Beiträge von damoose

    Das mit den sichtbaren Spuren ist bei emotionalem Missbrauch so eine Sache. Da gibt es nämlich keine!


    Emotionaler Missbrauch wird so im Kindeswohlgefährungsbogen der KiGas zum Beispiel gar nicht explizit abgefragt! Hier muss der KiGa anhand anderer Faktoren wie Sozialverhalten Vermutungen anstellen. Da wird dann oftmals der Weg gegangen, das direkte Gespräch mit den Eltern zu suchen und aus der Kooperationsbereitschaft bei der Lösung eines Problems (das ist nämlich ein sehr hoch bewertetes Kriterium) eine Bewertung vorzunehmen.


    Und natürlich habe ich mit dem Jugendamt wegen des Vorfalls im KiGa direkt danach gesprochen. Dort wurde mir gesagt, dass der Mutter nur Erziehungshilfe angeboten werden kann, wenn man tatsächlich eine Meldung des Kindergartens erhält. Ich muss gestehen, dass ich deswegen bis heute nicht mehr beim Kindergarten nachgefragt habe.


    Das habe ich allerdings heute noch einmal getan und über das Thema Sauberkeitserziehung bzw. dies bzgl. Verhaltens mit der Kindergartenleitung gesprochen. Sie hat auch die Meinung vertreten, das Jugendamt müsse der Mutter Erziehungshilfen anbieten. Daraufhin habe ich ihr gesagt, dass das Jugendamt nur nach einer Meldung durch den KiGa aktiv wird. Die Dame hat mich mit großen Augen angeschaut und sagte: "Dann mache ich eine Meldung beim Jugendamt!".


    Ich bitte euch zu verstehen, dass ich mir hier nichts aus den Fingern sauge, um der Mutter meines Sohnes eins auszuwischen und ihr unseren Sohn wegzunehmen. Ich würde mir nichts sehnlicher wünschen, als das wir einfach ein entspanntes Verhältnis haben und trotz der Trennung unseren Sohn friedlich gemeinsam aufziehen, auch wenn wir als Paar nicht mehr funktionieren.


    Ich bin aber getrieben von der Angst, dass Jonas durch die Defizite der Mutter für sein Leben lang negativ geprägt wird! Und wer sollte für ihn kämpfen, wenn nicht ich? Meine Horrorvision ist, dass er als erwachsener Mann vor mir steht und mich fragt: "Warum hast du nichts gemacht?".


    Ich glaube, dass ich eine Vorstellung davon habe, welch extrem schwieriger und schmerzhafter Weg vor mir liegt. Und sollte es soweit kommen, dass ich tatsächlich das ABR für Jonas erhalte, wird dieser Übergang für ihn extrem schwierig und belastend werden. Aber aus meiner Sicht kann ich ihm mit professioneller Hilfe diese Phase so "leicht" wie möglich machen. Für mich zählt vor allem, dass er in der langfristigen Perspektive eine Chance erhält, seinen Weg im Leben, unabhängig von ständigen Manipulationen und dem Druck, seiner Mutter gefallen zu müssen, gehen kann.


    Zum Thema ärztliche Versorgung: die gestalltete sich schwierig. Bei der vorletzten Vorsorgeuntersuchung war er ca. 3 Monate nach dem dafür vorgesehenen Zeitraum (und das auch nur, weil ich sagte, dass ich den Termin jetzt wahrnehme), bei der letzten gerade noch so innerhalb des Zeitraums. Das habe ich auch nur erfahren, weil ich beim Kinderarzt wegen eines Termins dafür angerufen habe und man mir dort sagte, die Mutter sei in der Woche davor dort gewesen. Zahnarztbesuche fanden bis auf einen, keine regelmässigen statt.


    Das ganze Thema Gesundheitsversorgung habe jetzt ich in Absprache mit der Mutter übernommen ("Ja, kümmere du dich darum. Du verbringst schliesslich genügend Zeit mit ihm"). D.h. Ergotherapie, regelmässige Zahnarztbesuche etc. erledige jetzt ich. Dafür muss ich keinen Antrag bei Gericht stellen. Wäre aber ein Teil einer Argumentationslinie bei einem Antrag bzgl. ABR.


    Zum Thema Erziehungsberatung: solche Termine lehnt sie strickt ab. Auch meine Vorschläge Klärungsgespräche beim Jugendamt zu vereinbaren lehnt sie, nachdem sie mir dort ein Glas Wasser ins Gesicht geschüttet hat, ab.


