Beiträge von stern0372

    Vielleicht wäre es eine Idee, wenn Ihr zu Anfang des Jahres einen festen Umgangsplan macht.

    Festlegen für das ganze Jahr, wann Eure Tochter wo ist und auch, wer was fährt. Du immer hin, die Mutter immer zurück oder so.

    In der Zeit bei der Mutter kann die ja dann Kurzurlaube planen wie sie will.

    Es ist auch für Dich dann besser planbar, aber natürlich auch eine gewisse Einschränkung, da Du Dich ja auch daran halten sollst.

    Mach Ihr einen Vorschlag fürs ganze Jahr, sie kann ja ggfs Gegenvorschläge machen.

    Aber das meinte ich mit "Ich hab mir das recht rausgenommen, Dinge festzulegen".

    Ja. Korrekt.


    Das Holen und bringen ist vom Umgangselternteil zu leisten. Ausnahmen gäbe es nur, wenn der betreuende Elternteil eine größrere Distanz geschaffen hat. Dann kann er u.U. dazu verpflichtet werden einen Teil der Kosten/der Fahrten zu übernehmen.

    Nur hilt es dir nicht, wenn z.B: die Mutter sich dann weigert das Kind zurückzubringen und dir sagt, dass du es ja holen kannst.

    Aber ganz ehrlich, auf lange Sicht wirst du nicht umhinkommen, dass mal jemand in schwarzer Robe der Mutter REcht und Pflichten erklärt. Du machst dich mit Blick "alles andere schadet unserem Kind" zu Spielball der KM. Gerade für dein Kind solltest du zeigen, dass es klare Grenzen gibt, dass man Abmachungen einhalten muss etc.
    So erlebt dein Kind etwas, was sie besser nicht in ihr eigenes (Erwachsenen)leben übenehmen sollte (bzw. sie wird dich irgendwann selbst erpressen, weil es bei Mama ja auch funktioniert)

    Wenn die Tochter das mitbekommt.. Gute Elternebene wäre, diese Diskussionen nicht vor dem Kind auszutragen bzw nicht mit dem Kind darüber zu reden.

    Bezüglich der Fahrerei und "muss ich das tun oder ist es nicht die Pflicht der Mutter?"

    Ich habe damals als betreuender Elternteil einerseits mir herausgenommen, gewisse Dinge festzulegen, da ich ja nun mal das alltägliche Leben mit dem Kind managen musste. Ich habe die größere Last gehabt. Der andere Elternteil hat sich dann entweder damit arrangiert oder eben nicht. Auch ich hatte immer einen Plan B, wenn das Kind bei ihm sein sollte.

    Gleichzeitig habe ich versucht, dem Kind zuliebe, auch Entgegenkommen zu zeigen, wenn es möglich war. Und dabei dann halt auch die eine oder andere Kröte geschluckt. Was nutzt mir ein Recht, das sich nicht oder nur auf dem Rücken des Kindes durchsetzen lässt.


    Es ist nicht einfach, aber ich hab mir immer gesagt: als Entschädigung habe ich das Privileg, dieses wunderbare Kind aufwachsen zu sehen. Das war alles wert.

    Würde es helfen, wenn dein Sohn durch eine Integrationkraft begleitet wird?

    Die gibt es zum Glück schon, sonst wäre es noch schwieriger. Aber da er sie nur begrenzt braucht, unterstützt sie auch generell im Unterricht. Da es eine sehr schwierige unruhige Klasse ist, ist das auch gut. Und sie geht in Arbeitsphasen mit Junior in einen anderen Raum, da er wegen der Unruhe der Klasse nicht konzentriert arbeiten kann.

    stern warum steht das mit dem Blättern nicht im Nachteilsausgleich drin? Dann kannst du bzw dein sein drauf bestehen

    Es gibt keinen Nachteilsausgleich, es steht im Zeugnis auch nichts dazu, dass er einen Förderschwerpunkt (Sprache) hat. Er muss alles genau so können wie die anderen, nur darf er zum Beispiel in einem ruhigen Raum Arbeiten schreiben oder sollte eben die Blätter größer kopiert bekommen. Wir haben im Prinzip auch festgestellt, dass selbst die Förderlehrer mit diesem Förderschwerpunkt nicht viel anfangen können. Darunter fallen ja auch Schwierigkeiten mit der visuellen und auditiven Verarbeitung. Damit wissen viele nicht umzugehen.

    Thema Inklusion... meine Erfahrung ist sehr gemischt.


