Beiträge von Himbeereis-mit-Sahne

    Ich kann dich total gut verstehen. Die Rechtslage ist da schon etwas ungünstig, zumindest in dem Fall, wo das Wohneigentum nur einem Elternteil gehört.

    Moralisch und logisch gesehen wäre es wahrscheinlich schon besser, wenn das Kind bei dir bleibt.

    Was natürlich auch gar nicht geht, ist, wenn die Schwiegermutter dich beim Kind schlecht macht. Das ist tatsächlich auch rechtlich verboten. Aber es ist wahrscheinlich schwer das nachzuweisen.

    Hattet ihr schon den Termin bei der Beratungsstelle? Wie ist es gelaufen?

    Danke für Dein Verständnis. Nachweisbar ist ja im Endeffekt kaum etwas, was "nur" gesprochen wurde.

    Mein Mann schießt im Moment einen Vogel nach dem anderen ab und gibt mir dafür die Schuld.

    Ich habe mich mittlerweile auch bei einem sehr erfahrenen Familien-Anwalt beraten lassen. Der sieht die ganze Sache ausgesprochen klar, dass unser Sohn bei mir wohnen wird und würde einen Eilantrag bei Gericht beantragen.

    Der Termin heute bei der Beratungsstelle war "für die Katz". Mein Noch-Mann erzählte der Dame, dass es für ihn völlig neu ist, dass wir uns endgültig trennen und drückte auf die Tränendrüse. Als ich von den Problemen berichtet habe, hat er mich als Lügnerin dargestellt (ich würde komplett übertreiben etc.).

    Heute Abend wird es nochmal ein klärendes Gespräch zwischen uns geben.

    Das dachte ich auch gerade. Nicht falsch verstehen - meine Trennung liegt fast 17 Jahre zurück. Es war irgendwie unausgesprochen klar, dass die Kinder bei mir bleiben. Mein Exmann war Vollzeit berufstätig; ich gar nicht. Alles andere hätte mir auch das Herz gebrochen. Und weil das so war, hatte ich auch auf dem Schirm, dass es auch für meinen Exmann vielleicht nicht so leicht war, die Kinder nicht mehr selbstverständlich jeden Tag zu sehen. Auch wenn er das nie so geäußert hat. Wir haben eine Regelung gefunden, die über das damals übliche "Alle 14 Tage am Wochenende" etwas hinaus ging. Wir wohnten eine ganze Zeit lang nach der Trennung und nachdem das Haus verkauft war, drei Minuten Fußweg voneinander entfernt; so dass die Kinder theoretisch immer mal rüber konnten.


    Hier hast Du Tatsachen geschaffen; in dem Du die neue Wohnung schon angemietet hast? So habe ich es zumindest verstanden. Und dass, entweder, ohne vorher mit Deinem Mann zu reden, oder sogar in dem Wissen, dass er es anders möchte. Stelle Dir das mal anders herum vor. Wie würdest Du da reagieren?

    Wäre es noch eine Möglichkeit, wie schon geschrieben wurde, dass Du das wieder änderst und in eine eigene Wohnung näher am jetzigen Haus ziehst?

    Wegen dem Wohnort-Wechsel: Ich hatte gerade oben schon mit geantwortet :-) Ich hoffe es ist ok, wenn ich nicht direkt nochmal antworte.


    Unserer Ehe ist seit Jahren schon mehr als schlecht. Er hat zwar überall erzählt, dass die Ehe nicht mehr hält, aber er wollte nie über die tatsächliche "Durchführung" reden. Körperliche Ausraster seinerseits sowie Bedrohungen "zierten" das Ganze. Details erspare ich jetzt mal. Als ich dann gemerkt habe, dass es so nicht mehr geht, habe ich kurze Zeit später die Wohnung angeboten bekommen. Er wollte nie darüber reden, also habe ich dann auch Tatsachen geschaffen. Ich hätte mir vorher auch schon konstuktive Gespräche gewünscht, die aber jedesmal im Keim erstickt wurden.

    Kurz zum Thema wegziehen: ich hatte Anfangs auch überlegt, hier im Ort zu bleiben. Leider ist es nicht immer so einfach, 1.) eine Wohnung in unserem Ort zu finden (<300 Einwohner) und 2.) wird hier im Dorf schon - dank meiner Schwiegermutter - schlecht über mich und meinen Sohn geredet. Es gibt noch viele weitere Gründe, warum ich nicht hier im Dorf bleiben möchte, möchte das aber jetzt nicht weiter ausführen.


