Zitat
Original von neandertalerin
@ all,
ich habe auch Angst davor, auf ewig von den Behörden abhängig zu sein,bei einer Vollzeitstelle hätte ich zwar nicht die Befürchtung den Job nicht zu schaffen, dafür aber meinen privaten Rest.
Ich frage mich z. B. wann nach einem 7 Stunden Arbeitstag plus Fahrweg Zeit bleibt für die Kinder, Haushalt ,Einkauf Arzttermine etc.
Sicher man kann bei allem die Ansprüche zurückschrauben, aber ein paar Sachen müssen ja nun mal sein.
Das habe ich ein Jahr lang "ausprobiert", wie man das schafft.....Eigentlich nicht !
Morgens beizeiten aus dem Haus, abends immer paar Minuten nach Schließzeit im Hort...Anschiß, :nudelholz dabei hat man schon , wie jeden Tag, Bußgeld riskiert wg. Geschwindigkeitsüberschreitung :bet ( solche Tachoanzeigen wie in dem Jahr hatte ich vorher noch nie :schwitz ), fertig alleine von der Fahrt, weil man nur die Uhr im Blick hat und hilflos dem Verkehrsfluß ausgeliefert ist. Nach Hause gerast, Abendbrot, gute Nacht.
Keine Wäsche gemacht, keine Lebensmittel gekauft, kein Schulzeug gemeinsam durchgeguckt, sämtliche freundschaftliche Kontakte aufs gröbste vernachlässigt, Wohnung sieht aus wie.... Ich habe außer Kinderarzt ( Kind krank ) keinen Arzt ( Vorsorge!! z.Bsp. ) besuchen können, dafür im nächsten Jahr dann Unverständnis und Vorwürfe....
"es ist ja ihre Gesundheit..." :laber Vielen Dank ! Keinem wird man mehr gerecht, Kind in den Schulleistungen merklich abgefallen,Einträgeanzahl nach oben geschnellt....Na usw.
Es ist nicht das späte Nach-Hause-Kommen allein. In dem Jahr war Sohn 1x auf Ferienfahrt, da habe ich gleich Überstunden geschrubbt, um was aufzuholen, wenn morgens wieder Stau war, sowas kommt ja noch dazu. Und 1x Kind im Krankenhaus, auch spät erst gekommen, weil jeden Tag besucht....Da ist man zu Hause aber nur noch für die eigenen Bedürfnisse zuständig, und wenn wieder nichts zu essen im Haus ist , was solls...das verkraftet man.
Das Ganze geht , wenn man wirklich niemanden weiter hat ( Oma in der Nähe oder so... ) nicht lange gut. Und das WE wird nur noch genutzt zum aufholen im Haushalt. Ist meine Erfahrung.
Ansonsten muß ich von C.Doubleyou und neandertalerin bestätigen, was sie sagen, die Mitmenschen und sogar innerhalb der Familie sind sehr voreingenommen gegenüber ALG II Empfängern. Und oft gibt es Bemerkungen, weil viele ja sogar zu ihrem Lohn noch ergänzend Leistung beantragen müssen, das "wir" zu Hause faulenzen für das gleiche Geld !
Wer von den ALG II Empfängern geht denn freiwillig aus dem Arbeitsleben in diese Situation ? ( Von Ausnahmen abgesehen ) Und auch die Gänge zum Amt sind tlw. sehr deprimierend.
Inzwischen wird von der berufstätigen Bevölkerung kaum mehr wahrgenommen, das es zu wenige Arbeitsplätze gibt. Es gibt nur noch Faulpelze, die keine Lust haben... :wand:wand