Beiträge von luci69

    Oh, ich kann das gut verstehen. Ich befinde mich derzeit auch in einer Denkschleife und bin mir nicht sicher, was meine eigenen Bedürfnisse sind, was die Erwartungen meiner Familie, Freunde und Gesellschaft, was äußere Umstände und was persönliche Entscheidungen sind.


    KV und ich sind seit einiger Zeit auseinander, das Scheidungsverfahren läuft. Als er ausgezogen ist, war ich - bei aller Traurigkeit über das Scheitern unserer gemeinsamen Träume - erleichtert und konnte erstmals wieder richtig durchatmen, obwohl ich wie die meisten AE finanziell und zeitlich enorm unter Druck stehe. Aber endlich konnte ich wieder eigene Entscheidungen treffen, ohne dass mich dauern jemand kritisierte, dass ich mich rechtfertigen musste, dass ich meine eigene Lähmung überwinden musste. Es tat mir gut.


    Auch das Alleinsein stört mich eigentlich gar nicht. Ich habe meinen Sohn, meine zwei Katzen, meine Familie und einen kleinen, aber feinen Freundeskreis. Der Gedanke an eine neue Partnerschaft machte mir eher Angst. Die Beziehung zu meinem Ex hatte anfangs alles gehabt, was ich mir erträumt hatte. Wenn selbst so eine harmonische und tiefverwurzelte Beziehung so enden kann, wie soll mir dann überhaupt je eine neue Beziehung auch nur annähernd so viel geben können?


    Ich bin also hin- und hergerissen. Einerseits fühle ich mich zum ersten Mal seit vielen vielen Jahren wieder gut - mit mir und mit meinem Leben. Aber dann sind da die Fragen: War es das jetzt für mich? Männer stehen nicht gerade Schlange bei mir. Ich glaube zwar, dass ich ein recht verträglicher Mensch bin, aber bei vielen falle ich durch mein vermutlich wenig ansprechendes Äußeres sofort durchs Raster. Und natürlich trage ich inzwischen auch einige emotionale Altlasten mit mir herum. Andererseits gibt es in meinem Unfeld auch keinen Mann, der mich irgendwie reizen könnte. Selbst optisch lassen mich die meisten Männer kalt.
    Ich frage mich, ob ich so ende wie fast alle Frauen in meiner Familie, die allesamt recht früh ihre Männer (durch Krankheit oder Unfall) verloren haben und bis an ihr Lebensende allein geblieben sind - zwar durchaus glücklich und lebensfroh, keineswegs verbittert, aber eben doch partnerlos.


    Und ich kann noch nicht unterscheiden, ob ich noch nicht willens und bereit für eine neue Beziehung bin, ob der jedoch durchaus vorhandene Wunsch nach Zuneigung nur die Angst vor dem Alleinsein und des alleine Älterwerden ist und dem Druck meines Umfelds geschuldet ist, ob meine Zweifel und Abneigung gegen einen neuen Mann in meinem Leben nur eine Schutzbehauptung sind, weil ich einfach keinen finden werde?
    Oder wird es wirklich mein Weg sein, ohne neuen festen Partner alt zu werden und darin hoffentlich so erfüllt und lebensfroh zu bleiben, wie die Frauen meiner Familie?


    So wie es scheint, bist du mehrere Schritte weiter als ich und hast die Zweifel, ob überhaupt und wann du einen Neustart willst hinter dir gelassen. Das finde ich erstmal großartig, denn damit hast du schonmal den Weg abgesteckt, den du zu gehen gedenkst. Wie man auf Partnersuche geht, habe ich leider auch keine Ahnung, aber wenn du innerlich bereit bist, strahlst du das auch nach außen hin aus - und dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich neue Türen für dich öffnen werden und du irgendwann ankommen wirst. Dass du an das Ganze relativ realistisch herangehst, finde ich dabei nur von Vorteil; die meisten von uns kennen den Absturz, wenn die rosarote Brille abgenommen wird oder man sich zu hastig auf etwas einlässt.


    Ich wünsche dir jedenfalls viel Glück auf deinem Weg und ein harmonisches Ankommen!

    ... und ich habe schon echtes Bauchgrimmen.


