in den Fängen der Eltern..wie komme ich los

  • Darf ich noch dran hängen - ich meine es doch nur gut und will helfen. :ohnmacht:


    So bitter das ist, meine Mutter ist erst seit dem Tod meines Vatis in der Lage sich zurückzunehmen und auch mal still zu sein.


    Oder auch beliebt: Du solltest mal wieder in die Kirche gehen, so ein bisschen Gottvertrauen würde Dir in Deiner Lage auch nicht schaden 8)


    Ach, es wär zum Lachen, wenn's nicht zum Heulen wär....


  • Boah, bei solchen Sprüchen wär bei mir der Ofen aus! Sagst Du was dazu, wenn sie es sagt?

  • Zu der Zeit habe ich geschluckt, weil ich mich nicht traute was zu sagen... ich einfach zu verletzt.



    Bin 700km weit weg gezogen, hab ihr einen ""schönen"" Brief geschrieben.



    Sie ist in meinen Augen nicht mehr meine Mutter!


  • Puh. Respekt. Das sollte ich auch tun...

  • Ich weiß nicht, ob das das Thema der TS sprengt und schreibe das aber hier trotzdem von mir:


    Meine Mutter meint es eigentlich immer gut.
    Sie hat mir schon sehr oft geholfen, auch in Notlagen. Im Großen und Ganzen bin ich dankbar, das es sie gibt, dass sie für mein Kind da ist, dass sie überwiegend -denke ich- eine tolle und wichtige Oma für mein Kind ist.
    Von ihr kamen solche abwertenden, beleidigenden Bemerkungen nicht.
    Aber: Wenn ich etwas tue (bei mir war es ein beabsichtiger Wegzug von ihr (nur einige Kilometer), dann kommt so etwas, wie:"Du bist egoistisch, hast du schon dabei an dein Kind gedacht und es werden irgendwelche Horrorszenarien aufgebaut. Im Enddeffekt machen die mir dann auch tatsächlich Angst. In manchen Dingen hat sie aber auch nicht ganz Unrecht.
    Das macht es so schwierig alles auseinander zu halten.
    Im Grunde denke ich, geht es meiner Mutter aber auch um sich selbst. Ich möchte ja auch gerne für sie da sein, wenn sie mich dann mal braucht, aber ich möchte auch in meiner Unabhängigkeit unterstützt werden und nicht in meiner Abhängigkeit. Dazu kommt auch, dass meine Mutter mir vielleicht auch nicht so viel zutraut. Es sind wahrscheinlich keine Manipulationen, sondern es ist ihre Einstellung und ihre Sorge.


    Sorry TS, wenn ich hier jetzt von mir geschrieben habe. Ich weiß nicht, ob es auch irgendwie zu deinem Thema passt.


    Romi

  • Meine Mutter heult immer los, wenn ihr eineR die Meinung sagt... Oder sie flippt völlig aus. Völlig. Da wird geschrien, Bilder von den Wänden gerissen und eine Nervenzusammenbruch vorgespielt.
    Kein Schwiegersohn/-tochter passt ihr, ihre Enkel (sie hat immerhin 10) werden allesamt falsch erzogen.
    Ich war früher immer zu fett (BMI um die 17), seitdem ich nicht mehr daheim wohn, bin ich superschlank (BMI 23)...
    Ich lass mich von meinem Sohnemann einlullen... Der KV ist ein totaler Versager, aber ich musste halt meine Jugend durch Bettspäßchen nachholen.
    Meine Magersucht mit 14 war selbstverschuldet.
    Mein Bruder ist intelligenter, sportlicher, attraktiver...
    Eigentlich bin ich ja ne interessante Frau, aber welcher Mann will schon eine AE?
    Nicht zu vergessen die ständigen "Voraussagen", wie schlecht es meinem Sohnemann tut, so viel im KiGa zu sein...
    ...
    ...
    ...


    Eine endlose Liste. Seit neuestem kommt sie immer mit ihrer schweren Krankheit... v.a. seitdem sie weiß, dass ich ins Ausland gehe (so schwer ist die Krankheit nicht).


    Oh ja, ich kann dich gut verstehen. Aber das Buch "vergiftete Kindheit" ist echt gut, kann mich da nur anschließen. Und ich hab meinen Weg gefunden, mit den Äußerungen meiner Mutter umzugehen (und meine Mutter auch mit den Konsequenzen^^).


    Den Kontakt wollte ich nicht abbrechen. Manchmal werde ich auch "rückfällig". Aber ich bin halt auch nur ein Mensch. Diese "Ausfälle" nehme ich an und schalte dann im Programm wieder um.

  • Bri - und natürlich auch TS - hast Du schon mal einen Brief geschrieben, in den Du alles reingepackt hast, was Du ihr mal sagen wolltest - natürlich, ohne ihn wirklich abzuschicken? Den Tipp habe ich kürzlich bekommen. Ich traue mich nur noch nicht. Zu schmerzhaft ist dieses Thema... Aber ich kann mir vorstellen, dass das schon einiges bringen kann, wenn man es sich nur gedanklich mal vorstellt.

    Einmal editiert, zuletzt von Northern Soul ()

  • Das nieder schreiben hab ich auch schon gemacht.....meine ganze Kindheit...all das was mir auf dem Herzen lag.