    Beispiel 1: Junior bricht sich das Bein, kann auf Krücken nicht laufen, vor allem keine Treppen, bekommt Rollstuhl. Die Grundschule schreibt mir einen netten Brief, das der Junior für die Dauer der Gehunfähigkeit vom Unterricht ausgeschlossen ist weil der Weg zum Klassenzimmer und die ganze Schule nicht barrierefrei ist. Das war vor Corona, wo ich dann schon mal die Erfahrung mit Homeschooling machen durfte, wenn die Lehrer nicht gerade vergessen haben, dass da ein Schüler zuhause sitzt und nix mitbekommt.

    Beispiel 2: wegen seiner visuellen Einschränkung gibt es die klare Empfehlung vom SPZ, für den Junior Arbeitsblätter größer zu kopieren oder noch besser, jetzt auf der weiterführenden Schule, ihn mit dem iPad arbeiten zu lassen. Die Grundschule hat das sporadisch gemacht, der Klassenlehrer nur bei Klassenarbeiten, was aber für den Junior dann nicht zu händeln war, weil er es ja nicht gewohnt war. In der weiterführenden Schule macht das niemand, immerhin darf er nun das Matheheft mit den größeren Kästchen benutzen. Es kommt sehr auf die Lehrkraft an. Es ist halt leider nichts durchgängig. Manche bemühen sich, andere nicht. Ein Konzept gibt es nicht. In der Grundschule wurde mit den Inklusionskindern in jeden Schuljahr was anderes ausprobiert. In einem Jahr bin ich zur unbeliebtesten Mutter der Schule avanciert, weil man durch ein Konzept den Junior von Englisch, Musik und teilweise Hauptfächern zugunsten einer Lerninsel ausschließen wollte. Dumm nur, dass der Junior einen Förderschwerpunkt hat, der lernzielgleiches Unterrichten und Bewerten vorsieht (was ich ja eigentlich auch gut finde). Da verpasst er also 10 Stunden Unterricht in der Woche für Fühlmemory und Schattentheater und schreibt dann die gleichen Klassenarbeiten.... ich war auf den Barrikaden.


    Wir haben uns daran gewöhnt, dass wir uns selbst helfen müssen und ich trainiere mit ihm die visuelle Wahrnehmung wo es geht. Ansonsten hat er schon begriffen, dass er sich mehr anstrengen muss als andere für den gleichen oder geringeren Erfolg.

    Ich an Deiner Stelle würde wieder ganz ins Haus einziehen und der Mutter anbieten, dass sie Umgangselternteil wird. Konto sperren, fertig.


    Du bist in meinen Augen zu nett und darauf bedacht, irgendwie doch noch ihre Anerkennung für Deine Bemühungen zu bekommen. Wird sie Dir nicht geben. Du bist für sie passé, nur noch nützlich...


    Entschuldige, falls das sehr hart klingt. Aber ich sehe nicht, dass es so, wie Du es Dir vorstellst, funktioniert. Im Sinne der Kinder muss eine stabile Situation her.


    Die Mutter scheint auf einem Egotrip zu sein - ich habe so etwas im Bekanntenkreis schon erlebt. Da ist dann bei der jeweiligen Person das Gefühl da, "so, und jetzt bin ich dran, ich hab ein Recht auf mein Glück" und dann geht es los mit der Dampfwalze über die Gefühle der anderen. Auch der Kinder, leider.


    Natürlich hat jeder ein Recht auf Glück. Aber eben auch Verantwortung, gerade wenn man Kinder hat.

    Ratte , fühl Dich gedrückt.


    Heute ist der erste Todestag von Juniors Vater. Der Junior will nichts davon hören, nichts machen, nicht zum Friedhof, keine Kerze anzünden, auch nicht zur Jugendfeuerwehr, die heute wäre - er hat sich zurückgezogen, ich bin aber in Sichtweite und da, wenn er mich braucht

    Ich kann es kaum glauben, dass dieses Jahr schon rum ist.

    Ich zünde eine Kerze an für meine Oma, die heute im Alter von 97 Jahren gestorben ist

    Sie war lange dement und es war keine Überraschung und vielleicht nun auch eine Gnade, dass sie erlöst ist. Seit über einem Jahr lag sie nur noch bewegungslos im Bett, fast keine Reaktion mehr auf Ansprache. Wieviel sie noch wahrgenommen hat, wissen wir nicht.

    Schlimm ist die Trauer von meinem Junior, er kann das nicht so rational bewerten. Für ihn ist es der 4. Todesfall in 1,5 Jahren, einer davon sein Vater. Es macht mir Angst und Sorgen, was das mit einem Kind macht. Und ich bin selbst auch mehr angekratzt als ich es vielleicht manchmal wahrhaben mag. Ich brauche jetzt ganz viel Kraft. Wieder einmal.