    Mein zukünftiger Ex und ich haben zwar ein recht gutes Verhältnis, aber die Erstellung dieser Ehescheidungsfolgevereinbarung zerrt doch sehr an unseren Nerven. Mein Noch-Mann meint, die Anwältin verzögere bewusst zu seinen Ungunsten das Verfahren und ist dem morgigen Termin dementsprechend voreingenommen. Zudem sind noch einige finanzielle Sachen zu klären, bei denen wir definitiv nicht auf einer Wellenlänge liegen. Ich bin schon drauf und dran bei einigen Punkten einfach um des lieben Friedens Willen zu verzichten, aber andererseits bin ich gehaltsmäßig nun auch nicht so auf Rosen gebettet.


    Ich fürchte jedenfalls, es wird morgen ein äußerst unangenehmes Gespräch und - leider auch nicht das letzte - werden.


    Sicherlich ist das Klagen auf hohem Niveau, ich weiß ja, wie schlecht es einigen hier im Umgang mit dem EX und/oder KV geht, aber dennoch würde ich mich über ein paar Däumchen freuen, dass wir im Positiven einige Schritte vorankommen und ich endlich das Kapitel meiner Ehe hinter mich lassen kann.


    Danke!

    Ich finde jeder! sollte beobachtet/Unterstützt werden, der gerade ein Kind bekommen hat. Nicht erst, wenn Burn Out, Überforderung oder Misshandlung im Raum steht.

    Zwischen Beobachtung und Unterstützung besteht aber ein sehr großer Unterschied imho.



    Unterstützung und vermehrte Hilfsangebote: Ja, auf jeden Fall. Schön wäre es.


    Aber: Wer soll das machen? Die Jugendämter und sozialen Einrichtungen stehen allesamt an der Grenze der Leistungsfähigkeit, für zusätzliches
    Personal ist genausowenig Geld da wie für Schulungen und Weiterbildungen. Und bevor sich in unserer Gesellschaft der Gedanke,
    dass behördliche/soziale Einrichtungen weder Gegner des Bürgers noch sinnlose Geldschluckmaschinen sind, gibt es auch keine Lobby dort
    Personal oder Mittel zu investieren, selbst wenn es nur im Interesse der Kinder und Familien ist. Stattdessen hat man wieder mal
    einen Schuldenbock gefunden, wenn doch jemand durch das soziale Netz gerutscht ist und tragischerweise ein Kind zu Schaden
    gekommen ist. Hier wird wieder mal am falschen Ende gespart.


    Eine "Beobachtung" aller die gerade ein Kind bekommen haben, halte ich jedoch für grundlegend falsch. Natürlich sollte eine Beobachtung in begründeten Verdachtsfällen einer Kindeswohlgefährdung erfolgen. Aber alle Schwangeren und Mütter/Väter unter Generalverdacht zu stellen, finde ich gefährlich. Der Gedanke, dass Kinderkriegen und -erziehung, einer der wenigen noch privaten und individuellen Lebensbereiche, generell staatlicher Obacht und damit Beeinflussung unterliegen soll macht mir mehr Angst als Zuversicht.
    Oder meintest du vielleicht in deinem ersten Satz "Betreuung" statt "Beobachtung"? Dann vergiss diesen Absatz einfach... :-)

    Was ist schon normal?


    Die Kleinen haben ihren eigenen Kopf und ihr eigenes Tempo, manche entsprechen dabei den Erwartungen, andere gehen ihren eigenen Weg. Aber irgendwann gehen sie alle auf die Toilette, der eine eben früher, der andere eben später. Das ein Kind das Töpfchen der Toilette vorzieht ist dabei nur eine der zahlreichen Variationen und keineswegs ungewöhnlich.


    Lass dich also nicht vom Unverständnis der anderen kirre machen. In Krabbelgruppen ist es nunmal so, dass über die Fortschritte und Entwicklungen der Kleinen ausgiebig gefachsimpelt wird, das muss noch nicht mal böse gemeint sein, aber wenn man selber schon verunsichert ist, kann sowas natürlich schnell als Kritik aufgefasst werden. Und manche fangen wirklich schon früh mit diesem Leistungsdenken und Vergleichen an.


    Freu dich einfach, dass dein Mädchen schon so weit ist, setz sie nicht unter Druck, biete ihr ab und zu ganz nebenbei und selbstverständlich an die Toilette zu benutzen und bald wird auch sie den nächsten Schritt gehen, wenn es für sie der richtige Zeitpunkt ist.


