Ich bin 24, habe zwei Kinder (3 und 4 Jahre). Die beiden besuchen den Kindergarten von 7:30-17 Uhr. Zusätzlich habe ich eine Tagesmutter, die von 6:30-8:30 Uhr und 16-19 Uhr Kinder betreut. In Ausnahmefällen auch mal früher, ab 6 Uhr, oder länger, bis 19:30 Uhr.
Ich fange täglich um 8 Uhr an zu arbeiten. Zweimal die Woche bis 16 Uhr, einmal bis 14:30 Uhr, einmal bis 13:30 Uhr und einmal bis 17:30 Uhr. An dem langen Tag nimmt die Tagesmutter meine beiden um 16 Uhr mit zu sich nach Hause und ich hole sie da gegen 18:15/18:30 Uhr ab. Sie hat selbst eine fast 4-jährige Tochter, die auch die Kindergartengruppe meiner Jungs besucht. An den anderen Tagen hole ich meine Jungs selber ab. Morgens ist es so, dass zurzeit dreimal die Woche meine beiden bei der Tagesmutter sind ab 7 Uhr, so dass ich an den Tagen immer pünktlich bei meiner Arbeit sein kann. Zweimal die Woche bringe ich sie selbst und hoffe darauf, dass die Busverbindungen passen, so dass ich pünktlich bei der Arbeit bin (was zumeist klappt).
Wie ich auf diesen Thread komme?
Ab Juni arbeite ich für einen Monat 39h. Das habe ich schon öfter gemacht und es hat gut geklappt, nur dass ich meine Kinder dann weniger habe. Die Arbeitszeiten stimmen, täglich von 8-16 Uhr und einmal bis 17:30 Uhr. Bedeutet zwar viermal die Woche bis 17 Uhr Kita für meine Jungs, aber das ist alles machbar. Wie es ab Juli läuft, wieviele Stunden ich dann habe ist noch unklar.
Mich nervt es zurzeit, dass meine Chefin denkt, dass alles machbar ist.
Bsp. ist von 5.7. auf den 6.7. die Schulkinderübernachtung und dieses Jahr erstmals außerhalb meiner Wohnstadt (40 Minuten entfernt). Ich muss am 5.7. wie gewohnt um 8 Uhr meine Arbeit aufnehmen, um 13:30 Uhr ist Abfahrt dort hin. Wer fährt ist noch unklar. Aber da ich kein Auto habe wird es wohl einer meiner Kolleginnen machen. Am nächsten Tag wollen wir um 11 Uhr dort abfahren, mit Auto ausräumen usw. wird es sicher 12 Uhr (wenn nicht sogar noch später) bis ich frei habe. Ob ich pünktlich frei bekomme ist noch unklar, da Chefin vorgeschlagen hat, dass die Schulkinder, die nicht um 12 Uhr abgeholt werden können, doch bis 16 Uhr noch bleiben sollen und von uns betreut werden sollen. Großes Problem für mich: Wo sollen meine Kinder über Nacht bleiben? Von 19:30-6 Uhr habe ich keine Betreuung für sie. Wenn ich davon ausgehe, dass die Tagesmutter am 5.7. bis 19:30 Uhr auf meine beiden aufpasst und am 6.7. ab 6 Uhr wieder. Dem hat sie zugestimmt, aber die Nacht über möchte sie nicht machen. Wieder weg fahren vom Ort wo die Übernachtung statt findet geht auch nicht, weil dann eine Unterbetzung vorhanden ist (Personalmangel). Und wenn dann was passiert gibt es Stress. Zumal ich auch kein Auto habe komme ich da eh nicht weg (aber das ließe sich noch auftreiben, so denke ich). Ich hab meiner Chefin gesagt, dass ich das nicht machen kann, aber anbieten kann, dass ich Alternativ an den beiden Tagen von 7:30-17 Uhr im Kindergarten bin. Das lehnte sie ab, da ich in der Vorschulerziehung aktiv sei und es meine Aufgabe sei, da mit zu fahren. Meine Kollegin würde es auch machen, ohne zu meckern. Sie ist auch kinderlos. Eine andere Kollegin mit Kind fährt auch mit, aber sie hat auch ihren Freund zu Hause. Chefin fährt im Übrigen nicht mit, will es aber auch nicht. Krank melden habe ich schon gedacht, aber das wirkt so, als wenn es da sein soll.