    Entschuldige Dich bei ihm, wenn Du wieder ruhiger bist und erkläre ihm, dass auch Mamas nicht perfekt sind. Natürlich will und soll man sein Kind nicht anschreien und fertig machen. Aber es passiert manchmal eben doch. Zugrunde liegt ja da der eigene Stress. Vielleicht ist sowieso schon eine Anspannung da und dann geht etwas Teures oder Wichtiges kaputt. Der Erwachsene denkt dann, Mist, die Rennerei und/oder was das wieder kostet. Derweil das Kind, mit noch begrenztem Bewusstsein der Tragweite, vermutlich nur die Schultern zuckt und keine Ahnung hat, wo das Ding nun ist oder wie das passieren konnte.

    Da kann einem schon mal der Gaul durchgehen.

    Ich finde wichtig, dem Kind zu versichern, dass man es immer lieb hat, auch wenn man mal ausflippt. Und sich die Situation bewusst zu machen, damit es möglichst nicht noch einmal passiert.

    Wann hättest Du noch aussteigen können aus dem aufkommenden Zorn? Kannst Du nächstes Mal rausgehen? Aus der Situation, aus dem Haus? Kannst Du Dich vor einen Spiegel stellen und sehen, wie Du gerade wirkst (vermutlich beängstigend für das Kind). So kannst Du vielleicht eine Strategie finden, um da rauszukommen.

    Bei uns gibt es Situationen, die mich triggern. Ich versuche, diese zu vermeiden. Zum Beispiel Mathe üben. Das macht meine Mutter mit Junior. Ich flippe da sonst aus, weil er regelmäßig die einfachsten Rechnungen in seinem Kopf verknotet. Macht mich irre...

    Kopf hoch!

    Ich würde mich in meinem Haus nicht anschreien lassen... ich denke auch, Du solltest ihr kündigen und Dein Sohn muss sich dann entscheiden. Eine Lektion fürs Leben.

    Was findet Dein Sohn an ihr? Ist es nur das Helfersyndrom oder was ist da, was ihn an ihr festhalten lässt?

    Als nächstes wird sie vermutlich schwanger... ich glaube, in seinem eigenen Interesse sollte er sich lösen von ihr.

    Ich habe bisher noch nie 9-10 Tage ohne den Junior gehabt und würde das auch nicht wollen. Und der ist schon 13...

    Die Kinder sind doch kein Wanderpokal, den man beliebig hin und her schickt.

    Wie fühlen die sich, wenn sie gezwungenermaßen beim Vater sind, der eventuell seinen Frust darüber an ihnen oder vor ihnen auslässt.

    Der Typ mit dem Pub ist entweder eine Rakete oder übt Druck aus, der so stark ist, dass die TE zu allen Mitteln greift, um die Kinder loszuwerden.

    Mir alles unverständlich.

    Ich hab immer eine Rettungsdecke in der Handtasche und diese auch schon sowohl fürs Kind als auch gerade diese Woche für einen gestürzten Rentner gebraucht.

    Bei Ausflügen mit Kindern, eigenes oder fremde, habe ich immer ein Knick-Kühlpad dabei (auch schon zweimal benötigt) sowie etwas an Verbandsmaterial und Pflaster und Einweghandschuhe, alles in einem kleinen Täschchen. Wundspray verwende ich nicht, Medikamente gebe ich nur dem eigenen Kind und dann nicht unterwegs, sondern zuhause oder wenn im Urlaub dann halt in Feriendomizil.

    Ich möchte noch kurz anmerken, dass die eigentlich gestellte Frage ja war, wie der Umgang wieder gerechter aufgeteilt werden kann.

    Die Antwort ist, dass vermutlich dazu keine Chance besteht und deshalb raten hier auch die meisten, dass Du Dich selbst organisierst. Es gibt viele Fälle hier, mich eingeschlossen, wo sich das andere Elternteil ganz rausgezogen oder auf den 14tägigen Umgang oder noch weniger zurückgezogen hat und den Alltag mit dem Kind nicht oder nicht mehr hat.

    Machen kann man da nichts... zwingen kann man dazu niemanden und will man vielleicht auch nicht, weil sonst eventuell das Kind es ausbaden muss.


    Von daher bleibt nur, sich möglichst unabhängig zu machen und zu organisieren, Unterhalt einfordern um ggfs Betreuung bezahlen zu können. Und sich innerlich abgrenzen von dem anderen, auch wenn es schwer fällt.