    Mein Mann hat bisher überhaupt kein Verantwortungsgefühl gezeigt. Für ihn ist es immer nur wichtig, Spaß zu haben. Da fliegen zB beim Essen Besteck, Nahrungsmittel oder Abfall durch die Gegend. Aufräumen? Fehlanzeige. Bin ich mehrere Tage nicht da, dann wird generell vor dem TV gegessen, und zwar Nutellabrot oder frittierte Lebensmittel. Unter der Woche kommt Sohn nicht vor 22:30 Uhr ins Bett, weil man ja zB noch Essen gehen muss.


    Zudem ist es ist eben so, dass er durch seine Selbstständigkeit sehr oft überhaupt keine Zeit hat. Die letzten Jahre war ich es, die sich um unseren Sohn gekümmert hat, daher habe ich ja auch nur einen Halbtagsjob und bin dadurch nachmittags zuhause.


    Generell empfinde ich es als ein schwieriges Los, als Frau (die sich die ersten 8 Jahre nur ums Kind gekümmert hat) ausziehen zu müssen (das Haus gehört meinem Mann) und deshalb "bestraft" zu werden, weil man das gewohnte Umfeld nicht mehr bieten kann.

    25 km ist nicht die Welt. Wäre es für dich möglich die Strecke zu pendeln. Zu bedenken ist auch das wenn du die Entfernung schaffst du das Kind gegenfalls das Kind ihm immer bringen musst auch unter der Woche.

    Selbstverständlich kann ich ihn fahren, genauso geht es aber auch anders herum. Wir sind beide mobil und haben ein eigenes Auto.

    Na ja, 25 km sind ja nicht aus der Welt... Da kann man ggf. ja unter der Woche noch Mal ne Nachmittag machen und eine gemeinsame Betreuungslösung finden.

    Der Schulwechsel steht ja dann wahrscheinlich im nächsten Sommer so oder so an. Vielleicht kann man da eine Übergangslösung finden?

    Versucht wirklich erstmal mit Hilfe (Erziehungsberatung oder ähnliches) eine Lösung zu finden. Das Gericht schickt euch sonst ggf. auch erstmal dorthin.

    Danke :-) Schulwechsel ist erst in zwei Jahren, dh er kommt jetzt in die dritte Klasse. Wäre meiner Meinung nach besser gewesen, das jetzt durchzuziehen. Ich hätte auch überhaupt kein Problem, wenn er nachmittags mal zum Papa dürfte. Mir geht es nur um das beständige und das scheint mir bei meinem Mann das Problem zu sein.

    Danke für Deine Einschätzung.


    Wir haben nächste Woche einen Termin bei einer Beratungsstelle. Mein Ziel ist es sicher nicht, vor Gericht zu gehen. Vermutlich wird es aber darauf hinausgehen, da mein Mann aktuell keinen Milimeter von seinem Standpunkt abrückt...

    25 km einfache Strecke. Einigung ist aktuell aussichtslos. Leider.

    Hallo,

    kurz zu mir bzw. uns: Mein Mann und ich sind beide Mitte 40 und haben einen 9-jährigen Sohn. Leider ist eine Trennung unumgänglich. Bisher haben wir zusammen in seinem Haus auf dem Land gewohnt. Meine 87-jährige schwerkranke Schwiegermutter wohnt noch im selben Haus in einer Einliegerwohnung. Ich habe durch ganz großes Glück eine passende Wohnung in meiner Heimatstadt gefunden. Ab 1. August kann ich dort einziehen.


    Ich möchte gerne unseren Sohn mitnehmen, was mein Mann aber vehement ablehnt.


    Er ist der Meinung, dass ein Schulwechsel sowie die neue Umgebung für unseren Sohn eine Katastrophe wäre. Er ist relativ schüchtern und hat aktuell einen besten Freund, mit dem er zusammen in die gleiche Klasse geht. Ist dieser krank, spielt er nicht mit anderen Kindern sondern isoliert sich eher.

