Beiträge von Segelpapa

    Hallo,
    da klingt aber schwierig.


    Wenn ich das alles lese, habe ich den Eindruck, das alles schaffst du nicht allein. Ich meine nicht nur Schwangerschaft und Abi, das ist schon für sich eine Herausforderung. Ich meine, das Verhältnis zum zukünftigen Vater deines Kindes und wie du dich von ihm abgrenzen kannst.


    Du schreibst bei ihm von einem Wechsel zwischen Annäherung (möchte beim Ultraschall dabei sein) und dann wieder massiver Bedrohung. Er war bereits in psychiatrischer Behandlung. Wir wissen hier nicht weswegen, aber bei ihm scheint es ja vorzukommen, dass sich innerlich sehr schnell ein Schalter umlegt. Du selbst schilderst vielleicht eine Art "Co-Abhängige" Beziehung (Angst ihn zu verlassen, obwohl du genau weißt und wusstest, dass es richtig ist/war), aus der Du heraus willst und vor der du das Kind am liebsten völlig abschotten willst. Vielleicht ist das hier auch einer der Fälle, wo das richtig ist, mag sein.


    Hol dir Rat von einem Fachmann, wie du mit deinem ehemalign Freund umgehen sollst, vielleicht einen Familientherapeutisch ausgerichteten Psychiater. Wenn du keinen kennst, kann dir vielleicht euer Hausarzt jemanden nennen. Denn psychiatrisches Fachwissen kann hier wichtig sein. Vielleicht kannst du dort ja auch mehr über den Grund der psychiatrischen Behandlungen deines Ex-Freundes erzählen. Speichere die Bedrohungs-SMS und zögere auch nicht zur Polizei zu gehen um dich dort beraten zu lassen.


    Liebe Grüße,
    Segelpapa1

    Hallo,
    ohne die Umstände genauer zu kennen. Ich gehe einmal davon aus, dass es (wie normalerweise) keine grundlegenden Bedenken gegen den Vater der Kinder gibt.


    Die Kinder spüren (auch nonverbal) sehr genau, was die Eltern hören wollen. Überleg einmal, ob Du selbst es innerlich willst, dass das 3 jährige Kind beim Vater übernachtet, oder nicht. Was Du Dir dann ehrlich antwortest, das spürt das Kind und verhält sich entspechend.


    Ich schließe mich deshalb den Vorschlägen der anderen an. Mach dem Kind (und auch Dir selbst) durch Wort und Tat deutlich, dass es beim Vater übernachten wird, dass es gut so ist und dass es mit den anderen Kindern (und nicht vorher) abgeholt wird.


    LG,
    Segelpapa1

    ...Den Vertretungslehrer in Sport hat er dae Tag gefragt, ob er überhaupt studiert hat und Sport unterichten darf, ansonsten würde er nicht mit machen ! So reagiert er immer, wenn sich was in seinem liebgewonnenen Alltag was ändert!

    Problem mit Humor angegangen. :-)

    Meine Tochter fällt aber immer mal wieder in der Schule aus, wegen schlechter Werte, da sie dann echt auch flach liegt. Ab einem bestimmten Wert geht kein Sport mehr etc. Jede kleine Erkältung verhaut ihre Werte, da muss sie viel eher mal zu Hause bleiben. Da werden wir dann immer schräg angeguckt, so ala, die schwänzt. ...

    Dickes Fell und schräg gucken lassen. Ihr wisst, was richtig ist.


    Was die Leute reden, ist mir persönlich mittlerweile egal, solange es nicht Freundschaften, Verabredungen etc. meines Sohnes negativ beeinflusst oder von meinen Sohn gespürt wird. Ich gehe (bewusst) nicht mit einer Diagnose hausieren. Ich sage anderen Eltern, wenn er sich verabredet, dass er es braucht, sich draußen zu bewegen, am besten am Anfang einer Verabredung und dass ich, wenn Kinder zu uns kommen, die auch erst einmal nach draußen lasse zum Fußballspielen, Radfahren, etc.. Das finden die dann in der Regel auch gut.


    LG
    Segelpapa

    Blutzuckerwert bei fast 600 :crazy .
    Wir waren insgesamt sicher 2 Stunden am Telefon, bis die Werte wieder stimmten und das Problem behoben war.
    ...


    Ich fände es insgesamt einfach wichtig, wenn Pädagogen während der Ausbildung über die gängigsten Krankheiten informiert würden. Und es gehört auch zum Job eines Pädagogen, finde ich, sich zu informieren, wenn ein Kind eine Krankheit hat. Das würde schon so vieles erleichtern.

    Ja. Über Notfallmaßnahmen sollten sie Bescheid wissen, bzw. was tun bis ein Arzt kommt. Einen BZ sollten die Lehrer aber lieber nicht einstellen. Ihr habt Schulung und Erfahrung und wisst, wie ihr vorgehen müsst und was ihr den Lehrern sagen müsst. 600 ist schon ganz ordentlich und wenn ein Lehrer anfangen soll sich über Insulindosierungen und Kaliumabfall etc. Gedanken zu machen, ...das kann nur schief gehen.


