Beiträge von Yessica

    Hallo! Bei uns war es bei weitem nicht so krass, obwohl ich mir auch unter "wird schnell laut" und "psychischer Druck" sehr gut bildlich etwas vorstellen kann. Wie ich immer wieder im Laufe unserer Geschichte zu hören bekam, "wird das Familiengericht auf jeden Fall die Frage stellen, ob die Familie (Eltern) schon versucht hat, den Konflikt mit Hilfe einer Beratungsstelle (Caritas, Diakonie, Mediation, Psychologe) zu lösen und zu regeln. Wenn es sich herausstellt, dass es nicht der Fall war, wird das Gericht die streitenden Parteien an eine solche Stelle verweisen. Wenn es dort nicht klappt, wird das Familiengericht erst entscheiden." Eigentlich hat mein Ex-Mann es gar nicht versucht, gerichtlich das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht durchzusetzen, obwohl ich damals psychisch krank und in einer entsprechenden Einrichtung war - obwohl er das wollte. Er hat sich aber beraten lassen und es stellte sich heraus, dass es gar nicht so einfach geht. Der Mann Ihrer Schwester könnte sich vielleicht selbst an einen Anwalt wenden, der ihm erklären würde, unter welchen Umständen sowas überhaupt geht. Und so vor Wut rauchend und rotgesichtig irgendwelche Drohungen ausspucken - das kann jeder, das muss nicht unbedint gesetzeskonform sein. Ich würde an Stelle Ihrer Schwester gar nicht mit ihm sprechen - ich verliere nämlich angesichts der psychischen Gewalt jede Wortmacht. Mein letztes Anliegen, eine Neuberechnung des Kinderunterhalts, habe ich schriftlich geregelt - das hat super geklappt, obwohl er am Anfang auch gleich hochgekocht ist.


    Grüße


    Yessica

    Hallo! Meine Tochter, 15 Jahre, auch ruhig und kooperativ, bekommt abends Angst, wenn sie allein ist. Wir planen im Voraus und haben immer Freunde im Haus, wenn ich verreise - zum Glück wohnen wir an der Ostsee und werden gern besucht.
    Gruß
    Yessica

    mamaculi: Hallo! Willkommen im Club der schlechten Mütter, die nicht fähig sind, ihre Kinder vernünftig zu erziehen! Da bin ich schon drin, im Club - ist da noch jemand, oder sind wir allein? Mit meiner Tochter haben die Lehrer auch keine Probleme - sie schärft ihre Zähne an mir und an ihrer Schwester. Vor drei Jahren sagte mir mein Ex, "geh zur Erziehungsberatung, lass dir helfen." Ich wollte von selbst dahin, aber ich kann sie ja nicht festbinden. Also bin ich ohne sie hin (nur weil ich auch wie du dachte, dass er mir einen Strick daraus drehen kann) und - sieh da, tolle, kompetente, konstruktive Leute von der Kirche (ich bin nicht gläubig, das haben sie auch nicht verlangt, eine normale Caritas - Beratungsstelle), mit denen ich vielleicht 5-6 Mal gern gesprochen habe. Das hat mir tatsächlich geholfen, obwohl das "Erziehungsproblem" an sich nicht gelöst wurde - aber ich konnte besser damit leben. Und - für den Fall, dass er tatsächlich was macht, habe ich schon einen "Pluspunkt": ich war bei der Beratung, ich habe etwas unternommen. Jetzt habe ich den Spieß umgedreht, weil mir diese Angst, dass er mir meine Kinder wegnehmen kann, irgendwann auf den Geist ging. Er meldet sich in den letzten zwei Jahren unregelmäßig bei seinen Kindern und sie leiden darunter. Und ich habe um Hilfe beim Jugendamt gebeten - ich habe ja jetzt Erfahrung mit all den Beratungen und Hilfen und Anlaufstellen bei familären Problemen. Sie haben ihn zu einem Gespräch mit mir ins JA eingeladen. Was DAS für ein Theater war! Was für ein Geschreie!
    Klar hat man Erziehungsprobleme - bei einem fehlenden Elternteil ist das doch vorprogrammiert. Wer hat sie nicht? Das bedeutet, dass sich der Papa ungenügend um seine Kinder kümmert, würde ich sagen (wenn das Kind mit Mama lebt) - und es ist total dumm und arrogant von ihm, der Mutter die Schuld dafür zu geben.
    Informieren würde ich ihn über so einen Verweis trotzdem (schriftlich) - soll er doch wissen, wie sich sein Kind entwickelt. Aber nur, wenn er normal ist und nicht in die Wohnung reingestürzt kommt, um das Kind für sowas zu bestrafen. Ich habe so schon diverse Vieren für Klassenarbeiten verheimlicht. Man sagt doch zum Beispiel über eine böse Schwiegermutter, sie würde ihrem Sohn alles verzeihen, egal was für ein Schwein er ist - weil es ihr Sohn ist. Das denke ich jetzt auch - ich gebe meinen Kindern die Rückendeckung, weil sie meine Kinder sind. Warum sollen sie wegen einer Vier in Mathe leiden? Die Note allein ist schon Strafe genug, man muss sie nicht noch mehr bestrafen, höchstens bei Hausaufgaben helfen. Nach einem Schulverweis würde ich mich mit meinem Kind zusammen freuen, wenn es nach diesem Verweis besser läuft und er sich normal benehmen kann und dass es klappt - er fühlt sich auch besser, wenn er nicht ständig Ärger kriegt.
    Ich würde an deiner Stelle etwas gegen diese Befürchtungen machen.

