Das Problem ist, dass ich der festen Überzeugung bin - dass Babys bis zu ihrem 3. Lebensjahr, ihre Bezugsperson in der Nähe haben sollten. Einfach um sich sicher zu fühlen. Natürlich ist das in der heutigen Trennungszeit undenkbar. Früher waren die Kinder bis zum Kindergartenalter mit ihrer Mutter daheim. Bei Verheirateten Paaren ist das auch noch oft der Fall. Jetzt haben die Kinder von getrennten Eltern nicht diesen Luxus. Sie müssen sich anderen Situationen anpassen, wie sich das ganze auf das Urvertrauen auswirkt - werden wir wohl in 30 Jahren sehen.
Um aber das aber auf die heutige Welt anzupassen, würde ich sagen - dass man den Papa als zweite Sicherheitssäule einführt. Das sollte aber nicht mit der einfachen Übergabe geschehen, sondern in den ersten Monaten gemeinsam. Idealerweise müssten mehrere Besuchstermine a zwei Stunden stattfinden (2-3 x in der Woche). Ja das kostet Zeit, und man will ja auch nicht ständig mit dem Ex rumhängen. Aber wenn man einfach nur da ist, dass wenn das Baby schreit - die Mutter (ich schreibe jetzt Mutter, gemeint ist die Bezugsperson - die, die meiste Zeit mit dem Baby verbringt) in Sichtweite und es aufmunternd zulächelt, dann weiß das Baby - dass es ok ist. Es fasst Vertrauen. Es soll nicht so sein, dass Mutter mit Baby spielt und Papa schaut zu! Mama soll auch nicht zuschauen, wenn es andersherum ist. Sie soll einfach in der Nähe sein. Auch für die Eltern ist das eine wichtige Zeit. Sie sollten sich aufeinander einspielen können. Das bedeutet , Mutter akzeptiert - wie Vater mit Kind umgeht. Auch wenn sie es anders machen würde. Sie streiten sich nicht. Und genau das habe ich versucht. Einzig zwei Mal habe ich ihm vorsichtig den Hinweis gegeben, was er vielleicht bedenken könnte - weil er noch keine Erfahrung hat: das ein vier Wochen altes Baby nicht in Sitzposition getragen werden sollte, ohne den Rücken und Kopf zu stützen und dass man mit dem drei Tage-Bart nicht an der Fontanelle kratzen sollte. Aber hierbei kritisierte ich ihn nicht und habe ihn auch nicht angeschrien. Ganz im Gegenteil - mit der. Sitzposition habe ich gesagt, dass mit das die Hebamme gesagt habe. Schließlich hat er nicht die Möglichkeit an diesen Terminen dabei zu sein und Fragen zu stellen. Und wären wir zusammen, hätte ich es ihm auch gesagt.
Ich glaube 3 Jahre wären ideal, ist aber nicht praktikabel- also sollten die ersten alleinigen Umgänge dann beginnen, wenn das Baby selbstständiger wird. Das bedeutet, es fängt an zu laufen... es kann sich zumindest in den Anfängen verständigen (zum Beispiel: Durst). Es reicht wenn es darauf deuten kann und sich mit Gesten verständigen kann. Papa hat die Möglichkeit, die Bedürfnisse des Kindes direkt zu erfüllen - in dem es ihm was zu trinken oder essen geben kann.
Sicher ist es für Papa schwierig und er fühlt sich beobachtet. Aber er ist erwachsen und er muss an seiner Wahrnehmung bewusst arbeiten. Schließlich geht es hier um das Wohl des Kindes. NEXT sollte hier in dieser Beziehung eine untergeordnete Rolle spielen. Sie überhaupt ins Spiel zu bringen- birgt hohes Konfliktpotenzial.
Das sind meine Vorstellungen von der perfekten Umgangsregelung.
Und nun noch was, wofür ich hier gleich gesteinigt werde. Ich halte es auch für sehr wichtig, dass es der Mutter gut geht. Wenn man sie also in die Enge treibt , gleich vor das Jugendamt zerrt und mit Gericht droht - dann geht es ihr schlecht. Sie ist wütend, traurig und verunsichert. Das alles spürt das Kind und kann das nicht zuordnen. im schlimmsten Fall fühlt es, dass es etwas mit ihm zu tun hat.
Außerdem ernsthaft: wie lange hält ein Mensch diesem Druck stand? Schon in der ersten Physikstunde in der Schule lernt man: Druck erzeugt Widerstand. Besser ist doch, einen Schritt zurück und zwei nach vorne. Für eine gesunde Elternbasis sind beide verantwortlich. Derjenige der hier Narben hinterlassen hat, sollte sich aber Mühe geben - dass hier ein gesundes Vertrauen entsteht.
Keiner sagt, dass man seine Meinung nicht ändern kann... nur weil man sehr lange nicht in der Lage war, Eltern zu sein - kann immer noch ein guter Vater/ gute Mutter werden (selbst wenn das Kind schon in der Pubertät ist) es ist nie zu spät.
Das Baby kann jetzt aber nichts dafür und es kann nichts an der Situation ändern. Es ist aber falsch, alles der Alleinerziehenden aufzubürden. Der Papa hat hier aktiv mitzuarbeiten- sollte er der Ansicht sein, mein Ansatz ist falsch, dann soll er seinen Ansatz erläutern und begründen. Aber dann sollte sie Begründung nicht ICH fühl mich beobachtet und NEXT kommt damit nicht klar sein, sondern eine die das Kind betrifft.