Beiträge von kuban

    Vielen Dank für Eure Antworten - jetzt bin ich schon einen deutlichen Schritt weiter.


    Meine erste Erkenntnis: ich habe den Titel falsch gewählt. Ein fairer Anwalt ist nicht automatisch fair, ein scharfer nicht automatisch unfair. Ganz wichtig war auch der Hinweis, dass der gute Anwalt nicht gleich der beste Freund sein muss.


    Vielleicht braucht es einen scharfen Anwalt, um ein faires Ergebnis zu erreichen? So war es in meinem Fall.


    Kann man mit einem unscharfen Anwalt ein faires Ergebnis erreichen? OK, ich werde morgen versuchen, die Geschichte ausführlicher zu erzählen, dann wird hier angesichts der umgekehrten Vorzeichen die Debatte heißer. Womit ich leben kann.


    Interessant finde ich, dass in einigen Threads, die ich schon gelesen hatte, zu einem scharfen Anwalt geraten wurde. Vielleicht liegt es an mir, aber so ganz verstehe ich nicht, wo diese Ratgeber jetzt abgeblieben sind.


    lg
    Kuban

    Hallo Seerose,


    wir sind in diesem Alter das Modell gefahren: Freitag nachmittag, davon jedes zweite Mal bis Samstag Mittag. Erst als sie in die Schule kam, haben wir auf jedes zweite Wochenende umgestellt.


    Außerdem haben wir, egal bei welchem Modell in welcher Phase, wirklich nur höchste Familienfeiern als Anlass genehmigt, um zu tauschen oder etwas ausfallen zu lassen. Das hat sich sehr bewährt, es gab keinen Anlass zum Streit, alle Beteiligten (Nexts, Großeltern, Freunde) wussten, wer wann in welcher Besetzung war.


    Dass er Dich so angeht, darf nicht sein. Ich würde das Gespräch sofort unterbinden und den nächsten Umgang nur in Anwesenheit Dritter mit ihm besprechen. Am besten beim Jugendamt. Du tust weder ihm noch Dir und schon gar nicht Eurer Tochter einen Gefallen, wenn Du diesen Tonfall duldest.


    lg,
    Kuban

    Hi,


    im aktuellen Fall bin ich nur als Next beteiligt und versuche, mich soweit es geht rauszuhalten. Aber manchmal krabbelt man dann halt doch die Wände hoch.


    Der Anwalt meines LG ist sehr sachlich, fair, liefert alle Informationen, verpflichtet LG zu diesem und Jenem. Während die Gegenseite mit Unterstellungen, Forderungen, Fristen und unsachlichen Giftpfeilen agiert. Keinen Aufforderungen nachkommt, keine Fristen einhält und beliebig die Themen wechselt. Noch glauben die Herren, sie könnten dadurch ein langes Gerichtsverfahren vermeiden. Diese Verhandlungen laufen seit über einem Jahr.


    Ich selbst hatte eine - für alle Beteiligten - kurze und schmerzlose Scheidung. Mit einer scharfen Anwältin, die sofort die Reißleinen gezogen hatte. Mir war empfohlen worden, nichts, aber auch nicht die kleinste Kleinigkeit durchgehen zu lassen. Und so hat es auch wunderbar funktioniert.


    Mein Bauchgefühl sagt mir, dass diese Geschichte doch noch vor Gericht landen wird. Daher meine Frage: wie ist Eure Erfahrung mit sanft-fairen und scharfen Anwälten? Hat eine sachlich-friedliche Grundeinstellung geholfen, wenn eine Partei unbedingt streiten möchte?


    lg,
    kuban

    Hallo Tom,


    es ist das alte Lied: was tut man nicht alles, um kein Aloch zu sein? Und am Ende ist man es dann doch.


    Das Beste, was Du für Dein Kind tun kannst, ist Dich grundsätzlich - nicht nur in Fragen Scheidung - von der Vorstellung zu verabschieden, alle Welt müsse Deine Entscheidungen mittragen und Dich mögen.


    Vermutlich kam Deine Frage für Deine Ex überraschend und dann hatten die Emotionen das Sagen. Sie hat geweint und Du hast Deine eigentlichen Anliegen nicht mehr vorgebracht. Wie wäre es, wenn Du ihr jetzt schreibst? Dass ihre Antworten Dich überrascht und Dir nicht gefallen haben. Dass Du andererseits verstehen kannst, dass sie angesichts der Überraschung emotional reagiert hat. Und Du jetzt lieber in Ruhe schriftlich mit ihr die verschiedenen Punkte besprechen möchtest. Dabei kannst Du sie z.B. aufklären, dass Du nicht auf den Kindesunterhalt verzichten darfst, weil er ja Eurem Sohn zusteht.


