Wiederholen- ja oder nein?

  • Hallo - wollt man wissen wie Ihr das seht:


    Mein Sohn (wird im April 16) geht in die 10. Klasse Gymnasium (Baden-Württemberg), hat nun ein sehr dürftiges Halbjahreszeugnis erhalten (was absehbar, war, weil er sich seit Jahren immer irgendwie durchgemogelt hat). Alle Fächer zwischen 3 und 4, nur in Sport eine 1-2. Der Horror: 5-6 in Mathe, trotz langjähriger Nachhilfe. Seit der 10. Klasse hat er total den Faden verloren.


    Das Gespräch mit der Klassenlehrerin ergab, dass ich ihm nun auf jeden Fall vermitteln soll, dass er wiederholen soll. Er kann eine 5 mit einer 3 ausgleichen. Das würde er doch auf alle Fälle schaffen.


    Ich selbst fände es aber besser, wenn er auf alle Fälle die 10. Klasse wiederholt und eventuell auf einem anderen Gymnasium "neu" starten könnte. Sie findet diese Idee total doof und ich soll so nicht denken! Das Problem ist, dass er aus persönlichen Gründen auf gar keinen Fall im Falle einer Wiederholung in die Klasse darunter möchte und dann die Schule wechseln will.


    Frage: habt ihr da schon irgendwelche Erfahrungen mit Schulwechsel - ich befürchte ja, dass er mit seinen Noten gar nicht groß wechseln könnt (die meisten Schulen wollen doch keine schlechten Schüler aufnehmen, sind doch froh, wenn sie die selber loswerden...). Ich möcht nicht in letzter Sekunde mit einer Suche anfangen.


    Freiwillig wiederholen- da wird wohl die Schule nicht mitspielen, die sehen wahrscheinlich nur die extra Kosten, die dadurch entstehen und das Argumen: Ja, wenn er die 10. übersteht, hat er ja immerhin den Realschulabschluss.....


    Aber mit so schlechten Noten in die Oberstufe - dabei kann doch nichts Gutes rauskommen- was meint ihr? Oder soll ich mir jetzt einfach mal keine Gedanken machen - sind ja seine Noten und wenn er sich nicht drum kümmert..... Ich will mir halt nicht nachträglich ständig sagen: ach hätten wir doch die Schule gewechselt...


    Meine Freunde sind alle total entsetzt, dass die Lehrerin das so locker sieht, obwohl sogar schon seine Nachhilfelehrerin mit ihm am Verzweifeln ist und eigentlich keine großen Verbesserungschancen sieht.


    Hat jemand von Euch Ähnliches erlebt?


    Viele Grüße


    Minea

  • Das Gespräch mit der Klassenlehrerin ergab, dass ich ihm nun auf jeden Fall vermitteln soll, dass er wiederholen soll.



    Ich selbst fände es aber besser, wenn er auf alle Fälle die 10. Klasse wiederholt und eventuell auf einem anderen Gymnasium "neu" starten könnte. Sie findet diese Idee total doof


    Hast du dich verschrieben, oder findet sie es doof das er woanders es nochmal versuchen soll? Was sagt denn ein Sohneman? Wie steht er zu einem Schulwechsel und der Wiederholung?

  • hallo,


    andere frage: ist er nur faul oder versteht er denn stoff wirklich nicht?


    nicht persönlich nehmen, wenn ich aber deine "geschichte" so lese, fühle ich mich automatisch in meine schulzeit zurückversetzt....ich WAR FAUL!!! und wie! aber wenn´s drauf ankam, habe ich mein kruzzeitgedächtnis so gut getrimmt, dass es im entscheidenden moment eben nichts vergessen hat, und ich die noten zum jahreszeignis immer rausreissen konnte.


    ich habe 13klasse schule gemacht, davon 9klassen gymnasium in bayern. habe keine klasse wiederholt, obwohl mein papa das mal sehr gerne gesehen hätte... :rotwerd hatte aber auch "persönliche gründe" warum ich keinesfalls in die klasse unter mir wollte.....


    mein abi hab ich geschafft, zwar mit 3,4, aber immerhin durch! wenn ich nicht so faul gewesen wäre, hätte es bestimmt für ein 2,0 abi gereicht!!!


    fragen tut mich allerdings jetzt keiner mehr...... :D


    ich würde es jetzt einfach mal abwarten, freiwillig wiederholen lassen würde ich auf keinen fall. eher rausfinden, ob er sich vom lernen her schwertut oder eben nur faulheit ist. und wenn er sein abi mit "hängen und würgen" baut....so what? abi is abi, es sei denn, er will medizin studieren..... :rolleyes:


    lg casha

    *that makes me nobody so fast after*

  • Hier scheint es im Moment ( bedingt durch G8) wohl mehr Schüler als jemals früher zu geben , die freiwillig wiederholen... Man muss bedenken: es gibt ein Jahr weniger bis zum Abi- und der reifungsschritt fehlt vielen einfach...