    Es ist aber nicht so, dass er in einer völlig fremden Umgebung keine Kontakte findet. Das habe ich selber erlebt, als ich mit ihm vor einem Jahr in Mutter-Kind-Kur war. Nach zwei Tagen hatte er einen besten Freund, mit dem er dann alles gemacht hat. Auch Ferienprogramme oder andere Aktivitäten sind kein Problem. Er braucht halt eine Bezugsperson, findet diese aber eigentlich relativ schnell. Von daher sehe ich dem Schulwechsel jetzt nicht so kritisch gegenüber.


    Unser Sohn hängt zudem sehr an meiner 87-jährigen Schwiegermutter (die im Haus wohnt). Leider gibt es zwischen ihr und mir seit einigen Monaten starke Spannungen, weil sie ständig über mich bei unserem Sohn gelästert hat. Sie tut das auch im Ort. Es geht bei ihr in die Richtung Demenz oder Altersstarrsinnigkeit. Kurzum: wir reden nicht mehr viel miteinander. Trotz alledem lasse ich unseren Sohn zu ihr nach unten, sie unternehmen auch ab und zu was miteinander. Mir geht es in dem Fall nicht um mich, sondern um den Sohn. Er kann ja nichts dafür, dass sie so ist.


    Mein Mann ist auf den ersten Blick ein toller Papa: er unternimmt viel mit ihm, geht wandern und macht jede Menge Quatsch mit ihm.


    "Unangenehme" Dinge musste bisher ich übernehmen. Ich muss ihn ermahnen, dass er seine Hausaufgaben macht. Ich muss danach schauen, dass er seine Sachen aufräumt. Usw. Wenn ich mal ein paar Tage nicht da bin, gibt es jeden Tag Essen aus der Fritteuse (mein Mann kann und will nicht kochen), es wird nichts aufgeräumt und er geht erst spätabends (gegen 23 Uhr) ins Bett (auch wenn Schule ist). Bin ich da, ist es jeden Tag ein Kampf, dass er früher ins Bett geht. Papa will ja noch mit ihm Quatsch machen und puscht ihn abends nochmal richtig auf. Mein gekochtes Essen (normale Hausmannskost) wird meistens von ihm verachtet, mein Sohn geht mittlerweile in die selbe Richtung. Mein Mann macht sich meistens dann für sich nochmal später Pommes oder Schnitzel aus der Fritteuse. Mein Sohn findet das natürlich prima und würde am liebsten auch bei Papa mitessen. Kurzum: mein Mann ist für alles zuständig, was lustig ist und Spaß macht. Und ich bin die "Dumme", die ihn ermahnen muss, dass er seine Hausaufgaben macht und seine Schuhe an den Platz stellt.


    Daher bin ich auch der Meinung, dass es besser ist, wenn unser Sohn bei mir seinen "geregelten" Ablauf hat und mit Papa dann am Wochenende Spaß haben kann. Zudem wohnen in meinem Heimatort meine Mutter und meine Schwester, die beide als Betreuung in Frage kommen, wenn ich mal nicht könnte. Unser Sohn geht zu beiden sehr gerne hin und war dort auch schon ein paar Tage alleine. In meinem Heimatort kann er alles zu Fuß erledigen (hier im Dorf gibt es nichts). Ich selber arbeite halbtags vormittags und noch ein paar Stunden im Homeoffice (das kann ich mir auch zeitlich gut einteilen).


    Mein Mann ist in Vollzeit selbstständig. Es gibt Monate, da hat er weniger zum tun, da kann er sich sicher mehr um den Sohn kümmern. An manchen Monaten aber hat er überhaupt keine Zeit und arbeitet von früh morgens bis spät abends durch. Er muss zeitlich sehr flexibel sein, die meisten Termine hat er abends oder am Wochenende. Er meint, dass er das ja auch ab sofort steuern könnte oder dass er den Sohn dann in seine Firma mitnehmen kann. Er könnte ja dann dort in der Küche die Hausaufgaben machen, wenn er gerade mal einen Termin hat. Mein Mann hat aktuell (außer seiner 87-jährigen Mutter) keine Betreuungsmöglichkeiten für unseren Sohn.


    Mich würde jetzt einfach mal Eure Sicht der Dinge wissen: inwieweit ist mein Wunsch gerechtfertigt, dass unser Sohn mit mir wegzieht? Wie groß ist die Gewichtung mit der gewohnten Umgebung? Würde das ganze gerichtlich geklärt werden, was muss ich beachten?

    Gruß

    Himbeereis