Beiträge von musicafides

    :/ ich bewundere ja etwas, mit welcher Klarheit und Überzeugung an die Partnersuche gegangen wird.

    Ich dachte immer, daß es einen nicht unerheblichen Teil an "Unbewußtem" gibt, den ich nicht beeinflussen kann.

    Und deshalb habe ich an einem bestimmten Punkt in meinem Leben beschlossen, die aktive Suche nach einer Partnerin zu beenden. Das ist jetzt etwa 15 Jahre her. Verliebtsein ist ja gut und schön, und ich gönne es auch jedem, aber dann muss sich erst einmal zeigen, ob daraus auch Liebe werden kann, die den Rausch der Emotionen überdauert.

    Im Endeffekt ist es Latte wie man das Kind nennt.

    Ich habe kein Idealbild von einer Beziehung, weil jede Beziehung anders ist. Außerdem denke ich, man würde seinem Partner Unrecht tun, ihn an einem solchen Idealbild (wenn auch nur unbewusst) zu messen. Entweder ich lasse mich voll und ganz auf einen Partner ein, ohne Wenn und Aber, oder - wenn das nicht möglich ist - sollte ich es besser bleiben lassen. Mehr muss ich persönlich nicht wissen. Denn das, was zwei Menschen miteinander verbindet - die Liebe - sollte man nicht zerreden.

    Was ist denn die persönliche Meinung, quasi die "Ich-Botschaft" des TE?

    Der Beitrag thematisiert die Tendenz in weiten Teilen unserer Gesellschaft, die Kinder in den Mittelpunkt zu stellen, sie als gleichwertige Partner "auf Augenhöhe", evtl. als "beste Freunde" zu behandeln und zeigt die Konsequenzen auf wie mangelnde Eigeninitiative, Frustationstoleranz, Hartnäckigkeit und Durchhaltevermögen. Jedenfalls dann, wenn die Beziehung zum Kind "überemotionalisiert" wird und die Eltern ihre Paarebene vernachlässigen.


    Meine persönliche Meinung ist: Soziale und emotionale Kompetenzen lernen Kinder erst mit der Zeit, und die Konsequenzen ihres Handelns ebenso. Deshalb sollten Eltern altersentsprechend ihre Kinder in Entscheidungen einbeziehen und sie so erziehen, dass sie Tugenden wie Respekt, Wertschätzung und Anstand lernen. Das geht nicht ohne Regeln und Befolgen dieser Regeln. Je älter ein Kind wird, desto besser kann es den Sinn solcher Regeln verstehen oder diese mitgestalten.

    Eltern sollten ihren Kindern Verantwortung für das eigene Handeln - ebenfalls altersgerecht - schrittweise so übertragen, dass sie lernen können, für die Auswirkungen ihres Handelns verantwortlich zu sein. Das bedeutet umgekehrt, sie dort zu schützen, wo sie die Konsequenzen solchen Handelns noch nicht verstehen können.


    Hilft das jetzt weiter?

    So, nun komme ich endlich dazu, mich den Fragen von Campusmami zu widmen (in kursiv)


    Was wäre denn deine Meinung dazu, dass bedingungenslose Liebe nicht nur den Kindern sondern auch der Gesellschaft Schaden zufügt.


    Im ursprünglichen Beitrag, den ich verlinkt hatte, heißt es:

    Zitat

    Dies dürfte ein Hauptgrund dafür sein, weshalb manche Mütter oder Väter ihren Nachwuchs als beste Freunde bezeichnen. Lieben sie das Kind bedingungslos und behandeln es als Kumpel, kommt die Liebe zurück. Und wenn es ihnen einmal schlecht geht, finden sie in ihm eine emotionale Stütze. Deshalb muss man das eigene Leben hinter dasjenige des Kindes stellen. Soweit die verbreitete Meinung.

    Ich kann nicht erkennen, dass bedingungslose Liebe im Beitrag oder anderswo als Schaden für Kinder oder gar Gesellschaft gesehen wird. Sicher hast Du meinen Beitrag über bedingungslose Liebe weiter oben gelesen, in dem ich schreibe, dass Liebe per se bedingungslos ist, egal wem sie gilt. Sonst ist es keine Liebe, sondern etwas anderes. Problematisch wird es dann (so der Beitrag), wenn die Beziehung zum Kind zur Folge hat, dass man eine Auszeit vom Paarsein in Kauf nimmt.


