Wenn der KV ein Interesse daran hat, zumindest die Qualität, wenn auch nicht die Quantität, des Umgangs zu verbessern, wäre da sicher noch was raus zu holen. Was passiert denn aktuell so, wenn er kommt? Spielen die beiden miteinander? Bringt er vielleicht mal ein kleines Geschenk mit oder so? Wechselt er alle 2 Monate Frisur und Deo / Aftershave, oder gibt’s da verlässliche Wiedererkennungsmerkmale?
Deine Maus ist noch unter einem Jahr, oder? Hab ich mir das richtig gemerkt? Einem ganz kleinen Würmchen würde ich da Papas T-Shirt o.ä. zum Kuscheln geben, wenn der Papa gerade nicht da ist, damit der Geruch vertraut und mit Sicherheit assoziiert ist. Und ich würde versuchen, beim Umgang im Hintergrund zu bleiben und die beiden möglichst viel gemeinsam machen lassen, inkl Wickeln, Essen etc. Aber in dem Alter ist das schon manchmal noch schwierig mit der Bindung, das kenn ich auch von Erzählungen zusammen lebender Paare, dass die Papas da im U3-Alter manchmal einfach einen schweren Stand haben und das erst mit der Zeit besser wird. Aushalten und dran bleiben ist da vielleicht das einzige wirkungsvolle Mittel.
Gleichzeitig würde ich mich und auch den KV wohl fragen, was das langfristige Ziel sein soll. Denn mit den von dir geschilderten zeitlichen und finanziellen Randbedingungen wird das mit der Vater-Kind-Beziehung wohl noch eine Weile schwierig bleiben. Hat er bzw habt ihr beide die Motivation, das durch zu stehen und daran Mini-Schritt für Mini-Schritt zu arbeiten? Oder siehst du die Gefahr, dass er irgendwann ganz abtaucht? Wenn letzteres der Fall sein sollte, würde ich das thematisieren. Ihr drei lebt besser mit klaren Verhältnissen! Wenn der KV *wirklich* KV sein will, top, dann arbeitet weiter an der Beziehung zum Kind. Aber dann sollte er auch zügig die Vaterschaft anerkennen, damit er und Kind nicht plötzlich doof da stehen, falls dir etwas zustoßen sollte (was wir ja nicht hoffen wollen, aber man weiß eben nie). Hat er ohnehin schon große Zweifel an seiner Begeisterung für die Vaterrolle (worauf die nicht anerkannte Vaterschaft m.E. hindeutet), solltet ihr vielleicht mal darüber sprechen, welchen Sinn der Umgang dann überhaupt hat. Hier im Forum gibt’s genug traurige und Energie-raubende Geschichten zu UETs, die halbherzig mal irgendwas machen und damit hauptsächlich Konflikte und Frust/Leid beim Kind auslösen. Da würde ich dann für das „Entweder ganz oder gar nicht“-Modell plädieren.