    Hallo! Ich finde, es ist besser, alles gleich "ordnungsgemäß", also mit gleichberechtigten Seiten - beide anwaltlich vertreten - zu regeln. Es gibt soo viele Gründe dafür.


    Gruß
    Yessica

    SOMMER17: Ich würde an Deiner Stelle - mit meiner jetzigen Erfahrung - Kontakt zu einer (krichlichen? sie verlangen nicht, dass Du religiös bist) Familienberatung aufnehmen. Wenn es nämlich wirklich zu irgendwelchen gerichtlichen Auseinandersetzungen kommt, wird das Familiengericht fragen, "was haben die Eltern bereits unternommen?" Und da bist Du die Gute, weil Du früher um Hilfe bei professionals gebeten hast. Die sind viel besser, als das Jugendamt - auf das Jugendamt bin ich gerade wütend, weil sie meinen Ex nicht ausreden lassen haben - er durfte seinen Standpunkt nicht alleine darlegen, so was von unfair.

    Irgendwie habe ich nach meiner Erfahrung mit dem Jugendamt den Eindruck, dass sie Personalprobleme haben. Also - ich war dort und habe dargelegt, dass ich mir so sehr wünsche, dass sie meinem Ex sagen, dass er sich bitte mehr persönlich um seine Kinder kümmern möchte. Und die gute "Fallmanagerin" hat sich bei meinem Ex mit einem Brief gemeldet. Das war für ihn ein Schock - Ok, das wußte ich vorher, dass es ein Schock wird.
    Sie lud ihn zu einem gemeinsamen Gespräch ein - mit mir und ihm und ihr. Er rief dort an und bat um eine Möglichkeit, ohne mich seinen Standpunkt erläutern zu dürfen. Das steht ihm zu, ohne Frage. Und - DAS WURDE IHM VERWEHRT. So was von unfair.
    Jetzt habe ich auch keine Lust mehr, mit ihm im Jugendamt zu reden - die Fallmanagerin ist unprofessionell. Wer weiß, zu welchen Schlußfolgerungen sie noch kommen kann - dass wir schlechte Eltern sind und die Kinder in Obhut genommen werden müssen - lieber gar nicht hingehen.
    Ich habe ihm einfach alles hingeschrieben, was ich zu sagen habe - und Schluß, den Umgang kann er selbst mit den Kindern regeln, sie sind schon groß. Hauptsache, er hat die Ernsthaftigkeit des Problems begriffen.
    Mit ihm allein will ich nicht sprechen - die Arroganz will ich nicht auf mich herunterprasseln lassen.