    Natürlich kann eine Ergotherapeutin keine Begutachtung veranlassen, aber eine gute Ergotherapeutin weiß auch, wann sie mit ihrer Arbeit nichts erreichen kann (bspw. weil ein Elternteil sich nötigen Therapiemaßnahmen widersetzt und diese können durchaus verhaltenstherapeutische Züge haben) und ggfs. Vorschläge für eine weitere Vorgehensweise machen.


    kullerkeks: Natürlich kann es passieren, dass ein hauptbetreuender Elternteil nicht so viel Wert auf Zahnhygiene legt. Natürlich kann es passieren, dass ein Kind Entwicklungsdefizite im motorischen Bereich hat (mit der starken Vermutung, dass nicht das Kind, sondern die Eltern die Ursache für das Problem sind). Natürlich kann es passieren, dass der hauptbetreuende Elternteil einem Kind nicht die Nägel schneidet. Natürlich kann es passieren, dass der hauptbetreuende Elternteil einem Kind eine Woche lange nicht die Haare wäscht, obwohl es einen verklebten Klumpen in den Haaren hat. Natürlich kann es passieren, dass ein Kind nach einer Woche immer noch die selben Filzstiftflecken am Arm hat (bevor Fragen hierzu kommen, warum ich ihn nicht geduscht oder gewaschen habe: sowohl die verklebten Haare, als auch die Filzstiftflecken sind an einem Freitagnachmittag entstanden bevor ich ihn seiner Mutter mit dem expliziten Hinwies darauf zurück gebracht habe). Natürlich kann es passieren, dass vereinbarte Telefontermine nicht eingehalten werden, weil man gerade unterwegs oder das Kind in der Badewanne ist, das Essen gerade auf dem Tisch steht, das Telefon versehentlich leise gestellt war usw. Natürlich kann es passieren, dass vielleicht mal ein U-Untersuchungstermin verschlafen wird. Natürlich kann es passieren, dass ein Kind im Kindergarten nicht auf die Toilette gehen will. Natürlich kann es passieren, dass es Probleme in der Sauberkeitserziehung gibt. Es mag auch vorkommen, das die Mutter Problememe damit hat, dass die Eltern des Vaters Umgang mit dem Kind haben, so dass diese sich einen halben Tag im Monat (vorher über ein Jahr wöchentlich ganztags) vor Gericht erstreiten müssen. Oder das die Mutter ein Problem damit hat, dass der eigene Vater mit dem Kind in Urlaub fährt, weil "das geht ja von meiner Zeit ab!" (Originalzitat vor kurzem), so dass er sich diesen vor Gericht erstreiten muss. Und das sind jetzt nur die offensichtlichen Dinge, die mir auf Anhieb einfallen. Aber alles zusammen? Immer wieder? Hast du nicht auch das Gefühl, hier könnte etwas falsch laufen?


    Natürlich werde ich auf diesen Punkten keine Argumentation für einen Antrag bei Gericht aufbauen. Ein Antrag wird nur erfolgsversprechend sein, wenn die Mutter offensichtliches Fehlverhalten zu Ungunsten von Jakob zeigt! Und das wären eben die Verweigerung von Erziehungshilfen durch das JA wegen einer Meldung des KiGas wegen eines Verdachts auf Kindeswohlgefährdung, mangelnde Beteiligung an bzw. Verweigerung von empfohlenen Therapiemaßnahmen, Durchführung der Gesundheitsvorsorge durch mich.

    Danke für eure Antworten!


    Ja, wir haben das gemeinsame Sorgerecht. Als sich für mich abzeichnete, dass die Beziehung zu Ende geht habe ich darauf hingewirkt, dass wir es erklären. Das Prozedere fand ich aus Vatersicht übrigens komplett entwürdigend. Ich habe mich in meiner Rolle als "treusorgender" Vater zurück gesetzt gefühlt.


    Wie ich im Eingang meines Beitrags schrieb, ist meine Schilderung natürlich durch meine subjektive Wahrnehmung geprägt und natürlich kann das wirken, als würde ich krampfhaft Gründe suchen, um Jonas Mutter "schlecht" zu machen. Im Grunde wünsche ich mir aber, wir würden ein entspanntes Verhältnis pflegen, dass wäre für Jonas das Allerbeste. Leider ist dem nicht so!


    Zum Thema Übernachtung im gemeinsamen Bett: Ein Familienbett macht aber nur Sinn, wenn niemand dadurch Nachteile erleidet. Wie gesagt, ich konnte keine Nacht durschlafen und bin um sechs Uhr aufgestanden, damit ich früh wieder zuhause bin um mich um meinen Sohn zu kümmern. Dadurch war es mir einfach nicht mehr möglich, ein Familienbett zu akzeptieren.