    (Mein Sohn hatte schon früh keine Windel mehr, verlangte für das große Geschäft aber immer danach. Irgendwann hatte er Durchfall, ich entsorgte gerade die volle Windel, als wieder etwas kam. Da ich gerade keine zweite Windel zur Hand hatte, forderte ich ihn nur auf, auf die Toilette zu gehen, bis ich eine neue geholt hatte. Er tat es, der Sch*** ging in die Toilette und seit da an brauchte er keine Windel mehr. Das war eine Woche vor dem Kindergarten. So kann es also auch gehen.)


    LG Luci :wink

    Wenn ich so zurückdenke, gab es bei Vierjährigen durchaus noch einige Kinder, die unbedingt ein Elternteil bei einer Geburtstagsfeier dabei haben wollten.


    Ich würde daher wirklich im Einzelfall bei der Zusage abklären, ob das Kind alleine bleiben kann oder noch nicht. Ich kenne keine Mutter resp. Vater, die freiwillig auf einen freien Nachmittag verzichten würden, wenn es nicht unbedingt nötig wäre. Und wenn tatsächlich einige Muttis/Papas dableiben wäre es nicht so schlimm, denn ich schließe mich den anderen an, dass du unbedingt Unterstützung haben solltest. Man weiß vorher nie, wie es läuft und wie die Gruppendynamik funktioniert.


    Ansonsten sehe ich es wie die anderen: Viel freies Spiel, solange es funktioniert; halte aber einige kleinere Spiele- und Bastelaktionen bereit. Und ja: ein schön dekorierter Kuche kommt gut an, auch wenn erfahrungsgemäß wenig gegessen wird.


    Viel Spaß!

    Rechtlich wurde hier ja alles schon gesagt, der KV kann den Umgang so gestalten, wie er es für richtig hält und solange es das Kindswohl objektiv nicht gefährdet.


    Andererseits kann ich deine Bedenken und Skepsis total gut nachvollziehen. Ich persönlich finde es ein Unding, dass er eine Woche nach der Trennung gleich seine Next und auch noch den Stiefsohn anschleppt. Freizeitpark mag ja eine nette Sache für die Kinder sein, aber ich finde, er hätte mit mehr Fingerspitzengefühl agieren müssen und den Kindern erstmal Zeit lassen sollen, sich an die neue Situation und die damit einhergehenden neuen Personen zu gewöhnen.


    Und ehrlich gesagt, finde ich es auch dir gegenüber eine Frechheit, dich sogleich mit voller Breitseite mit der Next als neuer Bezugsperson zu konfrontieren. Es geht ja nicht nur um verletzte Eitelkeit, die eigentlich jeder hat, der so schnell abgelöst wird, sondern vor allen Dingen auch darum, dass du plötzlich deine Kinder mit einer fremden Person "teilen" musst. Und bevor jetzt wieder jemand die "Kinder gehören einem nicht"-Keule auspackt: Natürlich gehören Kinder nicht der KM und auch nicht dem KV. Dennoch ist es schwierig, plötzlich einen Teil der Verantwortung für die geliebten Kinder in Hände abzugeben, auf die man naturgemäß nicht gut zu sprechen ist.


    Ich finde, dass hier manchmal sehr viel von den alleingelassenen Partnern an Toleranz erwartet wird. Zumal ich eben auch sehr bezweifle, dass diese schnelle Konfrontation mit dem neuen Leben des KV für die Kinder besonders gut ist.


    Leider wird dir nichts anderes übrig bleiben als zähneknirschend Ruhe zu bewahren, den KV machen zu lassen und - was hoffentlich nicht passiert - die Wogen wieder zu glätten, die dieser Besuch bei deinen Kindern hinterlässt. Ich kann verstehen, wie das schmerzt, sowohl aus der Sicht als Frau als auch aus der Sicht als Mutter. Du wirst dich jedoch an die Situation gewöhnen (müssen) und auch daran, dass deine Kinder Mit der Next und dem Sohn Zeit verbringen.


    Ich wünsche dir dabei viel Kraft! :knuddel


    Klar, ich darf mich da nicht einmischen und das versuche ich auch nicht wirklich. Ich sehe es aber auch nicht ein einen Menschen "vor die Hunde gehen zu lassen" ohne dass er es wirklich merkt.
    Kann man da wirklich nur zusehen und helfen wenn es soweit ist??