    Hallo! In unserer "Vereinbarung" steht "hat Anspruch" auf Umgang, aber keine "Pflicht". Ich schlage mich gerade auch damit rum, dass der Papa seine Kinder nicht so oft sehen will, eine Tochter leidet sehr darunter. Ich war beim Jugendamt - ich habe mir erhofft, dass sie dem Vater etwas sagen würden, wenn er seine Wichtigkeit nicht selber versteht. Zum Glück habe ich zum Gespräch meine Freundin mitgenommen. Die Tante von Jugendamt war meiner Meinung nach für ihre Stelle nicht ganz geeignet. Da fängt sie an, "Sie haben also Erziehungsprobleme mit Ihrer Tochter. Sie können mit der Situation nicht umgehen." Ich bin fast vom Stuhl gefallen. Meine Freundin, eine Sozialpädagogin, hat sie noch korrigiert mit "Ich kenne die Familie schon sehr lange, M. ist ein glückliches Kind. etc." Im Ergebnis hat sie also vorgeschlagen, ihn zu unserem gemeinsamen Gespräch beim Jugendamt einzuladen. Ja, weil ich mit ihm eigentlich gar nicht sprechen will - er schreit mich so gern an - und es den anderen überlassen wollte.
    Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Durchsetzung der berechtigten Ansprüche deiner Kinder (das bleibt ja auch in Zukunft wichtig, meine Tochter ist 13 und braucht ihren Vater dringend).
    Luchsie: Ich glaube, mit "aufhalsen" möchte man sagen, dass man in einer frischen Beziehung dem Partner gegenüber allein stehen will, nicht gleich das ganze Paket offerieren - gerade mit kleinen Kindern hört sich das sonst nach "ernst" an, weil die Kinder auch ihre Beziehung mit dem neuen Partner aufbauen können. Meine Kinder haben meinen "neuen Freund" einfach rausgeekelt - sie sind aber auch schon älter, und wenn sich so zwei Teenies vorgenommen haben, einen zu vertreiben, gibt's wenig Hoffnung, selbst wenn der zu Vertreibende ein Engel ist (was er nicht war) . Vielleicht möchte man aber trotzdem einen Teil des Lebens (einen Freund) für sich allein haben - es gibt unterschiedliche Beziehungsmodelle, auch mal nur wochenends, und da freut man sich, wenn die Kinder in dieser Zeit woanders ihren Spaß leben und gut versorgt sind.


    Gruß
    Yessica

    @malamari:
    Wichtig ist auch der "Mehrbedarf": es kommen Klassenfahrten, Ferienlager, evtl. ein Musikinstrument, teuere Sportausrüstung, vielleicht eine Privatschule - weißt Du auch selbst. Ich wünsche mir, diese unplanbaren Kosten vorher geklärt zu haben - dass der Ex beispielsweise die Hälfte bezahlt und dass es in der Scheidungsfolgervereinbarung schon drin steht. Haben wir auch nicht - schade, ich habe beispielsweise kein Geld für den gemeinsamen Urlaub, schicke mein Kind für 500 Euro nach Kroatien (die Anfahrt zum Abfahrtsort und Taschengeld dort inbegriffen) und bekomme zu hören, wenn ich den Ex auf die Hälfte anspreche, "rede nie wieder so einen Unfug, ich zahle euch sooo vieel, da sind alle Kosten abgedeckt". Eklig. Habt ihr das schon geregelt? Obwohl - bei mir war das ein Problem, weil ich lange keinen Job hatte, bei dir vielleicht nicht.

