Seit letztem Donnerstag habe ich das "Ergebnis" der ersten Therapiesitzungen meiner Tochter.
Im letzten Jahr war sie so extrem aggressiv, hat sich selbst und mich geschlagen, sich Haare ausgerissen, nur geschrieen etc, es war so schlimm, das ich kurz davor war, komplett auszurasten, ich hatte dann hier in DUS eine Praxis mit Kinderpsychologen gefunden, die sich bereiterklärten, die Kleine auch schon mit 3 Jahren zu begutachten und sich dem Problem annahmen.
Wir waren also bei mehreren Terminen, die ersten waren einmal im Monat und dann die letzten Termine kurz hintereinander, sie haben dort wohl viel mit ihr gespielt und geschaut, wie sie sich verhält (ich durfte nicht dabei sein, habe sie immer nur hingebracht und nach einer Stunde wieder abgeholt), mit meinem Einverständnis haben sie auch den Kindergarten kontaktiert und letzte Woche war dann das Abschlussgespräch.
Die Ärztin sagte mir, dass die Kleine eine Bindungsstörung habe und laut dem Kindergarten, auch ziemlich provozierend sei (das habe ich schon im Kindergarten selbst miterlebt), ein Kind sei, was recht dominant ist und immer versucht, seinen Willen durchzusetzen, zwar auch nachgibt wenn man nicht so will wie sie will, dann aber schnell das Interesse verliert (also zB bei spielen, man will nicht so wie sie will, dann gibt sie nach, hat aber nach zwei Minuten keine Lust mehr zu spielen und will was anderes machen). Hierzu meinte die Ärztin, man könne das in dem Alter noch steuern und sie müsse lernen, dass auch andere einen Willen haben und sie auch mal zurückstecken muss. Mehr Sorgen machte ihr die Bindungsstörung, da die Kleine zwischen Leuten, die mal nett zu ihr sind und Leuten, die immer in ihrem Umfeld sind nicht differenzieren kann und sie zB sich sehr schnell an Leute hängt, die sie eigentlich gar nicht kennt, aber total zutraulich wird und auch keine Hemmungen hat, zu diesen Leuten auf den Arm zu gehen und die zu umarmen (so hatte sie es in einer der Therapiestunden bei der Therapeutin gemacht, die hatte sie da nur ein oder zweimal gesehen, hat sie aber umarmt und gedrückt etc und war sehr zutraulich), bei mir zB ist sie aber gar nicht so und dabei bin ich ihre Hauptbezugsperson neben Großeltern, Patentante und meinem Freund. Sie hat mir empfohlen oder besser dringend dazu geraten, einen Therapeuten, der darauf spezialisiert ist, aufzusuchen und weiter in Therapie mit ihr zu gehen, ist für mich an sich auch kein Problem, bis auf die extrem langen Wartezeiten, bis Termine frei sind. Mein Problem ist aber, das die Kleine seit zwei Tagen wieder extrem aggressiv ist und mich beschimpft und schlägt ohne Ende, und das macht sie auch nur bei mir/ gegen mich, geht sie zu den Großeltern, ist sie das liebste Kind und auch bei meinem Freund und der Patentante ist sie total lieb, bei mir lässt sie aber ihren ganzen Zorn raus und wird extrem.
Wir müssen zB jeden Morgen um halb acht aus dem Haus, damit sie pünktlich zum KiGa kommt und ich in die Firma, seit gestern hat sie einfach keine Lust mehr, schreit und tritt mich, brüllt das ganze Treppenhaus zusammen, beleidigt mich und schreit auf der Straße rum, bis sie im Auto sitzt bin ich nass geschwitzt,zumal ich jetzt Anfang des 7 Monat schwanger bin und einfach nicht mehr die Kraft habe, jeden Morgen dieses Theater mitzumachen (so geht es regelmässig bei uns, aber gestern war ein extremer Tag), dazu kommen die ganzen Beleidigungen, wie "du alte Fette", "du dumme Kuh" und den Rest erspar ich euch. Die Nachbarn bekommen das Geschreie ja auch mit und grüßen schon nicht mehr, mir ist das vom Prinzip egal, aber ich will auch nicht wie sonst was dastehen. Konsequent zieht sie das Theater dann auf dem Rückweg auch durch, nur eben in umgekehrter Reihenfolge, was jedes Mal damit endet, das ich die 17kg Kind in den zweiten Stock tragen darf, weil sie mal wieder das ganze Haus zusammenbrüllt. Das Ganze steht wohl auch im Zusammenhang mit der Bindungsstörung, aber ich kann das Theater nicht noch Monate mitmachen, bis ein Termin freiwird, das dauert gut 3-4 Monate und ich bin jetzt schon fix und fertig, mir graut es mittags schon davor, die Kleine wieder vom KiGa abzuholen, weil ich genau weiß, das sie mich wieder vor allen beleidigt und ausrastet und ich wieder nur Theater zu hause haben werde. Sobald mein Freund am WE da ist, ist sie wiederrum wie ausgewechselt, total lieb, freundlich und nett, kein böses Wort. Ich habe an manchen Tagen wirklich keine netten Gedanken, ich habe eine Vollzeitstelle, den Haushalt, dazu schwanger und dann noch so einen Terrorzwerg, der genau weiß, wie er welchen Knopf drücken muss um mich zum Limit zu bringen, das sind die Tage, wo ich am liebsten meine Sachen packen würde und einfach losfahren würde, um wegzukommen. Ich habe auch schon an solche Beratungsstellen für Erziehung gedacht, aber bisher noch nicht dort angerufen oder danach gezielt im Internet gesucht.
Sorry, ist jetzt ein bisschen länger und leicht durcheinander geworden, aber das musste mal raus