    Auf diese Weise könntet Ihr vermeiden, dass wieder die Emotionen hoch kochen. Sehr gut ist auch die Regel, nach jedem Schreiben eine Nacht darüber zu schlafen, bevor man antwortet.


    Ich würde nicht sofort zum Anwalt gehen, sondern erst versuchen, mit ihr eine Lösung zu finden. Dabei möglichst sachlich bleiben (aber sachlich hart!) und möglichst die alte Beziehungsregel anwenden: immer "ich" und ganz wenig "Du" schreiben. Also nicht: Du bist egoistisch. Sondern: Ich finde, Deine Forderungen sind nicht fair.


    lg,
    Kuban

    Nach gründlichem Lesen muss ich sagen: diese Kreuzverhöre und die Richtung der Ratschläge finde ich sehr irritierend.


    Beba,


    Du hast zu dem Kind gestanden. Und zu der Mutter, obwohl sie Dich heftig belogen hat, was vor allem für Dich Konsequenzen hatte. Du wolltest mit ihr zusammen leben, dann hat sie sich getrennt. Und ist jetzt mit einem Mann zusammen, der Kinder hat. Sie ist 16 - hat der neue Partner seine Kinder minderjährig bekommen?


    Ich bin mir sicher, dass Du nicht alles über diese Familie erzählst. Alleine, dass da JA der Großmutter (Mutter der Mutter) kein Sorgerecht übertragen will, spricht Bände.


    Zieh das durch und lass Dich nicht in's Boxhorn jagen. Oder gar in das andere Bundesland. In Berlin hast Du Deine Familie, kannst Deinen Job durchziehen und Dich um die Kleine kümmern. Hoffentlich findest Du einen guten Anwalt, denn Deine Geschichte ist nicht die übliche. Irgendwie habe ich das Gefühl, Du solltest in diesem Fall besser keine Anwältin nehmen. :hae:


    Lass Dich vor allem nicht wegen des Altersunterschiedes entmutigen. Wäre das so schlimm gewesen, wie hier im Forum teilweise gesehen, hätten die Behörden längst etwas unternommen. Nach allem, was ich hier mitbekomme, stehst Du zu Deiner Verantwortung und das wird bei den Behörden nur gut ankommen.


    lg,
    Kuban

    Hallo,


    wenn das Wörtchen 'eigentlich' halten könnte, was es verspricht. Dann wäre ich eine inzwischen glücklich liierte ehemalige AE, deren Kind demnächst flügge wird. Dann könnte ich behaupten, dass wir die Klippen nicht schmerzfrei, aber doch überwunden haben.


    Ein wenig kann ich uns auf die Schulter klopfen. Denn Papa, seine neue Frau, mein LG und ich haben eine Atmosphäre geschaffen, von der andere betroffene Kinder hier und anderswo nur träumen können.


    Aber es geht nicht mehr. Ich habe hier in diesem Forum gelesen, dass Untreue der häufigste Trennungsgrund ist. Und darüber gehirnt, dass man damit auch anders umgehen kann. Habe entsprechende Vorschläge gemacht. Und komme nach vielen Worten meinerseits zu dem Schluss, dass so Respekt und Vertrauen nicht mehr gewährleistet sind. Das kann und will ich meinem aufmerksamen Kind nicht vorleben.


    Es gibt neben der Untreue weitere Gründe, die ich gerne mit Euch besprechen würde. Eine Nicht-Scheidungsverhandlung. Finanzielle (Un)Verantwortung.


    So, das war keine Hurra-Kuschel-Vorstellung. Aber eine, auf die Ihr immer zurückgreifen könnt, wenn sich die Spinnweben weiter entwickeln. Es hängt viel dran.


    Ganz verrückt: nachdem ich hier in den letzten Tagen viel gelesen habe, wurde mir wieder klar, dass es geht. Wie sehr ich Angst hatte vor der Trennung vom Papa meines Kindes. Und wieviel einfacher das Leben nach der Trennung wurde. Jetzt ist es fast schwieriger.


    lg,
    Kuban (weiblich, ledig, sucht nicht)