    Und wie stehst du dazu, wenn du reflektierst, dass das Forum vor Postings nur so trieft, wo sich Erwachsene (jetzt Elternteile über schwierige Beziehungen zu ihren Eltern auslassen). Wäre das nicht eigentlich die Generation, wo noch alles gut und richtig war? Nein selbstverständlich nicht, auch da waren die Mütter schuld.


    Nein, wäre es nicht, jedenfalls nicht aus meiner Perspektive, weil ich der Haltung, dass früher alles besser gewesen sein soll, so überhaupt nichts abgewinnen kann. Wenn man möchte, kann man gerne in der Vergangenheit verharren, aber mein Ding ist es nicht. Schwierige Beziehungen in der Verwandschaft (nicht nur zwischen Kindern und Eltern), ob nun phasenweise oder generell, sind für mich nichts Besonderes. Und um Schuld geht es in meinen Augen schon mal gar nicht. Wenn vor allem von Müttern die Rede ist, liegt das möglicherweise daran, dass diese zu ihren Kindern im allgemeinen wohl eine engere Bindung haben als die Väter.


    Wer hat denn überhaupt die Verantwortung für die Gesellschaft und welche Verantwortung trägt die Gesellschaft für die Erziehung und sind Kinder kein Bestandteil eben dieser Gesellschaft und wenn ja ab wann?


    Kinder sind von Anfang an Teil der Gesellschaft, allerdings noch nicht von Anfang an mit den Rechten und Pflichten eines Volljährigen, darüber brauche ich wohl nichts auszuführen, weil es bekannt ist. Ich sehe ansonsten keinen direkten Zusammenhang zwischen den Thesen des Beitrags und dieser Frage. Ich beantworte sie aber so: Jeder mündige Bürger ist als Teil der Gesellschaft für diese mitverantwortlich. Verantwortung für die Erziehung haben alle, die daran teilhaben: Eltern, Kindertagesstätten, Schulen und alle, die Kinder auf dem Weg zum Erwachsensein begleiten und Vorbild sind.


    Sind Menschen mit einer gewissen Selbstwirksamkeitserfahrung und Entscheidungsfähigkeit perse schädlich für eine Gesellschaft, die andere Erwartungen als vor 50 Jahren hat:/?


    Warum gerade 50 Jahre? Natürlich sind diese Menschen per se nicht schädlich für eine solche Gesellschaft, ich sehe aber auch nicht, wo dies behauptet wird.


    Ich vermute, dass diese Fragen an mich eher mit Dir als mit dem ursprünglichen Text oder meinem Anliegen zu tun haben. Ich weiß zwar nicht, ob meine Antworten zu einem gewissen Erkenntnisgewinn beitragen konnten, aber vielleicht waren sie ja hilfreich.

    Es war auch stets hart, selbst solch einen Schritt zu gehen, dennoch ist es dann aber auch wichtig, richtig und gut so, den anderen Menschen nicht weiter aufzuhalten, wenn man mitbekommt, es passt nicht bzw nicht mehr.

    Würde ich persönlich anders formulieren: Solange beide Partner die Partnerschaft wollen und bereit sind, in die Beziehung zu investieren und Herausforderungen gemeinsam zu meistern, kann es funktionieren. Ich finde es gut, wenn da beide Partner auch zueinander ehrlich sind und in Verbindung bleiben. Man sollte sich dann auch zusammen fragen können, warum es jetzt nicht mehr passt, wo es doch zu Beginn ganz hervorragend zusammengepasst hat. Das ist ja keine Zustandsveränderung von heute auf morgen, sondern vermutlich oft eine schleichende Entfremdung.

    Nach meiner bisherigen Erfahrung machen wir uns ein erstes Bild von jedem Menschen, dem wir neu begegnen, so auch dem Menschen, den wir uns als Partner wünschen bzw. mit dem wir eine Beziehung eingehen. Wenn wir uns tatsächlich aufeinander einlassen und uns innerlich öffnen, dann lernt der Partner auch Seiten kennen, die im ersten Bild noch nicht vorhanden waren und die vielleicht nicht dem "perfekten" Wunschbild entsprechen. Was dann? Ziehen wir weiter, oder vertiefen wir die Partnerschaft, weil wir ein gemeinsames Ziel entwickeln und tatsächlich bereit sind, den Partner in unser Leben zu lassen? Und was ist, wenn einer von beiden in eine Krise gerät? Ist der Partner dann immer noch "perfekt" für mich? Oder lasse ich ihn dann fallen, weil er meinen Ansprüchen nicht (mehr) genügt?

