Ranaan du schreibst von meinem Sohn.
Bei meinem Sohn wurde es vor 2 1/2 Jahren festgestellt. Im Kindergarten sagte man mir schon, dass er in der Schule Probleme bekommen wird, weil er sehr unkonzentriert ist und sich immer ablenken lässt. Am Anfang ging es in der Schule, aber er sackte immer mehr ab. Hausaufgaben wurden nicht gemacht, die Heftführung war unter aller Sau, Freunde hatte er auch keine. Er war der Störenfried. Der Haussegen hing schief, weil ich nicht mehr weiter wusste. Von der Lehrerin bekam ich immer Schuld und laut meiner Ma erzog ich mein Kind nicht richtig. Ich war verzweifelt und überlegte sogar, ob der Beruf Erzieherin der richtige für mich ist, wenn ich nicht mal mein Kind erziehen kann.
Die Diagnose war ein Segen und Fluch zugleich. Auf der einen Seite wusste ich, ich habe nichts falsch gemacht , auf der anderen Seite muss man sich immer wieder Sachen an den Kopf knallen lassen, weil das Kind ADHS hat. Da steh ich mittlerweile drüber. Habe mich nach der Diagnose erst mal richtig mit ADHS auseinandergesetzt.
Mein Sohn bekommt Concerta und zusätzlich medikinet. Die Dosis wurde schon runtergeschraubt. Man konnte mit meinem Sohn ja nichts mehr anfangen, er war zu ruhig.
Jetzt bin ich mit der Dosierung zufrieden und er auch. Dennoch kommt es noch zu Auseinandersetzungen, vor allem, weil er absolut keine Ordnung halten kann. alles bleibt stehen und liegen. Auch die Heftführung ist noch nicht optimal. Aber ich denke, das bekommen wir auch noch in den Griff.
Es war eine harte Zeit vor der Diagnose, wo ich mich mal gefragt habe, ob ich dieses Kind noch lieb haben kann. Hört sich hart an, aber es war für mich eine verdammt schwierige Zeit, die wir gottseidank überstanden haben