Ich bin mehrfach aufgefordert worden, meine Geschichte zu erzählen. Das möchte ich nicht. Denn ich spüre auch schon bei einigen Antworten ziemliche Vorbehalte nach dem Motto "na, wenn sie der schon die Kinder weggenommen haben, dann muss ja auch was passiert sein." - nein ist nicht, das ist ja der Skandal. Aber genau diesen Vorbehalten begegne ich. Das heißt, es sind mir nicht nur unrechtmäßig die Kinder weggenommen worden, jetzt muss ich mich auch noch meinen Ruf als Mutter verteidigen - ich sehe eine Parallele bei Vergewaltigungsopfer "na, wer weiß, vielleicht hat sie ihn ja doch gereizt". Sorry, auf dem Niveau habe ich keine Lust, meine Geschichte zu offenbaren.
Ich danke Clara, denn sie scheint verstanden und selbst erlebt zu haben, wie das neue Kindschaftsrecht im Extremfall aussehen kann. Nur wer so etwas erlebt hat, kann m. E wirklich mitreden. Hier sollen nicht alle Väter verteufelt werden und auch nicht alle Gerichte. Aber DASS es solche Fälle, und zwar mehr und mehr gibt, das sollte aufhorchen lassen. Und dagegen müssen wir Frauen uns wehren.
Die Hinweise auf Rechtsmittel sind zwar grundsätzlich richtig, aber 1. dauern die (in Berlin sehr lange) und 2. gibt es auch Entscheidungen, nämlich gerichtliche Verfügungen, wogegen kein Rechtsmittel zugelassen ist. Und der Faktor Zeit spielt eine große Rolle, denn die Kinder sind mittlerweile seit mehr als einem Jahr der Gehirnwäsche des Vaters ausgesetzt. Und niemand kann ihn hindern.
Also, mein Wunsch ist tatsächlich andere betroffene Frauen zu finden - sei es, dass ihnen ebenfalls die Kinder weggenommen wurden (ohne oder ohne wichtigen Grund, z. B. Drogenabhängigkeit oder Verwahrlosung der Kinder) bzw. Frauen, die im Umgangsverfahren so ähnliche Erfahrungen wie Clara gemacht hat, also handeln ohne - nach vernünftigen Maßstäben - das Kindeswohl zu berücksichtigen.
Danke!
Huckla