Hallo stern0372,
diese Fragestellung ist interessant:
Ist das uneingeschränkt gut oder fördert das nicht noch die Unselbständigkeit?
"Fördert das nicht noch die Unselbständigkeit" impliziert, es könnte eventuell auch die Folge eines Erziehungsfehler sein, dass das Kind so ist wie es ist. Und die Fragestellung impliziert irgendwie auch ein "damit machst du alles noch schlimmer" oder ein "er braucht im Alltag einfach mehr Disziplin". Auf jeden Fall aber stellt der Satz fest "das Kind ist zu unselbständig für sein Alter" und stellt die Vermutung in den Raum, ein Schulbegleiter könnte dieses Problem sogar verstärken, das Kind unangemessen belohnen für sein vermeintliches ( !) Defizit. Und wenn man diese Gedanken nun auf die Spitze treibt und konsequent zu Ende denkt, könnte ein Schulbegleiter womöglich sogar kindeswohlschädigend sein.
Nun surprise surprise: Kinder passen nicht in Schablonen, sie sind wie sie sind. Die einen sind sehr früh sehr selbstständig, die anderen sind es eben später. Die einen sind sportlich und bewegungsfreudig, die anderen sind es nicht. Die einen können sich gut konzentrieren, die anderen können es nicht. Die einen sind phantasievoll und empathisch, die anderen sind es eben nicht. Die einen benötigen viele Jahre lang Erinnerung, Mahnung, Gedankenstützen, die anderen brauchen es nicht.
Es ist doch so: Wären die Lehrer in der Schule der Meinung, ein bisschen bessere/ein bisschen mehr/ein bisschen strengere Erziehung und mehr Selbstständigkeitstraining zu Hause könne die Lösung des Problems sein, hätten sie eine Erziehungsberatung oder Familienhilfe angeregt. Haben sie das? Oder haben sie einen Schulbegleiter vorgeschlagen, den normalerweise diejenigen Kinder bekommen, die von Natur aus eine Besonderheit haben, die die anderen Kinder in der Schule nun einmal nicht haben? Die anderen Kinder können fokussieren, haben genug Aufmerksamkeit, Deines kann es nun einmal nicht. Die Schulbegleitung soll dem Kind helfen, den Anforderungen in der Schule trotzdem gerecht zu werden. Sie sollen nicht zum Außenseiter, Klassenkasper, Schulversager werden sondern eine Chance auf Erfolg haben dürfen.
Dieser Satz hier stern0372,...
Es geht nicht um Hilfe bei den Alltagsdingen, sondern schon um pädagogische Unterstützung,die Konzentration zu fördern und das Kind bei der Sache zu halten
... ist tendenziell rechtfertigend. Das ist nicht nötig. Falls Dir begleitend eine Elternberatung angeboten wird, solltest Du diese Gelegenheit ergreifen. Dein Kind ist nun einmal nicht Nullachtfuffzehn.
Beste Grüße
FrauRausteiger,
die meint, tausenden von Klassenkaspern und Schulversagern hätte geholfen werden können wenn es Schulbegleiter früher gegeben hätte.