    Und nein, ich mische mich nicht in die Erziehungsarbeit von Jonas Mutter ein. Das habe ich zu Begin der Trennung versucht, was logischerweise zum scheitern verurteilt war und nur zu sinnlosen Konflikten geführt hat. Ich habe irgendwann davon abgelassen. Was sie bei sich macht ist ihre Sache, was ich bei mir mache meine.


    Ich kann heute meine Erzählung ergänzen: da mich die Ereignisse des letzten halben Jahres (Kindergarten sieht Verhalten der Mutter als potentiel Kindeswohlgefährdend an, mangelnde Gesundheitsvorsorge, Entwicklungsdefizite im motorischen Bereich) psychisch sehr mitgenommen haben, besuche ich seit einigen Wochen einen Psychologen. Er ist für mich ein wichtiger Gesprächspartner, der mir hilft, mit der für mich belastenden Situation umzugehen und Situationen mit Jonas oder seiner Mutter zu analysieren und aus neuen Blickwinkeln zu betrachten.


    Ich habe heute mit ihm die Einschätzung der Ergotherapeutin besprochen und er empfahl mir, Jonas psychologisch Begutachten zu lassen. Die Gründe für seine Einschätzung möchte ich nicht im einzelnen hier aufführen. Das würde zu weit führen. Da ich das nicht ohne Einwilligung der Mutter veranlassen kann, habe ich mit dem Jugendamt telefoniert, um mich zu erkundigen, wie ich dies bzgl. vorgehen kann.


    Die zuständige Mitarbeiterin hat Jonas zwischenzeitlich öfter gesehen, sowohl bei mir als auch bei seiner Mutter. Sie unterstützt eine Begutachtung, da sie die Beziehung zwischen Jonas und seiner Mutter ebenfalls für problematisch hält. Sie hat die Beziehung sogar ausdrücklich als unsicher bezeichnet. Außerdem hat sie mich auch darauf hingewiesen, dass ohne Zustimmung der Mutter eine Begutachtung nicht möglich ist. Sie glaubt aber, dass aufgrund unserer Vorgeschichte und der Vorfälle mit Jonas, meine Chancen recht hoch seien, mir diese durch einen Antrag bei Gericht ersetzen zu lassen.


    Sie empfahl mir allerdings, abzuwarten, wie die Ergotherapie anläuft und ob, und wenn ja wie, die Mutter an den erforderlichen Therapiemaßnahmen aktiv mitwirkt. Sollte dies nicht erfolgreich für Jonas verlaufen, sollte ich mit der Therapeutin sprechen, ob nicht eine Begutachtung von Jakob durch einen Psychologen sinnvoll sei, so dass nicht ich derjenige bin der eine Begutachtung veranlasst, sondern die Therapeutin. Sie sagte, dadurch würde ich nicht zum Hassobjekt für die Mutter werden und eine Kommunikation über die Maßnahme zwischen uns Eltern wäre dann relativ emotionsfrei möglich.


    So werde ich es jetzt machen!

    Das Jahr 2016 war geprägt von zwei weiteren Gerichtsverhandlungen. Eine wegen einer weiteren Ausweitung meiner Umgangs mit Jonas (wurde zu meinen Gunsten entscheiden - in der ersten Woche Donnerstag / Freitag, in der zweiten Woche Freitag bis Sonntagabend) und eines wegen des Umgangs meiner Eltern (ein Nachmittag im Monat! - wurde zu Gunsten meiner Eltern entschieden).


    So weit so "normal" in einer strittigen Beziehung - denke ich.


    Jetzt kommt allerdings seit ca. Mitte des Jahres ein weiterer Aspekt immer stärker zum tragen: das Thema Gesundheitsfürsorge / Autonomieentwicklung bei Jonas.


    Es gab im zweiten Halbjahr mehrere Vorfälle, nach denen ich mir die Frage stelle, ob es nicht sinnvoller wäre, dass Jonas bei mir wohnt, so dass ich stärker die Verantwortung in wesentlichen Lebenssituation übernehmen kann.


    1. Jonass Sauberkeitserziehung verläuft schwierig


    Bis September hat Jonas noch komplett Windeln gebraucht. Aufgrund einer Vereinbarung zwischen Kindergarten, seiner Mutter und mir (angestossen durch den Kindergarten) bekam Jonas tagsüber keine Windel mehr. So machten es zumindest der Kindergarten und ich. Seine Mutter jedoch zog ihm zuhause zwar auch keine Windel an, aber wenn er musste, dann doch, um sie danach wieder auszuziehen.