    Die Frage ist m.E. nicht, ob man da nur zusehen "kann", sondern welche Alternativen du hast, ihm zu helfen. Wenn er nicht bereit ist, aus seiner unglücklichen Ehe Konsequenzen zu ziehen, kannst du vermutlich reden, was du willst und es wird nichts passieren. Die Einsicht und der Wille etwas zu ändern, müssen ganz allein aus ihm kommen. Und offenbar ist er dazu (noch) nicht bereit.


    Was du als Freundin tun kannst, ist für ihn da zu sein, ihm zuzuhören und deine Sorge um ihn und letztlich damit auch um die Kinder in Worte zu fassen. Vielleicht fällt dann einfach mal der Groschen, dass es für ihn so nicht weitergehen kann. Vielleicht muss der Leidensdruck einfach noch mehr steigen - so bitter das klingt - oder er braucht einen neuen Parter, der ihm den Absprung ermöglicht - wovon ich nicht viel halte, was aber doch für viele Trennungswillige Realität ist -.


    Ich hoffe, dass dein Freund bald die richtige Entscheidung trifft.

    Liebe Paradiesvogel,


    ich habe deine Geschichte tief betroffen mitverfolgt. Der Albtraum, den du durchmachst, hat meine eigenen tiefverwurzelten Ängste vor der Zukunft aufs heftigste bewegt.


    Ich habe größte Hochachtung vor der Stärke und Souveränität, mit der du dieser grausamen Situation begegnest, um eine Zukunft mit deinem Sohn kämpfst und uns an deinem Leiden teilhaben lässt. Ich kann nachvollziehen, dass du dich aus deinem Freundeskreis zurückgezogen hast, da du deren Anteilnahme als oberflächlich empfunden hast. Vergiss aber nicht, dass viele Menschen auch nur als "unbeteiligte Dritte" von einer derart tragischen Lebenskrise, wie du sie gerade erleben musst, schlichtweg überfordert sind. Such dir einfach die Leute, die jetzt gut für dich sind. Meine Erfahrung ist, dass das nicht immer die Leute sind, die einem ursprünglich nahestehen...


    Ich wünsche dir ganz viel Kraft auf deinem Weg und gib bitte die Hoffnung nicht auf. Ich wünsche dir aus ganzem Herzen, dass du in diesem Lebensabschnitt, in dem dein Sohn gerade nicht bei dir ist, wieder Mut, Freude und Ausgeglichenheit findest. Es hört sich banal an, aber ich glaube die Zeit wird dir dabei hilfreich sein. Lenk' dich ruhig zwischendurch ab, aber lass auch alle Tränen und allen Schmerz heraus. Deine Trauer ist berechtigt und muss/darf gelebt werden.


    Aber irgendwann wird sich die Balance wieder zugunsten der postiven Seite neigen, auch von diesem Gedanken musst du zehren, auch wenn er derzeit so weit entfernt ist, dass es wie Hohn klingen mag.


    Alles alles Liebe für dich! :troest

    Zuerst spricht mich einfach nur die Überschrift an.


    Dann lese ich mir eigentlich alles durch, bevor ich antworte.


    Und obwohl ich ein Schnellleser- und -schreiber bin dauert das sehr lange, denn ich will ja nicht nur lesen, was geschrieben wurde, sondern es auch verstehen oder zumindest gedanklich einmal in meinem Hirn bewegt haben. Und wenn ich dann antworte, lege ich sehr viel Wert auf meine Wortwahl, denn ich muss ja neben der rein inhaltlichen Ebene auch das ausdrücken, was sonst meine Gestik und Mimik etc vermittelt.


    Wie auch immer: Das dauert und bis mein Posting dann endlich fertig ist und ich auf Senden gedrückt habe, ist die Diskussion oftmals schon so weit fortgeschritten, dass ich kaum noch etwas Neues dazu beitragen kann oder der Punkt, der mich speziell beschäftigt hat, schon einige Seiten zurückliegt. :rolleyes2:

    Mein Sohn war sehr früh pipitrocken und hat deshalb auch sehr früh keine Windel mehr angehabt. Für das große Geschäft hat er dann aber immer nach einer Windel verlangt. Er hatte also volle Kontrolle über seine "Ausscheidungen", irgendwo blockierte aber sein Kopf wenn es darum ging, groß in die Toilette zu machen, Pipi klappte ja problemlos.