    Hallo malmari, das mit dem Umgang war bei uns auch so - er wollte die Kinder haben. Seine jetztige Ehefrau ist aber dermaßen geschickt - sie verbietet ihm ja nicht, seine Kinder zu sehen, es finden sich nur immer Gründe, weshalb es gerade nicht geht, was aber in Zukunft wieder aufgeholt werden soll und nie wird. Mein Beitrag war als Vorsorge für euch gemeint (am Anfang wollte mein Ex die Kinder "ganz" haben, nur diese Vorstellung, dass die Mutter eher gewinnen würde und die Kinder bei all den gerichtlichen Verhandlungen unnötig leiden werden, hat ihn vom amtlichen Kampf abgehalten - das ist etwa 7 Jahre her, mit der Zeit kann sich was ändern). Mein Ex ist beruflich auch sehr eingebunden.
    Wie verstehen sich deine Kinder mit der jetzigen Partnerin des Ex? Ich habe festgestellt, dass meiner sie zur Doppelmoral erzogen hat. Jedesmal, als sie nur einen Mucks gegen sie äußerten, gab's heftigen Ärger von Papa. Sie mussten bitteschön lieb zu ihr sein. Und sie haben gelernt, doppelgesichtig zu leben. Ihr gegenüber sind sie lieb und nett, zu Hause heißt es "die ist sooo dooof". Ist eine Überlebenstaktik geworden - oder sie tun es mir zuliebe (ich brauche das natürlich nicht - vielleicht sieht man mir aber an, dass ich sie nicht leiden mag, ich gehe auch immer von den gemeinsamen Familienveranstaltungen weg, wenn sie kommt - ich müßte sie sonst hauen, echt, und die Peinlichkeit will ich mir ersparen). Naja, ein Stück Erwachsenenleben in den jungen Köpfen. Als ich mir einen Freund zulegte, war's auch nicht angenehm - immer Spannung zwischen ihm und den Kindern. Er hat ihnen was gesagt, was seiner Meinung nach nicht in Ordnung war, sie waren es nicht gewohnt, von einer fremden Person etwas gesagt zu bekommen und fingen einen Kampf an. Ich war der Meinung, dass ein erwachsener Mensch in der Lage sein müßte, zwei pubertierende Kinder auszuhalten und habe ihn nicht sonderlich verteidigt, vor allem nicht in seiner Anwesenheit - irgendwann machte es keinen Spaß mehr und ich habe Schluß gemacht. Er hat mir noch Vorwürfe gemacht, dass ich meine Kinder falsch erziehe, und das sähe man daran, dass sie ihm gegenüber unfreundlich sind. Ich meine, wenn die Kinder seinen Vater besuchen, ist die Konstellation in etwa gleich - wie gehen andere erwachsene Personen, der Papa und seine Partnerin, damit um? Ansonsten kommt "unser" Papa auch allein zu den Geburtstagen - nur die Jugendweihe war so wichtig, dass er sie mitschleppte.

    Hallo malmari,
    ich habe jetzt ein Problem und möchte Dir - aus meiner schlechter Erfahrung heraus (ich hoffe, eure Vereinbarung ist noch nicht unterschrieben) - etwas sagen. Bei uns steht, der Kindesvater "hat Anspruch" auf Umgang. Jetzt will er nicht mehr so oft und eines der beiden Kinder leidet - will öfter zu Papa. Meine Erklärungsversuche sind gescheitert, er schreit mich an. Ich war schon beim Jugendamt (die Dame war meiner Meinung nach nicht gut ausgebildet - kein Psychologiestudium, hat mir Quatsch erzählt von wegen, ich hätte Erziehungsprobleme und kann mit meiner Tochter nicht umgehen, und außerdem muss ich ihrer Meinung nach an Kommunikation mit dem Ex arbeiten. Zum Glück hatte ich meine Freundin mit, sie hat's etwas zurechtgerückt), und der Vorschlag vom Jugendamt war, den Papa zu einem gemeinsamen Gespräch einzuladen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das ablaufen soll, die Jugendamtdame ist dafür ungeeignet. Wie auch immer
    Ich empfehle, in die Scheidungsfolgevereinbarung sinngemäß eine Art "Verpflichtung" des Kindesvaters zum Umgang aufzunehmen - wie mit den Unterhaltszahlungen. Mein Ex kann ja immer sagen, er hat Anspruch, aber keine Pflicht. Und mit dem gezwungenen Umgang tun sich die Gerichte schwer - ist auch völlig verständlich.


    Was soll ich jetzt machen? Meine 13jährige Tochter braucht ihren Papa, weint und wird mir gegenüber "unfreundlich", weil ich ihn ja "abgeschrieben" habe. Papa sieht's ganz entspannt, baute letztes Wochenende zwei Tage lang einen doofen Mähroboter auf, statt mit seinen Kids mal Eis essen zu gehen (von Übernachtungen oder gar "zwei Wochen in den Sommerferien und eine Woche in den Winterferien" wage ich mich gar nicht mehr zu sprechen).