    So kam es zu einer Situation, die ich in einer Mail so beschrieben habe:


    "Heute Morgen rief mich ... an und erzählte mir, dass Jonas ganz arg geweint hätte, weil er nicht zu mir will, da er bei mir keine Windel bekommt. Ich war etwas irritiert und ... erzählte mir, dass Jonas bei ihr zwar keine Windel mehr anhat, aber wenn er muss, zieht sie ihm eine an. In den Kindergarten schickt sie ihn ohne Windel.


    In dem Moment war ich schon fassungslos, nahm mir aber vor, weiter daran zu arbeiten, dass Jonas keine Windeln mehr braucht.


    Als ich in den Kindergarten kam, wurde mir von einer Betreuerin gesagt, dass Jonas weint, weil er auf die Toilette muss. In dem Moment dachte ich noch, "Naja, ich schnapp mir den jetzt und dann gehen wir zusammen".


    Als ich ihn sah, war ich schockiert. Er saß wie ein Häufchen Elend auf dem Boden und hatte rotgeweinte Augen. Ich hab ihn dann auf den Arm genommen und bin mit ihm in eine Kuschelecke gegangen.


    Er war völlig durch den Wind und emotional am Ende!


    Er konnte mir nicht in die Augen schauen, sondern hat sich nur an mich gekuschelt und leise vor sich hin geschluchzt.


    Ich habe ihn dann irgendwann gefragt, ob er auf die Toilette muss. Das hat er bejaht und daraufhin bot ich ihm an, mit ihm zusammen auf die Toilette zu gehen. Daraufhin fing er ganz arg an zu weinen und hat das wiederholt vehement abgelehnt. Selbst mein Angebot, uns einen Baum zu suchen und dort zu pinkeln (das hat ihm im Urlaub immer wahnsinnig viel Spaß gemacht) hat er kategorisch abgelehnt."


    Am nächsten Tag wurde ich von der Kindergartenleitung angesprochen. Sie sagte mir, dass die Situation die am Vortag stattfand aus ihrer Sicht Züge von Kindeswohlgefährdung durch die Mutter trägt und man werde das Gespräch mit ihr suchen.


    In einem Gespräch beim Jugendamt dazu wurde mir gesagt, dass sie nur aktiv werden können (mein Wunsch war, zu prüfen ob man Jonass Mutter eine Erziehungshilfe anbieten könne), wenn der Kindergarten sich dort meldet.


    Der Kindergarten hat mit der Mutter gesprochen, sie sagte zu, es in Zukunft anders zu machen, aber von Jonas weiß ich, dass das nicht so ist (Er fragt sinngemäß immer mal wieder: "Warum bekomme ich bei dir keine Windel wenn ich muss?")


    Jonas geht zwar bei mir auf die Toilette bzw. Töpfchen, aber wenn er im Kindergarten ist hält er es ein, bis er abgeholt wird.


    2. Mangelnde Zahnpflege


    Jonas bekam im August in Vollnarkose eine Wurzelbehandlung der Backenzähne (die bleiben bis zwölf drin), da er Karies hatte, die sich bis zur Wurzel der Backenzähne vorgearbeitet hatte.


    Die Diagnose wurde, nachdem er über Zahnschmerzen geklagt hatte, bei seinem ersten (!) Zahnarztbesuch gestellt.


    Meine Bitte an die Mutter nach der OP gleich einen Termin für regelmässige Kontrollen zu vereinbaren wurde abgelehnt. Daher habe ich diese Aufgabe jetzt übernommen und unseren ersten Besuch schon hinter uns gebracht.


    3. Ergotherapie


    Wir wurden ca. Mitte des Jahres vom Kindergarten angesprochen, da Jonas Koordinationsschwierigkeiten hat. Er fällt ungewöhnlich oft hin und ist in seiner motorischen Entwicklung etwas hinter den anderen Kindern hinterher. Unser Kinderarzt empfahl uns eine Ergotherapie.