    Woher kommt es, dass man den "perfekten" Partner sucht? Nichts ist perfekt im Leben. Das klingt für mich so, als würde man eine Checkliste abarbeiten und sich nur mit dem Optimum zufrieden geben. Seid Ihr, die Ihr Euch nach dem perfekten Partner sehnt, denn perfekt? Was ist denn mit den Altlasten, die jeder von uns mitschleppt? Die Ecken und Kanten, die jeder von uns hat?

    Begründungen warum der Blogbeitrag daneben ist, werden nicht akzeptiert.

    Ganz einfach: Jede und jeder kann anderer Meinung sein als im Blogbeitrag. Aber zu sagen, dass er daneben IST, geht gar nicht. Voraussetzung für eine Diskussion mit Erkenntnisgewinn ist für mich ein Minimum an Toleranz gegenüber Andersdenkenden. Und den kann ich hier in diesem Fall leider nicht erkennen.


    Es heißt übrigens Prenzlauer Berg, nicht Brenzlauer Berg. Aber das nur am Rande.

    Teilhabe/Beteiligung ist ein Kinderrecht. Es gibt viele gute Erklärungen z.B auf den Seiten der UN-Kinderrechtskonvention dazu.

    Vielleicht hilft es weiter, wenn ich mich dazu bekenne, dass ich persönlich es für mich wichtig finde, mir ein gewisses Grundwissen über die UN-Kinderrechtskonvention als Teil meines Grundwissens angeeignet zu haben. Als Vater von zwei Kindern gehört das für mich einfach dazu, unabhängig davon, ob man vom Fach ist oder nicht.

    Meiner Meinung nach verstehst du die Prinzipien von Partizipation nicht richtig.

    Wenn die Grundlage Deines Vorurteils darin besteht, dass ich die Parallele zu Verkehrsregeln gezogen habe, so finde ich das doch ziemlich dünn. Es ist möglicherweise so, dass wir die Prinzipien von Partizipation unterschiedlich verstehen, aber Deine Äußerung empfinde ich als anmaßend. Für mich übrigens ein essenzielles Prinzip gegenseitiger Toleranz, andere Meinungen zu akzeptieren, auch wenn man sie sich nicht zu eigen machen kann oder möchte. Ich gehe davon aus, dass Du verstehst, wovon ich schreibe.

    Demgegenüber (und ist ganz fix zu erklären) bin ich ein ganz großer, erklärter Fan von Mitsprache / Demokratie in der Grundschule. Es gibt bei mir sehr wenige Regeln, diese Regeln sind fix und dienen der Sicherheit. Alles andere wird ausdiskutiert - zuallererst mal im Klassenrat, eine Stufe höher dann auch in der Schülervertretung. Natürlich geht das nicht von Anfang an, sondern wird im Lauf der Zeit aufgebaut.

    Ich kenne das auch bereits aus meiner Zeit als Schüler, dass es eine Schülervertretung gab. Das ist ein guter Weg, um Verantwortung für sein Handeln zu lernen, und deshalb finde ich das ab einem gewissen Alter auch sinnvoll.

    Aber auch da wäre sachliche Auseinandersetzung unmöglich, mit dem was ich schreibe, hätte ich keinen Einfluss darauf, was beim Empfänger ankommt

    Doch, nämlich wenn diejenigen, die miteinander kommunizieren, auch Rückfragen stellen, wenn sie ein Störgefühl haben, damit die Kommunikation erfolgreich ist. Und dann rückt auch eine sachliche Auseinandersetzung in den Bereich des Möglichen. Schwierig wird es immer dann, wenn es an Wertschätzung füreinander fehlt.

    Allein die polemische Überschrift ist doch so gewählt,

    ... sie entspricht der Überschrift des Zeitungsartikels bzw. des Blog-Beitrags. Wenn Du meinst, durch die Übernahme hätte ich das "gewählt", dann hast Du wohl recht. Es dürfte Dir als aufmerksame Leserin aufgefallen sein, dass ich mich im einleitenden Beitrag, was meine persönliche Meinung angeht, zurückgenommen habe, und das war wohlüberlegt.


    Genauso wohlüberlegt war es auch, dass ich geschrieben hatte, es KANN sein. Nicht, dass es bei Alleinerziehenden zwangsläufig oder überwiegend wäre. Was ist daran klischeehaft? Ich habe es leider nicht verstanden, ebensowenig, warum es für manche erforderlich ist, die Meinung Andersdenkender gleich zu bewerten.

    Am schlimmste finde ich übrigens das von dir eingebrachte Klischee des Partnerersatzes bei AEs...

