Hier ist ja noch einiges zusammengekommen, auf einige Sätze würde ich gerne Bezug nehmen...
Die Kunst ist es das Auszusprechen und dem anderen Zeit lassen es zu ändern oder damit zu Leben
Wenn es um Banalitäten wie die offene Zahnpastatube geht kann ich Dir nur Recht geben, wenn es aber um etwas elementareres geht, wie zum Beispiel sexuelle Wünsche oder Neigungen, den Eifersuchtsgrad zwischen Partnern, so denke ich nicht, das man das ändern kann. Das wäre in meinen Augen verbiegen und verbiegen funktioniert meiner Meinung nach nur bedingt und nicht ein Leben lang. Naja, okay, welche Beziehung hält schon so lange ;).
Am Ende bleibt "sag niemals nie", "alles kann nichts muss"
Naja, dies sollte man aber im Vorfeld klären, das mit dem "alles kann nichts muss
"
Auch sehe ich es nicht so, das alle eigentlich nicht monogam leben wollen... vielmehr sehe ich eigentlich ständig wieviel Leid entsteht dadurch das ein Partner fremdgegangen ist. Und ich sehe auch viele Menschen die es später bereuhen fremdgegangen zu sein und nicht stolz darauf sind. Die Menschen die glücklich in einer offenen Beziehung leben sehe ich auch... aber es sind wenige.
Ich sehe es genau wie Du, es gibt genug Menschen, die können monogam leben, es sei ihnen auch von Herzen gegönnt. Nur weil ich für mich keinen Bock mehr auf die gesellschaftliche fu**ing Doppelmoral habe, heißt das nicht, das ich irgendwem mein Lebens- Liebes- und Sexualmodell aufzwinge, im Gegenteil, lerne ich jemanden kennen, von dem ich denke "Potentieller Sexualpartner", dann rede ich mit diesem offen über meine Sichtweise. Ich verkaufe mich mit Sicherheit nicht als "Hi ich bin Carina und auf der Suche nach der Liebe meines Lebens", nur um nen Typen in die Kiste zu bekommen.
Zugegeben, Männer haben es da bisweilen deutlich schwerer...und Frauen (auf der Suche nach der Liebe) sind da bisweilen auch naiver...
Auch ich habe schon bereut, fremdgegangen zu sein, nicht um des fremdgehens willen, sondern weil ich damit einen mir sehr wichtigen Menschen verletzt habe...und das "nur" weil ich meinen "Drang" nach Sex mit nem anderen ausgelebt habe.
Die ganzen gesundheitlichen Aspekte (wer jetzt mit Kondomen kommt sollte sich mal über HPV informieren) mal aussen vor gelassen, ist Sexualität für MICH etwas sehr intimes was ich ausschliesslich mit meiner Partnerin erleben möchte... auch wenn eine Beziehung viel mehr als Sex ist, so ist es doch ein Teil davon.
Zum gesundheitlichen Aspekt: Du sprichst hier von Gebärmutterhalskrebs, etweder bin ich zu blöd zum googlen oder es steht in keinem Artikel etwas darüber, das die Bakterien per Sex übertragen werden können. Kondome werden steril verpackt...okay, ans Gummi können Bakterien mittels Händen beim überstreifen gelangen, aber ich finde dieses Argument etwas arg weit her geholt...
Falls Du irgendwo etwas über geschützten Geschlechtsverkehr und den Zusammenhang zu Gebärmutterhalskrebs findest immer her damit!
Ich frage mich im warum monogame Beziehung als "einsperren" verstanden werden.
Nur ich für mich -und ich rede ausschließlich für mich- halte Monogamie für einsperren, was nicht heißt, das jeder so empfinden soll und muss!
was aber wenn deine frau/freundin deine wünsche/bedürfnisse aus irgendeinem grund nicht erfüllen kann?
Auch das halte ich nicht für elementar, kann Dir auch in einer offenen Beziehung passieren...Wie schrieb LuVi -ich habs als erstes mit zitiert: "Alles kann nichts muss!"...
Wichtig ist nur, das man VORHER darüber redet und währenddessen....
Natürlich muss dann die Sexualität stimmen, ansonsten ist es absehbar, dass sich einer von beiden woanders das sucht, was er braucht.
Die Sexualität muss auch in einer offenen Beziehung stimmen.
Und nein, man sucht nicht zwingend in einer monogamen Beziehung die Dinge die man daheim nicht bekommt, man sucht die Andersartigkeit!