    Seine Mutter hatte den "Auftrag" sich um einen passenden Ergotherapeuten zu kümmern. Da sie selbst Ergotherapeutin ist, war es für mich schlüssig, dass sie mit ihrer Fachkenntnis den richtigen aussuchen würde. Um so erstaunter war ich, als sie sagte, sie würde ihn in der Ergopraxis behandeln lassen, in der sie selbst arbeitet. Man muss dazu sagen, dass das Ergebnis der Begutachtung eines Kindes im Rahmen einer Ergotherapie auch die Eltern in die Therapie mit eingebunden werden können. Dies setzt voraus, dass es eine professionelle Distanz zwischen Therapeut und Patient gibt (hat mit Jonas Mutter mal so erklärt). Dem entsprechend habe ich die Therapie dort abgelehnt und darum gebeten, bitte einen anderen Therapieplatz zu suchen.


    Dies hat sich jetzt von August bis heute ergebnislos hingezogen, so dass ich fragte, ob ich das übernehmen kann. Dem hat Jonas Mutter zugestimmt und mich aufgefordert, den Termin doch bitte während meines Umgangs zu legen. Schliesslich habe sie nach dem Beschluss des Familiengerichts ja kaum noch Zeit mit ihm. So mache ich es jetzt auch.


    Nach einer Begutachtung hat mich die in einem Gespräch gefragt, wie autonom denn Jonas sei, ob er sich selbst anzieht, ob er oft getragen wird, ob ihm viel abgenommen wird.


    Ich weiß aus eigener Anschauung und aus Gesprächen im Kindergarten, dass seine Mutter ihm ganz viel abnimmt. Man versucht das dort zu unterbinden, aber das ist halt auch nur der Kindergarten.


    Dazu kommt, dass er mit seinen inzwischen mehr als 4,5 Jahren noch im Kinderwagen durch die Gegend gefahren oder ständig getragen wird, immer noch die Brust bekommt (zum einschlafen), die Sauberkeitserziehung mangelhaft verläuft, seine Mutter auf dem Spielplatz mit einem Sicherheitsabstand von max. 0,5 Meter hinter ihm herläuft damit er bloss nicht hinfällt.


    All das führt dazu, dass er durch seine mangelnde Autonomieentwicklung und das dadurch bedingte eingeschränkte Eigengefühl motorische Entwicklungsstörungen hat.


    Der Schlüssel für die Auflösung dieser Entwicklungsstörung liegt maßgeblich in der Veränderung bestehender Verhaltensweisen bei uns Eltern. Um diese Verhaltensweisen analysieren zu können, hat die Ergotherapeutin vorgeschlagen, eine typische Situation zwischen Jonas und uns herzustellen und diese per Video aufzunehmen.


    Diese gefilmten Aufnahmen kann sie dann mit uns besprechen um ggfs. Alternativen aufzuzeigen. Leider lehnt seine Mutter eine Videoaufnahme zu Analysezwecken ab.


    Hier wiederholt sich eine Situation, die ich aus unserer Beziehung sehr gut kenne. Wenn es darum geht, eigenes Verhalten kritisch zu betrachten und ggfs. an einer Änderung des selben zu arbeiten, wird das einfach abgelehnt oder sogar umgedreht.




    Puh, jetzt ist das tatsächlich verdammt lang geworden!


    Aber worum geht es mir jetzt?


    Ich mache durch die Dinge, die im letzten halben Jahr geschehen sind große Sorgen um meinen Sohn! Seine Mutter übernimmt leider nicht in dem Maße Verantwortung (Gesundheitsfürsorge) wie es erforderlich wäre bzw. nimmt in Kauf, dass er aufgrund mangelnder Versorgung zu einer großen Behandlung kommt oder unterstützt nicht in dem Maße die Therapiemaßnahmen wie es erforderlich wäre.


    Darüber hinaus habe ich den Eindruck, dass Jonass Autonomieentwicklung durch ihr Verhalten eingeschränkt wird, mit nicht absehbaren Folgen für sein späteres Leben.


    Nicht zu vergessen, dass ich vom KiGa angesprochen wurde, weil man ihr Verhalten als potentiell kindeswohlgefährdend ansieht.


    Ganz konkret stelle ich mir die Frage, ob ich das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht beantragen soll und ihn zu mir holen soll.


    Die weichen Faktoren kann ich erfüllen: er hat in meiner Wohnung sein eigenes Zimmer und ich wohne nur knapp zehn Minuten von seinem KiGa weg. Mit etwas Geschick könnte ich es schaffen, dass er weiterhin dorthin gehen kann.


    Ich weiß, dass mein derzeitige Arbeitgeber mich unterstützen würde, falls ich meine Arbeitszeit ggfs. reduzieren muss. Das müsste aber nicht zwingend dauerhaft sein, da ich auch abends von zuhause aus arbeiten kann.