    Wo habe ich das eingebracht? Jannne meinte weiter oben, es ginge im Beitrag darum, seine Kinder nicht als Partnerersatz zu missbrauchen. Ich kann verstehen, dass Du das für ein Klischee hältst, es geht aber im ursprünglichen Beitrag nicht spezifisch um Alleinerziehende (auch wenn dort erwähnt wird, dass ja die Kinder oft die einzige Konstante im Leben von AE bei ansonsten möglicherweise wechselnden oder nicht vorhandenen Partnern sind). Warum findest Du das so schlimm, warum trifft Dich das so?

    Den Text empfinden hier viele intuitiv daneben... ich kann das nachvollziehen, ohne jetzt jede einzelne These der Autorin widerlegen zu müssen. Ich finde es aber interessant, dass du den Text als diskussionsfähig empfindest... Warum ist das so?

    Erstens: aus den meisten Beiträgen hier ist für mich nicht ersichtlich, dass sich die Forumsmitglieder tatsächlich mit dem Text inhaltlich auseinandergesetzt haben.

    Zweitens: ich setze mich mit jedem Text, zu dem ich Stellung beziehe, inhaltlich auseinander, schon aus Respekt vor dem jeweiligen Autor und Interesse am Austausch von Argumenten.

    Drittens: Ich empfinde es als überheblich, wenn jemand schreibt "ohne jede einzelne These der Autorin widerlegen zu müssen". Ich gehe davon aus, dass die Erziehungswissenschaftlerin nicht einfach ihre Meinung kundtut, sondern sich bezieht auf Ergebnisse ihrer Forschung, vielleicht ergänzt durch Eindrücke aus ihrem Umfeld.

    Viertens: für mich ist es kein stichhaltiges Argument, dass viele hier den Text als intuitiv daneben empfinden, es ist eine Beobachtung. Wer weiß schon, wieviele Mitglieder den Text gelesen, sich aber nicht dazu geäußert haben. Aber sei's drum: ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass - was die Beschäftigung mit Texten angeht - meine Intuition kein guter Ratgeber ist, denn ich habe festgestellt, dass manche spontanen Eindrücke beim Lesen daher rühren, dass sie bei mir einen "blinden Fleck" getroffen haben. Jeder und jede hat solche blinden Flecken. Gerade dann, wenn die intuitive Ablehnung besonders stark ist, lohnt es sich für mich, mich tatsächlich argumentativ mit einem solchen Text auseinanderzusetzen.

    Fünftens: was sagt das Wort "diskussionsfähig" über denjenigen aus, der es gebraucht? Die Ich-Botschaft, die bei mir ankommt: "Ich bin diejenige, die in der Lage ist und das Recht hat, absolut gesehen zu beurteilen, ob ein Beitrag wert ist, dass man sich damit auseinandersetzt, oder ob der Beitrag qualitativ minderwertig ist". Auch das empfinde ich als anmaßend.


    Ich bin mir nicht sicher, was ich von Kinderräten (bereits im Kindergarten) halten soll. Zwar verstehe ich, dass Kinder so frühzeitig lernen, zu argumentieren, aber lernen sie auch, dass es im Leben Regeln gibt, die eben nicht verhandelbar sind / sein sollten und dass für manche Einschätzungen einfach ein gewisser Weitblick erforderlich ist, den kleine Kinder in manchen Dingen noch nicht haben? Werden die Kinder da nicht zu Königen der Kindertagesstätte gemacht? Es würde ja auch niemand auf die Idee kommen, über Verkehrsregeln zu verhandeln.


    In den Kindertagesstätten meiner Kinder gab es eine Bezugserzieherin, an die konnten die Kinder sich wenden bei allem, was ihnen wichtig war. Dort haben meine Kinder Zugewandtheit und Wertschätzung erlebt und hatten stets den Eindruck, ernstgenommen zu werden. Das ist m. E., worauf es ankommt.

    Nun, wenn man das so sieht, dann solltest du keinerlei solcher Texte mehr hier rein setzen, wenn du mit anderen Sichtweisen nicht umgehen kannst.

    Gemeint war ganz einfach: wenn zwei Menschen ein und denselben Text lesen, dann sind die Botschaften, die ankommen, oft unterschiedlich. Bezogen war das auf den ursprünglich verlinkten Text anhand der unterschiedlichen Kommentare dazu. Ich empfinde unterschiedliche Sichtweisen immer als Bereicherung.