    Meine Tochter ist auch eifnach nur faul.... Und hat keinen Bezug zurSchule überhaupt....weil sie nicht weiß was sie später damit mal anstrebt...Sie wird wohl wiederholen müssen wenn sie nix ändert an ihrem Arbeitsverhalten....Nachhilfe für die Lernfächer in denen sie schlecht ist möchte sie nicht... dann hat es auch keinen Zweck sie da anzumelden.


    .. Ich weiß nicht ob es so viel Unterschied macht ob man an einem anderen gymi wiederholt oder am selben . Sehe darin aber irgendwie keinen Sinn wenn es nicht massive Probleme mit Lehrern oder Schülern an diesem Gymi gibt..


    Abi ist heute schon lange nicht mehr Abi - leider --- Nicht mal Lehramt kann man in einigen Bundesländern ohne NC studieren. Und viele Betriebe nehmen in Ausbildung lieber einen motivierten Realschüler als einen mit hängen und Würgen sein Abi bekommenden Gymnasiasten..

  • [Hast du dich verschrieben, oder findet sie es doof das er woanders es nochmal versuchen soll? Was sagt denn ein Sohneman? Wie steht er zu einem Schulwechsel und der Wiederholung.


    Oje, hab mich tatsächlich verschrieben.... die Lehrerin ist gegen Wiederholen (sie meint, meistens würde man sich dadurch nicht verbessern) - und wenn ich ihm jetzt schon das GEfühl vermittle, dass ihm ein zusätzliches Jahr nicht schaden würde, würde er jetzt nichts mehr machen und total abschalten. Ich selbst kenn jetzt aber nur Beispiele - grad aus seiner Klasse- die die Schule gewechselt und wiederholt hatten und nun traumhafte Noten nach Hause bringen (statt 5 ne 2...). Kann also doch nicht immer nur schlecht sein...


    Mein Sohn sagt gar nichts dazu, er will nur nicht in die Klasse unter ihm, weil er da vor zwei Jahren mit einigen wohl leichte Differenzen hatte und sogar ein Junge dabei ist (allerdings wahrscheinlich nicht mehr lange...), der wohl zu Silvester einem Kumpel meines Sohnes ein Messer in den Oberschenkel gerammt hatte - als ich das hörte, war bei mir natürlich total Feierabend, ich hoff, dass der nie mehr an diese Schule darf, hab allerdings noch nicht gehört, was jetzt letztendlich mit ihm passiert aus nach dem 10-tägigen Schulausschluss...).


    Und ja- er ist ziemlich faul - allerdings bemüht er sich jetzt schon wieder mehr als in den letzten 2 Jahren und seine Lehrerin meinte, dass er jetzt auch wieder viel zugänglicher und vernünftiger wird, sie kann nichts Schlechtes über ihn sagen. Mathe peilt er tatsächlich nicht - er war seit der 6. Klasse nicht grad der Überflieger (das lag aber wirklich am Lehrer, der die Kinder einschüchterte - fragt mich nichts, ich hab keine Lust, euch das zu erklären - wenn ihr es nicht kapiert, müsst ihr halt auf die Hauptschule - und wehe, ihr sagt das euren Eltern!.... Beschwerden bei Elternabenden versiegten im Sande - so ist er halt und er ist krank und geht in 10 Jahren in Rente blabla...).


    Danach war es ein leichtes Gewürge zwischen 4 und 5, mit Nachhilfe. Letztes Jahr war okay, zwar ne 4 im Zeugnis aber eine gute.


    Er kapiert es wirklich nicht, vielleicht hat er auch nach der ersten Arbeit mit 6+ innerlich mit dem Thema (Funktionen, Kurvendiskussion, igitt, war ich selber halt auch unsagbar schlecht drin...) abgeschlossen - leider ist das halt der Hauptstoff in der Oberstufe und selbst durchschnittliche Schüler tun sich da wohl mittlerweile sehr schwer.