    Der wichtigste Faktor für mich ist, wie Jonas damit klar kommt und wie ich mich bzgl. einer Umgangsregelung für seine Mutter verhalten soll (das hängt für mich direkt zusammen).


    Wie ich oben schrieb bin ich ein Verfechter des Wechselmodells und würde dies auch gerne seiner Mutter ermöglichen. Allerdings stehen hier Dinge im Raum, die einen "normalen" Umgang aus meiner Sicht im ersten Schritt gar nicht möglich machen.


    Bevor Fragen dazu kommen, wie eng die Bindung zwischen mir und meinem Sohn ist: Eng!


    Nach Aussage des Jugendamts ist er sicher an mich gebunden. Er sucht regelmässig meine Nähe zum kuscheln und ich bin auch in der Lage das zuzulassen bzw. genieße das sehr. Er liebt es, zum einschlafen vorgelesen zu bekommen und wir singen gerne.


    Vielleicht noch eine kleine Geschichte von letztem Wochenende: Nachdem ich ihn ins Bett gebracht hatte hörte ich plötzlich schmatzende Geräusche. Als ich nach ihm schaute sagte er "Papa, ich will noch ein paar Gute-Nacht-Küsse!". Diesen Wunsch habe ich ihm dann gerne erfüllt und wir haben uns gegenseitig abgeschmatzt :-D. Nach Gefühlt hundert Schmatzern habe ich das dann abgebrochen und gesagt, "Jetzt schläfst du aber bestimmt sehr gut!" - er hat sich umgedreht und als ich fünf Minuten später wieder nach ihm schaute, war er eingeschlafen.

    Hallo,
    ich bin neu hier. Ich weiß, eigentlich ist das ein alleinerziehenden Forum, aber ich möchte hier trotzdem meine Geschichte als "Trennungsvater" darstellen um eure Einschätzung dazu zu erfahren.


    Alles was ich jetzt hier schreibe, ist natürlich durch meine rein subjektive Wahrnehmung geprägt und die Mutter meines Kindes wird sicherlich einiges anders erlebt haben bzw. sehen.


    Ich möchte die Geschichte so umfangreich wie möglich erzählen, daher fange ich bei der Geburt meines Sohnes an. Eigentlich könnte ich bereits früher ansetzen, da die Probleme die wir haben, schon bei ihrem ersten Sohn, dessen Vater ich nicht bin, so ähnlich zugetragen haben. Aber das würde zu weit führen und ein Buch möchte ich auch nicht schreiben ;-)


    Ich bin seit 2012 stolzer Vater eines inzwischen viereinhalb jährigen Sohnes. Ich nenne ihn Jonas. Seine Mutter und ich waren (glücklicherweise) nicht verheiratet.


    Ich habe mich von Anfang an nie als Teilzeitvater gesehen, sondern wollte immer aktiv an seiner Erziehung beteiligt sein und so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringen.


    Ich habe mich von Anfang an intensiv um meinen Sohn gekümmert. Das bedeutet, ich bin Morgens extra früh aufgestanden, um um sieben Uhr bei der Arbeit zu sein (dadurch war es mir möglich bereits um 16:00 Uhr wieder zuhause zu sein und Zeit mit meinem Sohn zu verbringen), bin Nachts aufgestanden um ihn zu wickeln, habe mich darum gekümmert wer sein Kinderarzt wird, hatte zwei Monate Elternzeit (ich hätte gerne mehr Monate genommen, aber das konnten wir uns durch den enormen Gehaltsunterschied zwischen seiner Mutter und mir nicht leisten), war beim Babyschwimmen, in der Musikschule.....


    Die erste Zeit verlief recht harmonisch, doch mit zunehmendem Alter meines Sohnes nahmen die Spannungen immer mehr zu. Wenn ich Zeit mit meinem Sohn verbrachte, kam ich mir immer öfter überwacht vor, da seine Mutter mir zunehmend über die Schulter schaute. Irgendwann habe ich sie dann halb im Spass gefragt, ob sie die Jonas-Polizei sei und aufpassen würde, dass ich alles richtig mache. Sie hat das lachend verneint, geändert hat sich nichts. Glücklicherweise war damals Sommer und ich bin kurzerhand mit Jonas raus gegangen um diesem Gefühl des überwacht werdens zu entfliehen.