Nächstes Beispiel: Heute hatten wir Planungstag, also keine Kinder, sondern nur von einer Supervisorin Besuch. Die Supervisorin sagt, dass wir von 9-16:30 Uhr eine gemeinsame Zeit hätten. Meine Kollegin und ich sagen "was?", "Wie bitte?" und Leitung sagt "ja, das habe ich euch doch gesagt, dass es bis halb fünf geht". Kein Aufmüpfen der anderen mehr, sondern in der Pause folgten Telefonate von den anderen beiden Müttern. Die eine hat ihren Freund, der passt nachmittags immer aufs Kind auf; die andere einen Kindergarten direkt neben an, der bis 17 Uhr geöffnet hat. Ich musste meinen anrufen und mitteilen, dass es später wird, so knappe 17 Uhr und nicht wie geplant ca.16:45 Uhr. In der Mittagspause kam mir dann das schlechte Gewissen, dass ich es nicht pünktlich schaffen werde. Ich frage Chefin, ob ich eher gehen darf, so 15 Minuten, aber diese lehnt es ab und sagt, dass es von Anfang an anders geplant sei und sie keine Schuld daran hätte, dass meine Kinderbetreuung nicht ausreichend wäre. Das sei mein Problem, aber eher zu gehen bräuchte ich mir nicht zu wagen. Ich hatte keine Lust auf einen Streit mit ihr und habe dann die Tagesmutter angerufen, die nicht konnte. Einziger Weg, den ich noch sah, war eine Freundin, die ihr Kind auch dort hat. Diese stimmte zu, fuhr dann extra mit Bus dahin und holte mit Bus nicht nur ihren Sohn (5,5), sondern auch meine beiden ab. Um 16:40 Uhr hatte ich dann Schluss (pünktlich schaffen wir es auf derArbeit selten) und bin dann zum Spielplatz, wo sie mit den drei Kindern war. Als Dankeschön habe ich ihr einen Cocktail ausgegeben, den Kindern ein Eis. Püntklich zur Kita meiner Jungs hätte ich es nie geschafft. Immer auf die Freundin zurück greifen wird nicht gehen. Sie ist schwanger und froh, wenn ich ihr stundenweise mal ihren Sohn abnehme. Ich will sie auch nicht überlasten.
Anderes Beispiel. Ich bewerbe mich auf einen anderen Arbeitsplatz und bekomme eine Ansage, rufe dann da an und frage nach der Begründung, die gefolgt lautet: "Sie sind alleinerziehend, noch sehr jung, haben zwei kleine Kinder, beide noch im Kindergarten. Auf diese Aspekte müssen wir Rücksicht nehmen und können sie daher nicht einstellen, da sie u.a. nicht flexibel genug sind." Trotz, dass in der Bewerbugn drin steht, dass ich zeitlich flexibel bin, von wann bis wann der Kindergarten ist (Öffnugnszeiten), dass ich eine Tagesmutter hab, die ab 6 Uhr morgens die Kinder betreut. Und die Stelle wäre täglich von 8-14 Uhr gewesen und einmal bis 16 Uhr.Zumal sie in der Nähe der Kita meiner Jungs ist. Fußweg max. 15 Minuten. Somit mit den Öffnungszeiten übereinstimmend.
Mich ärgert so was gerade sehr. Ich erwarte nicht, dass jeder Rücksicht auf nimmt, nur weil ich zwei Kinder habe. Aber ein wenig Verständnis wäre wünschenswert.
Ich weiß auch von meiner Leitung, dass sie mir ungern 39h lässt. Sie muss es jetzt tun, weil sonst an 2,5 Tagen keine Erzieherin in der Gruppe ist. Aber gerne macht sie es nicht. Sie möchte mich auf 25h runter haben, so wie es im Vertrag steht. Ich will das aber nicht (warum sonst bewerbe ich mich anderswo).
Ab Sommer 2013 wird mein Großer dann auch Schulkind sein. Schule ist ca. 15 Gehminuten (wenn ich schnell gehe) von meiner Kita entfernt. Allerdings nicht in der Nähe der Kita meines Kleinen dann. Ein Kindergarten ist direkt neben der Schule, da könnte ich den Kleinen anmelden und vielleicht bekomme ich auch einen Platz, aber Öffnungszeiten sind nur von 7:30-16 Uhr. Und ich hätte dann keine Tagesmutter mehr in der Nähe. Es steht noch nicht mal fest, ob ich einen Hortplatz für meinen Großen bekomme (wenn ja dann auch nicht, ob es einer bis 16 Uhr oder 17 Uhr ist). Wenn nicht, dann kann ich nicht mal 25h arbeiten. (Da Schule nur von 7:45-13 Uhr geht und ich auch noch Wegstrecke dazu kommt.) Es ist so viel und fühle mich echt benachteiligt gegenüber "Nicht-Müttern", die einfach mehr können als ich.
Es muss doch auch kinderfreundliche Arbeitgeber geben, die es ermöglichen, dass höchstmögliche stundenmäßig zu arbeiten und trotzdem dieses mit der Kinderbetreuung verinbaren zu können ohne benachteiligt zu werden.
Wie ist denn das Ganze bei euch?