    Es tat gut, es befreit einwenig die Seele....ob man es dann abschickt ist ja eine ganz andere Geschichte ;)

  • Ich habe heute den Brief an meinen Vater geschrieben und ich werde ihn auch abschicken. Den Kontakt habe ich aus den vorher genannten Gründen..abwertende beleidigende Bemerkungen....schon vpr 2 Jahren abgebrochen. Ob dieser wieder zustande kommt, wird man sehen. aber die Probleme, die es gab, für die bin ich nicht verantwortlich. Er muss sich damit auseinandersetzen. Vor allem werden diese Sachen sonst von einer Generation zur nächsten gegeben und meine Tochter soll nicht abbekommen.

  • Mensch Mädels,


    es tut gut, von anderen "gestandenen" Frauen zu lesen mit dem gleichen Thema, wenn auch in verschiedener Färbung



    Zu schmerzhaft ist dieses Thema...

    Ja, das ist es... wie bringt man für sich da Frieden rein??


    Kontaktminderung, Kontaktabbruch ist eines, wie macht mans aber friedlich im Herz? dass es nicht bitter aufstößt?



    Manchmal werde ich auch "rückfällig".

    Kenne ich...


    Ich habe auch schon mal über eine Familienaufstellung nachgedacht... nicht, um danach wieder Friede, freude, Eierkuchen herzustellen a la wir haben uns wieder ganz dolle lieb, sondern Ruhe in meinem eigenen Herzen bei diesem Thema zu finden...neben der Distanzierung.


    Hat jemand Erfahrung damit?

  • @Nothern: Ja, immer, und immer wieder. Es ist sehr schmerzhaft, aber auch ein Ventil. Nur ändert das leider nichts an den Gegebenheiten - da helfen wirklich nur Taten. Sie offen darauf anszusprechen wäre mein Wunsch, aber davor habe ich noch zu viel Angst. Ich habe es schonmal irgendwo geschrieben...ich bin froh, wenn es endlich vorbei ist.


    @JoLisa: Holla. Warum hältst Du das aus? Okay, was frage ich....warum bin ich in die Nähe gezogen.
    Und Romi: Es ist wohl der niemals erfüllbare Wunsch, als Kind der Mutter anerkannt und geliebt zu werden, der uns so ambivalent macht....

  • Bri- ich glaube, ich fühle mich von meiner Mutter geliebt und auch bis zu einem gewissen Grade anerkannt. Ich denke, es ist bei meiner Mutter eher die große Sorge. Es ist auch ihre Erwartung, etwas von mir zurückzubekommen. Ich fühle mich aber so abhängig von ihr (aufgrund der Tatsache, dass sie mich in Bezug auf mein Kind unterstützt), dass ich eher das Gefühl habe, ich muss nach ihrem Willen handeln. Bezogen auf den Umzug: Ziehe ich um, ist sie enttäuscht, und lässt mich auch im Regen stehen.
    Und: Wieviel Unabhängigkeit von ihr kann ich mir in meiner Situation als AE überhaupt leisten?
    Aber es ist ein sehr altes Thema, dass ich selbst bis jetzt nict begreife. Wenn ich mich jedenfalls mit meiner Mutter nicht gut verstehe, belastet mich das sehr und am Ende fühle ich mich auch verantwortlich und schlecht.


    Romi

  • Ja, das ist es... wie bringt man für sich da Frieden rein??


    Kontaktminderung, Kontaktabbruch ist eines, wie macht mans aber friedlich im Herz? dass es nicht bitter aufstößt?


    Frieden kannst du nur finden, wenn du lernst damit zu leben....für dich abschließt...es akzeptierst das es nunmal passiert ist, man es nicht rückgänging machen kann....


    Ich nehme meine Mutter immer als Vorbild:


    Ich möchte nie so werden wie sie !



    Und ich bin Stolz das meine beiden auf mich hochblicken und ich sehe was aus ihnen geworden ist :love

  • Das ist immer tricky, wenn die Eltern auch Betreuer sind, ist bei mir ja auch so.
    Und Du willst den Kids ja auch nicht die Großeltern nehmen.


    Trotzdem müssen wir trennen: Ihre Betreuung sollte nicht die Gegenleistung haben, die sie erwarten.

  • Ich habe neulich mal ein sog. "Soziales Panorama" mitgemacht, wo ich einzelnen Leuten, dargestellt durch Kissen, Stühle, Puppen oder ähnlichem, eine bestimmte Position im Raum geben sollte. Dann wurde geschaut, was passiert, wie sich Beziehungen ändern, wenn ich mich wegbewege bzw. in eine andere Position bringe.


    Hier war der Fall, dass meine Mutter vor mir stand, meine Tochter neben mir und sobald ich mich entferne, meine Tochter auf meinen Platz rückt - direkt vor der Nase meiner Mutter. Definitiv nicht wünschenswert. War für mich ähnlich einer Familienaufstellung. Allerdings diesem Stuhl oder was auch immer meine Mutter repräsentierte meine Meinung zu sagen - dazu war ich nicht fähig. Auch nicht im "geschützten" Raum...

  • Das ist immer tricky, wenn die Eltern auch Betreuer sind, ist bei mir ja auch so.

    Ja das ist richtig, ich habe vor, das nun zu ändern....



    Und Du willst den Kids ja auch nicht die Großeltern nehmen.

    Ich habe für mich beschlossen, dass das eine nichts mit dem anderen (Betreuung) zu tun haben muss.

  • Wie geht ihr denn damit um, wenn die Großeltern und das Kind anwesend ist?
    Bsp: Ich sage meinem Kind, dass es die Schuhe ausziehen soll. Er tut es nicht. Eigentlich fühle ich mich in der Lage, allein mit der Situation zurechtzukommen. Meine Mutter springt aber sofort ein und versucht mein Kind dazu zu bewegen, dass er seine Schuhe auszieht.
    Bin ich da überempfindlich, wenn mich das stört?


    Romi