    Also, wenn Dein Ex Wert auf schriftliche Vereinbarungen legt, lohnen sich diese Worte, dann ist der Rahmen von Anfang an abgesteckt und klar usw. (neben anderen Sachen - wir waren zum Beispiel eine lange Zeit "arm" und, als er die Kinder nicht zu sich nahm, waren die 40 Euro Einkaufsgeld fürs Wochenende zusätzlich viel
    - aber er dachte gar nicht daran, sie uns auszuzahlen, die nicht stattgefundenen "zwei Wochen in den Sommerferien" auch nicht). Ich meine, das bedeutet nicht, dass ich an meinen Kindern sparen wollte - wir hatten nur kein Geld zum Ausgeben da.


    Und - ich kann dich so gut verstehen, dass du die jetzige Partnerin deines Ex nicht leiden kannst. Mir geht's auch so, aber aus einem anderen Grund. Das wird bei euch wahrscheinlich auch zu einem Problem - so musste mein Ex seine jetzige Ehefrau zur Jugendweihe mitschleppen ... (du verstehst, wie ich mich gefühlt habe). In einem Jahr ist die nächste Jugendweihe dran - ich wünsche mir viel Spaß.



    Gruß
    Yessica

    Hallo!
    Wir haben ein großes Haus - Papa ausgezogen - mit einem freien Zimmer. Dort steht eine Gästeliege für eine Person und wir haben eine gute Schlaf-Luftmatratze. Bis zum Ostseestrand fährt man 30 Minuten mit dem Auto, bis zum Fluss (Warnow) sind's 10 Minuten Fussweg, zum Bäcker und Supermarkt 17 Minuten Gehen. Die Bushaltestelle ist gleich in 200 Metern Entfernung da. Wir wohnen in Rostock. Wir würden euch, einer netten Mama oder auch Papa mit bis zu zwei Kindern unter 15 Jahren für 20 Euro gesamt pro Nacht das Zimmer überlassen. Das Badezimmer (eins von zwei, die wir haben) mit Dusche und Toilette und die Küche könnt ihr selbstverständlich benutzen. In der zweiten Augustwoche 2017 ist es leider nicht möglich - wir sind nicht da. Schreibt uns bitte eine Nachricht, wir freuen uns auf nette Gäste. LG. Yessica

    Ich habe keinen Ratschlag für Dich - ich habe nur eine ähnliche Situation. Nach der Scheidungsfolgervereinbarung soll mein Exmann die Kinder zwei Wochen im Sommer und eine Woche im Winter ununterbrochen sehen. Dazu hat er keine Lust. Zum Trost bezahle ich - je nach der Jahreszeit - Ferienlager, Trainingscamp, Jugendseminar für meine behinderte Tochter, Klassenfahrt x 2 - er zahlt NIX dazu. Zum Glück unterstützt mich finanziell meine Mama - schäm-schäm-schäm. A...h! Er hat die gleichen Argumente wie deiner. Vor der gerichtlichen Überprüfung habe ich Angst, weil er auch noch das Haus abbezahlt und das einklagen kann, befürchte ich. Aber reichen tut's trotzdem nicht - er zahlt den Mindestbetrag für die Kinder, 345 Euro.
    LG
    Yessica