    LG
    Segelpapa1

    PS: ... stellt sich mir gerade die Frage, wie man das so schafft: Vollzeit arbeiten und gleichzeitig voll da sein fuer ein Kind, was wahrscheinlich immer etwas extra Aufmerksamkeit braucht und vielleicht auch mehr Flexibilitaet erfordert. Wie macht ihr das? Halbtags arbeiten kann ich mir noch ganz gut vorstellen, aber bei Vollzeit streich ich gerade fast die Segel... Wenn meine Tochter im Haus ist, komm ich eigentlich zu nichts. Man kann sie nicht wirklich aus den Augen lassen, denn dann langweilt sie sich und stellt sonstwas an oder aber sie ist nach dem Kindergartentag ueberstimuliert (sensorisch) und naja... ihr wisst schon. Schlaf braucht sie nur sehr sehr wenig. Ich bin froh, wenn sie dann gegen 21 Uhr nochwas endlich im Bett liegt, aber dann bin auch ich alle. Bin fuer Tips, wie man das meistern kann (und gleichzeitig selbst stark bleiben kann) sehr dankbar.

    Ich arbeite Vollzeit, habe aber mit Telearbeit und Gleitzeit einen dafür idealen Arbeitgeber. D.h., dass ich an den "Mama-Tagen", abends (wenn ich nicht müde bin), in der ersten Hälfte der Großen Ferien (Mama-Zeiten) etc. Stunden aufholen kann.


    Es ist aber oft ein ausgeklügeltes Zeitgeschachtele. Abholen von der Schule um 13:15 nach dem Mittagessen (OGS habe ich über ein Jahr lang versucht, ging aber nicht, mein Sohn hat dort die Hausaufgaben regelmäßig nicht geschafft, war dann selbst frustriert etc. zu Hause geht das viel besser). Während er Hausaufgaben macht, kann ich auch am PC arbeiten, allerdings kann ich in der Zeit oft nicht Dinge machen, für die ich durchgehend sehr konzentriert sein muss. Einkaufen ist immer während der 30 Minuten Gitarrenstunde, während der 45 Minuten Tennis bzw. während des außerschulischen Lese-Rechtschreib-Trainings. Haushalt geht, wenn ein anderes Kind zum Spielen da ist.


    Wenn mein Sohn allein zu Hause ist und keine Hausaufgaben macht, ist an Arbeiten nicht zu denken.


    Viele Grüße,
    Segelpapa1

    Ich würde mir etwas mehr Aufklärung an den Schulen wünschen.
    ...
    Klar hat ein Lehrer extra Arbeit damit, aber dann gehört er auch extra geschult und muss sich der Herausforderung stellen, ich hab auch nicht immer nur bequeme Kunden. Lehrer, die sich in die Thematik eingearbeitet haben, haben selbst auch viel weniger Stress mit den AD/HS Kids.


    vanilla

    Das unterschreibe ich gern. Die Direktorin bei uns war bis zu ihrer Pensionierung sehr erfahren im Umgang mit ADS Kindern und mein Sohn hat sie geliebt. Bei der Klassenlehrerin danach musste ich dann "schulen" und habe ihr spezifisch für die Lehrer und Schule konzipierte Materialien herausgesucht und gegeben. Meine Erfahrung ist eher, dass die Lehrer mitziehen, wenn sie das Gefühl haben, die Eltern sind engagiert, kümmern sich auch außerschulisch und haben aber auch Verständnis für die Probleme der Schule mit ihrem Kind. Die Klassenelehrerin war sehr dankbar für die Materialien und hat sehr schnell Dinge umgesetzt.


    Viele Grüße

    Der Umgang mit Ads-Kindern muss zur Selbstverständlichkeit werden und nicht mehr als störende Zusatz(rand)belastung empfunden werden.

    ADS Kinder sind eine erhebliche Zusatzbelastung für Lehrer im Schulalltag. Es war in den Gesprächen mit der Klassenlehrerin meines Sohnes sehr wichtig, dass ich das von meiner Seite aus auch so angesprochen habe und mich für ihre zusätzliche Kraftanstrengung bedankt habe. Verständnis für ADS haben heißt auch Verständnis für die Menschen zu haben, die sich im Umgang mit den Kindern zuätzlich anstrengen (müssen).


    Viele Grüße,
    Segelpapa1

    Hallo,
    nun will ich mich noch mal melden.


    Ich sehe ja, dass es irgendwie gut gemeint war und das freut mich als (alleinerziehender) Vater eines ADS Kindes auch. Trotzdem meine ich aber, dass vieles im Beitrag am Kern unserer tagtäglichen Problematik vorbeigegangen ist und sogar ein falsches Bild entwirft.


