Ne, wir reden nicht wirklich aneinander vorbei. Ich schrieb "Je nach Borderline", etwas Borderline sind wir alle, Vollprogramm ist was anderes. Mit der Frage "Was kann ich aushalten?" oder "Kann ich das aushalten?" an eine (frische) Beziehung zu gehen, finde ich gänzlich falsch.
Bei dieser Schilderung, bekomme ich Gänsehaut:
Es sind diese extremen Stimmungsschwankungen. Erst ist alles super, er plant Urlaube usw und am nächsten Tag ist alles auf einmal wieder vorbei. Zwischendurch ist er eiskalt zu mir und meinem Kleinen und im nächsten Moment setzt er sich mit ihm hin und spielt.
Ich weiss das er seit langem starke Antidepressiva nimmt.
Ich wäre weg, weil ich mir solche Unberechenbarkeit nicht nochmal antun würde, egal welche Diagnose dahinter steht und würde mir um die genaue Diagnose auch keinen Kopp machen. In solchen Fällen versucht man automatisch irgendwann diese Schwankungen durch eigenes "Wohlverhalten" auszugleichen und ist plötzlich vom Partner zum Pfleger und potentiellen Opfer von Ausbrüchen geworden. (Kurzzeitig ist das ok, aber das hier klingt nicht so.) Ganz echt, das klaut nur Lebenszeit, auch solche die man mit einer anderen Partnerschaft füllen könnte. Kann jeder für sich gerne ausprobieren, aber vielleicht muss man ja das Rad nicht neu erfinden.
Auskunft meines Psychiaters war, dass generell Beziehungen wo ein Partner psychisch erkrankt nur eine geringe Chance auf Dauerhaftigkeit haben. Im Grunde würden nur langjährige Ehepaare das gemeinsam überleben. Ich kenne solche alten Paare und ich kenne auch viele Trennungen junger Paare. Ich glaube es ist wichtig zu wissen, dass dieses so ist.