Hallo,
ich brauche dringend Unterstützung!
Habe dem Vater meines Kindes bis auf Weiteres den Kontakt untersagt, fühle mich aber sehr schlecht dabei, da ich das niemals vorhatte.
Vorgeschichte:
Wir haben eine gemeinsame Tochter, die mittlerweile 4 Monate alt ist. Seit ca. einem Monat sind wir nicht mehr zusammen und waren auch nur ein Jahr zusammen. Mein Exfreund hat mich in dieser Zeit immer wieder, ja ich würde fast sagen: tyrannisiert. Er warf mir nicht nur vor, ich wäre vorsätzlich schwanger geworden, um ihm das Kind anzudrehen, er wollte auch auch eine Abtreibung erzwingen. Es war ein einziges Hin und Her. Letztendlich entschieden wir uns unabhängig voneinander für das Kind und wollten uns eine Chance geben.
Wir zogen aber leider nie, trotz seines hohen Einkommens, in eine gemeinsame Wohnung, weil er nicht bereit war, für mich aufzukommen. Dazu muss man wissen, dass ich leider kurz, bevor ich erfuhr, dass ich schwanger war, meinen Job verloren hatte und mich beim Jobcenter melden musste. Er vertrat die Meinung, ich sei ein Schmarotzer, und das Amt sei schuld, dass wir keine gemeinsame Familie sein können (im Sinne von Zusammenwohnen, etc.)
Er verlangte sogar von mir, ich solle mir einen neuen Job suchen und auf die Frage, wer mich denn in Anbetracht der Tatsache, dass ich schwanger sei, einstellen würde, antwortete er nur, ich solle es verschweigen. Dass ich bei einer neuen Arbeitsstelle aber auch mal schwere Sachen heben müsste und in Erklärungsnot geraten würde, wenn ich dies verweigerte, war ihm offenbar egal...
Mein Exfreund ist hochgradig aggressiv und verbal verletzend (sagt Dinge wie „Fick dich“ zu mir oder ich „sei auf dem Niveau eines Hauptschülers“, bäumt sich vor mir auf, zerstört meine Einrichtung, etc.). Er sieht das aber nicht, sondern meint, ich wäre so. Er zweifelte ständig an meiner Liebe zu ihm und überhaupt war kein Vertrauen da. Er selber behauptete einmal, er glaube schizophren zu sein – sein Vater ist es wohl auch...
Einmal sagte er zu mir, dass er manchmal, wenn er unsere Tochter auf dem Arm hat und auf dem Balkon steht, sich vorstellt, sie runter zu werfen. Er würde dann schnell reingehen und sie hinlegen, da er Angst habe, sich nicht unter Kontrolle zu haben..
Er verlangte von mir, dass ich beim Amt angebe, ich wisse nicht, wer der Vater sei, da „wir“ dann mehr Zuschüsse bekämen. Ich war zu dieser Zeit total hormongesteuert und wollte um jeden Preis eine Familie, also ließ ich mich darauf ein. Ich war so sehr mit schwanger-sein beschäftigt, ich habs einfach nicht gesehen...
Mein Exfreund ging sogar soweit, dass er die Vaterschaft nicht anerkennen wollte, wenn „wir“ dadurch mehr Geld bekämen. Das aber ging gegen meine Moral!
Wir stritten uns viel und heftig und eigentlich war ich in der kompletten Schwangerschaft permanentem Stress ausgesetzt. Ich habe das während dieser Zeit nie so richtig verstanden. Denn auch, wenn ich Probleme behutsam ansprach, Veränderungsvorschläge machte - sprich, kooperativ und liebevoll war, so hat er das stets als Angriff aufgefasst... Ich glaube, er hat sich nie die Zeit genommen, mich so kennenzulernen, wie ich wirklich bin und heute glaube ich, dass er es tatsächlich geschafft hat, mich emotional unter Druck zu setzen.
Mein Wochenbett war der Horror. Ich habe mich um alles selbst gekümmert (nicht, dass ich das nicht vorher auch schon getan hätte), Kindergeldantrag, Elterngeld, Geburtsurkunde, etc., ansonsten durfte ich mir nur Vorwürfe einholen.
Er war nach drei Tagen, die sie auf der Welt war, total überfordert und erzählte jedem er hätte eine Wochenbettdepression. Ich konnte nicht mit seinem Verhalten umgehen und es fiel mir schwer, mich von den Strapazen der Geburt zu erholen und mich in die Mutterrolle einzufügen, da er permanent gegen mich wirkte und nicht auf meinen Instinkt vertraute, sondern ihn in Frage stellte... Er erzwang in dieser Zeit meine Unterschrift für gemeinsames Sorgerecht im Streit (allerdings ohne notarielle Beglaubigung). Ich erlitt einen Nervenzusammenbruch und meine Milch blieb aus.
