Hallo,
ich kenne das genau, was Du hier beschreibst. Meine Tochter (11 Jahre) hat Rolando-Epilepsie mit den Symthomen ADS. Ganz deutlich aufgefallen ist das aber erst, als sie eingeschult wurde. Die erste Klasse hat sie noch irgendwie überstanden.
Aber mir wurde immer wieder von den Klassenlehrern gesagt, dass sich meine Tochter nicht länger wie 2 Std. am Stück konzentrieren könne, und das es für den weiteren Schulverlauf problematisch wird.
Hausaufgaben mit ihr machen, war eine Katastrophe. Sie saß im Schnitt 2-3 Std. täglich und verlor immer mehr die Lust an der Schule, weil nichts gelang. Den Sprung in die zweite Klasse hat meine Tochter dann doch irgendwie geschafft, aber dann ging gar nichts mehr. Ich bin in dieser Zeit mit ihr von Ponzius zu Pilatus gerannt, weil ich wissen wollte, was ich meiner Tochter noch Gutes tun kann, damit sie sich in der Schule nicht so schwer tut. Wir waren sogar zum Test in einer Förderschule, aber der Rektor dort meinte, aufgrund des sehr guten Testergebnis wäre sie dort unterfordert und sie solle lieber auf der Regelschule bleiben. Na toll dachte ich!!! Für die Förderschule unterfordert, für die Regelschule überfordert, was nun???
Nachdem sie die zweite Klasse wiederholt hatte, wurschtelte sie sich irgendwie durch die dritte. In der vierten Klasse nun beschlossen wir nach langem hin- und her ein Medikament in kleiner Dosis einzusetzen. Methylphenidat!
Das Medikament hat sofort gewirkt. Ich habe seit diesem Zeitpunkt ein komplett anderes Kind.
Jahrelang schrieb sie schlechte Noten, konnte sich nicht genügend konzentrieren, schlief in der Schule ein, verpasste ständig den Schulbus und war nur noch traurig, schlecht gelaunt und frustriert, weil sie ständig in der Schule gehänselt wurde (sie wäre dumm usw.).
Seit dem sie das Medikament nimmt, ist alles anders. Die Noten sind deutlich besser geworden, sie geht wieder sehr gerne in die Schule, Hausaufgaben macht sie komplett selbstständig und ....fehlerfrei!!!
Ich war nie ein Freund von solchen Medikamenten. Habe jahrelang alles versucht, um diese zu umgehen - wollte es auf dem "normalen" Weg versuchen. Irgendwann habe ich aber festgestellt, dass "meine Versuche" nicht erfolgreich waren, und habe die Medikamente als letzten Ausweg gesehen, um mein Kind nicht mehr länger quälen zu müssen.
Aber einen Rat gebe ich dennoch mit auf den Weg:
Bevor man Medilkamente einsetzt, sollte man erst alle Alternativen die es gibt ausschöpfen, auch wenn einem dafür sehr viel Geduld abgefordert wird. Und erst wenn alle Stricke reißen, sollte man nach Abklärung mit einem FACHARZT den medikamentösen Weg wählen.
LG
Sike