    Irgendwann - zwischen 3 und 4 Jahren - hatte er dann mal Durchfall. Die erste Ladung ging in die Windel. Gerade als ich sie entsorgen wollte, kündigte sich der nächste "Schiss" an. Da keine zweite Windel zur Hand war, habe ich ihn nur angebrüllt, er solle sich erstmal aufs Klo setzen, bis ich eine neue Windel hätte. Er tat es tatsächlich, konnte nicht mehr aufhalten, machte ins Klos --- und verlangte ab diesem Tag nicht mehr nach einer Windel. :lach


    Den Grund für seine Kloverweigerung kenne ich bis heute nicht; bin aber im nachhinein froh, dass ich ihn zu nichts gedrängt habe und sich das Problem irgendwann von allein gelöst hat. Je mehr man insistiert, desto mehr verfestigen sich die inneren Blockaden imho.


    Ich denke mit 4 Jahren musst du dir da bei deinem Sohn auch noch keine allzu großen Sorgen machen, der Durchbruch kommt bestimmt bald.

    Hmm... ok, es wäre also für Dich zu privat? Zu persönlich?

    Ja, definitiv. Als Übergewichtiger hat man das Problem, sein Versagen und Unvermögen und Schwäche und Verwundbarkeit (so nehme ich es wahr und ich kann mir vorstellen viele andere auch) offen vor sich herzutragen. Andere Probleme kann man oftmals vertuschen, nicht aber Gewichtsprobleme. Das allein ist schlimm genug. Aber ich will definitiv nicht auch noch von Fremden darauf angesprochen werden. Wahrscheinlich würde ich aufgrund der negativen Erfahrung und unserer ohnehin anonymisierten Gesellschaft sowieso nur denken, dass sich derjenige entweder lustig machen will oder - fast noch schlimmer - Mitleid hat. Beides will ich nicht. Ich will entscheiden, wem ich mein Innerstes öffne und einen auch noch so gutgemeinten Annährungsversuch in der Richtung höflich, aber bestimmt ablehnen.

    Warum nicht?

    Weil ... ich zitiere mein eigenes Posting jetzt einfach noch mal, weil das meiner Ansicht nach eine zumindest für mich gültige Begründung enthält...


    "Ich denke, für viele Menschen - mich eingeschlossen - ist das Thema so
    sensibel, dass man es nicht mit einem Fremden persönlich besprechen
    möchte. In diesem Rahmen ist es etwas anderes, weil ich besser bestimmen
    kann, wie nah ich jemanden an mich heranlasse, aber mein Übergewicht,
    also der Ausdruck meines tiefsten Versagens und Missbehagens - so sehe
    ich das leider -bespreche ich persönlich nur mit einem ganz engen
    vertrauten Kreis. Würde mich ein Außenstehender darauf ansprechen, wäre
    er mir definitiv zu nahe getreten, hätte meine persönliche comfort zone
    durchbrochen. Auch wenn der Vorschlag sicher gut gemeint ist, wäre man
    damit bei mir nicht an der richtigen Adresse."

    Ganz ehrlich, ich würde mir so etwas verbitten.


    Ich denke, für viele Menschen - mich eingeschlossen - ist das Thema so sensibel, dass man es nicht mit einem Fremden persönlich besprechen möchte. In diesem Rahmen ist es etwas anderes, weil ich besser bestimmen kann, wie nah ich jemanden an mich heranlasse, aber mein Übergewicht, also der Ausdruck meines tiefsten Versagens und Missbehagens - so sehe ich das leider -bespreche ich persönlich nur mit einem ganz engen vertrauten Kreis. Würde mich ein Außenstehender darauf ansprechen, wäre er mir definitiv zu nahe getreten, hätte meine persönliche comfort zone durchbrochen. Auch wenn der Vorschlag sicher gut gemeint ist, wäre man damit bei mir nicht an der richtigen Adresse.