Der eine sieht eine offene Beziehung als ein "man könnte" und füllt sich damit befreiter
Der Andere nimmt es als Freibrief
Wie gesagt Luvi, hier wieder Dein Zitat "Alles kann nichts muss!" Es kann also sein, das einer viel durch die Weltgeschichte vö***t, der andere weniger. Man hat nun mal nicht immer das selbe Bedürfnis nach Sex, ist wie in einer monogamen Beziehung auch!
Ist eine Partnerschaft ausfüllend und Befriedigend kommt erst gar kein Verlangen nach etwas anderem auf.
Das sehe ich anders, meine Partnerschaft -vorausgesetzt ich habe eine- kann sehr erfüllend sein, sie erfüllt mir allerdings nicht die Sehnsucht nach Andersartigkeit, will sagen, ich bin mit nem Tyoen mit Bauch ung Glatze zusammen und habe Verlangen nach Sex mit nem Surferboy, dann kann mir dieses Verlangen mein Partner -mit Bauch und Glatze- nun mal nicht erfüllen, genauso wie das Verlangen nach einer Frau...
Da kann es in der Beziehung nich so harmonisch und toll laufen, es bleiben/werden dann entweder
a) Wunschgedanken (Monogamie) oder
b) Realitäten (Polygamie).
Die Schmetterlinge landen halt irgendwann mal. Das ist doch in jeder Beziehung so.
Und dann muss eine feste Basis geben, die einen zusammenhält.
Und der Wille muss dasein, zusammenzubleiben.
Der Wille zählt im übrigen auch in einer offenen Beziehung...
Für mich hört sich das bei einigen so an, als ob ganze Beziehungen als Junkfood konsumiert werden.
Ihn oder sie abschleppen, ein paar Tage/Wochen Spaß haben und sobalds nervig wird...ciao
Sowas verdient bei mir nicht mal die Bezeichnung "Beziehung".
Hier werden (Sehn)Süchte und Ansprüche ausgelebt, es geht nur um die eigene Befriedigung - im wahrsten Sinne.
Sowas ist egomäßig....aber egomäßig bleibt man auf keinem Beziehungs-Ast.
Wenn das euer Ding ist - Prima! Aber das wundert euch nicht später drüber.
Ja, der ein oder andere sexuelle Exkurs ist mit Sicherheit mit Junkfood zu vergleichen...da ich aber nicht jeden Tag auf Jungfood stehe freue ich mich genauso auf die Nudelsuppe, das Hühnerfrikassee und auf mein Rumpsteak daheim...
Abschleppen klingt für mich nach "ich heuchel Dir was vor um Dich in die Kiste zu bekommen", nee falsche Baustelle, ich heuchel nicht, ich sage, was ich wie und warum will...mein Gegenüber kann sich darauf einlassen, muss es aber nicht!
Es geht natürlich um die Befriedigung der Sehnsüchte, meiner Sehnsüchte und die meines Partners...Auf das Wort Sucht gehe ich jetzt mal nicht -bewusst- ein.
Was ich interessant finde - ich kenne nicht eine Polybeziehung die auf Dauer hält. Das was anfangs so toll war, leidet irgendwann genau so wie in einer monogamen Beziehung. Weil die wenigsten es schaffen da genau das Level zu treffen, da wird auch gegrübelt warum der Partner schon die 20e Liebe gefunden hat und man selber grad erst bei 5 liegt.
Es geht nicht darum die x-te Liebe zu finden, die hat man ja schon gefunden, es geht ausschließlich darum seine Neigungen und Wünsche auszuleben. Wer da grübelt ist wohl in einer polygamen Beziehung fehl am Platz!
Monogamie als verlogen, einsperrend zu deklarieren finde ich ganz persönlich ne Frechheit, es soll Menschen geben die absolut bewusst sich zu 100% ihrem Partner schenken, dass find ich ne Leistung die man nicht abzuwerten hat.
Würde ich nie tun, das wäre anmaßend, ich bewundere Leute die das können, ICH kann und will es nicht!
Abschließend vielleicht noch ein paar Worte in eigener Sache:
Das Wort Mono mag ich schon nicht, wenn es in der Musik zum tragen kommt, wenn die Kopfhörer meines mp3-Players kaputt sind (also nur noch Monohören möglich ist) dann kauf ich mir neue und manchmal, ja manchmal stehe ich auch auf Surround Sound...
Leben und leben lassen, ich zwinge niemandem meine Art zu lieben/eine Beziehung zu führen auf, bitte aber darum, das mir mein Leben genauso zugestanden wird, wie ich es leben möchte. Ich möchte in keinerlei gesellschaftliche Norm gepresst werden, in der ich mich nicht wohl fühle.
In diesem Sinne Euch allen alles Liebe,
LG Carina