Schade, daß ich nie herausgefunden habe wie das mit dem Zitieren hier richtig funktioniert.
Egal,
danke für euren Zuspruch. Danke auch, dass ich noch einmal daran erinnert wurde, dass ich die Kritiker mir nicht zu sehr zu Herzen nehmen sollte.
Zum Thema Alleinerziehend.
Natürlich bin ich allein erziehend! Man kann kaum noch allein erziehender sein als ich. (ich habe keine Freundinin mit Kindern, und meine Eltern nehmen mir das Baby auch nie ab, damit ich mal Zeit für was anderes habe, und schließlich war ich schon 12 Jahre mit meinem Sohn allein)
Ich habe für meine beiden Kinder das alleinige Sorgerecht. Ich lebe allein mit meinen beiden Kindern zusammen.
Mein Freund besucht mich manchmal am Wochenende. Und manchmal auch unter der Woche, wenn irgendwas anliegt. Aber das hat er schon getan, bevor ich schwanger von ihm wurde, und dennoch hatte das weder was mit meiner Haushaltsführung noch mit meinem Sohn zu tun.
Aber auch wenn er da ist, ist er nicht für meine Haushaltsführung, für meine Finanzen und meinen ganzen Papierkram (und das ist mit zwei unehelichen Kindern nicht wenig) , den ganzen praktischen Kram, wie Wäsche, Einkauf, Abwasch, Hausaufgabenhilfe, Kochen u.s.w. den ganzen Organisatorischen Kram wie Elternverammlungen, Ärzttermine, Behördensachen u.s.w. verantwortlich.
Die Verantwortung trage ich ganz allein.
Für den Haushalt, für die Finanzen, den Papierkram und für die beiden Kinder.
Die Arbeit damit habe ich auch ganz allein.
Klar er hilft mir am WE mal beim Einkaufen, Aber das ist nur gelegentliche Hilfe und Unterstützung.
Und wenn er am WE mal bei mir ist, dann ist es gut, dass er mal das Baby beschäftigt damit ich mal in Ruhe abwaschen kann. Aber
Aufgaben abnehmen, so daß ich wirklich auch nur ein oder zwei Pflichten weniger habe, tut er nicht.
Und er kann mir auch nur helfen wenn er Zeit hat, und so sind eingene Arzttermine für mich schon oft ein Problem, weil das oft nicht mit seinen Schichten zusammen passt.
Und warum wir nicht zusammen leben?
Nun, ich habe mich daran gewöhnt, der "Haushaltsvorstand" zu sein, habe mich daran gewöhnt für alles allein verantwortlich zu sein, und das heißt auch, dass ich allein entscheide.
Ich müsste meine Wohnung aufgeben und er seine, und dann müssten wir uns zusammen eine größere Wohnung nehmen ( Ein Umzug ist teuer) und dann wären wir ständig zusammen, würden uns gegenseitig im Weg stehen und uns stören, ich hätte noch ein bisschen mehr Wäsche zum Waschen, hätte noch weniger Privatsphäre und noch weniger Freizeit.
Und finanziell?
Er geht arbeiten, er verdient Geld.
Nicht viel, aber für ihn reicht es ganz gut.
Und ich bekomme auch Geld, klar Armutsniveau, aber dadurch dass ich allein erziehend bin bekomme ich 126 Euro mehr.
Sowie ich mit einer anderen erwachsenen Person zusammen wohne fällt das ersatzlos weg.
Ich brauche diese 126 Euro aber um mein pupertierendes ständig in Unmengen Nahrungsmittel-vernichtendes Kind zu versorgen.
Alle paar Monate wächst mein Sohn aus seinen Schuhen raus, und Essen tut er ohne Ende.
Und nur 2,70 stehen für seine Ernährung laut Regelsatz täglich zur Verfügung, inklusive Getränken und "Süßigkeiten".
2,01 Euro kosten das Schulmittagessen. Der Rest ist für Frühstück Abendbrot, Getränke und Zwischenmahlzeiten.
Und 8,70 stehen meinem Sohn pro Monat für öffentliche Verkehrsmittel oder als Ansparbetrag für ein Fahrrad oder dessen Reparatur zur Verfügung.
26 Euro kostet jedoch monatlich schon sein Schülerticket.
Woher die Differenz nehmen, wenn nicht vom Alleinerziehenden-Zuschlag?
Auch das ein Baby Windeln braucht ist im Regelsatz für Kinder nicht berücksichtigt. Ohne geht es aber auch nicht.
Und als Single mit Kindern bekomme ich ja den "vollen Regelsatz" von 351 Euro. Als Teil einer "eheänlichen Gemeinschaft" stehen mir nur noch 316 Euro zu und meinem Freund, egal wie viel er verdient, würden von seinem Geld auch nur noch 316 Euro zustehen.
und von diesen 316 Euro müsste ALLES außer Miete bezaht werden. Alles, nicht nur Lebensmittel und Kleidung, sondern auch Medikamente, Schuhe, Möbel, Haushaltsgeräte, Frieseur, Zahnarzt, Strom (was wesentlich mehr kostet als im Regelsatz vorgesehen) Fahrkosten, Bewerbungskosten, Weihnachts- und Geburtstags-Geschenke - einfach alles.