    Richtig spannungsgeladen wurde es dann allerdings, als es um die Frage ging, ob Jonas nach knapp einem Jahr immer noch bei uns im Bett schlafen muss. Ich muss dazu sagen, dass er extrem "aktiv" ist. Er bewegt sich viel und tritt unvermittelt. Dadurch konnte ich keine Nacht mehr durchschlafen und war extrem übernächtigt. Meiner Bitte, ihn schrittweise an ein eigenes Bett zu gewöhnen wurde angenommen und wir besorgten uns ein Beistellbett. Da lag er dann tatsächlich eine halbe Nacht drin, um dann wieder dauerhaft in unserem Bett zu landen. Weitere Versuche meinerseits, das Thema wieder anzugehen wurden zurück gewiesen.


    Schließlich kam von ihr der Vorschlag, dass sie doch übergangsweise mit Jonas aus dem Schlafzimmer ausziehen und ins Kinderzimmer einziehen könnte. Ich habe dem zugestimmt, weil ich mir erhoffte, dass Jonas langsam ans alleine schlafen gewöhnt werden könnte. Aus der kurzen Übergangszeit wurden 1,5 Jahre. Wobei seine Mutter, wenn sie Lust auf Sex hatte, Nachts zu mir kam.


    Dazu kamen weitere Enttäuschungen meinerseits über weitere nicht eingehaltene Absprachen. Die für mich wichtigeste Absprache war, dass Jonas Mutter nach einem Jahr wieder Teilzeit arbeiten gehen wollte, damit ich dann meine Arbeitszeit runterschrauben kann, um mich vermehrt um unseren Sohn zu kümmen. Als ich sie nach einem Dreivierteljahr darauf ansprach sagte sie sinngemäß "Ich fühle mich nicht mehr an diese Absprache gebunden und möchte das auch nicht mehr". Eine fundierte Begründung zu ihrer Motivation habe ich nie erhalten.


    Außerdem hatten wir komplett unterschiedliche Ansichten zum Thema Erziehung, die ich aber nicht weiter ausführen möchte. Bei Bedarf kann ich das aber gerne machen.


    Diese Melange ließ unsere Konflikte immer weiter eskalieren und mündete in teilweise sehr lautstarke Auseinandersetzungen.


    Schließlich kam es wie es kommen musste. wir hatten eine heftige Auseinandersetzung (ich weiß gar nicht mehr warum) und ich hielt Jonas auf dem Arm. Sie stand direkt vor mir mit hasserfüllten Gesicht, verlangte von mir, ihr sofort Jonas zu geben und wollte ihn mir aus dem Arm reißen. Ich hatte in dem Moment das Gefühl, dass sie mich gleich schlagen(!) wird. Ich bin daraufhin ins Schlafzimmer geflüchtet und habe die Tür verbarikadiert. Sie hämmerte und trat gegen die Tür. Während dessen versuchte ich Jonas zu beruhigen. Ich muss dazu sagen, dass das werfen mit Gegenständen nach mir durchaus vorkam (volle Alete Gläser, ein Adventskranz).


    Nach ein paar Minuten habe ich die Tür geöffnet und habe ihr Jonas gegeben. Daraufhin bin ich ins Bad gegangen, habe mich eingeschlossen und bin zusammengebrochen. Mir war klar, dass diese Beziehung am Ende ist und ich wollte nicht erleben, dass sie mich tatsächlich irgendwann schlägt.


    Jonas war zu dem Zeitpunkt knapp zweieinviertel Jahre alt.


    Knapp einen Monat später bin ich ausgezogen. Der Auszug wurde begleitet von Drohungen wie "Ich nehm dir so viel Geld ab, dass du nicht mehr glücklich wirst!" oder "Du siehst deinen Sohn nie wieder!".


    Bzgl. des Geldes habe ich mich unmittelbar informiert und berechnen lassen, was ich an Trennungsunterhalt für sie und meinen Sohn zu leisten habe. Für meinen Sohn habe ich mich dann entschlossen ihr sogar mehr zu bezahlen, als ich es hätte müssen. Ich habe ihr sogar zugesagt, dass sie zusätzlich die Hälfte meines Jahresbonus erhält (den sie auch erhalten hat!). Ich wollte einfach nicht, dass das Thema Geld zu einem Streitpunkt zwischen uns wird.


    Um den Umgang so schnell wie möglich sinnvoll zu regeln, war ich noch vor meinem Auszug beim Jugendamt. Meine Zielvorstellung war, mit ihr ein Wechselmodell zu vereinbaren um die enge Bindung, die mein Sohn und ich hatten und haben nicht zu verlieren. Ich musste schnell erkennen, dass es keine Möglichkeit für mich gibt, dieses Ziel ohne Mitwirkung der Mutter zu erreichen. Aus Vatersicht muss ich im nachhinein sagen, dass mir das Jugendamt geholfen hat, eine für Deutschland und das Alter meines Sohnes recht umfangreiche Umgangsregelung zu vereinbaren. (In der ersten Woche einmal Freitags, in der zweiten Woche Übernachtung von Freitag auf Samstag).