    Noch eine doofe Frage (hab ich trotz Info-Abend nicht ganz gepeilt...):


    Wenn man 4 oder 5 Kurse unterpunktet (also unter 5 Punkte) wird man nicht zum Abi zugelassen. Aber man kann da ja auch nochmal die Kursstufe wiederholen, oder?


    Und noch was: Falls er weiterkommt, hat er Sport als 4-stündiges Prüfungsfach gewählt. Nun hat er eine Verletzung am Knie - wird morgen genauer untersucht. Ist Sport nicht ein ziemlich riskantes Prüfungsfach - gerade wegen der Gefahr, dass man bei Unfällen/Krankheit seine Prüfung langfristig gar nicht machen kann und dann ewig auf seinen Abschluss warten muss? Andererseits ist das halt das einzig gute Fach - außer evtl. noch Bildende Kunst, wo er auch meist ne 1 hat...


    Ich danke euch schon mal sehr für eure schnellen Antworten!


    Minea

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  • Hmmm...hast du dich denn mal umgehört wie andere Schulen sind? Für ihn wird es nicht einfach sein sich an einer neuen Schule zurecht zu finden und gleichzeitig mit dem Stoff hinterherzukommen. Zumal dort dann eine Gemeinschaft besteht, und nicht immer ist es leicht da rein zu kommen.
    Ich würde dazu tendieren : a) er zieht weiter durch, reiß die A****backen zusammen und lernt
    b) eine Klasse wiederholen, aber zum Sommer hin.

  • In BaWü?


    Wie wärs mit EG/TG/WG?


    da kommen auch welche aus der Realschule dazu, Mathe wird vieles wiederholt um die Realschüler und Gymmis auf einen Stand zu bringen, außerdem kann er noch ne neue Fremdsprache anfangen (bei uns gabs Spanisch), da hat man dann kein "Pubertätsloch" und ausserdem neue Lehrer, dh kein Lehrer hat im Hinterkopf "der schreibt eh ne 5".


    Wiederholen halt ich auch für Blödsinn.


    Wär doch gut wenn er jetzt grad eh wieder Motivation bekommt? Zu lernen und dann wegen der Denkmuster der Lehrer keine besseren Noten zu bekommen ist der Inbegriff von Demotivation...

  • Bei der Großen, auch G8 BaWü, waren einige in der Klasse, die nach dem 1. HJ der 10. in die 9. Klasse wechselten, in der Hoffnung, sich in der 10. zu verbessern (Mittlere Reife) oder sich an ein Fachgymnasium angemeldet haben.


    In Mathe eine 6 und Oberstufe... da sehe ich schwarz: es gibt nur Leistungskursniveau. - Ein TG würde ich jedoch keinesfalls wählen.

  • Wenn dein Sohn freiwillig wiederholen will, muss er dies beantragen.


    Wenn er freiwillig wiederholt und dann trotzdem sitzenbleibt, hat er keinen Abschluss.
    Das ist viel zu riskant!
    Deshalb befürwortet es die Lehrerin nicht.


    LK Sport zu wählen, wenn man eine chronische Einschränkung hat, ist ebenfalls nicht anzuraten.
    Ist er sich darüber im Klaren, dass die zughörige Sporttheorie sehr lernintensiv ist?
    Ich erlebe es immer wieder, dass die Schüler/-innen ganz gut im Praxisteil sind, die Gesamtnote aber durch eine schlechte Theorienote versieben. Sporttheorie beinhaltet Humanbiologie, Physik (Bewegungslehre), dafür sollte er sich begeistern können.


    Er ist spitze in Kunst?
    Prima, ein tolles LK-Fach.
    Die Wahl schränkt aber die weiteren Prüfungsfächer stark ein.
    Um Mathe als Prüfungsfach kommt er nicht.



    Nachtrag. Zu diner frage: Ja, er kann die Klassenstufe wiederholen, wenn er zu viele Kurse unter 5 Punkten hat. (Wie viele das heute in BaWü sind weiß ich nicht, bei mir waren es damals 3, die man haben dürfte. das heißt es reicht nicht für alle 4 z.B. Mathekurse.)


    Meist ergibt sich dies in Jahrgangsstufe 13, dann wiederholt er diese, hat noch immer die selben Kurse zu bewältigen.


    Einige Schüler/-innen gehen mit einem schlechten Fach in die Abiphase, sie spekulieren darauf, dass sie nur hier unter 5 Punkten bleiben.
    Die Rechnung geht dann nicht auf, wenn noch ein weiteres schlechtes Fach hinzukommt.