    Hallo!
    Meine 13-jährige Tochter leidet darunter, dass ihr Papa sie nicht regelmäßig sehen will. Eigentlich hat sie noch eine ältere Schwester - sie ist aber Leistungssportlerin, hat deshalb sehr wenig freie Zeit und hat einen tollen Trainer, der sich um sie kümmert ("Mütze aufsetzen", "Socken anziehen", "Hast du heute schon getrunken?" - alles total rührend). Der Papa ist selbstständig, hat tatsächlich wenig Zeit, seine Ehefrau erfindet aber auch noch zusätzlich schwerwiegende Ursachen, weshalb er seine Kinder am Wochenende nicht sehen darf (wir haben eine Scheidungsfolgervereinbarung unterschrieben, jedes zweite WE ist Besuchszeit, zwei Wochen in den Sommerferien und eine Woche in den Winterferien - alles nur Luft für ihn). Heute und gestern hatte er auch keine Zeit - beide Tage mit dem Zusammenbau von einem Mähroboter verbracht. Die Tochter heult. Der letzte Besuch war zu Ostern. Mich schreit er an, wenn ich etwas sage - er ist ja ein toller Papa, der viel arbeiten muss, um diesen Riesenunterhalt für uns zu verdienen (wir hatten Schwierigkeiten - ich habe erst seit einem Jahr Arbeit - den zustätzlichen WE-Einkauf zu bezahlen, als diese WE-Besuche allmählich öfter ausfielen). Mit der Oma, seiner Mutter, hat sich meine Tochter auch gerade verstritten. Irgendwie musste die Oma ihren Sohn verteidigen und meinte, sie soll nicht so heulen, wenn Papa keine Zeit hat.
    Ich bin so weit, dass ich einen Termin beim Jugendamt vereinbart habe. Vielleicht kann ich das erklären und sie werden ihm etwas sagen. Ich habe Bedenken wegen seiner Reaktion darauf. Wie ist das eigentlich mit dem Familiengericht - müsste ich so ein Verfahren bezahlen, wenn ich einen "Umgangszwang" erwirken wollte? Zu den Psychologen und in die Beratung wollen die beiden auf keinen Fall.
    Wie seht ihr das alles?
    LG
    Yessica

    liro
    Ich glaube, "Entscheidungshilfe" brauchst du gar nicht - was gibt's da zu entscheiden? Von der Schule hängt so viel ab. Wenn ich meine Erfahrungen schildern darf, tu ich's. Eine meiner Töchter ist körperlich behindert. In der Grundschule wurde sie gemobbt - Schulangst, Bauchschmerzen, "ich will einschlafen und nicht mehr aufwachen". Von den Lehrern wurde uns nahegelegt, das Kind in die Psychotherapie zu schicken. Und dann, beim Wechsel in die weiterführende Schule, sagt ihr Klassenlehrerin, "Wissen Sie, wenn Sie Ihre Tochter in eine "normale" Schule schicken, dann werden Sie sie von dort in einem Monat wieder herausnehmen, kaputt. "Aber ich hab's nicht gesagt, ich bin an einer staatlichen Schule angestellt." Also ging sie in eine private. Das war ein richtiger Rat und eine richtige Entscheidung. Ok, in der Straßenbahn wird sie manchmal auch angepöbelt. Von "normalen" Jungs, zum Beispiel. Also könnte man sagen, sie muss da sowieso durch. Aber die Vorstellung, sie müsste jeden Tag für 7 Stunden mit diesen Jungs in einen Raum - nein, danke. Da endet der Toleranzbereich von allein.
    In jeder, noch so guten Schule und Klasse wird es immer Probleme geben. Aber wenn sie schon von Anfang an so sichtbar sind - nee, was gibt's da zu überlegen?