Mit anderen Worten, wenn ich mit meinem Freund zusammen ziehe, dann haben wir beide keine Privatsphäre mehr, wir würden uns ständig gegenseitig stören (z.B. ich möchte gern in Ruhe am PC sitzen und er möchte gerne Fernsehen, und wir beide sind im selben Zimmer, da ist Streit vorprogramiert.) Er könnte arbeiten soviel wie er wollte und dennoch wäre er dazu verdammt auf Hartz IV Nievau zu leben weil er mit mir zusammen wohnt. Sein Einkommen müsste er dazu verwenden den Unterhalt für meinen Sohn zu sichern, obwohl er laut BGB meinem Sohn zwar nicht zum Unterhalt verplichtet ist, laut SGB aber dennoch zum Unterhalt für ein "fremdes Kind" herangezogen wird, weil er mit der Mutter des Kindes zusammen lebt. Der Zuschlag wegen Allein-erziehend- würde wegfallen und so hätten wir auf jeden Fall finanzielle Probleme (was ja nicht gerade förderlich für eine Beziehung ist) und dann hat er seine Freunde, mit denen ich nicht viel anfangen kann, die würden dann bei uns rumhängen, da gäbe es wieder Streit.
Und mein Freund ist verdammt unordentlich. Er hält nicht viel von Ordnung, und macht auch nicht gern Hausarbeit.
Ich müsste also noch öfter abwaschen, noch öfter Wäsche waschen, noch öfter putzen, weil noch eine weitere Person da wäre, die Dreck, Dreckwäsche, und dreckiges Geschirr verursacht.
Hey ich putze zwar andauernd, räume täglich auf, koche, wasche täglich ab, gehe fast täglich einkaufen, wasche dauernd Wäsche, häng sie auf, nehme sie ab, leg sie zusammen und pack sie weg.
aber nur weil ich das dauernd mache, heißt das noch lange nicht, das das meine Hobbys sind. Und ich habe ja auch noch eine Vielzahl anderer Pflichten zu erledigen, wo ich oft nicht weiß, woher ich überhaupt die Zeit dafür nehmen soll.
Wir ziehen es in Erwägung zusammen zu ziehen. Wir reden darüber. Doch ich habe große Angst davor.
Das ist jedoch ein anderes Thema, auf das ich in diesem Forum an anderer Stelle auch gern noch mal zurück kommen würde.
Aber das letzte was ich mir wünsche ist noch mehr Wäsche, noch mehr Abwasch, noch mehr Einkauf, und noch öfter putzen bei insgesammt viel weniger Geld (obwohl es kaum noch möglich ist, noch weniger Geld zu haben) und noch viel weniger Freiraum (nicht das ich welchen hätte) und noch weniger Freizeit (was auch kaum noch möglich ist) zu haben.
Ich bin schon so lange AE dass ich mir gar nicht mehr vorstellen kann, dass es anders sein könnte.
Und ich will ja auch gar nicht wegrennen, oder aufgeben weil mir das alles zu viel ist -
Nein - ich will damit klar kommen
Ich will damit BESSER klar kommen als ich es tue.
Ich meine, es gibt so viele AE`s die auch unter den "Tücken des Alltags" zu leiden haben, aber es dennoch irgendwie schaffen - so wie ich.
Vielleicht haben die Tipps wie man es EINFACHER oder BESSER machen kann, von denen ich provitieren kann.
Is ja nicht so, als würde ich nicht zurecht kommen. Klar es gibt Sachen die krieg ich nicht auf die Reihe, aber im Großen und Ganzen sind meine Kinder gut versorgt.
Und das ist ja auch das Wichtigste für mich,
nur ich merke wie es mich all meine Kraft kostet meine Kinder gut zu versorgen. Ich merke dass es "Unmöglichkeiten" gibt. Dinge die getan werden müssen, obwohl ich sie bisher nicht schaffen konnte.
Und ich merke wie ich selbst dabei auf der Stecke bleibe.
Ich streng mich so an und sorge dafür, dass meine Kinder immer was vernünftiges zu Essen haben, dass sie eingekleidet und versorgt sind, daß ich ihre Wünsche erfülle und alles besorge was sie brauchen und auch manches nur um ihnen eine Freude zu machen.
Ich streng mich so an, damit sie medizinisch versorgt sind und auch schöne Sachen erleben.
Auch wenn das meistens mehr Geld kostet als ich habe.
Ich tue es irgendwie.
Aber es laugt mich total aus. Ich habe Klamotten im Schrank die sind über 10 Jahre alt und passen nicht mehr, oder sind verschlissen, dafür hat mein Sohn aber wieder neue Schuhe die er dringend brauchte.
Und ich weiß ganz genau, während ich mit Schuhen rumlaufe die ich vor 4 Jahren geschenkt bekommen habe, spielt er mit seinen neuen Schuhen (die ich mir vom Munde absparen musste) wieder Fußball und zerstört sie damit in weniger als 8 Wochen.
Und meine Tochter?
ja ja , von wegen "Schon damals Probleme und jetzt ein Kind anschaffen"
Zwischen meinen beiden Kindern liegt ein Altersunterschied von 12 Jahren - da kann man doch nun echt nicht behaupten ich hätte "überstürzt" Kinder in die Welt gesetzt!!!!
Ich habe mir schon was dabei gedacht, und ich habe jahrelang überlegt, und erst dann habe ich eine weitere Schwangerschaft in Kauf genommen.
Wie gesagt: jahrelang überlegt!
Das können die wenigsten Eltern von sich sagen!
von einfach so Kinder in die Welt setzen obwohl man psychisch labil ist, kann hier nicht die Rede sein.