    Zum Beispiel: Wenn ein ADS Kind im Impuls ein anders Kind ohne äußerlich plausiblen Grund verletzt, dann wäre es falsch zu sagen, wir tolerieren das, weil ein ADS Kind eben so ist und in seiner Andersartigkeit die Gesellschaft sonst bereichern kann. Nein, dann muss ich mit dem ADS Kind arbeiten, an der Impuls-Kontrolle, muss mit ihm die Situation analysieren um durch Verhaltenstraining Wege zu finden, dass es lernt, dass es zu solchen Situationen nicht mehr kommt. Ein Apell an die Eltern (wie in dem Beitrag) doch das Kind nicht zu "bekämpfen" geht meiner Meinung nach völlig an dem vorbei, was wir tagtäglich tun und tun müssen. Ein ADS Kind zu haben bedeutet fortwährende Detailarbeit, bedeutet sich Wissen anzueigen, das Gespräch mit Fachleuten und Schule suchen und fördern, hinterhersein und und und...


    Und wenn ich dann lese, nur die Gesellschaft muss sich ändern und die Einstellung der Eltern, dann hätte das Kind auch kein Problem mehr, dann hat das mit der Lebensrealität von meinem Sohn und mir und dem was wir (beide) tagtäglich leisten müssen wenig zu tun. ADS ist nicht gesellschaftlich bedingt, ist nicht eine reine Einstellungssache. Wichtiger als Toleranz finde ich Fachwissen bei den Lehrern, Kenntnis über Verhaltensmaßnahmen, Sitzordnung, etc. . Da muss man täglich hinterhersein. Kinder leiden auch unter der Situation, weil sie doch merken das manches nicht so funktioniert wie bei anderen, dass sie Zusatzarbeit machen müssen, dass sie es vor der Turnstunde nicht schaffen sich umzuziehen, weil sie abgelenkt sind, haben Versagensängste, glauben sie können nichts etc..


    Bei einem Kind mit Asthma würde man auch nicht sagen, die Eltern sollen das nicht "bekämpfen" weil das Asthmakind so wie es ist eine Bereicherung für die Gesellschaft sein kann. Ihre Probleme sehen und helfen muss man den Kindern und fördern muss man sie.


    Nichts für Ungut


    Segelpapa1

    "Dass die Kinder in solche Nöte (soziale Ausgrenzung, Angst) kommen, hängt doch mit den festgefahrenen und intoleranten Einstellungen der Menschen zusammen."


    Wenn ein Kind sich in der Schule nicht konzentrieren kann und merkt, dass es den Schulstoff einfach nicht mitkriegt und merkt, dass es deshalb etwas nicht versteht, das alle anderen Kinder verstehen, dann kommt es zu Versagenserfahrungen etc. Das hat nichts mit "festgefahrenen und intoleranten Einstellungen" zu tun und nichts mit "Bekämpfen". Ein solches Kind hat das Recht auf Hilfe. Man muss die Probleme des Kindes sehen und ernst nehmen. Wer sich mit einem Blick auf die Gesellschaft zufrieden gibt, der hat sich vom Kind schon entfernt.


    Viele Grüße

    "...Deshalb wird das, was neu ist, bekämpft....Ihr Mütter und Väter, die ihr Ads-Kinder habt: ... Der "Fehler" liegt in unserer Einstellung, nicht in den Kindern....Vielleicht wäre es sinnvoller, dafür zu kämpfen, dass diese Kinder so sein dürfen, wie sie sind, sie zu integrieren, anstatt die unbequemen Anteile in diesen Kindern und damit sie selbst, zu bekämpfen."


    Ich sehe hier nicht viel Verständnis dafür, welche Schwierigkeiten es den Kindern bereiten kann ADS zu haben. Dass Kinder darunter leiden, wenn sie kaum Freunde haben wegen ihrer impulsiven, oft sozial unverträglichen Art. Es wird von "Bekämpfen" der Schwierigkeiten gesprochen und nahegelegt, dass es vielleicht nicht nötig sei statt von "fördern". Der Begriff "Bekämpfen" kommt in einem "Förderkonzept" nicht vor.


    Viele Grüße,


    Segelpapa1

    Hallo,


    Du schreibst "Ich habe kein Ads-Kind und weiß daher kaum wirklich, wovon ich rede." Ja, scheint so.


    1/3 der Kinder mit AD(H)S machen keinen Schulabschluss, die Kinder haben ein erhöhtes Risiko für Drogensucht, Kriminalität. Sie haben Schwierigkeiten im sozialen Kontakt mit anderen Kindern unter denen sie leiden, haben Konzentrations- und Lernschweirigkeiten unter denen sie leiden. Vielleicht 1/3 hat gleichtzeitig eine Lese-Rechtsschreib-Schwäche, unter der sie leiden können und die sie ohne Förderung in ihrer Entwicklung hemmt.


    Die Idee solchen Kindern nicht helfen zu wollen durch spezifischen Förderung von Teilleistungsschächen, ihr Selbstbewusstsein zu stärken, bei ihnen therapeutisch Selbstkontrolle, Selbstorganisation, sozialverträgliches Verhalten zu verbessern, ihnen einen Schulabschluss und eine Ausbildung zu ermöglichen, sei es durch Wahl der Schulform durch Verhaltenstherapie, durch Medikamente, ... für eine solche Idee diese Kinder nicht fördern zu wollen habe ich kein Verständnis.


    Viele Grüße


    Segelpapa1