hab hier irgendwo gelesen, die Verarbeitung der Trennung dauert 1/3 der Beziehungszeit.
... woooohaaaa! :wow Ich bin erschüttert! Bin in einer ziemlich ähnlichen Situation, waren aber schon 20 Jahre zusammen - das macht dann..... :mussweg
Neee, neee.
Also, ich hadere insgesamt schon ein paar Monate mit meinem Schicksal. Habe im Moment so eine Phase erreicht, wo ich beginne wieder klar zu sehen, weil ich mich irgendwie emotional ein bisschen distanzieren konnte (mit schwankendem Erfolg).
Bisher bin ich zu folgenden Schlüssen gekommen:
1. Die Frage nach dem "warum" kann man sich schenken. Man wird es nie erfahren, geschweige denn verstehen können - und es würde auch nichts ändern. Das Einzige was einen weiterbringt ist die Frage: Welche Lösung gibt es, die ermöglicht, dass ich wieder entspannen und zufrieden sein kann.
2. Die Frage "War ich überhaupt glücklich?" ist eine die man sich als Verlassener unbedingt mal stellen sollte....
3. Das Allerwichtigste: welche Lösung ermöglicht meinen Kindern da durchzukommen ohne dass sie größere emotionale und psychische Schäden davon tragen?
2. Es bringt nichts, zu versuchen, dass Kinder die dunklen Seiten der Beziehung zwischen Mama und Papa verstehen - das werden sie nie tun und sollen sie auch gar nicht. Für deine Kinder ist wichtig, dass Papa für sie auch der Zukunft da ist und Mama natürlich auch. Ihre Beziehung zu beiden sollte wenn es irgendwie geht unberührt bleiben.
Ich versuche, meine Betroffenheit gegenüber meinem Kind nicht durchkommen zu lassen. Und natürlich auch nicht meine Wut und Traurigkeit. Das ist sauschwer, aber ich halte mir immer vor Augen, das mein Kind das auf sich selbst beziehen würde. Und das würde ich mir nicht verzeihen.
Also erstmal ein möglichst fröhliches: Der Papa wohnt jetzt woanders, aber natürlich möchte er nach wie vor Zeit mit dir verbringen und ist immer für dich da.
Weitere Erklärungen warum und wieso und überhaupt nur auf Nachfrage. Wenn das Kind bereit ist, die Geschichte zu erfassen, wird es Fragen stellen (dafür ist aber ein GEfühl der Sicherheit und GEborgenheit absolut notwendig. Und einen riesen Portion Einfühlungsvermögen - unsere Aufgabe als Erwachsene)
3. Endlich Schluss machen mit der One-Woman-Show. Hilfe holen. Ich habe in unserem Fall vorgeschlagen, mal so einen Paartherapeuten bzw. Trennungs-Mediator aufzusuchen. Schon alleine, damit jemand anderes nochmal erklärt, was für so ein Kind in diesem Fall wichtig ist. Und ich hoffe auf gute Tipps, wie man es schafft, halbwegs gelassen und neutral miteinander umzugehen. Das sind Profis, die haben solche Tipps, da sie den ganzen Tag nichts anderes machen. :crazy
4. Alltag regeln, um zusätzliche Sorgen möglichst zu minimieren: hier bedeutet das zum Beispiel, wir brauchen ne Beratung vom Familienanwalt wegen des finanziellen Bombenteppichs, der da vor uns liegt (entschuldige das kriegerische Bild), wir haben hier auch einen Neubau, hoch verschuldet, was passiert jetzt damit?!
5. Support aktivieren: Bin sicher, auch du hast liebe Menschen, die dich unterstützen würden (Oma, Freundinnen etc.), aber auch Babysitter und Foren können helfen :winken:
Und was ich noch erwähnen möchte:
Ich habe noch kein eigenes Motto gefunden, aber die Dinger, die hier teilweise die Foris unter ihren Texten stehen haben sind soooo gut! Manche davon habe ich mir echt an die Pinnwand gehängt, z.B. einen Tipp den ich mal gelesen habe (glaube der Zusammenhang war etwas anders, aber ich fands soo motivierend):
- liebe Mit-Foris, hoffe das ist in Ordnung so, wenn ich da unten gleich ein paar eurer Sprüche und Mutmacher-Aussagen zitiere! Leider weiß ich nicht mehr von wem das jeweils war, aber ich vermute, ihr habt sie ja schon auch bewusst öffentlich gemacht. Auf diesem Weg ein dickes Dankeschön, an alle, die mit mutmachenden Zitaten und netten Worten und so überaus passenden Weisheiten uns "Frisch-Deprimierten" was zum festhalten geben! :blume -
"lass Dein Herzi ein paar Tage jämmerlich schmerzen, weine, schlag Tassen kaputt und dann Krönchen richten, Arsch zusammen und mit Brust raus voran!" (besonders der Schluss gefällt mir. Habe da immer so eine kleine Pudeldame vor Augen :kicher )
oder: "Computer stürzen ab, Menschen sterben, Beziehungen zerbrechen. Und alles was wir tun können, ist einfach tief durchatmen und neu booten."
(Carrie Bradshaw)
oder: "Renne niemandem hinterher, der dich nicht will! Gib den Menschen auf, der nicht merkt wie sehr du ihn magst und lass ihn merken wie viel er ohne dich verpasst...!
Hänge nicht an Dingen, die schon lange verloren sind und die dir nicht gut tun. Gib Leuten nicht tausend von Chancen, wenn du merkst, dass sie die erste noch nicht einmal verdient haben. Suche dir jemand mit dem du die Sterne nicht nur studieren, sondern auch nach ihnen greifen kannst.
Finde den, der nicht mehr ohne dich leben kann!"
..... und zu guter letzt muss ich jetzt auch noch mal eben anmerken, weil es mich so mitgenommen hat: letztens habe ich einen Thread gelesen, wo Foris geschrieben haben, die ihre Kinder verloren haben. Wie viele das waren. In dem Moment habe ich einfach gedacht: "Vergiss den Typen, der scheinbar andere Pläne hat als du, und letztendlich ist auch egal, ob der Job stressig ist oder das Haus verkauft werden muss - dein Kind lebt noch, mit dir. Was würden all diese Eltern, die so Schreckliches durchmachen mussten dafür geben!"
Schlimm, oder, dass man sich immer erst mit dem maximalen Leid, das das Leben zu bieten hat konfrontieren muss um zu erkennen was das Allerwichtigste ist.
Ich wünsch dir ganz viel Kraft. Es lohnt sich! :troest
die Tanni