Die Therapeutin ist nicht feige, sie sagte nur, es schadet Tochter, wenn sie sieht, dass ein Gespräch zu viert oder auch zu dritt nur mit dem Vater kein Ergebnis bringt, obwohl die Therapeutin dabei ist, die für die Tochter ja eine Stütze sein soll. Es wirft Tochter zurück in ihrem Vertrauensverhältnis zur Therapeutin, das will sie nicht riskieren.
Also so ähnlich, wie Volleybap das auch formuliert hat.
In einem zumindest in der Vorerwartung der Tochter eher streitigen Gespräch sind Tochter und Vater alles andere als auf Augenhöhe. Der Vater scheint ja, wenn ich Deine Beschreibungen richtig interpretiere, Sophina, solche Gespräche zu beherrschen, zu bestimmen und seine Meinung sehr plakativ und monologartig auszudrücken oder das Gespräch abzubrechen.
Wer schützt da das Tochterkind? Ein der Tochter fremder oder ziemlich fremder Gesprächsmoderator, der in der Sache nur aus Aktenlage kundig ist? Ich habe aus Deinen Beschreibungen nicht den Eindruck, als ob die Bewältigung und der Umgang mit diesen Gesprächen Dir einfach fällt. Und das soll die Tochter dann können?
Der Mediator arbeitet bei der Familienberatungsstelle und hat ein pädagogisches Studium absolviert. Wir sind ja wie gesagt nicht dazu gekommen die Einzelheiten zu klären, weil der Ex gegangen ist, aber ich denke, der Mediator wird einen Vorschlag haben, zumal er in der Sitzung davor schon angedeutet hatte, dass für ihn bestimmte Bedingungen gegeben sein müssten, bevor er ein solches Gespräch gut für's Kind findet.
Ich weiß echt nicht, wie man den Knoten lösen soll. Umgänge müssen laut Therapeutin stattfinden, Eltern müssen laut Therapeutin ihre Konflikte lösen und da ich der Therapeutin glaube und mir Tochters Wohl wichtig ist, kann ich nicht den Kopf in den Sand stecken.
Aber wie ich mit einem Menschen, den Du oben sehr gut charakterisiert hast, Konflikte lösen soll, was mir in 12 Jahren Ehe auch schon nicht gelungen ist, das ist mir ein Rätsel. Ich werde bei mir bleiben, strukturierte Redezeit einfordern und mich auf keine "faulen Kompromisse" einlassen, sondern nur auf Kompromisse, zu denen ich wirklich ja sagen kann. Nur ob wir so jemals zu einem Ergebnis kommen, glaube ich halt nicht. Da ist er nicht der Typ für.