schon wieder vom Kopf auf die Füße stellen.

    Bei mir hats auch damals ganz furchtbar gescheppert und ich hab nicht mehr gewußt, wo oben und unten ist. Grad noch die Kinder versorgt, das wars dann aber auch.


    Eine "in diesen Dingen erfahrene" (Zynismus off) Bekannte hat mir dann gesagt, dass es ca. 3 Monate dauert, bis man wenigstens seinen Alltag wieder einigermaßen strukturiert bekommt. Das hat bei mir auch gestimmt.


    Was ich damit sagen will: so unterirdisch, wie Du Dich derzeit fühlst - die Zeit richtet ein wenig etwas. So ganz nach und nach lichtet sich der Nebel wieder. Gib Dir die Zeit.


    Zum Thema Hilfe holen ist oben schon alles gesagt.

    Also ich bin ja „nur“ RS und auf 50%. Da werde ich hin gesteckt, wo grad wer gebraucht wird. Alles zwischen keiner und vier Schichten die Woche, früh, spät, Nacht, RTW, KTW.... Der Dienstplan(er) bestimmt sehr wohl mein Leben...., gibt auch keine festen freien Tage fürn Nebenjob, den muss ich da dazwischen pressen.


    Aber jetzt genug OT, Zurück zum Thema

    ich hab ja schon ein paar Mal den Finger auf dem Ignorier-Knopf gehabt. Aber - morbid curiosity, Ich kann’s nicht lassen, mir das Geschwafel weiterhin anzutun....


    Sag mal @ Volley, kennt der Dich im RL und hat da noch ein Hühnchen mit Dir zu rupfen?!?! Weil, so langsam riecht das nach Erpressung oder sowas in der Richtung....

    Also ich befinde mich in so einem Zwischestadium: Tochter ist schon weg, Sohn wird noch mind. 2 Jahre hier wohnen, wird aber auch demnächst 19.


    Um mal auf den Anfang des Fadens zurück zu kommen, was man mit der vielen Zeit denn tut, wenn die Kinder aus dem Haus sind: Ich hab mir ein Ehrenamt gesucht. Hab die Sanitäterausbildung beim Roten Kreuz (gibts natürlich auch bei den Maltesern, Johannitern etc., pp) gemacht. Auf Sanitätsdiensten kommt man mit vielen (auch und vor allem jungen) Leuten zusammen (und darf umsonst in die Veranstaltung:P). Außerdem fand ich es spannend, neue Dinge zu lernen. Bin inzwischen Rettungssanitäter, bin Gruppenführer Sanitätsdienst und Gruppenführer IuK/UG-SanEL (d.h. Information und Kommunikation, wir sind die Funker und unterstehen bei größeren Geschichten direkt der Einsatzleitung).

    Ich fand es spannend, etwas ganz anderes zu machen und hab dabei quasi die Parallelwelt der Hilfsorganisationen entdeckt. Wer weiß denn z.B. schon, dass fast der komplette Katastrophenschutz ehrenamtlich abgedeckt wird...

    Wer übrigens mit Verletzten in so einer Hilfsorganisation nichts zu tun haben mag, für den gibt es auch viel zu tun in der Verpflegung, Betreuung, Besuchsdienste, Kleiderläden usw. usf.


    Eine Bekannte von mir hat sich in einer Organisation engagiert, die quasi Leihomas tageweise stellt, wenn Kind krank ist und die Elter keinen Kind-Krank-Urlaub nehmen können oder wollen. Man kann sich auch in Frauenhäusern engagieren... also Langeweile kommt da garantiert nicht auf und es füllt die Leere mehr als aus, insbesondere, da man ja nicht nur für andere was tut, sondern selbst auch was Neues lernen kann und darf.