    Mein Tipp:
    Weitermachen, nicht wiederholen, wenn er das Abi machen will.
    Gespräch mit Sport- und Kunstlehrkraft suchen.


    Sich informieren auf einem Wirtschaftsgymnasium oder Ernährungswissenschaftlichen Gymnasium.

    Einmal editiert, zuletzt von Korallenrot ()

  • n Mathe eine 6 und Oberstufe... da sehe ich schwarz


    jetzt ne 5-6 in Mathe? Die Oberstufe und ihrem Einstieg in die höhere Mathematik, das überlebt er nicht.


    Sollte er jetzt wiederholen muss er sich verbessern, selbst bei einem gleichen Schnitt heißt es
    Game-Over Player One!
    Wäre er technisch ambitioniert, wäre ein TG eine recht günstige Wahl.
    Viele die gefährdet wären ein allgemeinbildendes Abi zu erreichen,
    versuchen wenigstens die Fachhochschulreife übers TG/WG/EG zu sichern.


    Besprecht das mal.
    Wenn er freiwillig wiederholt, dann hat er wenigstens mit Erreichen des Klassenziels Stufe 10 die
    mittlere Reife.
    Schafft er es nicht und wiederholt ohne Erfolg, dann ist Hauptschulabschluss angesagt.


    Lotet aus wie die Anforderungen an Ihn bei allen Varianten gestellt sind.


    Viel Erfolg Euch

    Als der liebe Gott die Ehemänner kreierte,
    versprach er den Frauen,
    dass ideale Ehemänner
    an jeder Ecke der Erde zu finden sein werden.
    Und dann machte Gott die Erde rund.

  • Alle Fächer zwischen 3 und 4, nur in Sport eine 1-2. Der Horror: 5-6 in Mathe


    Die 5 in Mathe würde mir persönlich weniger Sorgen machen :frag
    bedenklich finde ich persönlich, dass er nirgendwo wirklich "gut" ist... ich glaube, ich würde mein Kind schon jetzt zum Halbjahr von der Schule nehmen, und versuchen, ihn auf der Realschule unterzubringen (wäre hier bei uns möglich)- dann hat er die Möglichkeit, zum Sommer wenigstens einen guten Realschulábschluss hinzulegen,
    und kann dann erneut in G9 aufs Gymi wechseln, wenn er denn mag....

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Luchsi, das geht so in BaWü nicht... eine 5 in einem Hauptfach muss mit einer 2 in einem anderen Hauptfach ausgeglichen werden... ansonsten hast du nicht bestanden und es gibt kein G9.


    Eine 5 in Mathe müßte mit einem anderen Pflicht-Prüfungsfach für das Abitur ausgeglichen werden: Deutsch, Englisch/Franz, oder eine Naturwissenschaft.


    Ein Wechsel auf die Realschule geht nur, wenn er in die 9. Klasse Realschule zurückgeht.

  • In BaWü?


    Wie wärs mit EG/TG/WG?


    Was ist das?


    Ich weiß nicht wie es in BaWü ist bzw. heutzutage. Aber meinerzeit war es so, das Gymnasien Schwerpunkte hatte. Ich war erst auf einer naja MINT-Oberstufe, und bin dann auf eine mit Kunst/Sport-Schwerpunkt, Kunst/Englisch hatte ich als LK, hätte aber auch Mathe statt Kunst machen können. War nämlich dort erheblich leichter.
    Das haben die Schulen nicht an ihr Banner gehängt, aber unter den Schülern/Eltern wußte man halt, wo was gefragt ist. Studiert habe ich dann Dipl.Ing. also ist es eigentlich wurscht. Nur wenn er so Probleme mit Mathe hat, ist es vielleicht woanders leichter?!

    Einmal editiert, zuletzt von Raanan ()

  • Eine 5 in Mathe hatte ich auch beim Eintritt in die Oberstufe... und eine in Französisch. Aber sonst eben auch jede menge 2er und 3er.... So konnte ich erstens ausgleichen und zweitens habe ich sowieso den Sprchlich gesellschaftswiss. Zweig gewählt für die oberstufe-- Als leistungskurse Englisch und Biologie- als Nebenfächer halt Gemeinschaftskunde und Kunst.... Und damit immerhin ein 2er Abi gebaut...


    Es kommt denke ich immer auch auf den Ausgleich an und darauf was man danach wählt an Fächern. Denn die Lehrer müssen zumindest hier in Niedersachsen für eine Versetzung mit zwei 5en der Meinung sein, daß man in der Oberstufe erfolgreich mitarbeiten kann....