    Leider WOLLEN einige nicht verstehen und haben wohl nur drauf gewartet das ENDLICH mal wieder ein Thread auftaucht in dem man so richtig loslegen kann... :rolleyes2:

    Was erwartest du? Du hast einen Thread zu einem bekanntermaßen sensiblen Thema eröffnet und eine durchaus provozierende Frage gestellt. Es war doch eigentlich klar, dass sich hier viele kontroverse Meinungen wiederfinden würden aber auch viele Postings von "Betroffenen", die sich durch die Fragestellung persönlich angesprochen oder sogar verletzt fühlen. Vielleicht hat die Diskussion dann schon dem einen Zweck gedient, nämlich überhaupt klarzumachen, dass sich übergewichtige Menschen nicht scheuklappenmäßig durch die Welt futtern, sondern oftmals sehr unter der Situation, die sie aus welchen Gründen auch immer nicht ändern können/wollen, leiden.


    Ich finde eigentlich, dass die Stimmung hier für ein solches Reizthema noch sehr höflich und umgänglich ist und eigentlich keine Angriffe und Beleidigungen erfolgen. Als Threaderöffnerin bist du zwar jetzt fast zwangsläufig und unfreiwillig in die Position eines jener Menschen gerutscht, die Übergewichtige ihre Abneigung und ihr Unverständnis massiv spüren lassen, aber du hast ja doch sehr deutlich gemacht, dass hinter deiner Fragestellung diese Haltung keineswegs zu finden ist. Insofern ist das für mich in Ordnung und keineswegs persönlich.


    Genauso gut solltest du aber auch die Menschen verstehen, die "loslegen", nicht weil sie darauf gewartet haben, sondern weil ihnen das Thema ein echtes Herzensanliegen ist.


    Mittlerweile denke ich, wir hätten gleich an ihm dran bleiben sollen. Das will er ja eigentlich!!! Aber es fühlt sich so schräg an ihn festzuhalten. Und so viel Kraft hab ich doch auch gar nicht. Habt ihr Erfahrungen mit festhalten?


    Und bitte: mich und uns nicht verurteilen. Es ist schwer genug... :bet

    Mein Sohn ist zwar schon älter, weist aber seit der Trennung wieder kleinkindhafte Verhaltensweisen auf, was bei ihm vielleicht noch stärker durchschlägt als bei anderen Kindern, da er zwar kognitiv extrem weit für sein Alter ist, sozial und emotional aber schon immer Defizite aufwies. Er hat eine extreme Wut, die sich immer dann äußert, wenn etwas nicht in seinem Sinne läuft, und zwar schlägt er gegen Wände, tritt gegen Möbelstücke und haut auch nach uns, seinen Eltern. Wenn er dann an den Punkt kommt, dass er erkennt, dass er selbst verantwortlich ist für die Konsequenzen, die er damit provoziert, richtet er die Wut gegen sich und stößt mit dem Kopf gegen die Wand oder haut sich mit der Faust vor die Stirn.



    Geraten wurde mir, in solchen Momenten Körperkontakt anzubieten und ihn in den Arm zu nehmen. Da er dann weder Fisch noch Fleisch ist, will er sich dem manchmal - halbherzig - entziehen, aber das lasse ich dann nicht zu, halte ihn bestimmt, aber sanft fest und streichle langsam von oben nach unten über den Rücken, bis er sich beruhigt.


    Er nimmt das eigentlich sehr gut an, kommt raus aus dieser Wutspirale, die er nicht kontrollieren kann und erfährt gleichzeitig Wärme und Zuneigung. Ich kann mir nach deinen Schilderungen gut vorstellen, dass ihr damit auch gut fahrt.


    Weiterhin viel Kraft, ich verfolge deinen Thread sehr intensiv und habe vollste Hochachtung und Respekt vor der Ausdauer, mit der du dich Tag für Tag diesem Machtkampf stellst. Drücke weiterhin alle Daumen!! :daumen :troest


    PS: Lese gerade NiTis Tip zum Film "Wege aus der Brüllfalle". Kann mich dieser Empfehlung nur anschließen. Manchmal kommen einem die dort gesagten Dinge zwar sehr banal und selbstverständlich vor, aber oftmals muss man sich eingestehen, dass man gerade diese Selbstverständlichkeiten vernachlässigt und einen so simplen Weg in Richtung Entspannung übersehen hat. Nur leider weiß ich nicht, wie man kostengünstig an den Film herankommt. Habe ihn als sehr teuer in Erinnerung, wobei das aber auch schon wieder einige Jahre her ist...