    rainbowfish: Von der Stimmung her ist es bei uns ähnlich. Zwei Schwestern, 15 und 13. Die 15 jährige im Behindertenleistungssport, will zu den Weltmeisterschaften nach Canada, braucht dafür 2000 Euro (das sind spezielle Meisterschaften für eine bestimmte Behinderung, eher sozialer Natur, die Anreise muss selbst bezahlt werden). Papa, ein Geschäftsführer, hat kein Geld und überredet die Oma, das seit der Geburt der Enkelin mit 25 Euro monatlich angesparte Geld dafür zu opfern. Die Oma ist inzwischen von der Rechtsmäßigkeit dieser Handlung überzeugt, der Enkelin soll das aber noch nicht mitgeteilt werden - sie suchen Sponsoren. Die 13jährige möchte in den Urlaub fahren und verbringt ihre Tage damit, Urlaubsziele rauszusuchen. Die Große will nicht mit, weil sie ihr Training nicht ausfallen lassen kann. Dann buche ich - ich habe erst seit kurzem einen Job und will wenigstens mit einer meiner Töchter etwas schönes unternehmen, solange sie noch Zeit mit mir verbringen will und das Ende meines befristeten Arbeitsvertrags in entfernterer Zukunft liegt, außerdem können Kinder unter 14 Jahren kostenlos mit der Bahn fahren - eine Reise nach Paris. Juhu! Wir fahren in den Osterferien weg. Dann kommt es von der Großen. "Ihr fahrt ausgerechnet in der Zeit, wenn ich Training habe!" (Sie hat immer Training, 9 mal in der Woche und immer in den Ferien je 5 Stunden täglich). "Ihr wollt mich abschieben!" (Ich habe ihr vorgeschlagen, bei meiner Freundin zu übernachten, weil sie allein Angst hat.) "Wieso gebt ihr soviel Geld für eure Reise aus und ich darf nicht nach Canada?!" "Wenn ich im Sport nichts erreiche, ist es, weil meine Familie mich nicht unterstützt!" "Ich fahre nie mit euch zusammen in den Urlaub, weil ihr mich nicht haben wollt."
    Zum Glück kommt meine Freundin aus einem anderen Teil Deutschlands mit ihrer Tochter (sie hat die gleiche Behinderung, wie meine Tochter) und anderen Gast- und Leibkindern uns besuchen. Meine Große: "Ich bin nicht einverstanden, ich will nicht, dass sie kommen, weil ich Training habe und keine Zeit mit ihnen verbringen kann." Ich: "Dann esst ihr zusammen Abendbrot." Ich mache mir Sorgen um sie - der Leistungssport ist eine psychische Belastung, wie es sich zeigt. Aber ohne wäre sie auch verloren, sie hat davor eine starke Tendenz gehabt, im Bett liegen zu bleiben, den ganzen Tag Fersehen zu gucken und Nintendo zu spielen. Nur das Schwimmen hat sie da rausgeholt. So, fertig geklagt. Danke fürs Lesen und liebe Grüße.

    Hallo!
    Respekt, ich war nicht so vorsichtig. Ich dachte, die Kinder sind nicht mehr im zarten Alter und ich habe Recht auf mein eigenes Privatleben - da habe ich meinen Ex-Freund halt als meinen Freund, nicht mehr nicht weniger, vorgestellt. Nach zwei Wochen Bekanntschaft. Ergebnis: meine pubertierenden Töchter haben ihn aus meinem Leben rausgeekelt. War nicht angenehm. Für alle Beteiligten - naja, die Töchter konnten wohl an ihm ihre Zähne und Krallen schärfen. Irgendwie bin ich aber auch froh darüber - war nicht der Richtige. Im Nachhinhein erzählen sie, dass sie im Ernst Angst hatten, dass er mich ihnen wegnimmt. Das war so merkwürdig - warum soll ich einen erwachsenen Mann vor meinen Kindern verteidigen und mich mit meinen eigenen Kindern wegen eines Nicht-Papas streiten. Kann er das bitte selber machen ... .


    Wie läuft's bei euch so?


    Grüße


    Yessica

    Ja, Aschau ist's. Ist es dort sehr bergig oder geht es? Und - nein, er leiht mir niemals seinen neuen Wagen. Ich fahre ihn doch zum Schrott, ist von vornherein klar. Ach, ist das schön, dass wir uns getrennt haben! Mit Geld aushelfen? Ha! Ich bin schuld, dass das jüngere Kind schlechte Noten in Mathe nach Hause brachte - und musste die Hälfte von den Nachhilfekosten bezahlen. Dann wechselt das Kind die Schule und - oh Wunder! Eine völlig andere Einstellung zum Lernen kehrt ein, sie wird zu den "Guten" der Klasse. Ich kündige den Vertrag mit der Nachhilfefirma - und muss die Hälfte der Strafgebühr bezahlen (war ein Zweijahresvertrag). Er würde mir nicht einmal ein Taxi vom Bahnhof zur Klinik bezahlen. Naja, an solchen Dingen wächst man tatsächlich.

    Hallo!