Ich fuhr dann zu meinen Eltern um Abstand zu gewinnen. Er ließ mich aber nicht und versuchte sogar hinter meinem Rücken, auch meine Eltern zu manipulieren - sie gegen mich zu richten, was aber nicht funktionierte.
Unsere Beziehung endete, weil er in einem Anfall während meiner Abwesenheit in meine Wohnung ging und dort meine Tagebucheintragungen las, mich anrief um mir diese vorzuhalten, und sich am Telefon von mir trennte.
Nun bin ich wieder zu Hause und komme ihm ständig entgegen, was den Besuch seiner Tochter betrifft. Allerdings ist er grundsätzlich gegen jeden meiner Vorschläge, obwohl er noch immer nicht die Vaterschaft anerkannt hat.
Von ihm kommen allerdings auch keine Ideen. Er beschäftigt sich nicht im geringsten damit, hat überhaupt keine Vorstellung, was er eigentlich möchte und wie. Es geht ihm lediglich darum, seinen Willen/Recht
durchzusetzen.
Er hat auch kein Gefühl dafür, dass meine Tochter und ich noch sehr innig miteinander verbunden sind, sondern ist offensichtlich eifersüchtig und wirft mir vor, ich würde diese Besuchsregeln, die nur bei mir/mit mir möglich sind, aus purer Macht ausspielen. Er verlangt sogar von mir, ich solle abpumpen, damit er mal mit ihr alleine sein kann, wirft mir aber im selben Atemzug vor, ich wäre eine schlechte Mutter, weil ich ihr den Vater vorenthalte.
Ich habe wirklich alles versucht, ihm Vorschläge gemacht zu Terminen, er konnte sich sogar Tage aussuchen, ihm angeboten, gemeinsam zum Babyschwimmen zu gehen. Sogar in meine Wohnung lasse ich ihn, obwohl er ja in meiner Abwesenheit meine Sachen durchwühlte..
Er aber will(!) mit ihr alleine was unternehmen und versteht nicht, dass ich sie 1.) noch voll stille, und 2.) sie viel zu klein ist, um mit ihr große Aktivitäten in meiner Abwesenheit zu unternehmen.
Ich bin nun zum Jugendamt, um ihn als Vater anzugeben, damit klare Verhältnisse herrschen.
Leider wird es jetzt immer schlimmer: Er verdreht nur noch alle Tatsache und nimmt mir meine Argumente - den Wind aus den Segeln.. Nun behauptet er, ich hätte mich von ihm getrennt und er hätte mir zuliebe die Vaterschaft nicht anerkannt, was überhaupt keinen Sinn ergibt, denn, was hätte ich denn davon? Er spinnt Lügen über mich bei gemeinsamen Bekannten und betitelt mich auf allen Wegen bei diesen als z.B. "verlogenes Stück".
Mittlerweile können wir überhaupt nicht mehr miteinander reden und ich musste ihm bis auf Weiteres erstmal den Kontakt zu mir untersagen, da er nicht anpassungsfähig, was z.B. den Umgang mit seiner Tochter betrifft, ist, und ausserdem in meiner Wohnung im Beisein unserer Tochter aggressiv aufgetreten ist und sie gegen mich benutzte. Ich wollte nie soweit gehen und fühle mich total schlecht!
All das belastet mich sehr, da ich mich nebenbei noch vollzeitig um unsere kleine Tochter kümmere und versuche, das so gut es geht von ihr fernzuhalten.
Dieser Mensch versucht mich kaputt zu machen und wenn man ihn drauf anspricht behauptet er, er wolle nur eine faire Einigung – dass, was ich eigentlich will.
Mir wirft er aber vor, ich würde ihn manipulieren wollen...
Ich weiss nicht mehr weiter.
Soll ich die Situation erstmal so aufrecht erhalten?
Was mache ich, wenn die Vaterschaft anerkannt ist?
Ich möchte meine Tochter noch nicht aus den Händen geben, sie ist doch noch so klein. Und aufgrund der Vorkommnisse müssen wir ja auch noch einiges nachholen, um uns richtig kennenzulernen.
Ist es unfair, wenn ich ihm Besuchsrecht nur mit mir einräume?
Und was mache ich, wenn er sich dagegen stellt?
Kann er mir das Sorgerecht entziehen?
Ich bin gerade, wie ihr seht, sehr unsicher und hoffe, es kann mir hier jemand von Euch helfen - ich bin dankbar für jeden Ratschlag!
Und sorry für den langen Beitrag, kann das gerade nicht kürzer beschreiben...
LG
k