Hallo Sarah,
das klingt ganz nach dem Schauspiel, welches ich hier hatte. Und sorry, aber ich finde das Du Dich unter Wert verkaufst wenn Du nur auf SEINE Wünsche eingehst. Es geht um die Kleine, nicht um Dich oder ihn. Zu Beginn meiner Trennung sowie Neuausrichtung meines Lebens wurde mir als erste der Begriff Kontinuität um die Ohren gehauen. Meint ein festes Gerüst, an dem sich alle Beteiligten bewegen müssen, nicht nur Du&die Kleine.
Ich habe die Faxen mit meiner Exfrau auch durch.
Dadurch, das ich alles machen sollte um den Kindern den Kontakt mit der Mutter zu ermöglichen, bin ich auch auf alles eingegangen was sie wollte. Da kamen dann so Eskapaden wie Montag Abends um halb 7 abholen, damit sie morgens von ihr aus in die Schule fährt. Vorerst fand ich die Idee auch gut, aber dann wurde es mal halb 8, oder ich bekam um halb 7 nen Anruf das es nicht klappt (und ich hatte natürlich nichts gekocht ) etc.pp...
Obwohl die Vereinbarung zusammen mit dem Jugendamt getroffen wurde (Ich hätte es jederzeit ablehnen können), hat sie sich nicht daran gehalten. Mein großer Vorteil in der Sache war der, das ich von Anfang an eine Familienhilfe hier hatte die sämtliche Eskapaden mitbekommen und dokumentiert hat. Sie hat mir nie Vorgaben gemacht sondern nur Tipps und Impulse gegeben den Umgang in geregelte Bahnen zu lenken. Ein Sprechen war mit ihr ebenfalls unmöglich also bin ich komplett auf WhatsApp umgestiegen um zur Not auch meiner Ex zeigen zu können das eine Absprache sehr wohl stattgefunden hat.
Da dieses ewigen hin&her auch bei den beiden Mädels Spuren hinterlassen hatte (Sie haben sich selber beschwert wenn Mama mal wieder nicht kam) habe ich mich erneut mit dem Jugendamt in Verbindung gesetzt um ein neues Programm zu erstellen. Diesmal aber ausschließlich nach meinen Wünschen da hier der Mittelpunkt der Kinder ist und wir es nich mögen wenn uns da reingefunkt wird.
Ich habe es sachlich und emotionslos erklärt, das ich hier ein geregeltes Programm jede Woche haben muss. (Ich ging nebenbei noch 8 Std/Tag arbeiten)
Ich verwies auf die Kontinuität im Leben der Kinder und habe verlangt, das zusammen ein fixer (!) Plan aufgestellt wird wer wann die Kinder wie hat damit alle 4 planen können. Das stiess auf offene Ohren beim JA und wir haben uns geeinigt, nunja sie hat nachgegeben. Nun habe ich es schriftlich das die Kinder Freitags bis 18:30 abgeholt werden müssen und Sonntags ab 15 Uhr zurück zu mir müssen. Das im 14tg Rhythmus. Absprachen ausser der Reihe werden nicht (mehr) über die Kinder geregelt sondern schriftlich mit mir. Anfangs bin ich Punkt 18:30 mit den Kids essen gefahren sofern die Mutter nicht hier war ohne mich über den Grund zu informieren.
Ist 2 mal passiert, dann hatte die Mutter es gelernt und war pünktlich. Kam sie auf die Idee mir die Kids ohne Vorwarnung Sonntags morgens zu bringen (wo sie wusste das ich nicht zu Hause war) stand sie vor geschlossener Tür. Ist einmal passiert, danach wurde ich im Vorfeld informiert und konnte entscheiden ob ich zu Hause bin oder nicht. (Meistens war ich das ja).
Es hat lange gedauert bis ich das alles auf Papier hatte und die Kindesmutter sich endlich an die Regeln gehalten hatte, irgendwann hat sie (glaub ich) kapiert das es besser für alle ist, wenn wir beide friedlich im Sinne der Kinder zusammenarbeiten. Das funktioniert nun nach gut 1,5 Jahren und hat das Stresslevel zwischen den Eltern der Kinder (und somit auch der Kinder) maßgeblich reduziert.
Du bist der Lebensmittelpunkt der Kleinen, Du machst die Regeln! Natürlich immer im Sinne des Kindes, nicht um Dir oder ihm einen Gefallen zu tun, oder dafür zu Sorgen das sich einer von Euch Erwachsenen besser fühlt.
Hätte meine Exfrau darauf bestanden das ich sie samt Kinder das Wochenende begleite hätte ich ihr einen Vogel gezeigt. Entweder sie bekommt es vollumfänglich hin...oder sie lässt es! Ich bin doch nicht ihre Haushaltshilfe weil sie nix auf die Reihe bekommt...(So denke ich über solch Absprachen, irgendwie glaube ich, das er noch nicht so ganz über Dich hinweg ist und Dich entweder sehen...oder ärgern will)
Es geht immer um die Kleine.
Wenn er nun ein schlechtes Vorbild (Alkohol o.ä.) ist, solltest Du abwägen wann es beginnt schädlich für die Kleine wird. Immerhin ist sie mitten im Prägealter. Hast Du das Gefühl, das es ihr bei ihm schlecht geht? Wie geht es seinen Jungs, werden sie iwie vernachlässigt? Denke nicht emotional über diese Frage nach, rein sachlich, denn so musst Du es ggf zu Papier bringen wenn Du gravierende Änderungen erreichen willst.