    Ich will nur ein wenig klagen an dieser Stelle. Ich habe eine Tochter, die behindert ist - nicht toll, ich musste zum Glück nie um ihr Lebenn kämpfen. Aber sie hat immer starke Rückenschmerzen. In der Stadt, wo wir wohnen, kann ihr - vom Gefühl her - nicht geholfen werden. Und da empfiehlt man uns in unserem Selbsthilfeverein eine tolle orthopädische Kinderklinik am anderen Ende des Landes. Wir machen einen Vorstellungstermin aus. Vor drei Monaten informiere ich meinen Ex, den Chef einer prosperierenden Firma, dass er seine Tochter bitte mit seinem tollen dicken Schlitten in die Berge fahren möchte. Mein kleiner Ford KA hält nämlich die winterlichen 850 km in eine Richtung vermutlich nicht aus. UND ER HAT KEINEN BOCK. Meine Ex-Schwiegermutter, seine Schwester, sein Vater - alle bitten sie ihn, hinzufahren. Er hat keinen Bock. Mit dem Zug fahren wir ewig - mit teilweise 4 Min. Umstiegszeit (ich stelle mir schon meine gehbehinderte Tochter von Gleis 20 auf Gleis 9 hüpfend vor).
    Die Krankenkasse übernimmt auch keinen Transport.
    Die Begründung von dem Ex: "Da müßte ich ja Urlaub nehmen." Der Chef, der Geschäftsführer, der Gesellschafter - kann keine drei Tage frei nehmen.


    Mann, wie ich ihn hasse ... . Ich hätte so richtig Lust, ihn auf seinen tollen Internetpräsenzseiten zu fragen, ob er vielleicht Zeit für seine Tochter hätte. Aber.


    Wir sind ja auch auf den Kindesunterhalt angewiesen - ich schade mir selbst. Und da soll ich noch den Kindern gegenüber das Bild "toller Papa"
    aufrechterhalten.


    Danke fürs Lesen bis hierhin.


    Grüße


    Yessica

    Wir hatten in diesem Zusammenhang auch etwas Befremdliches erlebt. Die Kinder schenkten ihrem Vater zum Geburtstag seine Lieblingsschokolade (ich gebe selbstverständlich keinen Cent für solche Geschenke aus). Und da sagt seine jetzige Ehefrau, "Euer Vater gibt so viel Geld für euch aus - und ihr schenkt ihm irgendwelche Schokolade ... . Schämt euch!" Zum Vatertag fragten sie sie, was sie ihm schenken können. Und sie sagt, "Hugo Boss Socken". Was mich das alles lehrt - die Menschen sind unterschiedlich. Mein Anliegen ist, soviel Vertrauen bei meinen Kindern zu verdienen - und soviel Zeit mit ihnen zu verbringen, dass sie meine Werte annehmen und nicht diese doofe Hugo-Boss-Mentalität. Mit der lebt es sich ja auch - vielleicht aber etwas angespannter.
    LG
    Yessica

    Ich würde meinen Kindern das nicht antun - es dem Vater persönlich zu sagen, dass sie keinen Kontakt wollen. Kinder sind doch viel sensibler, als (gesunde) Erwachsene. Meine ältere Tochter, die ja eigentlich schon 14 ist, sagt in solchen Situationen, "Nee, Mama, ich bin noch ein Kind, das musst DU regeln für mich." Ich habe hier im Forum schon über eine andere Geschichte geschrieben - der Kindesvater verweigerte den Umgang, weil er denkt, dass meine jüngere Tochter bei ihm eine leere Strandtasche, die ein Werbegeschenk war, geklaut hat. Und jetzt, nach zweieinhalb Monaten, hat er den Wunsch geäussert, mit seiner Tochter doch zu sprechen. Ich überlege mir, ob ich es ihm erlauben darf, sich mit ihr allein zu unterhalten - für ihn ist dieser - ob eingebildeter oder wahrer -Diebstahl ein Fixpunkt, von dem er nicht loskann. Wenn er wieder anfängt, sie dazu zu zwingen, zuzugeben, dass sie geklaut hat, dann wird er schreien und sie heulen. Das will ich ihr ersparen. Wir müssen unsere Kinder auch vor schädlicher Einwirkung schützen. Bloß - unsere Kommunikation ist auch nicht so gut, dass ich ihn von vornherein fragen kann, ob er das vorhat. Also denke ich, ich kann sie spazieren gehen lassen - auf der Straße wird er sie wohl nicht anschreien. Zum Glück ist er noch so vernünftig, dass er nicht verlangt, dass sie zu ihm kommt - naja, sie würde sowieso vorger weglaufen, sie ist schon 12 Jahre alt. Entschuldigung, dass ich mich hier mit meinem Thema reinmische.
    LG
    Yessica