Ich weiß nicht, ob damit wirklich immer "nur" Bezugspersonen gemeint sind.
Wenn ich an mich/uns denke fällt mir immer einiges ein. Ich interpretiere es eher so, daß auch andere Mitmenschen "miterziehen" sollten.
Jetzt kommt wahrscheinlich erst ein großer Aufschrei, aber ich erklär mal wie ich es meine. :lach
Ich finde, daß die Gesellschaft sehr Ich-bezogen geworden ist. Jeder kümmert sich um sich, nur um das eigene Kind. Wenn irgendwo was falsch läuft wird gern weggesehen. Ok klar, wenn das nervenzerreibende Kleinkind im Supermarkt rumschreit will ich sicher nicht, daß sich jemand einmischt und ich mir noch blöde Kommentare anhören muß. Aber wenn ich selber der Meinung bin, daß sich mein Kind daneben benimmt, und das wirklich offensichtlich, dann würde ich mir durchaus mal Unterstützung oder Bestätigung von anderen Menschen wünschen. Da lache ich mir eher eins wenn ein Fremder ihm auch mal "Na Burschi, so aber nicht." sagt.
Mein Sohn ist zum Beispiel so, daß er der Meinung ist, alle Regeln des Lebens enspringen nur einem einzigen Kopf: meinem bösen dämonischen Mutternkopf. Umso besser finde ich es, wenn er auch mal von anderen Seiten die gleichen Dinge zu hören kriegt, damit er schnallt, daß es eben NICHT nur mein Gutwill ist, sondern daß das die ganz normalen Regeln des Lebens sind.
2-3 Väter von seinen Freunden waren zum Beispiel auch unheimlich kumpelhaft mit ihm, weil er halt sone coole, offene Art an sich hat. Was ich anfangs witzig fand, habe ich irgendwann versucht zu unterbinden, diese Männer gebeten, ob sie das etwas sein lassen können. Denn: Er verlor total die Einschätzung von Kindern und Erwachsenen, sah sich auf gleicher Augenhöhe, wurde immer schnodderiger Erwachsenen gegenüber. Das ging natürlich gar nicht und wurde mir unheimlich peinlich. Genauso meine 2 besten Freundinnen, die haben sich meißtens nur innerlich mal über sein Verhalten geärgert, aber sie waren immer der Meinung nichts sagen zu dürfen, in ihrem eigenen Zuhause! Natürlich darf man mit fremden Kindern nicht genau gleich umgehen wie mit dem eigenen, aber hallo? Mein Zuhause, meine Regeln. Und meißtens sind es eben auch normale Regeln die ÜBERALL gelten. Es hat ne Weile gedauert, aber mittlerweile kriegt mein Sohn auch dort mal nen Anschiß.
Letztlich will ich keine Hilfe oder daß sich Fremde in meine Erziehung einmischen. Ich wünsche mir nur daß mein Kind mehr Erfahrung bekommt, daß eben "das ganze Dorf" am gleichen Strang zieht, er auch von anderen das richtige Verhalten lernt. Oder gar nicht mal nurr das richtige, sondern auch das vielfältige. Ich selber kann doch gar nicht alles, weiß nicht alles.
Wie ein Welpe in einem Rudel.