    Nochmal zur Badeanstaltsituation:


    Ja, ich bin übergewichtig seit Kindheit an und weiß also wovon ich spreche. Ich will nicht verleugnen, dass der Anblick Übergewichtiger im Freibad leider für viele Menschen eine optische Beleidigung darstellt. Traurig, aber wahr. (Es gibt durchaus optische Erscheinungen, die mir auch nicht zusagen, aber ich würde mich nie davon belästigt fühlen. Für mich gehört diese Vielfalt an unterschiedlichen Menschen in Charakter und Form einfach dazu. Jede Form von Diskriminierung wird heitzutage thematisiert, aber Übergewicht ist immer noch ein unverzeihliches Stigma. )


    Und da Übergewicht nicht automatisch gleich "dumm" ist (was auch viele glauben), wissen Übergewichtige natürlich auch um ihre Wirkung auf andere. Jeder Auftritt im Schwimmbad ist dann ein Spießrutenlaufen und erfordert unglaublich viel Kraft und Ego. Auch wenn viele so tun, also ob es ihnen nichts ausmacht: Auch das ist oft nur Ergebnis dieser Kraftanstrengung. Diese Leistung vollbringt da diese Mutter mit ihrem Sohn, beide übergewichtig, möchten vielleicht einen schönen Tag wie jeder andere im Schwimmbad inklusive Eis verbringen. Und sie wissen genau, dass es Menschen gibt, denen dann genau dieser Gedankengang durch den Kopf geht, wie er hier imho sehr plakativ geäußert wurde. Und allzu viele äußern diesen dann auch laut. Das sind superschmerzhafte Erfahrungen. Deshalb verstehe ich sehr gut, dass sich viele durch diese eingangs geäußerte Fragestellung verletzt und vielleicht sogar angegriffen fühlen - auch wenn dies nicht beabsichtigt war.


    Ich habe von jeher Sport getrieben und wesentlich weniger als meine Freunde in der Schule gegessen, trotzdem hatte ich immer ein paar Kilos mehr. Ich habe nie in der Öffentlichkeit gegessen, weil ich diese Vorurteile kannte. Meine Mutter, auch leicht übergewichtig, hat immer extremn auf meine Ernährung geachtet, letztlich ohne Erfolg. Und weißt du was: Es gibt eine Sache, die ich ihr aus meiner Kindheit und Jugend vorwerfe und dass ist nicht, dass sie es nicht geschafft hat, mich dünn zu kriegen (um es mal so provokant zu formulieren), sondern dass sie mir durch ihre ständige Kritik und Thematisierung des Gewichts immer das Gefühl gegeben hat, dass ich so, wie ich nunmal war, einfach nicht richtig war. Ich wünschte mir, sie hätte mir mehr Selbstvertrauen und uneingeschränkte Liebe für mein Leben mitgegeben denn unzähliche Ernährungsumstellungen und Selbstzweifel.


    Und um die gestellte Frage zu beantworten: Ich kenne alle Konstellationen dicke Kinder - dicke Eltern - dünne Kinder - dünne Eltern. Ich kann aus meiner Erfahrung her nicht sagen, dass eine Kombination überwiegt.

    Ich danke euch für eine lieben Worte. :thanks:


    Im Kopf weiß ich ja, dass es irgendwann besser wird, dass ich mir die Zeit zum Trauern ebenso wie zum Wütend sein geben muss, aber es fällt eben sehr schwer. Und manchmal gibt es Momente, wo es einen zu überwältigen droht, nämlich gerade dann, wenn man mal Zeit hat und zum Nachdenken kommt. Da kommen all die Sachen hoch, die man falsch gemacht hat oder zumindest meint, falsch gemacht zu haben. Dann bin ich einfach nur so müde, unendlich müde.

    :troest


    Wie lange seit Ihr getrennt? Rechne mit einem Jahr mindestens.

    Seit ca. einem Jahr ist es spruchreif, aber wir haben schon vorher getrennt gelebt.


    Ich sollte also eigentlich schon weiter sein, aber ich habe das Gefühl nicht von der Stelle zu kommen. Die Tage fliegen vorbei und ich flicke nur die größmöglichen Löcher im Leben, wie das Haus instand halten, mich zur Arbeit zu schleppen, alle mögliche Formalitäten abzuarbeiten und natürlich an erster Stelle für meinen Sohn da zu sein. Ich trete nur auf der Stelle und selbst das nur mit dem größmöglichen Kraftaufwand.