Hallo Pani,
vielleicht darf ich mich diesbezüglich äußern?
Was die derzeitige Situation anbelangt ist die Konstellation- gutes Verhältnis zum KV jedoch quasi Verleugnung des gemeinsamen Kindes- untragbar. Das Ganze hat meiner Meinung nach einen schlechten Beigeschmack und vielleicht magst Du Dich selbst noch einmal reflektieren, ob Du da nicht zu egoistisch handelst.
Du sprichst ihn von jeder Verantwortung frei, nur damit er Dir auf Biegen und Brechen in Deinem Leben irgendwie erhalten bleibt. Konkret ausgesprochen latscht ihr beide gerade mit Springerstiefeln über Euer gemeinsames Kind! Wenn Du ihn so sehr liebst und doch weißt, dass Du ihn nie an Deiner Seite haben wirst, dann schaue in das Gesichtchen Deiner Tochter und vergiß nie, dass ihr darin untrennbar vereint seid. Und werde Dir bewußt: Es ist nicht wichtig, ob Du ihn brauchst, es ist wichtig dass Deine Kleine DICH braucht, von ganzem Herzen und zwar bedingungslos mit Liebe und Wahrheit!
Daß der KV die Kleine nicht anerkennt ist die eine Sache, doch viel schlimmer finde ich, dass Du es genau so wenig tust.
Wenn Du für Dein Kind das Beste willst, dann bezieh Stellung und sei gradlinig. Du sagst, dass Du ihr zum geeigneten Zeitpunkt den Namen des Vaters mitteilen wirst, nun gut. Sie wird also durch Dich ihren leiblichen Vater nie kennenlernen. Wenn Du diese Entscheidung für Dich getroffen hast, bitte.
Ich sehe es diesbezüglich als nicht so furchtbar dramatisch an, einen Elternteil nicht zu kennen, da ich selber Adoptivkind bin (mit 2,5 Monaten adoptiert) und weder Vater noch Mutter kannte, aber ich weiß es auch schon, so lange ich denken kann. Meine Adoptiveltern sind damit offen und natürlich umgegangen und haben mir auf jede Frage immer mit der Wahrheit geantwortet.
Es gibt eine Möglichkeit einem Kind auch in sehr frühen Jahren kindgerecht zu vermitteln, dass es zwar einen Erzeuger gibt, dieser jedoch (aus welchen Gründen auch immer) nicht Vater sein kann. Zu diesem Zeitpunkt wird Deine Tochter noch nicht nach dem vollständigen Namen fragen. Falls sie einen Vornamen verlangt, weil sie ihn wissen will, so wirst Du ihn nennen müssen.
Dafür ist jedoch die Voraussetzung, dass Du zum KV keinen Kontakt mehr pflegst, denn wie Du selbst sicherlich weißt- Kinder sind nicht dumm!
Ob Du ihn als Vater angibst, lassen wir mal dahingestellt- dazu wurden hier schon ausgiebig Meinungen mitgeteilt- dem habe ich nichts weiter hinzuzufügen.
Wenn Du meine persönliche Meinung wissen willst, dann kann ich Dir nur raten: Sei ehrlich zu Deiner Tochter und zwar von Anfang an! Kinder haben ein Gespür für Geheimnisse und einen unwahrscheinlichen Riecher für Ungereimtheiten. Lass es Deiner Tochter und Dir zu Liebe nicht zu bösen Überraschungen kommen, denn diese können Deinem Kind das komplette Fundament wegreißen, so dass es sein Vertrauen in Dich und andere verlieren wird und das Gefühl hat, dass alles in ihrem Leben eine einzige Lüge ist. Und das können manchmal nur Kleinigkeiten sein, die eine Kinderseele furchtbar durcheinander bringen. Was Du jetzt entscheidest und tust, dafür wirst Du Dein Leben lang gerade stehen müssen.
Nimm es mir bitte nicht übel, aber es tut mir wirklich weh, was da mit der Kleinen passiert.
Dir alles Gute!