Hallo liebe Korsula,
ich habe deinen Beitrag jetzt erst gesehen, aber so alt ist er ja nicht, vielleicht ist das Thema noch aktuell. Bei meiner Scheidung stand ich auch vor einigen finanziellen Schwierigkeiten und vielleicht bringen dir einige meiner Tipps etwas:
Zuerst kannst du mal überschlagen, was dich die Scheidung kosten wird. Die Gebührenordnung, von der hier einige sprechen, wurde online teilweise in Rechner für Scheidungskosten übertragen. Ich habe dir mal einen verlinkt. Im Wesentlichen geht es um eure Gehälter der letzten Zeit, aus denen kann man dann die Standardkosten errechnen. Du musst bedenken, dass die Scheidung immer teurer wird, je mehr ihr euch vor Gericht streitet. Das Gericht und die Anwälte verdienen quasi an euren Problemen. Auch, wenn es schwer fällt, ist es also gut, wenn ihr euch vorher zusammensetzt und über die einzelnen Punkte redet. Gerade beim Sorge- und Umgangsrecht kann ich das aus eigener Erfahrung nur empfehlen. Das alleinige Sorgerecht bekommt er eher nicht zugesprochen, du misshandelst das Kind ja nicht und nur weil du weniger Geld hast, bist du keine schlechte Mutter! Das kann er sich also von der Backe machen. Aber für unsere Kinder war es super belastend zu sehen, dass Mama und Papa um sie streiten. Sie machen sich dann Vorwürfe, dass sie vielleicht der Grund für den Streit und damit für die Trennung sind. Als Eltern und Erwachsene ist es unsere Aufgabe, die Kinder aus unseren Problemen rauszuhalten. Ich kann euch echt nur ans Herz legen, vernünftige Regelungen für den Umgang zu finden und dabei aufeinander zuzugehen. Ehrlich gesagt: Auch du. Es muss nicht unbedingt sein, dass das Kind bei der Mutter lebt und jedes zweite Wochenende beim Vater ist. Aus den Zeiten, dass man als Frau zwingend Hausfrau und Mutter ist, sind wir raus. Vielleicht ist eine 50:50 Aufteilung ja besser? Vielleicht hat er auch nur Angst, euren Sohn zu verlieren, weil du als Frau klassischerweise in der besseren Position bist, wenn es um Kinder geht?
Wenn alles nichts hilft, lest mal zur Mediation nach. Das ist quasi betreute Problemlösung. Kostet auch einiges, ist aber immer noch günstiger als vor Gericht. Und hier ist wieder der Vorteil, dass ihr zum Schluss eure eigene Lösung findet und euch niemand vorschreibt, was das beste für euch ist. Vielleicht kann dein Ex ja auch etwas mehr von den Kosten tragen, wenn er mehr Geld zur Verfügung hat? Es sollte ja auch in seinem Interesse sein, dass ihr euch einigt.
Und wir haben damals den Versorgungsausgleich ausgeschlossen, das hat uns auch einiges an Geld erspart. Hier würde ich mich aber mal bei einem Anwalt beraten lassen, das sollte man nicht leichtfertig machen. Bei uns ging es, weil wir beide gearbeitet und in die Rentenkasse eingezahlt haben. Wir haben uns quasi selbst absichern können. Also das ist ein Punkt, an dem man sparen kann - aber es kann auch das klassische "Sparen am falschen Ende" sein.
Update uns doch mal, wie hat sich eure Situation entwickelt?