Meine Tochter war damals gerade 1 1/2 Jahre alt als ich mich von meinem Mann trennte...Die Erinnerung an die Zeit zu Dritt sind ganz verblaßt bei ihr, deshalb kennt sie es nicht anders. Was auch daran lag, das mein Ex selten zuhause war. Für ihn haben andere Dinge mehr gezählt als wir. Arbeit, Schwarzarbeit, Fußball und Alkohol standen bei ihm an 1. Stelle, danach kam er und dann lange Zeit nichts und dann irgendwann Tochter und ich!
Ich habe mit meiner Tochter eigentlich nie wirklich darüber gesprochen. Also ein klärendes Gespräch gab es da nicht. Dafür war sie damals zu klein und es kamen so viele neue Eindrücke auf sie zu: Umzug in die Wohnung, ihr Geburtstag, Weihnachten, Urlaub, Silvester und dann der Kiga-Start...
Ihr Vater kommt seit der Trennung einmal in der Woche zu uns. Das klappt soweit ganz gut. Wenn ich ausklammere was für ein A--- er ist. Gerade in der letzten Zeit fällt es mir immer schwerer ihn zu ertragen, was aber daran liegt, was er derzeit so abläßt. Leider hat meine Tochter auch schon früh gemerkt, das auf Papa kein Verlaß ist und er sie oftmals versetzt oder mit den Worten "Ich komme Dich nächste Woche nicht besuchen, weil ich was Besseres vor habe" verletzt.
Ich habe bis heute kein schlechtes Wort über ihn verloren vor unserer Tochter und das werde ich auch nicht. Was ich für Probleme mit ihm habe oder über ihn denke, das ist meine Sache...nicht die von meiner Tochter! Sie muss sich ihr eigenes Bild von ihrem Vater machen!
Sein Sohn aus 1. Ehe hat ihm letztens an den Kopf geknallt, das er nie für ihn da war und das er sich von ihm somit auch nichts mehr sagen läßt und mein Ex kam jammernd zu mir und wollte Verständnis...was ich ihm wirklich nicht geben kann, denn der Junge hat absolut Recht und ich gebe meinem Ex Brief und Siegel darauf, das in zwei, drei Jahren unsere Tochter das Gleiche zu ihm sagen wird! Aber er meint ja, er wäre der Übervater! Nun gut.
Egal, ich schweife ab...die Trennung verlief bei uns im Grunde genommen relativ human und auch unser Verhältnis ist eigentlich ganz ok. Mein Ex kommt an den Feiertagen (1. Weihnachtsfeiertag, Ostersonntag, usw.) zu Tochter. Er ist auf den Kiga-Festen dabei gewesen (wenn auch nur durch immenses Betteln von mir, aber immerhin WAR er da, das alleine hat für unsere Tochter gezählt, nicht warum), bei der Einschulung. Er ist auf ihren Geburtstagen hier mit eingeladen und kommt auch (wenn auch nur für max. 1 Stunde, weil ihm dann andere Termine...letztes Jahr seine Weihnachtsfeier vom Dart-Verein...wichtig sind). Also, das läuft.
Vor kurzen haben sich Eltern von einem Schulfreund von Tochter getrennt...wirkliche Schlammschlacht was da abläuft und das bleibt den Schulfreunden halt auch nicht verborgen. Daraufhin hat meine Tochter ein paar Fragen zu UNSERER Trennung gestellt, aber die beantworte ich und dann war es das.
Das habe ich schon immer so gehandhabt: Wenn Tochter Fragen stellt, egal zu was (unserer Trennung, Sex, Tod, usw.) bekommt sie eine kindgerechte Antwort. Bisher sind wir Beide damit gut gefahren. Ich halte nichts davon Kinder zu "vertrösten" oder irgendwas schön zu reden was nicht schön ist...man muss natürlich nicht mit den ganzen schockierenden Tatsachen bei Kindern ankommen, aber normale und kindgerechte Aufklärung ist wichtig!
Ich wünsche Dir und deinen Kindern alles Gute...und das Ihr eine gute Lösung für den Umgang findet.
). Und natürlich bekommt er auch mit, dass diese Väter von ihren Kindern mit "Papa" angesprochen werden.
