Kind realisiert langsam die Trennung... habt Ihr Erfahrung?

  • Hallo zusammen,



    ich bin seit 5 Monaten von meinem Freund getrennt. Wir haben die Trennung ganz progressiv vollbracht, auch wenn er verletzt ist, weil ich ihn verlasse. Er akpeztiert die Trennung noch nicht.


    Unsere Tochter wohnt nun 2/3 bei mir, 1/3 bei ihrem Papa. Ich habe eine Wohnung in der gleichen Stadt gefunden.


    Bis jetzt ist es glaube ich nicht so schlecht gelaufen. Wir haben mit ihr gesprochen, wobei ich geredet habe, und mein ex Freund geschwiegen hat. Die Maus, 4 Jahre, hat anfangs geweint. Hat sich aber dann auch gut an dem Rhytmus gewöhnt. Sie sieht ihren Papa spätestens nach einer Woche. Sie ist bei ihm an jedem 2. WE von Freitag abend bis Montag früh (er bringt sie in die Kita) und jeden Mittwoch Abend.


    Seit Weihnachten/Silverster, wo wir etwas aus dem Rhytmus gekommen sind, weint sie viel nach Papa. Sie war schon immer ein Papamädchen. Wir waren auch einmal alle zusammen essen, und sie konnte nochmal erleben, dass wir 3 an einem Tisch saßen.


    Seitdem weint sie viel, wenn sie bei mir ist. Sie möchte zu ihrem Papa.


    Einmal habe ich ihn angerufen (wir können gut miteinander reden, wenn es um unsere Tochter geht), damit er ihr abends eine Geschichte vorliest und wartet, bis sie eingeschlafen ist.


    Am nächsten Tag weinte sie wieder. Auch nachts.


    Ein Paar Mal habe ich ihr dann gesagt, es sei so, dass sie jetzt bei Mama wäre. Und dass sie ihren Papa wieder in 2 Tage sehen würde. Natürlich beruhige ich sie immer, sie sei es nicht Schuld, wir lieben sie beide über Alles, es wird Alles gut, ich kann sie verstehen, das ist ok, dass sie traurig ist usw.


    Und vorgestern war sie so traurig und wollte so sehr zu ihrem Papa, dass wir beide nach einer Lösung gesucht haben. Ich habe ihr 2 Angebote gemacht, und sie hat sich entschieden, eine Nacht länger bei ihrem Papa zu bleiben (natürlich nach Absprache mit KV).



    Ich denke einfach nur, dass unsere Tochter nach 5 Monaten langsam realisiert, dass wir nie wieder zu 3 sein werden. Sie ist richtig traurig. Sie vermisst nicht nur ihren Papa, wenn sie hier ist, sondern ihre Familie. Ich weiß, wie das ist. Ich vermisse die Familie auch, die wir waren. Und sie vermisst ihre Wohnung, wo sie geboren wurde, wenn sie bei mir ist. KV wohnt noch in der Wohnung, so sie geboren wurde.



    Wie lange denkt Ihr, dass diese Phase des Realisierens dauert? Es macht mich so traurig, sie so traurig zu sehen. Ich weiß jeder Mensch reagiert anders, aber vielleicht könnt Ihr Euch erinnern, wie es bei Euren Kindern nach der Trennung gelaufen ist?



    Danke Euch!

  • Hi ,mein Sohn war fünf und hat auch öfters geweint am Anfang. Bei unserer Trennung gab es am Anfang leider sehr sehr viel Theater, was leider auch mein Kind zum Teil mitbekommen hat. Er war am Anfang drei Tage bei Papa und drei Tage bei mir, das fand ich schrecklich. Mit dem Vater war aber absolut nicht zu reden,bis es endlich gerichtlich entschieden wurde. Aller zwei Wochen von Donnerstag bis Montag früh (bringt ihn in die Schule) bei Papa. Mo und Do nachmittag holt er ihn auch noch ab,bringt ihn abends aber wieder.
    Ich denke deine Tochter wird immer darüber traurig sein, nur mit der Zeit wird sie vielleicht besser damit umgehen können. Mein Sohn ist immer noch traurig,wir reden dann darüber und ich versuche es ihm Kind gerecht zu erklären. Ich war sogar mit ihm bei ner Kindertherapeutin,am besten hilft man dem Kind mit klaren festen Regeln am Anfang. Soweit es mit dem Vater vereinbar war hat es auch geklappt. Mittlerweile ist es etwas lockerer,obwohl ich auch nicht hundert Prozent davon überzeugt bin ob es wirklich gut für unser Kind ist.
    Gib deiner Tochter einfach zeit und rede wann immer sie will mit ihr darüber. Meinem Sohn hat auch geholfen wenn ich mit ihm dann Bilder von Papa angeschaut habe und ihm Babygeschichten erzählt habe. Das fand er immer toll.