Beiträge von wuerstelstand

    Das ist eine Schulform, die sich R. Steiner zu Beginn des 20. Jahrhunderts für Arbeiterkinder ausgedacht hat. Da er auf dem Gebiet selbst keine Erfahrung hatte, hat er sich an Klosterschulen wie an der Reformpädagogik orientiert. Seitdem hat sich das System ausgeweitet, ist inhaltlich aber weitgehend stehen geblieben.


    Entgegen der öffentlichen Warnehmung handelt es sich um sehr autoritäre Schulen, in denen erläuchtete Antrhos das Wissensmonopol gegenüber den Lehrern und diese das Wissensmonopol gegenüber Eltern und Schülern haben.


    In den ersten Jahren wird Rechnen/Schreiben/Lesen nicht oder nur sehr eingeschränkt unterrichtet, sodass die Schüler Probleme bei einem Wechsel auf eine andere Schule bekommen (und so mehr oder weniger in der Falle sitzen). Zu jeder Schule gehört auch ein Förderbereich mit anthroposophisch ausgebildeten Therapeuten, die sich gerne auf Schüler stürzen, die nicht so ganz der Norm entsprechen. Besonders fatal ist dies für begabte Schüler, die sich entweder zu Tode langweilen und dann etweder jede Art von Blödsinn machen, oder sich der Schule ganz verweitern.


    Näheres dazu auch in Wikipedia.

    Versuch auf alle Fälle zu Hinterfragen, ober der schöne Schein, der beim Tag der offenen Tür und ähnlichen Anlässen aufgebaut wird auch der Wirklichkeit entspricht. Aus unseren Erfahrungen:


    Fremdsprachen von Anfang an: War für uns ein sehr wichtiges Argument. Leider hatten die Kinder auch nach 3 Jahren praktisch nichts gelernt und konnten nicht einmal einfachste Dialoge. Von Verständigung mit gleichaltrigen Kindern in der jeweiligen Sprache keine Spur ..


    Gesützte und gewaltfreie Umgebung: (kleine) Schlägereien waren vor allem in der ersten Klasse an der Tagesordnung, vor allem in Bereichen des Schulhofs, in denen nie eine Aufsicht auftaucht. Eigentlich alle Kinder, die in eine staatliche Grundschule gewechselt sind, selbst in "Problemstadtteile" fanden die Athmosphere dort wesentlich entspannter und gewaltfreier.


    Musischer Unterricht: Da wird ein riesen Bohai daraum gemacht, es sind duraus etwas mehr Stunden als in Grundschulen, aber gelernt haben die Kinder dort in den ersten Jahren eher wenig. Jede Menge Bilder mit Wachsblöcken nach vorgegebenen Themen malen, daber das wars auch schon. Das entsprechende Programm normaler Grundschulen ist hier viel abwechslungsreicher, mit verschiedenen Techniken etc.


    Bei Einführungsabenen wird oft erzählt, dass die Reihenfolge anders ist, aber nach 3 (oder 4) Jahren wieder der gleiche Leistungsstand wie in einer staatlichen Grundschule erreicht wird. Unsere Erfahrung damit: Davon kann nicht die Rede sein: der eine oder andere Überflieger schaffts nach 4 Jahren Waldorfschule (meist mit erheblichen Startschwierigkeiten) direkt ins Gymnasium. Die meisten anderen Kinder haben aber in Lesen/Schreiben/Rechnen kaum mehr Wissen als ein Grundschüler nach 1-2 Jahren Grundschule.


    Waldorfschulen sind aus ihrem Grundverstäöndnis heraus sehr autoritäre Schulen. Theoretisch sollte sich ein Lehrer diese Autorität bei den Schülern erarbeiten. Aber das klappt nur in Einzelfällen. Andere Lehrer wissen sich da nur noch mit einem Strafenkatalog von Strafarbeiten, Rauswurf aus dem Klassenzimmer, Ausschluss von Klassenspielen u.ä. und den "beliebten" Anrufen bei den Eltern zu helfen.


    Miteinander von Eltern/Lehrern/Schülern. Es gibt keine Klassensprecher. Auch Schülervertretungen an der Schule sind meist ungern gesehen. Elternmitarbeit ist bei Basaren und ähnlichem hochwillkommen. Alle wichtigen Entscheidungen wie Stundentafeln, Einstellungen etc. trifft alleine die Lehrerkonferenz und da hat nicht einmal der von den Eltern gewählte Vereinsvorstand ein Mitspracherecht.


    Eurythmie: Für mindestens 2/3 der Schüler einfach die Hölle.