    Diese wurde nach seinem dritten Geburtstag noch einmal ausgeweitet (In der ersten Woche einmal Freitags, in der zweiten Woche Freitag bis Montagmorgen).


    Auch nach der Trennung gab es immer wieder Konflikte bzgl. des vereinbarten Umgangs. Jonas Mutter wollte immer wieder daran herumschrauben.


    Richtig eskalliert ist es allerdings, als mehrere Konfliktherde aufeinander prallten:


    1. seine Mutter verbot plötzlich meinen Eltern den Umgang mit ihm. Ich muss dazu sagen, das meine Eltern ca. 2 Stunden entfernt wohnen und ihn trotzdem über einen Zeitraum von fast zwei Jahren phasenweise wöchentlich an einem Tag Ganztags betreut haben.


    Dies wurde meinen Eltern von einem Tag auf den anderen mit der Begründung verboten, dass ich mich um den Umgang meiner Eltern mit Jonas zu kümmern hätte. Dies habe ich nach Rücksprache mit dem Jugendamt abgelehnt und sie gebeten, die Art und den Umfang des Umgangs bitte direkt mit meinen Eltern zu klären. Das ist nie passiert und sie versuchte immer wieder mir die Verantwortung für den Großelternumgang in die Schuhe zu schieben.


    2. Inzwischen war ich so zermürbt von den ewigen Konflikten bzgl. Umgang und wieviel Zeit Jonas und ich miteinander verbringen können, dass ich auch nicht mehr bereit war, ihr finanziel in irgendeiner Weise entgegenzukommen.


    Das führte zu einer aus meiner Sicht absurden Situation. Ich war nicht bereit, dass Essensgeld für den Kindergarten zu bezahlen (20 €), da ich das einfach nicht muss (Die Rechtssprechung argumentiert, dass das Essen im Kindergarten eine Ersparnis für denjenigen darstellt, bei dem das Kind lebt).


    Im Nachhinein war mein Verhalten kleinkarriert, aber ich habe es einfach nicht eingesehen, jedesmal darum kämpfen zu müssen, wenn ich mit Jonas ausnahmsweise mal eine Stunde länger verbringen wollte (bspw. Theaterbesuch der länger dauert)


    3. Ich wollte mit Jonas (zum Zeitpunkt des Urlaubs 3,75 Jahre alt) das erste Mal über ein verlängertes Wochenende wegfahren. Dies hat seine Mutter kategorisch abgelehnt, da er viel zu klein sei und eine Trennung von ihr Jonas nicht gut tun würde.


    Wegen des letzten Punkts habe ich bereits im Sommer 2015 einen Termin für ein Klärungsgespräch beim Jugendamt vereinbart. Dieser wurde von der Mutter abgesagt. Es folgten weitere Terminabsagen, bis er schliesslich Ende November stattfand (nachdem die JA-Mitarbeitern Jonas Mutter mitteilte, dass sie mir bei einer weiteren Absage empfehlen werde, einen Antrag auf "Urlaubsumgang" bei Gericht zu stellen).


    Bei diesem Gespräch kamen alle drei Punkte zur Sprache und jedesmal wurde Jonas Mutter durch die JA-Mitarbeitern aufgeklärt, dass 1. die Regelung des Großelternumgangs ihre Aufgabe sei, 2. ich nicht verpflichtet bin das Essengeld zu bezahlen und 3. nichts dagegen spricht, dass ich mit Jonas in Urlaub fahre.


    Plötzlich stand Jonas Mutter mit einem Glas Wasser in der Hand und mit hoch rotem Kopf auf, kam zu mir herüber und schüttete mir mit den Worten "Du bist so ein Axxxxloch!" das Glas Wasser ins Gesicht und ging. Die JA-Mitarbeiterin war fassungslos und fragte mich, ob das schon öfter vorgekommen sei. Ich habe ihr dann noch mal unsere Trennungsgeschichte erzählt. Seit dem ist das Verhältnis von Seiten Jonas Mutter zur JA-Mitarbeiterin zerrüttet. Sie wollte sie sogar zwischenzeitlich wechseln, was nicht möglich ist.


    Es folgte ein Eilantrag meinerseits bei Gericht und ich durfte das verlängerte Wochenende mit Jonas wegfahren.


    Das war die Geschichte bis Anfang 2016.