    Wie so oft entsteht die Botschaft beim Empfänger. Es erscheint mir einigermaßen schlüssig, dass echte Liebe nicht an Bedingungen geknüpft ist, weder beim Partner noch bei den Kindern. Aber Liebe braucht auch immer Zeit füreinander: Zeit zwischen Eltern und Kindern, Zeit zwischen Partnern, Zeit mit den anderen Menschen, die man liebt. Schwierig wird es für mich, wenn die bedingungslose Liebe zu den Kindern "über" die Liebe zum Partner gestellt wird - das habe ich (zumindest nach meinem Eindruck) schon in Partnerschaften erlebt. Wenn also der Elternteil bei jeder Äußerung des Kindes gleich losrennt, um den Wunsch oder das Bedürfnis des Kindes zu erfüllen - unabhängig davon, was man selbst gerade tut. Ja, ich bin immer für meine Kinder da, aber nicht in jedem Augenblick verfügbar. Wenn ich gerade beruflich in einer Telefonkonferenz bin, dann müssen eben meine Kinder mit ihren Anliegen warten oder sie frühzeitig äußern, dass ich das in meiner Planung berücksichtigen kann. Ist es denn zwangsläufig so, dass sich ein Kind zurückgesetzt fühlt, wenn ich Zeit mit dem Partner verbringe und nicht gestört werden möchte? (Für Partner kann man auch Hobby, Ehrenamt oder anderes einsetzen). Es ist in meinen Augen ein Unterschied, ob ich (als Patchwork-Familie) gemeinsame Zeit mit den jeweiligen Kindern verbringe (sehr wichtig), oder ob ich exklusive Zeit mit meinem Partner habe (sehr wichtig). Das eine kann / sollte meiner Meinung nach nicht gegen das andere aufgerechnet werden. Von der Zeit, die man für sich selbst braucht, um aufzutanken, habe ich noch gar nicht geschrieben. Alles davon ist wichtig und muss möglicherweise eingeplant werden, weil unsere Zeit nun mal endlich ist.

    Wie soll ein Kind soziale Kompetenz erlernen, wenn sich die Eltern und andere Erwachsene seinem Willen unterordnen? Ich denke, da ist es von Vorteil, kein Einzelkind zu sein, weil man da ganz gut lernen kann, zu streiten, Kompromisse einzugehen, warten zu können, sich auch mal zurückzunehmen. Natürlich klappt das nicht von Anfang an, aber je älter das Kind wird, desto besser sollte das funktionieren können.

    was "zu sehr" ist, wird nicht verraten, ebensowenig, ob sie wirklich gleichmachend über 0 bis 18/25jaehrige redet

    Dann empfehle ich Dir, Dich näher mit ihrer Forschung bzw. ihren Veröffentlichungen zu beschäftigen - der eingangs zitierte Beitrag ist ein Kommentar und keine Zusammenfassung ihrer Forschung. Vielleicht wirst Du dann schlauer. Oder Du bleibst bei Deiner Auffassung, dann wäre es sicher verlorene Zeit, sich damit näher zu beschäftigen. Ist natürlich Dein gutes Recht, eine andere Meinung zu vertreten, das ist klar. Für mich und sicher auch andere wäre es interessanter, persönliche Antworten zu den eingangs gestellten Fragen zu hören. Und die hatte ich bewusst offen gestellt, weil mich diese Antworten tatsächlich interessieren. Vielleicht kommt ja noch etwas dazu ...

    Ich lese das nicht als Kurzfassung, sondern empfinde das als weitgehend unsachlich und polemisch. Welchen Nerv hat das bei Dir getroffen, Volleybap? Und warum? Interessanter hätte ich da schon eine konstruktiv-kritische Auseinandersetzung gefunden, oder zumindest Deine Meinung zum Thema. Sehr schade.

    Hier ein lesenswerter Gastkommentar der Erziehungswissenschaftlerin Margit Stamm mit dem Titel "Unsere Kinder, die kleinen Könige", erschienen in der NZZ vom 3. Mai 2022. Im Untertitel steht: "Wenn Kinder ständig eine Überdosis an Zuwendung und Verherrlichung bekommen, schadet das nicht nur ihnen, sondern der ganzen Gesellschaft".


    https://www.margritstamm.ch/bl…n-koenige-warum-eine.html


    Gerade wenn man als Alleinerziehende(r) in keiner Paarbeziehung ist, kann es sein, dass man seinem Kind alle Fürsorge gibt und sich selbst und seine eigenen Bedürfnisse darüber vergisst. Man überschüttet sein Kind mit Liebe und Zuneigung und überfordert es, wenn man es z. B. ständig nach seiner Meinung zu allem Möglichen fragt, um sicherzugehen, dass man auch ja nicht gegen seinen Willen handelt.


    Wie habt Ihr das bei Euch selbst erlebt? Welche eigene Meinung habt Ihr dazu?