Meiner ist jetzt 15 und wenn ich nicht jeden Morgen da stünde und ihn an die Sportsachen, den Mittagspott, das Geld für Frühstück, diverse Schulbücher erinnerin würde, na ja, irgendwas würde immer zu Hause bleiben.
Informationen, die von den Lehrern kommen, bekomme ich immer zuletzt bis gar nicht, es wird einfach vergessen.
Stehen Klassenarbeiten an für die noch zu lernen sind heißt "oh, das hat mir keiner gesagt". Stimmt natürlich nicht, Unangenehmes wird überhört.
Aber Dinge, die ihn brennend interessieren, konnten ihn schon als Kleinkind stundenlang beschäftigen, nur sind die leider meistens außerschulisch.
Dieser Faden zieht sich seit der KiGa-Zeit hinter uns her, es ist früher manchmal zum Aus-der -Haut-fahren gewesen, doch heute bleibe ich dabei ruhig, denn ich kenne längst die Ursachen. Mein Sohn leidet unter einer leichten ADS.
Zudem wurde durch das Bielefelder Screening eine Lese-Rechtschreibstörung bei ihm festgestellt. Die ersten beiden Schuljahre waren eine einzige Katastrophe, bis er in einem Lehrinstitut für Orthografie und Schreibtechnik einen fast zweijährigen Förderunterricht erhielt. Ich bin diesen speziell ausgebildeten Pädagogen noch heute dankbar, denn sie haben es geschafft, ihn aus diesem Sumpf aus Depressionen, Niedergeschlagenheit und Versagensangst zu holen. Und er schreibt in Deutsch gute Noten, liest gerne und bewältigt auch in Mathe die Textaufgaben, daran war früher nicht zu denken.
ADS war das erste, woran ich denken musste, als ich von den Konzentrationsschwierigkeiten Deiner Tochter las. Ich habe übrigens selbst ADS und vergesse gerne beim Lernen (mach gerade nebenbei einen Fernkurs) Einzelheiten, verschiebe gerne Unangenehmes bis auf die letzte Bank und hatte deswegen schon so manchen Ärger und meine Schlüssel lasse ich heute noch ständig auf der Ablage liegen, obwohl ich ein paar Sekunden auf sie geschaut habe.
LG